Mir ist nicht klar auf konkret was sich diese Anmerkung bezieht - der ganze Post oder welcher Teil davon?
Auf das hier. Ich will gar nicht in Abrede stellen, dass es noch immer Menschen gibt, die finden dass die NATO genau so Schuld hat wie Russland. Aber das ist keine mehrheitsfähige Position innerhalb der Partei, von „Putin-Fans“ mal ganz zu schweigen. Selbst die olle Wagenknecht steht mit ihren Ansichten zunehmen allein.
Harte Worte, das ist wahr.
Aber offenbar sieht das ein Teil der Partei auch so.
Für mich war das ein Musterbeispiel von Selbstzerfleischung.
Kann man eigentlich irgendwo die genauen Abstimmungsergebnisse nachlesen?
Das Problem ist, dass sich die Linke unter anderem auch dem Kampf gegen den Faschismus verschrieben hat. Die Sowjetunion bzw. Russland war daher in den Augen vieler der „natürliche“ Verbündete bzw. Vorbild. Und je nach dem wie flexibel die Leute im Denken waren hat es so mancher vorgezogen, darüber hinweg zu sehen, wie sich Russland in den letzten 20-25 Jahren mehr und mehr zu einer autokratischen Diktatur entwickelt hat.
Spätestens seit der Invasion in der Ukraine kann sich aber niemand mehr der Realität verschließen.
Selbst die hartgesottensten NATO-Kritiker konnten nicht umhin die russische Kriegsschuld anzuerkennen - und ja ich rede da von Dagdelen und Wagenknecht und wie sie alle heißen. Natürlich heulen auch die nach wie vor herum, dass die NATO ja eine Mitschuld hätte aber auch damit stehen sie in der Partei zunehmen allein da.
Für eine Selbstzerfleischung steht der Haufen viel zu isoliert. Umso ärgerlicher, dass in den Medien noch immer so getan wird, als würde diese Linie eine Mehrheit repräsentieren. Das tut sie nicht. Und das macht @consilio’s Beitrag so verlogen. Die Linke ist endlich dabei sich von der historischen Bindung mit Russland freizumachen und er tut so, als würde das Gegenteil passieren.
Noch ist nichts zu finden aber ich hoffe mal da kommt noch was. Eigentlich versucht man da immer sehr transparent zu sein.
Warten wir mal ab, was in den nächsten Wochen passiert.
Ich bin kein Linke-Wähler aber als Korrektiv werden sie in der deutschen Innenpolitik gebraucht.
Weidel und Wagenknecht, bei Putin Schwestern im Geiste.
Das war ja einst in den Augen vieler Menschen in Westeuropa so. Ist zum Glück lange her. Erstaunlicher Weise gab es ja mal viele Anhänger (und das waren eigentlich intelligente Menschen), die Stalin für einen ganz famosen Staatslenker hielten.
Ich gehöre einer Altersgruppe an, der bei der Bundeswehr der Wochenenduriaub gestrichen wurde, weil man einen Angriff des Warschauer Paktes für möglich hielt. Alles Theater?
Russland ist von einer kommunistischen Diktatur zu einer autokratischen Diktatur mutiert. In all der Zeit gab es jenseits der SPD übrigens keine linke Partei. Nur eine DKP, die sich ihre Lobeshymnen auf die DDR und die Sowjetunion von diesen bezahlen ließ.
Ich habe mir am Wochenende den Parteitag der Linken zwei Tage lang reingezogen. Mit der Realität eines westlichen Industriestaates hat das an den Saalmikrofonen verbreitete Weltbild nichts zu tun. Das gilt im Übrigen auch für diejenigen, die die Rolle Putins negativ sehen. Für drei Minuten Aufmerksamkeit am Saalmikriphon wurde die übliche antikapitalistische Litanei gesungen.
Natürlich brauchen wir eine linke Partei in Deutschland. Aber auch ohne kommunistische Plattform wird „Die Linke“ diesen Platz mit ihrer Fundamentalkritik nicht einnehmen. Eine moderne, weltoffene, postindustrielle Gesellschaft lässt sich nicht mit den weltanschaulichen Ladenhütern des letzten Jahrhunderts optimieren.
Hier noch eine Strophe aus einem Gedicht von Johannes R. Becher, dem Verfasser der DDR-Hymne, in dem 28 Strophen lang Stalin gehuldigt wird:
In Stalins Namen wird sich Deutschland einen.
Er ist es, der den Frieden uns erhält.
So bleibt er unser und wir sind die Seinen,
Und Stalin, Stalin heißt das Glück der Welt.
Und so ist es ja dann auch gekommen:
Mal abgesehen davon, dass man den Nationalismus, die Entrechtung und Unterdrückung der Massen, die systematische Tötung anderer Gruppen und die Bereicherung der herrschenden Klasse unter einem marginal anderen Vorzeichen betrieben hat, kann man die Sowjetunion unter Stalin und Deutschland unter Hitler eigentlich kaum unterscheiden.
Vor dem Hintergrund frage ich mich schon, ob denen das nicht allmählich mal jemand erklären kann, damit die von diesem Quatsch mal wegkommen:
Was mich schon anno dunnemal sehr erstaunt hat. Auch im vorwendezeitlichen Westen war es durchaus möglich, links und alles andere als sowjetbegeistert zu sein.
Du sprichst Menschen mit anderer politischer Einstellung also das Menschsein ab.
Und verharmlost Holocaustleugnungen…