Der richtige Sport für den jeweiligen Charakter?

Liebe wer-weis-was Experten,

zunächst mal Kompliment, ich habe hier tolle Beiträge gelesen die mir schon die eine oder andere Rechercheaufgabe abgenommen haben. Vielen Dank!

Jetzt das Problem, dann die Frage.

Ich weiß ich muss Sport machen und habe auch einige Sportarten getestet. Joggen, Fitnessstudio, Radfahren, Schwimmen, Wandern. Was aber alle diese Sportarten gemeinsam haben (für mich), sie sind nach 3-4 maligen ausführen derart langweilig, das man unbewusst immer größere Resistenzen dagegen aufbaut. Bis man diese eben nicht mehr macht.

Heute bin ich in mich gegangen und habe komplexere Sportarten mit diesen etwas einfacheren verglichen. Beispiel: Kampfsportart, steht im Beispiel stellvertretend für einige andere komplexe Sportarten)

Welche Eigenschaften werden durch Kampfsport-Training an meinem Körper und meiner Psyche bearbeitet:
Körperbeherrschung, Koordination, Ausdauer, Fokus, Selbstbewusstsein, Wille, Wettkampfgeist, Fettverbrennung, Bewegung generell, Muskelaufbau, Lernen, was noch?
Flow (durch den Fokus auf die komplexe Aufgabe ist man in einem mentalen Flow, man fokussiert sich nicht auf den Muskelaufbau wie im Fitnessstudio, oder auf die Zeit oder Kilometer beim Joggen oder Radfahren. Durch diese vielen Eigenschaften die der komplexe Sport Kampfsport bearbeitet, wird dieser Sport nicht langweilig im Vergleich zu den einfacheren Sportarten.

Im gewissen Sinne treib mich auch die Sinnfrage um. Wenn ich einen Job habe laufe ich von A nach B, weil bei B mich etwas konkretes erwartet. Z.B. Klamotte aus der Reinigung holen. Laufe ich aber von A nach B um „gelaufen zu sein“, z.B. damit die Fitness-App anzeigt „5 KM heute gelaufen“, dann fange ich tiefsinnig an mir an zu Zweifeln, ob ich die richtigen Dinge tue. Wahrscheinlich ist A sogar B weil man einen Kreis gelaufen ist.

Bitte, es soll sich niemand angegriffen fühlen, die weniger komplexen Sportarten ausführen. Deshalb schrieb ich auch in der Überschrift „Der richtige Sport für den jeweiligen Charakter?“.

Was die einen motiviert muss nicht alle gleich motivieren, eben abhängig vom Charakter den Anlagen usw. Auch Laufen, Schwimmen, Radfahren auf Zeit oder Distanz erfordert ein Höchstmaß an Training und diese Sportarten beherrschen die Olympiade. Das ist mir alles bewusst. Aber die Anzahl der gekauften Home-Fitnessgeräte die nach kurzer Zeit im Keller oder unter dem Bett unbenutzt landen, erzählen eine ähnliche Story. Und diese Charaktere suchen eben was anderes.

Und ich bin nicht auf der Suche nach der Sportart, wo ich mich bequem hinsetzen kann und ein Reizstromgerät übernimmt die Arbeit. Beim Sport werden wichtige kognitive Eigenschaften trainiert, die in andere Lebensbereiche positiv transportiert werden können. Das körperliche Training setzt zu dem Stoffe wie z.B. Hormone u.a. frei, die den Körper helfen gesund zu bleiben oder zu werden, jung zu bleiben etc. Sport muss sein, gerade als Büroarbeiter oder Aussendienstler mit vielen Stunden im Auto. Nur welcher Sport für den hier gezeigten Charakter?

Weitere Fragen:

  • Welche weiteren komplexen Sportarten kennt ihr? Was meint Ihr was diese für Eigenschaften im weiteren Sinne trainieren?
  • Habt Ihr auch die Erfahrung gemacht, das man einfache Sportarten früher als später zum tot umfallen langweilig findet und deshalb mit Abwesenheit glänzt?
  • Wenn nicht, wie motiviert ihr Euch zu diesen einfacheren Sportarten?

Schreibt gerne ausführlich, manchmal steckt der wichtige Teil sogar in einem Nebensatz der dann meine Lösung sein kann.

Lieben Dank an Alle.

