Ich frage mich schon zeit langem, warum die Deutschen ohne Andeutung nicht sprechen können. Mit anderen Worten; wieso mögen die Deutschen Andeutung zu viel? Können Sie nicht klar und deutlich bzw. direkt antworten und sprechen?
Weil man sonst den Text bzw. die Fragestellung nicht versteht.
Wir müssen auch ständig grüssen, damit das Gegenüber in den Kommunikationsmodus geht bzw. diesen verlässt. (Aktuell ging es auch ohne, auf Kulanz).
Sagt man nicht gerade den Deutschen nach, sehr direkt zu sein?
Gruß,
Kannitverstan
Hallo,
kannst Du mit ein paar Beispielen veranschaulichen, wie Du das meinst?
Gruß
Kreszenz
Servus,
diese Verallgemeinerung führt nicht besonders weit, sie ist sinnlos.
Sag doch einmal, mit welchen Sprachen Du das Deutsche in dieser Hinsicht vergleichst - es gibt sehr viele, in denen man sich viel weniger direkt ausdrückt als im Deutschen.
Und dann konkretisiere bitte, von wem Du in welchem Zusammenhang welche Andeutung gehört oder gelesen hast, die zu einem Missverständnis geführt hat.
Ich gebe Dir mal ein Beispiel für ein paar deutsche Sätze ohne jede Andeutung:
Vorsicht bitte am Gleis 3! Es fährt ein der ICE Nr. 697 nach Dagebüll Mole, planmäßige Abfahrt 23:47 Uhr. Bitte beachten Sie die am Bahnsteig angezeigte umgekehrte Wagenreihung.
Schöne Grüße
MM
Ja sehr gerne. Mit Andeutung meinte ich Anspielung, Seitenhieb.
Als Beispiel kann ich einige Antworten in meiner vorherigen Frage zeigen.
Ich fragte danach, ob mein Alter (25) zu spät um Karriere zu verändern ist und bekam solche Antworten:
„Ja leider, mit 25 ist’s für alles zu spät. Du bist halt leider in dieser Laufbahn gefangen. Vermutlich wirst Du arbeiten müssen, bis Du 75 oder 80 Jahre alt bist. Tut mir echt leid für Dich. Eventuell magst ja ne Religion wählen, wo Reinkarnation ne Option ist, so dass Du dann nochmal ne Chance kriegst?“
Das ist nur ein Beispiel auf dieser Plattform, aber auf der Straßen gibt es mehr.
z.B in einer Behörde fragte ich danach, ob ich … hier bezahlen kann. Die Antwort: Warum nicht joa Sie haben Hände und bla bla bla (Gelächter)
Ja genau das habe ich gemeint
Es gibt Menschen, die sehen in jedem „zweimal zwei ist vier“ eine verdächtige Andeutung und es gibt andere Menschen die sehen eine Andeutung nicht einmal, wenn man sie mit der Nase drauf drückt. Es kommt also immer auf Denjenigen an, der etwas hört und entweder zu viel hinein interpretiert oder nichts hinein interpretiert - auf jeden Fall ist es sinnlos sich über so etwas Gedanken zu machen.
Wenn Du etwas ändern willst, musst Du das bei Dir erledigen, den Rest der menschlichen Gesellschaft bzw. der deutschen Gesellschaft wirst Du kaum ändern.
Das war keine Andeutung, das war Ironie. Das schlägst Du am besten im Duden nach, denn offensichtlich hast Du keinerlei Gespür dafür, was Ironie ist.
Da Du ja meine Antwort schon im Wortlaut zitierst werde ich hier auch mal antworten und mich erklären. Was ich mit meiner ironischen Antwort andeuten wollte ist, dass es in Deutschland (und da Du die Frage ja in verständlichem wenn auch nicht absolut fehlerfreiem deutsch gestellt hast gehe ich davon, das Dir das Land zumindest vertraut ist). Und da sind wir hier in der überaus glücklichen Situation dass es bei beruflichen Qualifikation quasi „No limits“ gibt. Es gibt. Wenn also die 83-jährige Ommi die Zeit ihres Leben ausschließlich Hausfrau und Mutter war nun eben Hirnchirurgin werden möchte, dann kann sie ganz regulär ein Medizinstudium beginnen und entsprechend den Wunschberuf erlernen. Ob sie dann noch viele Jahre erfolgreich in dem Beruf arbeiten können wird, kommt vermutlich hauptsächlich auf ihren Gesundheitszustand an. Aber keiner wird ihr prinzipiell im Weg stehen.
Mehrere Einschränkungen:
- üblicherweise muss man die zweite Berufsausbildung selbst finanzieren (mal von wenigen Ausnahmen abgesehen, wie etwa ein Bäcker mit Mehlallergie, der nunmal nicht mehr in seinem Beruf arbeiten kann)
- für einige wenige Ausbildungen gibt es ein Alterslimit (die Lufthansa wird Leute mit Mitte 50 nimmer selektieren, auch als Unterhosenmodel setzt vermutlich die Natur irgendwann Grenzen)
Aber Schnucki, mit 25 steht Dir die Welt offen. Und es gibt auch - je nach gewünschter Ausbildung - durchaus von den Ausbildungsanbietern (Ausbildung berufsbegleitend) als auch staatliche Unterstützung in Form von Darlehn, Krediten ggf. auch Stipendien.
