Dissertation ohne Abitur und Studium möglich?

hallo,

ich verspüre den wunsch in mir und halte mich für fähig, eine doktorarbeit zu schreiben, bzw. den doktortitel zu recht tragen zu dürfen.

ich habe aber kein abitur und kein studium.

kennt ihr eine möglichkeit, wie ich eine dissertation mit erfolg einreichen kann?

Hallo jpr84,

deine Fähigkeiten eine Dissertation anfertigen zu können, kann ich nicht beurteilen. Wenn du so fähig bist, warum hast du keine Allgemeine Hochschulreife bzw. keine Hochschulzugangsberechtigung? Eine Ausbildung mit Praxis bietet dir die Möglichkleit zu studieren.

Gruß
Hans

Guten Morgen

ich verspüre den wunsch in mir und halte mich für fähig, eine
doktorarbeit zu schreiben, bzw. den doktortitel zu recht
tragen zu dürfen.

Entschuldige, aber diese Selbsteinschätzung teilen offenkundig auch viele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, wie man in jüngster Zeit zur Kenntnis nehmen musste.

ich habe aber kein abitur und kein studium.

Die hatten das immerhin.

kennt ihr eine möglichkeit, wie ich eine dissertation mit
erfolg einreichen kann?

Vielleicht bei einer Titelmühle. Dort gibt’s zur Not für wenig Geld auch einen Doktortitel, auch wenn man den in Deutschland nicht tragen darf.

Aber im deutschsprachigen Raum wird sich wohl keine staatliche Hochschule finden, die sich der Mühe unterzieht, eine Dissertation zur Prüfung anzunehmen, wenn der Doktorand noch nicht mal das Abitur gemacht und im Gegensatz zum Graduierten bisher keinerlei Beleg für die Fähigkeit zu wissenschaftlichem Arbeiten vorgelegt hat.

Was nicht heißen soll, dass eine außergewöhnliche (auch wissenschaftliche) Lebensleistung eines Nichtakademikers nicht auch mal zu einem „Doktor ehrenhalber“ führen kann. Dann aber sicher nicht aufgrund eines einzigen Papiers, sondern eher für die „Lebensleistung“.

Wie hier bereits gesagt wurde: Wer glaubt, das Zeug dazu zu haben, sollte einfach das Abi nachholen und sich dann immatrikulieren. Wer wirklich in der Lage ist, in einem Fachgebiet eine akzeptable Doktorarbeit zu verfassen, sollte sich auch ohne lästiges Besuchen von Vorlesungen problemlos direkt an Diplomvor- und -hauptprüfung bzw. Magisterarbeit bzw. erstes Staatsexamen wagen können.

Gruß
smalbop

das wäre ja einfach
Hallo,

selbst bei den Personen des öffentlichen Lebens die sich ihre Dissertation dank Plagiaten gesichert haben ist es so, dass sie studieren mussten.
Wenn Du Dich für so fähig hältst dann informier Dich nochmal darüber was Dissertation heisst. Es ist ein akademischer AUFBAU und um auf etwas aufzubauen (in dem Fall ein Studium bzw. Diplom- oder Mastertitel) muss man das natürlich vorher gemacht haben.

Also der Weg: Abitur - Studium - Dissertation

Mit Realschulabschluss und abgeschlossener Ausbildung hat man nur mehrere Möglichkeit, an die allgemeine Hochschulreife dranzukommen. Aber das Studium gehört danach dazu.

Viel Spaß
Jessica

Ganz so einfach ist es nicht
Tach,

selbst bei den Personen des öffentlichen Lebens die sich ihre
Dissertation dank Plagiaten gesichert haben ist es so, dass
sie studieren mussten.
Wenn Du Dich für so fähig hältst dann informier Dich nochmal
darüber was Dissertation heisst. Es ist ein akademischer
AUFBAU und um auf etwas aufzubauen (in dem Fall ein Studium
bzw. Diplom- oder Mastertitel) muss man das natürlich vorher
gemacht haben.

Also der Weg: Abitur - Studium - Dissertation

Nun, wenn ich in die Promotionsordnung „meines“ Fachbereichs reinschaue (und es ist keine Ausnahme), dann gibt es neben dem klassischen Weg Abitur-Studium-Promotion [1] auch den alternativen Weg.