Patrick

Für Kampfsport wirst Du erst recht ein Ausdauertaining, also einen Grundstock an körperlicher Fitness benötigen. Ein Fahrschuler fängt auch nicht mit einem Formel-1 Rennwagen an.

Jede Art von Sport setzt voraus, dass Du den inneren Schweinehund besiegt, so lange bis Du endlich den positiven Effekt spürst. Auch bei einem Kampfsportstudio sagst Du vielleicht irgendwann einmal: „Ach heute abend habe ich mal keine Lust.“
Der Kampfsport- Trainer wird Dich nicht zu Hause abholen und zu den Übungen zwingen. Niemand diszipliniert Dich außer Du selbst.

Ich empfehle Dir als allererstes Radfahren und zwar alle täglichen Wege soweit möglich. Aufzüge sind auch tabu. Irgendwie finde ich es persönlich absurd, mit dem Auto zu einem Training zu fahren, anstatt im Alltag alle Gelegenheiten der körperlichen Bewegung zu nutzen.

Mann kann natürlich aus vielen Dingen eine Wissenschaft machen aber in kurzen Gedanken würde mir eine Kombination aus CrossFit und Triathlon einfallen als Sportarten… aber das wichtigste denke ich dass es einem Spaß macht und das man es mit Freude macht und so lange dabei ist… das ist denke ich das Allerwichtigste… was nützt das wenn man Dinge macht und sie einfach keinen Spaß machen… trotz aller wissenschaftlich bewiesenen Vorteile und so weiter

Vielen Dank für Deine Antwort.

Ich fange mal beim kleinsten gemeinsamen Vielfachen an. Du findest gewisse Dinge absurt im Leben, und führst das Beispiel an, mit dem Auto zur Arbeit fahren oder den Fahrstuhl nehmen. Da bin ich absolut bei Dir. Das habe ich bereits umgesetzt, wo immer ein überschaubarer Fußweg existiert ohne das ich zuspät komme, gehe ich zu Fuß. Das klappt besonders bei Fahrstühlen gut, ich mache daraus einen Sport möglichst genau so schnell oder sogar schneller anzukommen, als meine Kollegen die sich entschlossen haben, den Fahrstuhl zu benutzen. Während die noch den Fahrstuhl warten biege ich bereits ins Treppenhaus ab.

Kurz zu meiner Physiologie, weil wir sind ja hier auf der Suche nach dem richtigen Training für meinen Körper (inkl. Geist, denn wenn der nicht mit an Bord ist, fehlt die Motivation). Ich bin 45J, bin 184 cm, 89kg und sehe sportlich aus. Ich gehe oft als 38J manchmal als 35J durch. Warum das so ist müsste genetisch sein, oder auch weil ich eine gewisse Grundspannung habe. Medizinische Aspekte: Idealer bis zu leicht niedriger Blutdruck, leicht überhöhter Cholesterin. Nahrung: mindestens 1x die Woche Fleisch, oft greife ich dann auf weißes Fleisch zurück. Ansonsten „die Häfte essen“, also eher aufhören als bis man viel zu satt ist. Das Satt-Gefühl kommt dann schon. Kekse sind mein Untergang, da dürfen keine im Haushalt sein.

Durch den sportlichen Grundtonus oder Optik glaubt mir fast niemand das ich keinen Sport mache. Auch gehe ich Treppen viel leichter hoch als Kollegen von mir, die 10 Jahre jünger sind. Da musste ich schon Zwangsstopp einlegen und auf Kollegen warten. Warum braucht der Sport fragst Du Dich vielleicht? Thema Cholesterin Level und mein innerer Bewegungsdrang fängt an zu schwinden und die 89kg waren vor 1 Jahr 84kg.

In Deiner Antwort steckt ggf. der Hinweis „Wenn Du faul bist, nutzt auch kein bestes Training“. Du da etwas recht, ich fahre eine Kombination aus Faulheit und Fleiß. Wenn ich auf dem aus meiner Sicht richtigen Weg bin, bin ich sehr fleißig. Dann bin ich in dem beschriebenen Flow. Ansonsten habe ich Tendenzen zur Faulheit. Welche mich aber mit einem ruhigen Gemüt belohnt.

