Duisburg - Image

Hallo,

ich habe mehrfach folgendes erlebt:
Person zieht von Ddorf nach Duisburg. Autokennzeichen bleibt aber auf Düsseldorf.
Grund: schlechtes Image
Firmen haben - wenn sie in Duisburg ansässig sind - nicht nur „Duisburg“, sondern
„Duisburg-Düsseldorf“ drinstehen (einen ähnlichen Unsinn beobachte ich bei „Düsseldorf-Weeze“ und „Frankfurt-Hahn“).
Auch Unternehmen machen eher einen Bogen um Duisburg.

Ich beobachte das oft. Witziger Weise im übrigen bei Parksünden. Da ist Ddorf bspw.
wesentlich kulanter als Duisburg.

Wo ist da der Zusammenhang (es gibt wohl einen)?

Zu wenig Geld? Ein bißchen zuviel Strukturwandel? Umgang mit „Besserverdienern?“


Bin da offen für Meinungen.

Thommy

Ja, aber auch nur dort !

nenne doch mal eine ( nur eine) wichtige oder nur bekannte Firma, die ihren Sitz in Duisburg hat und die auf dem Briefkopf oder Internetauftritt als Standort zusätzlich den Hinweis auf Düsseldorf angibt.

Natürlich ohne das sie dort eine Zweigstelle hat, die mit eigener Adresse aufgelistet ist !

Noch eins, natürlich kann es vorkommen, man nennt die Nähe zu einer international bekannten Großstadt in deren weitem Umkreis man mit seiner Firma residiert. Aber doch nicht aus Imagegründen !

Und das mit den Kfz-Kennzeichen ist doch neu, man darf altes Kennzeichen bundesweit behalten, egal wo man nun lebt.
Das ist also reine Bequemlichkeit und hat einen kleine Kostenvorteil.

Also, was Du da rein interpretierst ?

MfG
duck313

hm… also Antwort habe ich keine,… aber geht das denn??? Wenn ich meinen Erstwohnsitz von Düsseldorf nach Duisburg verlagere, dann bin ich doch verpflichtet, mein Auto umzumelden… (natürlich mit ner bestimmten Frist)…
Ebenso muß ich die Steuer dann an meinen Erstwohnsitz zahlen… Alles andere würde die Statistiken verfälschen…

und das fände ich bezüglich des Images… :wink: nur weil es vielleicht schicker ist in Düsseldorf zu wohnen … ziemlich unverantwortlich …

Ich glaube nicht, dass das auf legale Weise geht… Vermutlich sind das Leute mit mehreren Wohnsitzen… oder das Unternehmen hat seinen Standort eben dort …

VG Steffi

Hallo,
selbstverständlich ist das das Image. Und ein Großteil „selbstverschuldeten Klischees“.
Duisburg wird regional (im Ruhrgebiet) gleichgesetzt mit (chronologisch) Duisburg-Marxloh, der Lex Sauerland, der Loveparade und Schimanskis Schmuddelimage. Das bisschen neubenotierter „Duisburger Innenhafen“ oder Europas größter Binnenhafen können da auch nichts mehr retten.

Nun ausgerechnet diese Stadt mit der „Schickimicki-Metropole“ und Landeshauptstadt (!) Düsseldorf zu vergleichen, tut schon weh, kann man aber machen und feststellen, dass die Unterschiede überwiegen :slight_smile:

Wenn der Ex-Oberbürgermeister von Ddorf zudem sämtliche Ruhrgebietspendler vor den Kopf stößt und behauptet, er wolle im Ruhrgebiet nicht tot überm Zaun hägen, trägt das gleich nochmal dazu bei, dass sämtliche um den Ruf ihrer Firma „besorgten“ BWLer schnell mal einen euphemistischen Namenszug hinter Duisburg und Co setzen, um nur ja nicht zu offensichtlich aufzuzeigen, dass ihre kleinen Kaschemmen nicht willens oder in der Lage sind, die Gewerbesteuern oder Bodenpreise einer derart stylischen Metropole zu berappen :wink:

Gruß vom
Schnabel

Hallo,

vielen Dank für die Reaktion.
Im Straßenverkehrsamt haben die das gesagt. Es gäbe wohl fast keine Ausnahme.
Das mit den Nummernschildern (z.B. mitnehmen aus anderen Orten) gibt es seit einigen Jahren in Duisburg.

Hallo!

Ummelden schon, aber Du behältst das alte Kennzeichen (auf Wunsch natürlich, kannst auch das neue bekommen). Und das ist neu im Zulassungsrecht. Kennzeichen kann man lebenslang behalten, egal wo in D man sich anmeldet.

Und natürlich zahlst Du dann ggf. nicht die teure Regionalklasse in der Kfz-VS für die Großstadt sondern für das Dorf, obwohl Du ein Düsseldorfer Kennzeichen behältst.

Da kommt natürlich noch ein wesentlicher Faktor dazu.
Sicher ist auch in modernen Städten und bei Leuten nicht Gold, was glänzt.
Aber der Menschenschlag und das Verhalten tun ein übriges.
Das zieht in DU nicht gerade Hochqualifizierte und Führungskräfte an.
…und da rede ich wirklich nicht dem Schick-Micki das Wort.
Das ist schlicht eine Tatsache.

Hallo,

nun genau daran:

Duisburg-Marxloh,

liegt es,wobei es ja nicht nur der Stadtteil ist Hamborn ist da genauso zu nennen , das schlechte Image von Duisburg.

Und Schimanski als Schmuddelimage zu bezeichnen ist ja schon Beleidigung der Pottler…
Die Figur entsprach damals genau dem Leben hier im Revier , nämlich geprägt von Kohle und Stahl.