Ohne ins Detail zu gehen: man kann auch als Hans Wurst ohne Universitaetsabschluss zur Promotion zugelassen werden, vorausgesetzt man findet einen Doktorvater, der einen ernst nimmt. Voraussetzung dafuer ist wiederum, dass man auf dem Gebiet, auf dem man die Diss schreiben will, auch was geleistet hat, Forschung betrieben, sich durch herausragende Artikel hervorgetan hat etc. Einfach zu behaupten, mann fuehle sich so, als ob, reicht natuerlich nicht.

[1] Auch hier muss man aufpassen, man muss nicht zwangslaeufig X studiert haben um in X promoviert zu werden, es ist keine Seltenheit, dass Mathematiker in die Physik oder Ingeneurswissenschaften einsteigen, Physiker in Mathematik, Chemie oder Ing.-Wiss., Chemiker in Biologie etc.

Gruss
Paul

1 Like

HOla,

sofern es wirklich möglich wäre (was ich nicht ernsthaft glaube), halte ich es für wissenschaftlichen Selbstmord. Die Promotion ist buchstäblich die „Krönung“ der eigenen akademischen Ausbildung. Dafür sind natürlich geistige, aber eben auch handwerkliche Fähigkeiten der Wissenschaft von Nöten.

Jmd. mit 20 Jahren Berufserfahrung mag vll ein Fachmann in seinem Gebiet sein und gut in der Praxis zurechtkommen; das heißt aber noch lange nicht dass er eine wissenschaftliche Abhandlung auf dem Niveau einer Dissertation zustande bringt. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

Wenn man schon 10 Fachbücher, wissenschaftliche Veröffentlichungen etc. hat, wie du schon sagtest, mag das eine Ausnahme sein. Aber wenn jmd. schon so weit ist, dass er in der Wissenschaft ernst genommen wird, wieso soll er sich dann eine mehrjährige Dissertation antun, die wesentlich mehr einschränkt und oft weniger Substanz hat als mancher wiss. Aufsatz für ein C- oder B-Journal?

In solchen Fällen gibt es bereits die Chance auf Professur wegen promotionsadäquaten Leistungen. Da kenne ich einige Fälle (Prof. Dipl.-Ing. XY).

Gruß, Leebo

1 Like

Da kenne ich einige
Fälle (Prof. Dipl.-Ing. XY).

Auch Professoren ohne Abitur?

mfg,
Ché Netzer

Moin,

Da kenne ich einige
Fälle (Prof. Dipl.-Ing. XY).

Auch Professoren ohne Abitur?

es gibt auch (viele!) Dipl. Ings. von Universitäten.

Gandalf

Man kann ohne Abitur studieren, also ausgeschlossen ist der Fall sicherlich nicht.

Gruß, Leebo

Hossa :smile:

Da kenne ich einige
Fälle (Prof. Dipl.-Ing. XY).

Auch Professoren ohne Abitur?

An den Flach-Hochschulen werden oft Menschen aus der Praxis als Professoren eingestellt. Ein Doktor-Grad ist zwar wünschenswert, aber kein Muss. Auf jeden Fall muss der Professor aber ein Studium vorweisen können.

Man darf auch nicht vergessen, dass „Professor“ kein akademischer Grad ist, sondern eine Amtsbezeichnung. Der höchste akademische Grad ist der „Doktor“.

Viele Grüße

Hasenfuß

Nein!
Hossa :smile:

Es scheint offenbar so zu sein, dass durch die vielen erschwindelten Doktor-Titel unserer Politiker der Eindruck entsteht, jeder könne eine Dissertation anfertigen und dafür mit dem Doktor-Grad belohnt werden.

Natürlich kann man die Frage diskutieren, in wie weit Doktorarbeiten in Geisteswissenschaften überhaupt irgendeinen Sinn machen. Gelesen werden solche Publikationen eh nicht. [Auf dem „citation index“ stehen die Geisteswissenschaften mit 10% zitierten Arbeiten ganz unten]. Aber das ist ein anderes Thema.

ich verspüre den wunsch in mir und halte mich für fähig, eine
doktorarbeit zu schreiben, bzw. den doktortitel zu recht
tragen zu dürfen.

„Doktor“ heißt „Gelehrter“. Ohne Studium, also das intensive Befassen mit einem Themengebiet über mehrere Jahre hinweg, ist eine Grundvoraussetzung, um den Gelehrten-Status zu erhalten. Mit anderen Worten, an einem Studium führt kein Weg vorbei.

ich habe aber kein abitur und kein studium.

