Dampfturbine

Halo,

Meine Frage betraf aber die Gasturbine!

normale Gasturbine (also nicht GuD) funktioniert im
wesentlichen
genau wie eine große Flugzeugturbine (mit Auspuff hinten
dran),
nur daß statt Kerosin Gas verbrannt wird.

Nein, nein, es wird flüssiger Kraftstoff verbraucht, wenn es sich um industrielle Turbinen handelt. Schiffsgasturbinen verbrauchen Gasöl.
Gas (Erdgas) verbrauchen die Spitzenlastkraftwerke der Stromerzeuger.

Habe die Dinger selbst jahrelang gestartet, gewartet usw.

Natürlich hat eine Dampfturbine einen Kondensator. Ohne liefe
sie nicht!

Dazu hab ich eine Frage: Wieso braucht eine Dampfturbine einen Kondensator um zu laufen? Der Kondensator befindet sich doch hinter der eigentlichen Turbine, d.h. die Übertragung der Bewegungsenergie des Dampfes auf die Rotation der Turbine hat zu diesem Zeitpunkt doch schon stattgefunden. Man könnte den Dampf prinzipiell doch dann einfach hinten ausströmen lassen, oder?

Genau das macht man bei alten Lokomotiven. Was da aus dem Schornstein kommt, ist Wasserdampf. Dieser ist damit verloren. Aber - die Lok nimmt überall neues Wasser auf.

Große Kraftwerksturbinen verbrauchen aber so viel Wasser, dass sich ein Kondensieren (Verflüssigen) des Dampfes lohnt und dieses Kondensat wieder benutzt wird.
Gleichzeitig wird mit dem Verflüssigen ein Vacuum erzeugt und der Arbeitsdampf aus der Turbine oder Kolbendampfmaschine kann ohne Gegendruck in den Kondenstor strömen.
mfgConrad

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Bei alten Dampflok hat man aber normalerweise keine Turbine, die haben soweit ich das kenne doch einen Kolbenantrieb :wink:

Dass der austretende Dampf bei einer Turbine ohne Kondensator natürlich nicht mehr in der Turbine genutzt wird, ist mir schon klar. Darum gings mir aber eigentlich nicht, sondern darum, wieso der Kondensator zum Betrieb notwendig sei. Dies ist er aber so wie ich das jetzt verstehe nicht.

Anmerkung
Hallo,

Genau das macht man bei alten Lokomotiven. Was da aus dem
Schornstein kommt, ist Wasserdampf.

Nee - der Wasserdampf kommt aus den Zylindern. Aus Dem Schornstein kommt der Rauch vom Feuer für’s Wasserkochen.
Gruß
loderunner

Hallo,

Genau das macht man bei alten Lokomotiven. Was da aus dem
Schornstein kommt, ist Wasserdampf.

Nee - der Wasserdampf kommt aus den Zylindern. Aus Dem
Schornstein kommt der Rauch vom Feuer für’s Wasserkochen.

Schon in der Frühzeit der Dampflokomotive wurde der verbrauchte Dampf in den Schornstein geblasen, um den „Zug“ und damit die Leistung der Maschine wesentlich zu erhöhen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Trevithick

LG
Stuffi

darum, wieso der Kondensator zum Betrieb notwendig sei. Dies
ist er aber so wie ich das jetzt verstehe nicht.

Der Kondensator erzeugt durch die schnelle Kondensaton des Dampfes ein Vacuum. Das wird benötigt.

Noch etwas, weshalb man Kesselwasser im Kreislauf benutzt :

Dem Wasser werden täglich Chemikalien zugegeben, gegen Salz, Sauerstoff, Kesselstein, Öl usw.
Würde man also den Dampf hinter der Turbine bzw Dampfmaschine in die Atmosphäre lassen, müßte man diese Chemikalien in Unmengen zugeben, ohne wirklich eine exakte Messung machen zu können.
Mit dem geschlossenen Kreislauf ist eine kontinuierliche Messung möglich und das Kesselwasser hat bei guter Kesselwasserpflege immer die richtigen Werte.

