Eisen lackieren

Haus & Garten Handwerk allgemein
#1

Hallo liebe Ahnungshaber,
hat jemand Erfahrung mit der Lackierung von Metall?
Ich habe in der Küche eine Arbeitsplatte aus Eisen, so wie es aus der Schmiede kommt. Nun gibt es eine Firma, die einen Metallschutzlack direkt auf Rost in verschiedenen Farben sowie auch einen notwendigen Metallreiniger anbietet.
Meine Frage an sich: Kann man auf die dann behandelte Fläche auch, z. B. eine heiße Pfanne oder einen heißen Topf abstellen, ohne dass sich die Farbe verändert oder sich der Lack kräuselt und sich abhebt?
Muss ich das Eisen vor der Lackierung anschleifen?

Dankeschön für Antwort
Sylvia

#2

Wenn, dann müsste der Lack ja einen Rostumwandler beinhalten und das wage ich zu bezweifeln.
Ein sehr wirkungsvolles Mittel gegen Rost ist Fertan. Damit einpinseln, einwirken lassen nach Anweisung und dann rückstandslos abspülen. Danach lackieren.
Der Lack müsste zumindest hitzebeständig und schlagfest sein damit er die von Dir genannte Belastung aushält.
Abschleifen, kommt auf den Zustand der Oberfläche an ob das nötig ist aber eine Grundierung würde ich auf jeden Fall vornehmen. ramses90

#3

Die Firma schreibt „Metallschutzlack direkt auf Rost“ Der Name der Firma fängt mit „Hammer“ an.

#4

Wäre gut zu wissen, welchen Lack du genau im Auge hast. Der Heizkörperlack ist hitzebeständig bis 80 Grad, das reicht nicht für heiße Töpfe würde ich sagen.

Der hier sieht schon besser aus: https://www.bullstoreshop.de/hammerite-hittebestendige-lak-grijs-400-ml?gclid=CNbxtNufktACFdEK0wodKU4Dzw

Mir wäre ja in der Küche wichtig, dass das Zeug auch lebensmittelecht ist, da habe aber Zweifel.

Bufo

#5

Hallo Sylvia!

Lack ist für eine Arbeitsfläche in der Küche wenig geeignet. Man verwendet rostfreien Stahl ohne irgendeine Beschichtung. Wenn es Gründe für die Verwendung von Gusseisen oder rostendem Stahlblech gibt, würde ich auch dabei auf Beschichtungen verzichten. Entrosten (schleifen bis der Arzt kommt) und danach mit Pflanzenöl einreiben, ergibt ausreichenden Gammelschutz ohne dass etwas abplatzen kann. Nach mehreren Wiederholungen ist das Pflanzenöl in die feinsten Strukturen des Materials gelangt. Überschüssiges Öl wird abgewischt, so dass man keine fühlbar schmierige Oberfläche hat. Später Immer mal wieder hauchdünn mit Pflanzenöl drüber und gut ist’s.

Wenn es denn unbedingt Farbe sein soll (aber warum dann eine eiserne/stählerne Arbeitsfläche?), würde ich die hochwertigste und widerstandsfähigste Beschichtung wählen, die es gibt, nämlich Pulverbeschichtung. Viele Industrielackierereien bieten solche Beschichtung an, die es in allen RAL-Farben gibt. Vor der Beschichtung wird je nach Material und Dicke mit Glasperlen oder Sand gestrahlt,

Gruß
Wolfgang

#6

also mein stahlblech rostet trotz immerwährender Behandlung mit Öl. Sieht schon ziemlich schäbig aus. Da ich die Eisenplatte vor meinem Ofen schon mit (jetzt sag ich mal den Namen) Hammerite mit jahrelang gutem Ergebnis lackiert hatte, dachte ich, das könnte auch mit der Küchenplatte fuktionieren. Den einzigen Schaden, den die Ofenplatte davongetragen hatte, war der Fußabdruck eines Gastkaters im frischen Anstrich. Sonst ist sie mit Anstrich wie neu,
Ja Wolfgang, ich dachte ursprünglich, Öl würde reichen, reicht aber nicht.

#7

Hallo!

Warum überhaupt wurde für die Arbeitsfläche Stahlblech verwendet?

Neugierig
Wolfgang

#8

weil wir es schick fanden. Es ist ein altes Haus, der alte, noch zu befeuernde Herd mit verschiedenen Zügen und seiner Eisenplatte konnte nicht mehr gerettet werden, wir haben aus alten Backsteinen einen Herdkörper wegen der Bodenbelastbarkeit an anderer Stelle als Kochinsel neu errichten lassen, mit den geretteten Ofentüren ausgestattet und mit einer Buchenholzplatte versehen (was ein richtiger Stilbruch war). Nun also zurück zu alten Ufern, Buche weg, Eisenplatte drauf. Und gut ist es eigentlich. Eigentlich…

#9

trautes heim3 014
trautes heim3 0141704×2272 1.8 MB

#10

ein bischen bunt, das Foto

#11

Du musst da unterscheiden lernen, Eisen ist nicht Stahl. Und bei beiden gibt es noch weitere Unterschiede.