Auf welcher Basis möchtest du denn dann die Welt der Wissenschaft mit neuen Erkenntnissen erleuchten? Neue Erkenntnisse sind nämlich die Grundvoraussetzung für eine Doktorarbeit.

kennt ihr eine möglichkeit, wie ich eine dissertation mit
erfolg einreichen kann?

Erst studieren, dann eine Diplom- oder Masterarbeit anfertigen, diese mit einer brauchbaren Bewertung abschließen und dann einen Doktorvater finden, der das gewünschte Thema betreut.

Viel Erfolg dabei und viele Grüße

Hasenfuß

Vielleicht …

Auf welcher Basis möchtest du denn dann die Welt der
Wissenschaft mit neuen Erkenntnissen erleuchten? Neue
Erkenntnisse sind nämlich die Grundvoraussetzung für eine
Doktorarbeit.

… auf der Basis der angewandten Trollologie? Ich bin z.B. in den letzten Wochen wieder mal zu der Erkenntnis gekommen, dass während der Feriensaison eine stark erhöhte Trollaktivität zu beobachten ist. Das ist eine rein empirische Feststellung und es wäre für Trollologen sicher interessant, die psychologischen und kommunikationstheoretischen Hintergründe zu erforschen.

So, ich troll mich,
Pit

1 Like

Hallo!

Natürlich kann man die Frage diskutieren, in wie weit
Doktorarbeiten in Geisteswissenschaften überhaupt irgendeinen
Sinn machen.

Sorry, aber nur weil sich irgendwelche Guttenbergs ihre Doktorarbeiten zusamenklauen, heißt das noch lange nicht, daß es in den Geisteswissenschaften überhaupt keine wissenschaftliche Arbeit gibt. Ein Professor oder Doktor, der für seine linguistische Untersuchung Tausende von Seiten Material ausgewertet hat, um die Gesetze der Sprache zu erforschen, dürfte wohl ebenso zurecht Doktor sein wie ein Physiker, der tausende von Versuchsreihen ausgewertet hat, um die Gesetze der Physik zu erforschen.

[Auf dem „citation index“ stehen die Geisteswissenschaften mit
10% zitierten Arbeiten ganz unten]. Aber das ist ein anderes
Thema.

Ja, das ist es in der Tat.

Lg,
Max

1 Like

also, ich halte mich absolut für fähig, herausragende artikel zum politischen themen zu schreiben.

weißt du denn von einem fall, in dem es so gelaufen ist, d.h. dass sich jemand ohne abi und studium für einen doktorvater derart hervorragend hervortun konnte, dass sich ein doktorvater bereit erklärte, ihn bei einer doktorarbeit zu unterstützen?

Hallo,

das:

also, ich halte mich absolut für fähig, herausragende artikel
zum politischen themen zu schreiben.

ist hoffentlich nicht dein Ernst …?!
Informiere dich doch einmal über den Unterschied zwischen „einen Artikel schreiben“ und „eine Dissertation schreiben“ …

Bei deinen Fähigkeiten sollte das kein Problem sein das heraus zu finden …

Gruß
wawi

1 Like

Hi,

also, ich hab für dich mal gegoogelt. Und was spuckt Wikipedia aus?

_Der Ablauf eines Promotionsverfahrens wird in der Prüfungsordnung des zuständigen Fachbereiches festgelegt. Das Verfahren kann von Hochschule zu Hochschule und von Fach zu Fach sehr unterschiedlich sein. In der Regel enthält es folgende Positionen:

  1. Geeigneter Studienabschluss (in der Regel gutes bis sehr gutes Examen),
  2. Gegebenenfalls weitere Qualifikationsvoraussetzungen, zum Beispiel Seminarscheine, Sprachnachweise (Latinum, Graecum etc.) etc.
  3. Wahl eines Betreuenden (i. d. R. Prof.) (Doktorvater, m/w),
  4. Anmeldung des Promotionsvorhabens beim Promotionsausschuss einer Fakultät an einer Universität,
  5. Annahme als Promotionsstudent,
  6. Anfertigung der Dissertation.

