Supply Chain
Mit der schnelleren Lieferung ist eigentlich gemeint, dass die
Waren im Zwischenlager erst vom Zentrallager beliefert werden
muss, falls nicht vorhanden. Aber es werden bestimmte Zeiten
eingehalten, ab wann eine Lieferung zum Zwischenlager erfolgt.
Wird dieses Zwischenlager allerdings entfernt, entfällt dieser
Weg in diesem Raum und der Kunde kann vom Zentrallager sofort
bzw früher beliefert werden.
Das ist eine verquere Denke.
Das Zwischenlager muss so konzipiert sein, dass Fall eines Leerbestands nur die Ausnahme ist, so dass vielleicht 98% der Kundenlieferungen termingerecht bedient werden können.
Außerdem kann solche Belieferungen priorisiert werden: In der gleichen Zeit, in der vorrätige Ware aus dem Zwischenlager kommissioniert wird, kommt vielleicht schon der Hänger vom Zentrallager und die eilige Ware wir zuerst ausgeladen und gleich zum Ausgangstor gebracht, wo die übrige Ware landet.
Die Idee, der Kunde könne schneller die Ware erhalten, ist hirnrissig, weil das Transportnetz eines Zentrallagers überhaupt nicht darauf ausgelegt ist. Da fährt kein 40-Tonner von Zentrallager in Essen nach Passau, weil das Regionallager in Regensburg irgendwas nicht vorrätig hatte.
In bestimmten Fällen gibt es für so etwas Eilkuriere, dass ist aber ein Notzustand und keine gewünschte „Beschleunigung“. Das Gros der Ersatzteile ist nicht so eilig, dass der Kunde wegen der Logistik die doppelt hohe Preise zahlen möchte.
Kommt aber natürlich immer auf die konkreten Gegebenheiten an: Welcher Anteil mit normalen Paketdiensten versandt werden kann? Welche vertragliche Pflichten hinter der Ersatzteillogistik stehen? Ob es nur um Warenlieferung geht oder auch Monteure vor Ort gebracht werden müssen? Wie individuell die Ersatzteile sind und ob in einem der Läger eine Individualisierung gemacht werden kann.
Ciao, Allesquatsch