Der Kondensator ist bei einer Dampfanlage das größte Bauteil und das empfindlichste. Wenn nur eines der mehrere tausend zählenden Rohre ein winziges Loch hat, strömt sofort Seewasser oder Flußwasser, also Salz, in das Kesselwasser und man muß mit gewaltigen Mengen Chemikalien dagegen anarbeiten. Bis man eine Gelegenheit hat, das defekte Rohr blind zu setzen.
Vedreckt die Sekundärseite (See- oder Flußwasser) des Kondensators durch Fische oder Plastiltüten usw, fällt sofort das Vacuum und die Leistung der Anlage verringert sich.

mfgConrad

Hier etwas aus einem hundert Jahre altem Lexikon.Paßt aber noch alles :

b) Kondensationsmaschinen. Bei diesen strömt der Dampf nach der Arbeitsleistung im Dampfzylinder in den Kondensator aus, woselbst durch Kühlwasser eine Verdichtung des Dampfes und hierdurch eine Verminderung des Gegendruckes im Zylinder erreicht wird. Zur’ Fortschaffung des Kondensats ist eine sogenannte Luftpumpe notwendig, die in der Regel von der Dampfmaschine selbst angetrieben wird (s. ð Luftpumpen) [53]. Die Anwendung der Kondensation ermöglicht eine weitergehende Ausnutzung der Expansionsarbeit des Dampfes, also eine Verminderung des Dampfverbrauches für 1 PS.-Stunde, setzt aber genügende Kühlwassermengen voraus, zu deren Beschaffung besondere Brunnen oder Pumpwerke oder der Anschluß an die städtische Wasserleitung erforderlich sind. Steht eine genügende Einspritzwassermenge nicht zur Verfügung oder muß teures Wasserleitungswasser benutzt werden, so läßt sich die Anwendung der Kondensation dadurch wirtschaftlich vorteilhaft gestalten, daß durch künstliche Kühlung des im Kondensator erwärmten Einspritzwassers dessen Wiederverwendung ermöglicht wird. Hierzu dienen Gradierwerke (s.d.) oder Rückkühlanlagen. Die Möglichkeit der Wiederverwendung des Kühlwassers läßt Wassermangel für die Anlage von Kondensationsmaschinen nicht mehr hinderlich erscheinen und setzt nur ausreichenden Platz für das Gradierwerk und entsprechende Erhöhung der Maschinenanlagekosten voraus.

[Lexikon: Dampfmaschinen. Lueger: Lexikon der gesamten Technik, S. 8928
(vgl. Lueger Bd. 2, S. 599 ff.)]

Danke, war mir neu! (owt)
-nix-

noch ein Grund
Hallo deconstruct,

Dazu hab ich eine Frage: Wieso braucht eine Dampfturbine einen
Kondensator um zu laufen? Der Kondensator befindet sich doch
hinter der eigentlichen Turbine, d.h. die Übertragung der
Bewegungsenergie des Dampfes auf die Rotation der Turbine hat
zu diesem Zeitpunkt doch schon stattgefunden. Man könnte den
Dampf prinzipiell doch dann einfach hinten ausströmen lassen,
oder?

zieht man „hinten“ Vakuum, hat man die maximal mögliche Druckdifferenz zur Verfügung, man kann problemlos drei Stufen, nämlich Hochdruck-, Mitteldruck- und Niederdruckschaufeln nutzen. Bei Gegendruckturbinen (für Prozessdampf) fehlt die Niederdruckstufe.

Bei dreistufiger Anordnung, „vorne“ 500°C und 250 bar und „hinten“ Vakuum und 45°C braucht man etwa 3 kg/h Dampf für 1 kWh. Ohne Niedruckteil, also bei nur 2 Stufen, braucht man eben mehr Dampf pro kWh.

Der Vorteil mit der Wasseraufbereitung wurde ja schon angesprochen.

Gruß
Pat

Der Vorteil mit der Wasseraufbereitung wurde ja schon
angesprochen.

Danke für die Ausführungen, aber mir war schon klar, dass man mit Kondensator höhere Wirkungsgrade erreicht. Ich wollte nur wissen, ob es ein Kondensator zum Betrieb einer Dampfturbine notwendig ist, denn das konnte ich mir nicht vorstellen.
Und soweit ich das jetzt sehe, ist ein Kondensator auch nicht notwendig, wenngleich auch sinnvoll, aber darum gings ja nicht.

Nur würde seit 100 Jahren niemand auf die Idee kommen, eine Kraftwerksdampfturbine ohne Kondensation zu bauen.

Niemand würde heute einen Großdiesel ohne Aufladung bauen.

Eine Dampfturbine ohne Kondensation ist wie ein Verbrennungsmotor mit blockiertem Auspuff.