Dein Stichwort: Inneren Schweinehund besiegen. Ja, bin ich bei Dir. Habe ich schon paar mal. Wenn aber mein Geist nicht an Bord ist, das werde ich gelangweilt und sehe keinen Sinn mehr in der Sache. Deshalb die Überlegung, bei welcher Sportart bekomme ich meinen Geist mit rein. Am liebsten so, das der so gefordert ist, das ich über die Bewegungen selbst garnicht nachdenken muss. Und wenn, dann nur um diese zu Perfektionieren.

Noch was absurtes, das auch in deine letzte Antwort passt. Unser Körper ist genetisch auf dem Stand der evolutionären Entwicklung von ca. heute - 10.000 Jahre. Wir haben in den letzten 100 Jahren eine derartige technische Entwicklung durchgemacht. Damals wurde der Bewegungsanspruch an unseren Körper auf den ganzen Tag verteilt, heute wird dem Körper durch Büro und Autofahren Bewegung entzogen, weshalb viele von uns an Krankheiten basierend auf Bewegungsmangel leiden. Als Kompensation versuchen wir dann in 2 Trainigseinheiten oder mehr pro Woche den fehlenden Bewegungsauslauf dem Körper zurückzugeben. Was uns nicht immer gelingt. Aber immerhin, die das hinbekommen, sind auf dem richtigen Weg, oder?

Ich gebe Deiner Idee das Fahrrad in tägliche Wege einzubauen ebenfalls einen Versuch. Ich bin Consultant und fahre und fliege viel umher. Ich kann also nicht hunderte km zum Ziel fahren. Und wenn ich morgens vom Hotel zur Firma fahre, dann kann ich leider nicht mit Anzug und Laptopkoffer mit dem Mountanbike zum Kunden fahren. Aber: An Wochenenden zu Hause zum Bäcker oder ein faltbares Citybike im Kofferaum für die Abendstunden vor oder zum Essen könnte klappen.

Allerdings bin ich da noch nicht am Ziel meiner Wünsche, eine Sportart zu haben die Körperbeherrschung, Koordination, Ausdauer, Fokus, Selbstbewusstsein, Wille, Wettkampfgeist, Fettverbrennung, Bewegung generell, Muskelaufbau, Lernen, Flow triggert. Weil wenn ich die hätte, könnte ich die evtl. auch in anderen Stätten ausüben. Wasserball war mal ganz durch Zufall dabei, wir hatten einen riesen Spass. Aber es gibt weder in meinem Heimatort, noch Umgebung eine Wasserballtruppe die regelmäßiges Training möglich macht.

Vielleicht fällt Dir noch weiteres ein.

Lieben Dank.

Warum nicht? Ich sehe durchaus öfter Herren im Anzug und sogar mit Helm auf einem Fahrrad.

Gruß
Christa

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Danke für Deine Antwort.

Ja, ich bin halber Wissenschaftler und wenn ich nicht vorwärts komme, biege ich mental in die Wissenschaft ein um zu schauen was da nun los ist mit mir oder meiner Umwelt. Dem voraus gingen schon die Versuche nach dem Motto „einfach mal machen“. Und so bin ich Schritt für Schritt an der Motivation und Konsistenz gescheitert und letztlich zu der Erkenntnis gekommen, mein Sport muss meinen Geist mit absorbieren oder vereinnahmen.

Hier wieder ein gemeinsamer Gedanke, Sport muss Spass machen! Jawohl. Das stelle ich gleich mit an die erste Stelle: Muss Spass machen, Eigenschaften trainieren wie: Körperbeherrschung, Koordination, Ausdauer, Fokus, Selbstbewusstsein, Wille, Wettkampfgeist, Fettverbrennung, Bewegung generell, Muskelaufbau, Lernen, Flow triggert.

Dein Vorschlag: „Kombination aus CrossFit und Triathlon“ wie bis Du auf den Gedanken gekommen? Weil Dir das gefällt oder weil Dir in meiner Beschreibung Dinge aufgefallen sind, die dort passen würden?

Lieben Dank.

Deine Überschrift trifft es schon recht gut. Man muss die für sich geeignete Sportart finden, und das kann durchaus vom Charakter abhängen. Und vom Grund, warum man Sport machen will. Und von den Lebensumständen, wieviel Zeit man aufwenden kann/will usw.
Es gibt Einzelsportarten, die sich eignen, wenn man lieber was "alleine " machen will, und Mannschafts- bzw. Teamsportarten, wo man gemeinsam trainiert.
Da Du in Deiner Erzählung für den Kampfsport so viele positive Sachen aufzählst - vielleicht ist das ja gerade DER Sport für Dich.
Die von dir als „einfach“ benannten Aktivitäten sind ja so Sachen, die man auch allein machen kann, vielleicht ist es gerade deshalb „langweilig“ für Dich.
Ich gehe z.B. gern schwimmen und wandern - beim Wandern spielt für mich das Naturerlebnis eine Rolle - Entdecken und Beobachten von Pflanzen und Tieren und Genießen schöner Landschaften zum Entspannen :wink: .

