Dazu einfach nur dieser Artikel aus der WELT vom 3.3.12: http://www.welt.de/print/die_welt/vermischtes/article13900797/Die-Rueckkehr-der-Salonlinken.html
„(…) Seit einiger Zeit aber, vor allem im Zuge der europäischen Schuldenkrise, ist die Rückkehr einer feuilletonistischen Salonlinken zu beobachten, die wie einst selbstverliebte Besserwisserei mit eingeschränkter Wirklichkeitswahrnehmung verbindet. Freilich stellt sie bereits eine Schwundstufe gegenüber den historischen Vorgängern da, die immerhin noch versucht hatten, ihre politische Position historisch und philosophisch zu begründen. Zuweilen konnten sie gar eine"gesellschaftliche Praxis“ vorweisen.
Den Nachfolgern kommt es eher darauf an, dem Ennui der eigenen Zirkel zu entfliehen, um ästhetisch auf der Höhe der Zeit zu sein, in der Politik plötzlich wieder spannender ist als die meisten zeitgenössischen Romane, Filme und Theaterstücke. Die Welt verändern zu wollen, ist nun nicht mehr ein nerviges Anliegen peinlicher Parka-Träger, sondern irgendwie cool, Empörung nicht mehr von vorgestern, sondern hip. (…)"