Das DeviProjekt
kommt trotzdem
über das Planungsstadium nicht
hinaus. Integrationsbeauftragte Güner
Balci sagt, sie wolle weiter für das
Projekt kämpfen. Der Zuspruch, den
sie von vielen Lehrkräften bekomme,
bestärke sie. So schreibt etwa der
Schulleiter der Neuköllner Röntgenschule,
Detlef Pawollek, in einer Stellungnahme
an den Bezirk: Er sehe es
als »das gute Recht einer jeden Schule,
Verhältnisse oder Veränderungen,
die sie nicht zu verantworten haben,
mit denen sie aber umgehen müssen,
einer phänomenologischen Betrachtung
zu unterziehen und diese zu
sammeln und zu kommunizieren«.
Und weiter: »Wie stehen die zahlreichen
KritikerInnen zu der Frage, warum
sich migrantische Lehrerinnen
während des Fastens von Schülern
auf ihren Kleidungsstil ansprechen
lassen müssen?« Wie wollten die Gegner
des Projekts den Schutz jener
Ethnien im Schulalltag garantieren,
»die sich quantitativ in der Minderheit
befinden; durch Workshops«?
Auch Ronald Rahmig, Vorsitzender
der Vereinigung der Leitungen
berufsbildender Schulen in Berlin,
stellt sich hinter Balcis Pläne: »Ich
verstehe die ganze Aufregung nicht«,
sagt er. »Was spricht dagegen, eine
Erhebung zu machen? Wenn dabei
herauskommt, dass es ein flächendeckendes
Problem mit religiösem
Mobbing gibt, müssen wir das angehen.
Und wenn nicht? Umso besser.«
Katrin Elger n