Als „komplexere“ Art des Sportes mache ich Bauchtanz (das kommt vielleicht für Dich weniger infrage :sunglasses: ), da wird das Gehirn und der ganze Körper trainiert…

Beatrix

Hi Christa, Danke für Deine Antwort.

Ja selektiv würde das gehen. Allerdings ist meine Hauptconsulting Branche Automobil. Wenn ich dort mit dem Fahrrad gesehen werde, bin ich den Auftrag los. Wir versuchen sogar mit dem gleichen Fabrikat auf dem Konzernparkplatz anzukommen, um grösstmögliche Assoziation mit dem Kunden herzustellen. Oder wenn wir zum externen Mittag zusammen fahren wollen…meine Antwort wäre dann „Kollegen ich muss bei Euch mitfahren, ich bin mit dem Rad da“. So gut kann ich als Consultant garnicht auftreten, um den Schaden zu kompensieren :smile: Aber IT Branche, Gesundheit, alles was weitestgehend mit Service zu tun hat und Umwelt denke das geht. Deshalb selektiv. Google, da fährt fast jeder Fahrrad.

Lieben Dank, Patrick

Hallo Patrick,

bin nicht mehr sicher, ob das noch in den 1980er oder schon in den 1990er Jahren war, dass es bei Benz für einige Modelle als Zugabe ein Fahrrad gab - zwar nicht das berühmte „Fendt“ mit Kardanantrieb, aber ein ähnlich abgefahrenes Teil mit Keilriemenantrieb und als CVT-Getriebe ausgebildetem Kettenblatt.

Was die Mittagspausen betrifft: Auf sehr vielen innerstädtischen Strecken ist man von Tür zu Tür mit dem Rad flotter als mit dem Auto, die Frage hieße dann also ‚Was kann ich denn schon mal an Getränken bestellen, ich bin mit dem Rad‘.

Wenn Du dem Rad das Image gibst, das Du auch gerne als Consultant haben möchtest, passt Ihr beide prima zusammen. Ich meine damit übrigens nicht miserabel gefederte, für keinen Einsatz wirklich geeignete, klobige Alu-Monster mit schwerfälliger Geländebereifung in modischen Pastellfarben lackiert, die von Saison zu Saison wechseln, sondern sowas wie ein Patria: Steel rulez, ein Patria-Rad ist der Inbegriff von Geschwindigkeit, Präzision und reliability: Genau den Dingen, die die Kunden von Dir erwarten.

Als Zugeständnis an die Freude der Auto-Branche an bissel Prunk und Eindruckschinden kommt da noch ein Brooks-Sattel drauf und farblich passende Ledergriffe an den Lenker, dann hast Du, was Du brauchst. Die richtige Tasche für so ein Pendlerfahrrad ist übrigens die „Commuter Bag“ von Ortlieb.

Schöne Grüße

MM

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Hallo MM,

danke für Deine Antwort.

Also in den 90’ern war ich schon als Azubi dort und da gab es diese Räder bis weit über 2000 wo es dann auch Ebikes gab oder gibt, direkt vom Konzern. Und ich bin absolut Deiner Meinung, das Rad hat bei mir als Fortbewegungsmittel bei schönen Wetter in der Stadt Prio eins.

Deine Image-Beratung fand ich toll :thumbsup: zum Thema Rad und Consultant. Das wird eine eigene Diskussionsrunde geben. Inkl. Bilderaustausch.

Lieben Dank.

Patrick

hi

für dich kann ich mir neben den schnellen Kampfsportarten auch die langsamen wie QiGong vorstellen … die langsamen Bewegungen stellen noch höhere Anforderungen an Gleichgewicht, Körperspannung und Konzentration)

Dann (entsprechendes Interesse vorausgesetzt) wären noch jegliche musikbegleiteten Möglichkeiten sich auszupowern für dich interessant (Zumba, Drums alive etc.) - die sorgen noch zusätzlich durch den akustischen Reiz und das taktmäßige Arbeiten zum Aufbau weiterer Verknüpfungen zwischen den Gehirnhälften.

