Ja, klar. Deswegen ist es für Vermieter halt auch so leicht, einen Nachweis für die Wartung zu verlangen.
Wer einen DLE mit Rohrheizkörper besitzt (Blankdraht verkalkt nicht), der kann sicherlich alle zwei Jahre das Gerät demontieren, auseinandernehmen, entkalken, zusammenbauen und wieder installieren lassen. Ganz grob würde ich zwei bis drei Arbeitsstunden, zwei Anfahrten und ein paar Euro für Säure und Dichtungen als Kosten ansetzen. Damit wäre das dann eine Wartung, die den Zeitwert überschreitet.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Stiebel keine elektronisch geregelten DLE mit Rohrheizkörpern gebaut hat. Die gab es noch eine Zeit lang als „Kompaktgeräte“ mit geringerer Bauhöhe unter dem Namen „Hettler“ - aber nicht elektronisch geregelt oder gesteuert.
Wen es interessiert:
Weil Blankdrahtgeräte keine Isolation zwischen dem Heizdraht und dem durchfließenden Wasser besitzen und sich nur auf die schlechte Leitfähigkeit von Trinkwasser verlassen, läuft das Wasser immer erst einmal im Gerät durch eine Röhre ohne Heizdraht hoch und wieder herunter. Daraus ergibt sich eine lange, dünne Wassersäule, die bei reinem Trinkwasser genug isoliert. Wenn das Gerät weniger hoch ist, dann wird diese Wassersäule zu kurz und man muss entweder noch öfter das Wasser hoch und herunter führen oder eben einen Rohrheizkörper einsetzen, bei dem der Heizdraht in einer keramischen Isoliermasse eingebettet in einem Kupferrohr liegt.
Diese Geräte sprechen langsamer an (die Wärme muss erst durch Isolationsmaterial und Kupfer ins Wasser gelangen), heizen nach dem Abschalten noch etwas nach (was zu Kalkablagerungen auf den Heizkörpern führt) und sind eigentlich nicht mehr zeitgemäß.
Und wen es immer noch interessiert:
Blankdrahtgeräte haben IMMER einen Höchst-Leitwert, bis zu dem das Gerät benutzt werden darf.
Hat man sehr mineralstoff-/salzreiches Wasser (eigener Brunnen im Bereich intensiver Landwirtschaft etwa), dann fließt ein zu hoher Fehlerstrom durch das Wasser. Entweder löst der FI-Schalter aus (der aber aus nicht nachvollziehbaren Gründen für DLE nicht vorgeschrieben ist), oder der Fehlerstrom wird durch die geerdeten Kupferrohre unschädlich gemacht (also abgeleitet), oder man hat das besondere Erlebnis einer kribbelnden, prickelnden Dusche am Morgen.
Das ist mal wieder w-w-w at its best! K.A. ob ich dieses Wissen jemals brauchen werde (habe keine solchen Geräte mehr im Haus), aber da habe ich so ganz nebenbei mal wieder etwas gelernt, über das ich mir noch nie Gedanken gemacht habe.