Erst Abitur oder gleich studieren?

Bildung & Beruf Schule
#1

Hallo zusammen,

mein Name ist Pascal ich bin 22 Jahre alt und komme aus der Nähe von Chemnitz.
Ich spiele schon seit geraumer Zeit mit dem Gedanken zu studieren. Jedoch bin ich nach der Recherche im Internet unsicher, was der beste Weg für mich wäre.
Ich habe gelesen das es unter bestimmten Voraussetzungen möglich ist ein Studium auch mit nur einer mittleren Reife zu absolvieren. Das würde mir natürlich entgegenkommen um natürlich die Zeit des Abitures zu sparen.
Ich würde sehr gern ein Studium anstreben, welches sich in dem Bereich Elektrotechnik, Anlagenelektronik, Waferproduktion ansiedelt.
Ich habe folgende Qualifikationen:
Abschluss der mittleren Reife
Abschluss des Techn. Assistenten für Informatik
2 1/2 jährige Erfahrung im Bereich Materialwirtschaft in einer Elektronikreparaturfirma
1/2 jährige Erfahrung im Bereich Elektrotechnik, Anlagenwartung und Waferproduktion

Durch meine Ausbildung wie auch durch meine Arbeit habe ich mir natürlich shcon ein gewisses Basiswissen zum Einstieg in das Studium geschaffen.
Könnt ihr mir sagen ob ich mit diesen Qualifikationen bspw. ein Studium in diesem Bereich ohne Abitur machen könnte?

Vielen Dank schon einmal vorab für eure Antworten.

Gruß Pascal

#2

Hallo Pascal,

wahrscheinlich möchtest du Informatik/ET etc. studieren. Da wird Dir in erster Linie die Oberstufenmathematik fehlen. Ein Berg, der überwunden werden muss. Wenn Du dir das aneignen kannst - studiere.

Gruß
Hans

#3

Moin,

Da wird Dir in erster Linie die Oberstufenmathematik fehlen. Ein
Berg, der überwunden werden muss. Wenn Du dir das aneignen
kannst - studiere.

die Oberstufenmathe ist zwar ganz nett, aber damit kommt man in einem Mathelastigen Studium nicht allzu weit.
Ein Freund, der Informatik und Physik studierte, meinte, nach etwa zwei Wochen war sein Bonus als Leistungskursler (und er hatte viele Punkte) aufgebraucht.
Mathe an der Uni ist etwas völlig anderes als in der Schule.

Gandalf

#4

Hi,

zum Studieren gehört viel mehr als Grundwissen im studierten Fach. Wie erwerbe ich Wissen, d.h. wie recherchiere ich, wie suche und finde ich Literatur… Wie lese ich effizient? Wie schreibe ich wissenschaftliche Arbeiten / Fachtexte?

Ich sehe ja, wo unsere Schüler (angehende Fachabiturienten, mit Berufsausbildung) so ihre Schwierigkeiten haben. Ich käme nie auf die Idee, ohne nochmaligen Schulbesuch auf die FÄH / ÄTU /ÄÄUni zu gehen.

die Franzi

#5

Hallo Gandalf,

das mag alles stimmen, aber es sind die Grundsteine. Die kann man in der Schule erwerben oder auch im Selbststudium. An der Uni werden sie aber vorausgesetzt.

Viele Grüße

#6

Moin,

das mag alles stimmen, aber es sind die Grundsteine. Die kann
man in der Schule erwerben oder auch im Selbststudium. An der
Uni werden sie aber vorausgesetzt.

Das Lernen allgemein an einer Schule und an der Uni (oder anderen Formen der Hochschule) hat wenig gemein.
Ein guter Prof (jaja, die gibt es weiterhin) erzieht die Studierenden dazu sich selbständig Wissen aneignen zu können, was die guten Studierenden auch schaffen.
Das Lernen an Schulen ist zumeist das mehr oder weniger passive Aneignen von dargebrachtem Wissen.
Studierende, die diesen Schritt von passiv zu aktiv nicht (ausreichend) schaffen, scheitern oft im Studium, auch wenn sie (theoretisch) dazu geeignet wären.
Jetzt mag der Einwurf kommen, im jetzigen BC/MC-Studium wird durch die Verschulung die passive Phase beibehalten, aber spätestens in der zweiten Hälfe des BC-Studiums sollte es mit der Passivität vorbei sein.