Und was „einfache“ Sportarten angeht, die ich betreibe (joggen, Radfahren, Wandern) das mache ich als Ausgleich für meinen mental anspruchsvollen Job und mein komplexes und anspruchsvolles Hobby „Reiten“ bzw. Pferde- und Reiterausbildung (das nicht nur Fitness sondern auch Körper- und Selbstbeherrschung sowie höchste Konzentration auf das „wesentliche“ verlangt) - dazu brauche ich einen Ausgleich, damit mein Kopf mal zur Ruhe kommen und der Körper sich einfach so auspowern kann … deswegen jogge ich z.B. in den Stall, arbeite dort mit den Pferden und jogge wieder heim

Das hat für mich den weiteren Vorteil, dass ich auch einfach mal ein Stück Schokolade oder ein Pizza essen kann ohne gleich ein schlechtes Gewissen haben zu müssen

Im Winter geht die Joggerei nicht wegen der örtlichen Gegebenheiten - also habe ich da für die Laufstrecken mein Laufband im Keller das auch 3x die Woche genutzt wird (mal nur Strecke, mal Tempo , mal Intervalltraining) - das dann aber mit Hörbuch oder Musik im Ohr

Gruß h.

Servus,

dann erinnerst Du Dich natürlich auch an die ‚Prinzen‘. Der Jingle zur schnellen Bike-Eingreiftruppe (als Klingelton oder so), der von der Generation her auch den ‚Entscheidern‘ auf der andren Seite bekannt ist, heißt dann (falls die Marke nicht bei den dort im Refrain aufgezählten ist) ‚Nur Genießer fahren Fahrrad / und sind immer schneller da!‘

Schöne Grüße

MM

Hi
du gehst mit den falschen Einstellungen zum Sport.
Wer eine Sache schon nach 3-4 mal als langweilig empfindet… wie soll der denn bei anderen Sportarten Ausdauer zeigen. Das Wohl- und Glücksgefühl beim Radeln, Joggen oder Wandern stellt sich halt erst nach einiger Zeit ein - man sollte zusätzlich die Augen und Ohren offen halten und die Natur in sich aufnehmen - ich mag die Leute mit „Knopf im Ohr und Blick aufs Handy“ in der freien Natur nicht besonders.
Manchmal kann man auch etwas tun, um die Sache interessanter zu machen - beim Wandern, Radfahren und Joggen z.B. nebenher auf Schatzsuche gehen (Geocaching). Oder mal Blind auf ner karte einen Punkt tippen und versuchen den zu erreichen (zu finden).
Oder Gruppen suchen, die das Gleiche machen (Gemeinschaftsgefühl).
Meiner Einer geht hin und wieder Wandern (mal mit, mal ohne Caching - aber meist mit Frau), öfter Nordic Walking und oft Tanzen. Letzteres verringert sogar die Gefahr einer Demenz um mehr als 50%… - wenn man es einigermaßen ernsthaft betreibt und nicht das Erlernen und Wiederholen von Figuren nach 3-4 mal als langweilig erachtet.

Gruß
HaweThie

HI Beatrix,

Vielen Dank für Deine Antwort.

Deine Kategorisierung nach Manschafts/Teamsportart versus Einzelsport hat mich zum Nachdenken angeregt. Da ist was dran. Die Interaktion beim Sport zieht meinen Geist mit rein, lässt mich vergessen das ich mich eigentlich nur bewegen wollte, jetzt ist es zu einem Erlebnis. Schön. passt.

Wandern mag ich ich, genau aus den Gründen die du aufzählst. Ich ziehe auch beruflich Informationen aus der Natur durch Beobachtung und Recherche. Und ich ziehe Entspannung und Genuss aus schönen Landschaften und Stränden. In dem Fall gehört die Wanderung zum Entspannungsteil meines Lebens. Also Sport mit einem gewissen Leistungsanspruch auf der einen Seite und aktive Entspannung durch Wandern. :thumbsup: Wobei ich selbst das in Gesellschaft fast schon wieder besser finde, wobei wir wieder beim Thema Team wären.

Tanzen hat was, das hab ich bei div. Kursen gemerkt. Musik kann ja die Motivation steigern, gerade durch Rhythmus usw.

Lieben Dank.