Die durchschnittliche Dauer schwankt je nach Fachrichtung und Thema der Arbeit. Nach einer Umfrage der Universität Marburg dauert sie im Schnitt vier bis fünf Jahre[9]. Mediziner beginnen ihre Dissertation häufig gegen Ende ihres Studiums, die Dauer ist dabei jedoch sehr unterschiedlich und reicht von wenigen Semestern (klinisch-theoretische Promotionsarbeit) bis zu mehreren Jahren (medizinhistorische oder experimentelle Promotionsarbeiten). In anderen naturwissenschaftlichen Fächern und in den Geisteswissenschaften sind, insbesondere bei forschungs- und empirielastigen Themen, auch eine Dauer bis zu fünf Jahren üblich. Der Doktorand ist häufig – vor allem in den Naturwissenschaften – in dieser Zeit beim jeweiligen Institut angestellt. Juristen investieren etwa 1,5 bis 3 Jahre, bei umfangreichen empirischen Arbeiten 2,5 bis 4 Jahre._

Und in einer Promotionsordnung der Uni Frankfurt:
Voraussetzung für die Annahme als Doktorand ist ein mindestens mit „befriedigend“ abgeschlossenes, in der Regel auf das Promotionsfach bezogenes wissenschaftliches Hochschulstudium. Regelabschlüsse sind der Master, das Diplom, das erste Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien, der zweite Prüfungsabschnitt nach der Approbationsordnung für Apotheker oder die Hauptprüfung, Teil A für Lebensmittelchemiker (Hochschulabschluss). Der Promotionsausschuss kann in begründeten Fällen andere Studienabschlüsse anerkennen; er kann auch zusätzliche Studien- und/oder Prüfungsleistungen fordern.

und hier noch der Link:
http://www.uni-frankfurt.de/org/nwe/Promotionsbuero/…

Sieht also ganz so aus, als müsstest du dich, trotz deiner Fähigkeiten zur Formulierung politischer Artikel (wo sind solche denn bitte veröffentlicht?), durch ein Studium quälen.
Ansonsten würde ich dir raten, doch einfach mal an der Uni deiner Wahl nachzufragen.

Schönen Abend noch

Anke

also, ich halte mich absolut für fähig, herausragende artikel
zum politischen themen zu schreiben.

Du hast nicht gelesen, was ich geschrieben habe (was schon Einiges aussagt).

Es kommt nicht darauf an, fuer wie faehig Du Dich haelst, es kommt darauf an, ob Du diese angebliche Faehigkeit nachweisen kannst (was nun Mal am einfachsten mit einem erfolgreichen Studienabschluss geht).

Hast Du irgendwas geleistet, so dass ein Professor an einer Hochschule sagen kann „Boah, dieser Typ da, keine Ahnung wo der herkommt, aber er hat so krass tolle Veroeffentlichungen zum Thema XY geschrieben, und die wurden sogar in Fachzeitschriften abgedruckt, womoeglich gereviewed und oft zitiert, dass ich ihn mir unbedingt Mal naeher ansehen will“? Und das waere wenn, dann nur der erste Schritt.

OT: Doktorgrad dann Dr.tr.strg.c.v.?
owT

Da kenne ich einige
Fälle (Prof. Dipl.-Ing. XY).

Auch Professoren ohne Abitur?

Nicht vergessen: Der Dipl.Ing ist ein akademischer Grad. Erforderlich hierfür ein Vollstudium, mit Staatsexamen abgeschlossen.

Bisher wenigstens. Im Rahmen der Bologna-Deformation soll es aber jetzt auch Schmalspur Dipl.Ing.s geben.

Hä?
Hallo.

Nicht vergessen: Der Dipl. - Ing ist ein akademischer Grad.

Den Bindestrich mitschreiben, bitte. :smile:

Erforderlich hierfür ein Vollstudium

Gibt es ein Halbstudium?

mit Staatsexamen abgeschlossen

Ein Diplom ist ein Diplom ist ein Diplom und kein Staatsexamen.
Die Besonderheit der Diplomprüfung in Fächern des Ingenieurwesens ist, daß sie kreuz und quer über den Studienweg verteilt wird.

Somit existiert eine geballte, große Abschlußprüfung wie z.B. im Magister nicht. Ingenieure haben quasi ständig Abschlußprüfung.

Im Rahmen der Bologna-Deformation soll es aber jetzt auch
Schmalspur - Dipl. - Ing.s geben.

Die einzige Hochschule in der BRD, die Studenten noch zum Diplom-Ingenieur graduiert, ist die altehrwürdige Technische Universität Dresden. Und dort ist, zumindest wie es gegenwärtig aussieht, ganze Arbeit geleistet worden: Die verstaubten Diplomstudiengänge gewissen strukturellen und inhaltlichen Schwächen befreit und modularisiert. Schmalspuringenieure kann ich da keine finden.

Reinerlein