Servus,

Du hast vergessen zu belegen, dass irgendwelche in Duisburg ansässige Unternehmen Düsseldorf „drinstehen“ haben. Welche hast Du denn da gefunden?

Schöne Grüße

MM

Hallo Thommy,

Für Duisburg kann ich wenig sagen, aber Frankfurt-Hahn hat einen anderen Grund. Der Flugplatz heißt ja „Frankfurt-Hahn“. Und es gibt auch in Deutschland, aber noch im mehr im Ausland, Menschen, die denken, Hahn wäre gleich um die Ecke von Frankfurt. Das es 125km (auf viel befahrenen Autobahnen) sind, überrascht dann viele. Das ist nur wesentlich kürzer als nach Luxemburg.

Grüße
Siboniwe

Ja, interessant.
Frankfurt-Hahn stufe ich ebenso als Marketing-Gag ein wie Düsseldorf-Weeze.

Fängt bei Privatschulen an und hört (nicht bei) Deutsche Oper am Rhein (Duisburg-Düsseldorf) auf.
Letztere wird wohl seitens Duisburg aufgrund von Geldmangel nicht weiterverfolgt.

Aber wenigstens hier sind die Duisburger ganz, ganz vorne (Parken):

http://www.aktiencheck.de/news/Artikel-WAZ_Falschparker_auf_Kieker_Kommentar_von_Matthias_Korfmann_Knoellchen-6702966

Es sind die vielen Kleinigkeiten, mit denen sich solche Städte ins Abseits manövrieren.

Man kann da lange reden. …

Servus,

damit reduziert sich Deine Frage nach einem „oft“ beobachteten Phänomen auf einen einzigen Fall, nämlich die St. George’s School, die ungefähr 10 km von Duisburg-Mitte und ungefähr 20 km von Düsseldorf-Mitte entfernt liegt. Dort ist die Benennung des Standorts „Duisburg-Düsseldorf“ leicht dadurch zu erklären, dass sie ihr Publikum aus einem größeren Einzugsbereich erwartet, innerhalb dessen die Kenntnis, wo Düsseldorf (beiläufig auch der Flughafen Düsseldorf) liegt, weiter verbreitet ist als die, wo Duisburg ist.

Die Reihe Düsseldorf - Essen - Bochum - Dortmund ist halt einfach bekannter, Duisburg - Bottrop - Gelsenkirchen - Recklinghausen müssen damit leben, dass sie eben als „irgendwo auch in der Gegend“ verortet werden.

Ich vermute, dass das historische Gründe hat: Im Süden des Ballungsgebiets Rhein-Ruhr liegen die relativ älteren bedeutenden Städte, während die nördlich davon liegenden erst mit der Bewegung der Montanindustrie bedeutend wurden, die mit den Flözen nach Norden vorrückte.

Davon, dass der „Pott“ seine Wurzeln eigentlich in Solingen - Wuppertal - Hagen - Schwerte hat, hört man heute nicht mehr so viel.

Schöne Grüße

MM

es sind mehrere

Auch in Duisburg gibt es Unternehmen (und zwar weit mehr als Du anscheinend glaubst - inkl. Großunternehmen) und die brauchen natürlich sowohl Führungskräfte als auch qualifiziertes Personal. Ob diese Leute dann in Duisburg wohnen oder in Düsseldorf, Essen, Moers, Oberhausen, Bottrop oder Mülheim, spielt angesichts der Verkehrsanbindungen nur eine untergeordnete Rolle. Außerdem gibt es auch in Duisburg schöne Wohnecken, z.B. Großenbaum, Walsum und Wedau.

Hallo,

ich kann das weder inhaltlich noch chronologisch nachvollziehen.

Die Imageprobleme sind im Ruhgebiet doch über die gleichen: dreckig, mißlungener Strukturwandel=viele Arbeitslose, viele Proleten, viele Ausländer, seltsame Sprache, Imbißeßkultur, Dauerstau.

Einiges stimmt und einiges ist überholt (zumindest in einigen Städte). Für Duisburg stimmt, daß die AL-Zahl hoch ist, daß die Innenstadt irgendwie konzeptlos ist und es einige Viertel gibt, in dem man schneller tot über dem Zaun hängt als man schauen kann.

Das Verhalten und die Kommentare einiger Lokalpolitiker sind für das Image sicherlich genauso wenig relevant wie Schimanski (der allenfalls attraktivitätsfördernd wirkt).
[/quote]

Gruß
C.

Nebenbei: Der Gewerbesteuerhebesatz von Duisburg liegt bei 520%, der von Düsseldorf bei 440%.

Der Flughafen Weeze darf seit über zehn Jahren nicht mehr mit „Düsseldorf“ werben:

Hallo MM,

diese wenig bekannte Tatsache (was den „Stahl- und-Eisen-Pott“ angeht) kann für den Interessierten hier sach- und fachkundig nachvollzogen werden:

Alfred Nehls: „Aller Reichtum lag in der Erde“
Verlag Gronenberg 1993
ISBN: 3-88265-180-6

Alfred Nehls: „Als in den Tälern die Hämmer dröhnten“
Verlag Gronenberg 1996
ISBN: 3-88265-200-4

Der „Kohlenpott“, den die meisten Leute zu kennen glauben, hat seine Wurzeln an der Ruhr - nämlich auf der Strecke Witten - Herbede - Blankenstein - Hattingen - Winz.

Und ohne die geförderte Steinkohle und den daraus resultierenden „Koks“ wäre der klassische „Ruhrpott“ auf der Linie „Duisburg-Dortmund“ gar nicht erst entstanden…

Glück auf! und

herzliche Grüße

Helmut