Gandalf

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#7

Hallo Pascal.

es kann ein Abschluss (Lehre) als Zugangsvorraussetzung für ein Studium gewertet werden. Die genauen Bedingungen findest du vielelicht unter

zweiter Bildungsweg.

Ob es zum Beispiel als Abitur oder FOS Abschluss gewertet wird und du dadurch FH oder Uni studieren kannst. Dein Notenabschluss ist relevant.

Mit den neuen Bachelor und Masterabschlüssen hat sich hier sicher einiges getan.

Frag beim Arbeitsamt / Arbeit und Schule nach. Da kann es auch hilfreih sein, hinzugehen anstatt zu googlen. Dann hilft dir da einer durch den Informationsjungle.

Ich weiss nicht ob es das bei dir in der Ecke gibt. BaWÜ hat zB sogenannte BA-Studiengänge. Das kommt dir vielleicht von der Art entgegen (Schaffa wie ein Normaler anstatt Bummelleben eines Studenten :smile: )

Viel Erfolg bei deiner Recherche.

P.S.
Ob dein Können (mathematisch) ausreichend ist, hängt mehr von deiner Motivation als deinem Vorwissen ab. Natürlich geht Universität anders an die Themen ran als eine Lehre. Soll es ja auch. Wenn du über Itunes-U schaust findest du bestimmt auch einige Vorlesungen, dann kannst du dir darüber schon ein Bild machen.

#8

Hallo!

Ich habe gelesen das es unter bestimmten Voraussetzungen
möglich ist ein Studium auch mit nur einer mittleren Reife zu
absolvieren. Das würde mir natürlich entgegenkommen um
natürlich die Zeit des Abitures zu sparen.
Ich würde sehr gern ein Studium anstreben, welches sich in dem
Bereich Elektrotechnik…

Mittlere Reife und gewerbliche Lehre sind keine geeigneten Voraussetzungen für ein technisches Studium, weil

  • Dich keine FH oder Uni nehmen wird und
  • weil Du chancenlos wärst.

An technischen Studiengängen kann ich Maschinenbau, Informatik und Elektrotechnik hinsichtlich des Niveaus insbesondere in Mathematik beurteilen. Ohne in der Denkweise vorgeschult zu sein, übersteht niemand in diesen Studiengängen das erste Semester und wirft spätestens nach dem zweiten Semester das Handtuch. Auch Leute mit Vorkenntnissen aus einem gut geschafften Mathe-Leistungskurs werden bemerken, dass sie offensichtlich mit dem Thema Lern- und Arbeitsgeschwindigkeit noch nie in Berührung kamen.

Ach ja, Vorkenntnisse aus einem einschlägigen Beruf: Vergiss es! Die helfen im Grundstudium nicht. Du bist an technische Anwendungen gewöhnt. Damit hat mindestens das Grundstudium nichts zu tun. Du wirst abstrakte mathematische Formulierungen als Selbstzweck kennenlernen. Ist zwar abstrakt, kann aber auch sehr kreativ sein und führt zwischendurch zur Verzweiflung über Leistungsdruck und manchmal wirklich nicht so einfach nachvollziehbare Inhalte.

Ich will Dich auf keinen Fall abschrecken. Aber verabschiede Dich im eigenen Interesse von der Hoffnung, Abi oder Fachabi sparen zu können und von der Vorstellung, während der ersten Semester irgend einen Vorteil durch Berufserfahrung zu haben. Gewerbliche Tätigkeit und ein Hochschulstudium sind verschiedene Welten.

Gruß
Wolfgang

#9

Hallo Pascal,

in Berlin heissen solche Quereinsteiger „§11 Studenten“. Der §11 BerlHG legt nämlich fest, unter welchen Umständen ein Studium ohne Abitur möglich ist. Da käme für dich Ausbildung + 4 Jahre Berufserfahrung in Frage (wenn du die 4 Jahre dann voll hast). Alternativ kannst du in diesem einen Jahr aber auch dein Fachabi nachholen.

Die Sorge der anderen Poster Mathematik betreffend ist allerdings begründet. Die meisten Hochschulen bieten allerdings Aufbaukurse vor Studienbeginn an.

Grüße

Der Völler