Alberne Werbeplattformen brauchst dazu übrigens keine. Werd Dir klar, was genau Dein Zielberuf sein soll, suche wie Du da hinkommst, kläre die Finanzierung und dann MACH DAS!
Achja: persönliche Frage. Von welcher Sprache in welche andere übersetzt Du? Für einen Dolmetscher liest sich Dein deutsch etwas holperig.
Dort hast Du aber auch durchaus Antworten bekommen, die
sind.
Dass auf eine Frage, deren Antwort für viele auf der Hand liegt, manchmal auch ironisch reagiert wird, lässt sich doch nicht verallgemeinern zu
Servus,
gräme Dich nicht zu sehr - es gibt auch viele deutsche Muttersprachler, die mit Ironie nicht viel anfangen können. Wenn diese sich über ironische Bemerkungen entrüsten, mache ich es ihnen aber zum Vorwurf; dass ein Nicht-Muttersprachler Ironie nicht versteht, ist ihm nicht zum Vorwurf zu machen, weil Ironie in verschiedenen Sprachen unterschiedliche Ausprägungen hat - ich denke da an unsere französischen Nachbarn, bei denen es Ausdruck tiefster Verachtung und schon ziemlich grob beleidigend ist, wenn man jemanden mit allersüßesten, feinziselierten und zolldick aufgetragenen Höflichkeitsfloskeln traktiert - sowas würde in Deutschland unter Umständen überhaupt nicht verstanden.
Dass sich Deutsche aber ohne Ironie überhaupt nicht ausdrücken können, stimmt ganz einfach nicht.
Schöne Grüße
MM
Ah ja, grammatikalische Fehler, das war das Problem. Danke für die Korrektur.
Polnisch-Deutsch-Türkisch. Gefällt Ihnen mein Deutsch nicht?
Besten Dank für die Antwort. Wie soll ich das jetzt formulieren? Es ist äußerst schwierig sich in einer Sprache, die nicht die eigene Muttersprache ist, wirklich so auszudrücken wie das ein Muttersprachler tun würde. Das ist im normalen Alltag, auch im Arbeitsalltag meist kein Problem (unvergessen mein Kollege V. der mit den deutschen Vorsilben so seine Mühe hatte und eigentlich meinte, dass man hier einen neuen Anlauf unternehmen müsste, einen „neuen Einlauf“ vorschlug). Und auch Dein deutsch ist sehr gut, deutlich besser als viele Deutsche eine zweite Sprache beherrschen.
Aber es sind durchaus sprachliche Unsicherheiten auffällig und auch Dinge, die einfach „unüblich“ sind. Die Anrede „Sir“ wird in Deutschland nicht verwendet und man siezt einander in Internetforen nicht. Die Liste könnte man lange fortsetzen, das soll aber nicht das Thema sein, denn man versteht ja was Du möchtest.
Allerdings für jemanden dessen Beruf Dolmetscher in die deutsche Sprache ist, hast Du durchaus Optimierungspotential. Uppps, eine Andeutung! Also nochmal klar und deutlich: Für einen Dolmetscher ist Dein Deutsch sehr schlecht! Und als Dolmetscher darf man sich durchaus auch mit „kulturellen“ Feinheiten der Sprache befassen. @Aprilfisch schrieb dazu schon was.
Missverständnis?
Mein Beitrag
Dass auf eine Frage … manchmal auch ironisch reagiert wird, lässt sich doch nicht verallgemeinern zu
… die Deutschen …
bezog sich nicht auf Grammatik, sondern - inhaltlich - darauf, dass Du aufgrund der ironischen Antwort einer Einzelperson eine pauschale Behauptung über „die Deutschen“ aufgestellt hattest.
Seriös funktioniert Dolmetschen nur in Richtung zur Muttersprache, wie Übersetzen auch.
Es kann Ausnahmen geben, in denen ein Übersetzer auch mit Muttersprache = Quellsprache arbeitet, aber bei Dolmetschern ist das schon als Kunstfehler zu betrachten.
Schöne Grüße
MM
Na ja, ich weiß nicht wie das bei „Großveranstaltungen“ (Konferenzen, irgendwelche Sitzungen von politischen Gremien usw.) gedolmetscht wird, aber da, wo ich dolmetsche (überwiegend Behörden), laufen nicht so viele Dolmetscher rum, dass sie sich jeweils einen Muttersprachler für jede Richtung leisten könnten.
Servus,
hier ist ein Bildchen davon, was da für Reihen von Dolmetschern aufgeboten werden:
Schöne Grüße
MM