Erfahrungen mit Streichputz

Hallo zusammen,

hat in dieser Runde schonmal jemand mit Streichputz gearbeitet? Ich überlege gerade, das Zeug demnächst zu verwenden. Daher vorab mal gefragt: Heist das Zeug nur „Putz“ oder ist das wirklich ein Putz auf mineralischer Basis? Ich gedenke, das im Keller zu verwenden und wollte vermeiden, dass ich mir die Wand mit dem Streichputz „abdichte“, sofern es z.B. ein Putz auf Kunststoffbasis o.ä. ist.
Wie ist das mit der Verarbeitung? Der Name ist Programm, Pinsel raus und los?
Und geht das Zeug auch wieder runter von der Wand?
Lassen sich Unebenheiten damit ausgleichen oder sollte der Untergrund so eben wie möglich seien?

Schreibt mal eure Erfahrungen.

MfG
Thomas

Hi!

Guckst Du z.B bei Knauf unter
http://www.knauf.de/content/de/putz-fassade/putz-sys…

Da wird zumindest schonmal eine Frage beantwortet: es ist mineralisch.

Außerdem stand was in der Beschreibung der möglichen Untergründe von Tapete… Könntest also z.B. 'ne glatte Glasfaser an die Wand pappen und dann da drüber den Putz. Dürfte später evtl. leichter zum Abpopeln sein, wie wenn man das direkt auf die Mauer bringt. Dann siehts sicher net gut aus mit entfernen… :smile:

Gruß
Andrea

Hallo,

Könntest also z.B. 'ne glatte
Glasfaser an die Wand pappen und dann da drüber den Putz.
Dürfte später evtl. leichter zum Abpopeln sein, wie wenn man
das direkt auf die Mauer bringt. Dann siehts sicher net gut
aus mit entfernen… :smile:

Ohjeh, ist das etwa genau so ein grausames Zeug wie diese Tapete zum Aufstreichen?

MfG
Thomas

Hallo Thomas,
der Begriff Streichputz an sich sagt erst mal nichts über die Bindemittelbasis aus.
Wenn Du ein mineralisches Produkt haben willst, dann mußt Du im Baumarkt bzw. Baustoffhandel klipp und klar nach Silikat-Streichputz fragen, Dir das Produkt möglichst zeigen lassen und um allen Mißverständnissen vorzubeugen, dazu das technische Merkblatt mit den entsprechenden VErarbeitungshinweisen aushändigen lassen.

Silikat-Produkte (chemisch Bindemittel auf Kaliwasserglasbasis, wenn mich meine rudimentären chemischen Restkenntnisse nicht trügen) verkieseln bei fachgerechter Verarbeitung mit dem mineralischen Untergrund. Voraussetzung ist jedoch, dass keine trennenden Zwischenschichten vorhanden sind: z. B. Anstriche auf Kunststoff- óder Latexdispersionsbasis.

Ob Du zur Verarbeitung eine Rolle oder einen Flächenstreicher/breiten Pinsel einsetzt, hängt ab, was für einen optischen Effekt Du erzielen willst. In Deiner Anfrage machst Du dazu keine Aussage.

Wenn der Untergrund ein mineralischer Glattputz ist, kann man mit dem Streichputz tolle Optiken zaubern, und die positiven Eigenschaften (hoher Wasserdampfdiffusionswert, aufgrund der Alkalizität keine Gefahr für Schimmelbildung, aufgrund VErkieselung kein Abblättern) kommen voll zum tragen.

Da Silikatmaterialien ätzend sind, unbedingt alles, was Dir lieb und teuer ist (Fenster komplett incl. Scheiben, Sockelleisten, Parkett, Laminat, Türrahmen etc.) abkleben/abdecken, da die häßlichen Ätzflecken meist nicht mehr entfernt werden können.

In Abhängigkeit vom Untergrund kann u. U. eine vorherige Egalisierung mit einem Silikat-Tiefgrund erforderlich sein.

MfG BM

Hallo,

klipp und klar nach Silikat-Streichputz fragen…

ok, das Zeug gibts also doch. Die Herren im Baumarkt haben mich gestern etwas irritiert angeschaut.

Voraussetzung
ist jedoch, dass keine trennenden Zwischenschichten vorhanden
sind

Nein, da ist nix dazwischen. Der Untergrund wird komplett mit Gips-Kalk-Putz vorbereitet.

Wenn der Untergrund ein mineralischer Glattputz ist, kann man
mit dem Streichputz tolle Optiken zaubern, und die positiven
Eigenschaften (hoher Wasserdampfdiffusionswert, aufgrund der
Alkalizität keine Gefahr für Schimmelbildung, aufgrund
VErkieselung kein Abblättern) kommen voll zum tragen.

s.o. zum Untergrund. Naja, die Optik… Da muß meine Frau was zu sagen :wink:

MfG
Thomas

Hallo gehört zwar nicht so recht hierrein, aber ich hatte heut ne tolle Erfahrung mit einem Putz-Verkäufer.
Heut war TAg der offenen Tür in einem BAustoffhandel und ich wurde da von eben jenem Berater aufgegriffen wie ich im Putzregal jede Packung durchlas, was denn nun wohl der richtige für meine Wandprobleme wär.
Die hatten da nur 2 verschiedene Hersteller, weil eben kein großer BAumarkt :wink:
Also fragte er, der denn von DEM Hersteller und nicht der Hausmarke war, mich was ich denn für ein Wandproblem hab. Ich sagte „da gibts son Haus, wo ich wohl rundrum putzen muss, also aussen muss wohl irgendwann neu oder zumindest repariert werden und innen hab ich dann auch einiges zu putzen. Nu wollte ich mir mal einen Überblick verschaffen, welcher Putz wofür.“
Fragt er „Neubau oder Altbau, wie alt“ -" Na von 1911, bin grad dabei alles rauszurupfen an Wandverkleidungen und…" wieder er „…ja und dann kommt ihnen der Putz entgegen und die Tapeten von vor 50 Jahren, Und jede menge Bohrlöscher, mal können sie die Mauer sehen, mal ist nur der Putz etwas bröselig und es gibt schon jede Menge Reparaturstellen mit unpassenden MAterialien wie reinem Gips…“ Frag ich „Waren sie schon da?“- er „Ne aber wenn es das ist, dann hilft Reparatur nicht mehr, dann muss alles runter und neu“
Denk ich mir „klar und dann den Großeinkauf bei ihm“ aber ich wurde eines besseren belehrt
Er „Aber 1911 sagten sie, da werden sie mit den Fertigputzmischungen hier nix, die sind alle zu fest, dass gibt Risse, nicht nur im Putz sondern das geht irgendwann weiter, früher hat man ja Zementputz auf Kalkbasis benutzt, der ist elastischer, da müssen sie selbst anrühren ein bisschen Zement, ein bisschen Kalk und ein bisschen hiervon, ein bisschen davon- Aussen sieht die Mischung natürlich wieder etwas anders aus, Fällt der Putz da auch ab oder ist er nur in die JAhre gekommen“ - na da ist er so MAkrameeartig, ist ein Zierputz aus den 80gern, wo jetzt stellenweise so Haarrisse in diesen Zipfelchen, die da so sind, auftauchen" - "
aber wenn sie nen Vollwärmeschutz anbringen, dann reicht evtl eine Versiegelung der Oberfläche"
Mir schwirrte dann der Kopf, die Bezeichnungen konnt ich mir nicht alle merken, muss ich wohl nochmal woanders fragen… Nur dass nicht ein einziges seiner Produkte in Frage kam, das fand ich ziemlich interessant, faszinierend, mir fällt kein passendes Wort ein.
Na und eine Vorabberatung in Sachen Denkmalschutztaugliche Wärmedämmung mit Zieratrekonstruktion vs. Originalgetreue Verputzung und lieber mehr verheizen oder Heiztechnik neu überdenken, gabs dann auch noch.
Boah, musst ich nun mal loswerden, das hat mich umgehauen :wink:

Nun hab ich aber auch ne Frage, meint ihr ein Maurer von Heute oder gestern (noch nicht allzulang Rentner) kennt die Rezeptur von Vorvorgestern? Sonst muss ich wohl doch nochmal zu dem Herrn hin :wink:
Der hat da in dem Laden öfter ne Art Sprechstunde.

Und dann nehm ich mir Zettel und Stift mit!

Aber da er ja nix von seinen Sachen an mich loswird, sondern allenfalls der Hausherr, wär das nicht zu dreist?

Gruß Susanne

Hallo,

Nun hab ich aber auch ne Frage, meint ihr ein Maurer von Heute
oder gestern (noch nicht allzulang Rentner) kennt die Rezeptur
von Vorvorgestern?

Ist das ein altes Fachwerkhaus? Unabhängig davon, ein Blick hier hin http://www.fachwerk.de/ hilft dir vielleicht schon weiter.

MfG
Thomas

Hallo,

Nun hab ich aber auch ne Frage, meint ihr ein Maurer von Heute
oder gestern (noch nicht allzulang Rentner) kennt die Rezeptur
von Vorvorgestern?

Ist das ein altes Fachwerkhaus? Unabhängig davon, ein Blick
hier hin http://www.fachwerk.de/ hilft dir vielleicht schon
weiter.

Hallo, nee, das ist schon so richtig mit Mauern. Backstein kann ich das nicht nennen, was da zum Vorschein kommt, teils Sand-/Lehmfarben (nur ein ganz klein bisschen an einer Aussen-Ecke bisher) teils gräulichhell.
Aber die Deckenverkleidung (ist das ne Verkleidung? na jedenfalls das was aus dem Deckenputz rausschaut) und ein paar Seitenverkleidungen sind aus Weiden-Flechtwerk; aber ohne Lehmbeschmiss :wink:

Noch rupfen wir Neumodsche Verkleidungen raus.
Hoffentlich klappt das dass ich alles putzen auf einmal machen kann und Schwiegeronkel dazu überreden kann, diese für Maurermeister niedere Arbeit zu tun (Familienzwist, nich nachfragen).
Der braucht vermutlich nur 1-2 Tage für innen und nochmal dasselbe mit ein bisschen Puffer fürs Ein- und Umrüsten für aussen.
Gruß Susanne