Gusseisen ist porös und das Öl dringt in die Poren ein, deshalb funktioniert hier das einölen. Teilweise kocht man poröses Eisen auch in Öl, damit das Öl tiefer in die Poren einziehen kann. Beim Erhizen dehnt sich die Luft in den Poren aus und entweicht teilweise, beim Abkühlen wird dann das Öl in die Poren eingesogen.

Stahl, meistens gewalzt, hat nun aber keine Poren, da schwimmt das Öl nur etwas auf der Oberfläche.

MfG Peter(TOO)

#12

So sieht es hier aus

#13

Man sieht die Walzungen, deshalb nutzt auch das Ölen nicht wirklich

#14

Für normale Anstriche funktioniert das Hammerit-Zeugs wirklich. Das habe ich schon mehrfach ausprobiert, wobei man losen Rost schon zuerst abklopfen sollte.

Allerdings ist deine Anwendung etwas abseits der normal Verwendung. Es soll Hitze aushalten, schnittfest, schlagfest und zudem noch möglichst Lebensmittelecht sein.
Und diese Eigenschaften willst du in einem einzigen Produkt vereinigt haben.
Im Baumarkt dürftest du eher nicht fündig werden.

MfG Peter(TOO)

#15

Hallo,

Jedenfalls würde ich bei einer Arbeitsplatte aus Eisen/Stahl in der Küche auf alle Anstriche verzichten, es gibt ausser Emaille (das eingebrannt sein muss aber schlagempfindlich ist) nichts, das den hygienischen Erfordernissen der Küche entsprechen könnte. Das mehrfach erwähnte Einölen mitSpeiseöl wäre akzeptabel, hat aber den Nachteil des Ranzigwerdens. Bleibt eigentlich nur nach jeder Benützung sorgfältig zu reinigen und trockenzuhalten. Gelegentlichen Flugrost sofort entfernen.

LG

Silberloewe99

#16

Ich danke Euch schon mal vorab.

Ramses: Abschleifen ist nicht nötig, evtl. Anschleifen, damit die Farbe besser hält? Allerdings habe ich die unten erwähnte Eisenplatte auch nur einfach so ohne Anschleifen und Grundieren lackiert. War vom selben Hersteller. Zum Verständnis: die Küchenplatte blüht nicht vor lauter Rost, sondern nur an den Schnittkanten von Spüle und Induktionsplatte, außerdem von zu spät entdeckten Pfützen unter den Holzarbeitsplatten. Die Kochinsel ist einen Hauch schief.
@ Buf und Peter: Wegen der Lebensmittelechtheit mache ich mir keine Sorgen, da ich auf großen Arbeitsplatten aus Holz arbeite. Also auf dem Eisen wird nicht geschnitten oder geklopft. Und das rettendende Topfabstellen wird wahrscheinlich (außer bei Panik) auch nicht vorkommen, insofern kein Problem.
@Bufo: Ich hatte mir den Hammerite Metall-Schutzlack direkt auf Rost - Matt in dunkelgrau vorgestellt. Zur Erklärung, es soll ein wenig an die Eisenplatte des alten Herdes erinnern.

Nachsatz: Vor meinem Ofen liegt auch eine Eisenplatte, die ich gestrichen habe. Keine Spuren trotz Belastung und auch schon mal Ausräumen von glühenden Holzscheiten, weil der Ofen nicht zog. Sie ist nun ca. 15 Jahre in Gebrauch und es ist schon so mancher Holzscheit draufgefallen.

Insofern bin ich eigentlich guter Dinge.

Gruß, Sylvia

#17

@Silberlöwe: Mach ich. Trockenhalten ist etwas schwierig an der Spüle und, wie unten erwähnt, wandert übergelaufenes Wasser von der Spüle auch unter die Arbeitsbretter und die Küchenmaschine, da die Kochinsel leicht schief steht. Es ist immer nur ganz wenig Wasser, aber es reicht zum Rosten. Also Küchenmaschine und Arbeitsbretter hoch, putzen, ölen.
LG Sylvia

#18

hi,

entfetten würde mir zuerst in den Sinn kommen, wenn du die Platte, zwar vergebens aber dennoch, eingeölt hast.

grüße
lipi

#19

ja, genau, deswegen hatte ich auch den Metallreiniger erwähnt. Entfetten ist unabdingbar! Ich bin zwar kein Metallkenner, aber ein guter Maler!

LG Sylvia

#20

Hallo Sylvia,

Dann wäre „Hammerschlag“ der passende „Farbton“.
https://www.google.ch/search?q=hammerschlag&biw=1281&bih=930&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwjb7uLVgpjQAhVHXhoKHR08B_MQsAQIIQ

Da gibt es auch was von Hammerite:

MfG Peter(TOO)