Patrick

Ja ich erinnere mich etwas :grin:

Hi, Danke für Deine Antwort.

Du sprichst neue Aspekte an. Langsame versus schnelle Bewegungsabläufe. Wobei ich beim Ausdauer bzw. kardiologischen Aufbau hat schnelle pulsfördernde Bewegungen brauche. Demnach würde ich QiGong (wie Yoga oder?) zu den entspannenden Sportarten zählen, also wie auch Wandern. Heist aber, das man bei den entspannenden Sportarten auch was in den Bereichen Gleichgewicht, Körperspannung, Konzentration, Aufmerksamkeit tun kann.

Musik darf bei mir dazugehören, wenn ich die Aufmerksamkeit nicht für was anderes brauche. Und (Zumba, Drums alive etc.) also alles was heftige rhythmische Bewegungen sind, scheint uns ja noch in den Genen zu liegen. Wenn man sich die afrikanischen Stämme anschaut, können die sich so in Trance tanzen. Wäre sicher mal einen oder mehrere Versuch wert.

Reiten…toll. Reiten hat ja auch was ästhetisches. Die Einheit bzw. Gleichklang von Reiter und Pferd. Ein Hingucker :movie_camera: (Ich bin abgetriftet… Sport ist ja eigentlich was für den Sportler selbst und für den Zuschauer erst in zweiter Linie). Und wenn Du den Gleichklang nicht hast, dann geht’s schlecht im Galopp. Habe ich schon gehabt, also getestet. Fand ich gut, fordert den Kopf um alles zu erlernen. Und dann später Kopf ausschalten in einfachen Sportarten.

Dann hast Du einen Aspekt eingebracht: Jahreszeitenabhängigkeit und demnach auch Wetterabhängigkeit wenn der Sport an frischer Luft stattfinden soll. Hörbuch ist ne gute Sache. Ich sehe, das auch andere das Thema „den Geist mit involvieren oder weitestgehend ausblenden“ mit auf dem Radar haben.

Lieben Dank.

Patrick

Hallo,

ich stimme unten Hawethie zu - du „verhirnst“ (ich mag diesen Schweizer Ausdruck!) das ganze zu sehr. Die Befriedigung bei einem Sport kann einfach von der Bewegung kommen.

Ich laufe. Aber ich finde es unsagbar öde auf dem Laufband oder auch nur auf einer hinleidlich bekannten Strecke zu joggen. Wenn es irgend geht (Sturm ausgenommen), laufe ich im Wald. Die Natur an sich bringt mir schon viel Befriedigung (ich brauche auch keine Musik im Ohr, obwohl ich gelegentlich beim Laufen Radio höre).

Was du überhaupt nicht erwähnt hast, sind Mannschaftssportarten. Also kein Sport, den du neben einem anderen ausführst (z.B. eine Sportklasse oder auch Kampfsportarten, solange es sich nicht um Wettkämpfe geht). Mindestens einmal in der Woche laufe ich mit einer Gruppe, bei der der Spaß im Vordergrund steht, Wettbewerb verpönt ist - dennoch macht es Spaß, bei den Schnelleren mitzulaufen und nicht immer hinterher zu hinken, was nur geht, wenn ich auch unter der Woche ab und zu allein in den Wald gehe.

Ganz spontan fällt mir auf dein Post aber ein: Hast du dir schon mal Parcours angesehen? Ich finde das von der Idee her „oberaffengeil“, leider sind meine Knie zu alt, um da noch mitzumachen.

Grüße
Siboniwe

PS: Finde bald was. Wenn du wartest bist du Sport machen musst (weil der Arzt meint, jetzt oder nie!), dann ist die Auswahl begrenzt.

Hi, Danke für Deine Antwort.

Zum Gemeinsamen Punkt: Beim Tanzen passiert m.E. sowas wie Flow, das schaltet den Geist in einen andere Dimension und man vergisst die Zeit. Also Tanzen ja. Als einzige Sportart wahrscheinlich nicht unbedingt, aber es könnte an die ganzen aufgezeigten Eigenschaften von Kampfsport nahe rankommen: Muss Spass machen, Team/Manschaftssport/Partnersport, Eigenschaften trainieren wie: Körperbeherrschung, Koordination, Ausdauer, Fokus, Selbstbewusstsein, Wille, Wettkampfgeist, Fettverbrennung, Bewegung generell, Muskelaufbau, Lernen, Flow triggert.

Du stimmst mir bestimmt zu wenn ich sage das wir alle doch irgendwie (und zum Glück) unterschiedlich sind. Und gewisse Dinge die ich als langweilig empfinde haben aber in der Gesellschaft trotzdem ihre volle Existenzberechtigung. Z.B. Autofahren. Ich fahre pro Woche manchmal 2000 km. Totlangweilig. Dann höre ich Hörbucher nebenbei. Andere finden Autofahren toll. Aber ich kann ja nicht mein lebenlang totlangweilige Tätigkeiten machen und parallel Ablenkung für meinen Geist suchen. Denn lieber Geist mit rein nehmen und ganz Teil von allem sein, also beim Sport. Im Berufsleben klappt das ja.

Wenn ein Botaniker auf eine Expedition geht, dann vergisst der die Körperanstrengung. Ich möchte was tun, was meinen Geist absobiert und ich dabei die Körperanstrengung vergesse. Erst Abends wenn ich dann zur Ruhe komme, darf gerne alles schmerzen. Da fällt mir ein Kletterhalle hatte diesen Flow auch bei mir ausgelöst.

Zu Deiner Bemerkung: „Das Wohl- und Glücksgefühl beim Radeln, Joggen oder Wandern stellt sich halt erst nach einiger Zeit ein“. Ich glaube damit ist das Hormon gemeint, das wie körpereigenes Doping wirkt. Wenn ich mich recht erinnere schüttet der Körper das grundsätzlich während längerer Anstrengung aus. Ich weiß jetzt nicht ob das evolutionär ein Belohnungssystem ist oder eher ein Überlebenssystem. Könnte sein, das es dafür bestimmt war, dem Menschen bei der Flucht zu helfen. Wenn ich meinen Geist bei den komplexen Sportarten mit dabei habe, dann bin ich ab der ersten Minute im Flow während das von Dir genannte Wohl- und Glücksgefühl sich erst ab einem gewissen Erschöpfungsgrad einstellt, oder argumentiere ich gerade in die falsche Richtung?

Übrigens mag ich Wandern zusammen mit der Aufmerksamkeit für Natur usw. Aber es ist eher ein Entspannungserlebnis, es treibt mich nicht kardiologisch an meine Grenzen. Ist aus der Sicht kein Aufbautraining. Wandern mit Handy vor den Augen oder Kopfhörer fände ich auch verschwendete Zeit. Beim Joggen durch den Wald findest Du das aber öfter. Liegt wohl dann daran, das die Leute eben Joggen langweilig finden und den Geist eine Beschäftigung geben wollen.

Lieben Dank.

Patrick

Hallo,

die Idee, Bewegung in den Alltag einzubauen, ist an sich gut - aber ersetzt nicht Sport. Besser als keine Bewegung, ja, aber ein bisschen radeln, das bringt nicht die Befriedigung, die eine richtige Sport-Session (verdammt, da fällt mir jetzt kein gutes deutsches Wort dafür ein) mit sich bringt.

Grüße
Siboniwe

Hi Siboniwe,

Danke für Deine Antwort.

Das Wort „verhirnen“ passt gut und ist voll Absicht. Ich muss dahinter kommen, wie ich meinen Geist und Sport glücklich vereine. So wie Du laufen auf dem Laufband öde findest, so geht es allen Joggern die beim Joggen Musik hören. Warum hören die beim Joggen Musik? Die wollen Ihrem Geist vom nachdenken übers Joggen abhalten.

Mein „verhirnter“ Ansatz :slight_smile: ist aber Hirn mit rein in den Sport. So wie beim Kampfsport, Tanz, Kletterhalle. Das sind die Sportarten die auch kardiologisch Fortschritt bringen. Wandern in den unterschiedlichen Ausprägungen ist dann eine Art Entspannung in der Bewegung wo es auch was für den Geist gibt.

Parkour sind doch die Leute die an Fassaden usw rumspringen? Ja, da ist was dran. Ich glaube die Verletzungsgefahr ist enorm. Hat auch schon was artistisches. Ich möchte den Sport auch als langfristige Investition in meine Gesundheit im Alter sehen. Also muss dieser Sport Knochensubstanz und Muskelsubstanz und neurologische Funkionen fördern statt verschleissen. Bei Parkour hab ich noch Zweifel.

Lieben Dank.

Patrick