Für beide Partner:
Wie hat man „guten“ Sex?
Es ist nicht schwierig, es ist unmöglich (sic!), Regeln für „guten“ Sex aufstellen. Eine wichtige Voraussetzung ist, dass sich beide Partner – nicht nur körperlich – gut kennen und Rücksicht aufeinander nehmen. Auch wenn es blöd klingt: Guten Sex kann man zum Teil planen, in dem man eine angenehme, ungestörte Atmosphäre schafft und vorher die Frage der Verhütung klärt. So können beide währenddessen und noch lange nachher ein tolles Gefühl genießen – und das ist vielleicht die einzige Eigenschaft, die „guter“ Sex immer besitzen sollte.
Wann sollten wir Sex haben?
„Any time, any place“ – unter diese Überschrift könnte man den folgenden Abschnitt setzen. Wenn bei Partner Lust auf Sex haben und mit den Bedingungen (Zeit, Ort, Umgebung) einverstanden sind, kann man o. g. Frage nur mit „Jetzt!“ beantworten. Einige Paare ziehen die späten Abendstunden vor, andere lieben sich am liebsten in der heißen Mittagssonne, während die Libido anderer am frühen Morgen ungeahnte Höhen erreicht. Wichtig ist nur, dass ihr euch – vor allem für euer erstes Mal – viel Zeit nehmt. Einen ganzen Tag, ein ganzes Wochenende oder zumindest eine ganze Nacht solltet ihr euch gönnen, wenn es geht.
Sollten wir vor dem Sex irgendetwas essen oder trinken?
Eigentlich sind den Genüssen, die dem ersten Mal vorausgehen kaum Grenzen gesetzt. Am besten seid ihr vermutlich mit leichtem Essen und keinem oder nur sehr wenig Alkohol bedient. Dann habt ihr keinen zentnerschweren Magen und der Alkohol erschwert nicht seine Erektion.
Wo sollten wir Sex haben?
Ein gut gewählter Platz ist entscheidend für das „Gelingen“ das erste Mal. Es ist widerlich, dabei gestört zu werden oder sich unwohl zu fühlen. Auch wenn sich die Suche mangels Möglichkeiten schwierig gestalten kann, lohnt es sich, etwas Mühe und Geduld zu investieren. Wer seine Jungfräulichkeit ungestört in einem seidenbezogenen Bett, in romantischer Atmosphäre verloren hat, wird sich bestimmt auch noch Jahre danach gerne an dieses intime Erlebnis erinnern. Nehmt also besser Abstand von Umkleidekabinen, Autorückbänken, Grillplätzen im Wald oder dem heimischen Garten!
Nicht umsonst ist nämlich das heimische Bett der beliebteste und wohl auch beste Ort für Sex bei Jung und Alt, zumal für das erste Mal. Es ist warm, bequem, sauber, meist in einem abschließbaren Zimmer und nicht unweit des Badezimmers. Hier kann man sich zuvor gemeinsam Duschen, was vor allem für die, die den Körper des anderen noch nicht so genau kennen, ein erotisches und hilfreiches Erlebnis sein wird. Dass man die Bedürfnisse, Wünsche des Anderen sowie seinen Körper genau kennt, ist entscheidend für die Befriedigung beider Partner. Darum geht es in der körperlichen Liebe!
Was sollten wir mitbringen?
Beim Sex ist alles erlaubt, was euch Spaß macht! Und so könnt ihr auch alles mitbringen, was die Atmosphäre entspannter, den Ort für euch gemütlicher, schöner oder das „Danach“ angenehmer macht. Denkt an Notwendigkeiten wie Verhütungsmittel (Kondome, Pille, …)! Vergesst aber nicht die kleinen Mitbringsel wie euer Lieblingskissen, euren Bademantel, das Lieblingsduschgel, Massageöl, eine Duftkerze o. Ä., das euch einen eventuell „fremden“ Ort (beispielsweise das Zimmer des Partners) wohnlicher und vertrauter macht.
Für Sie:
Was sollte ich als Erstes tun?
Als Erstes solltest Du wissen, dass er vermutlich keinen Deut mehr Ahnung als Du davon hat, wie man den Partner vor dem ersten Mal Lust und Spaß daran verschafft. Verlange daher nicht zu viel von ihm und vergiss die alte Regel, dass immer er die Initiative ergreifen kann. Am besten ihr zeigt oder sagt euch gegenseitig, was euch gefällt und erregt. Außerdem genießen es viele Jungen sehr, wenn ihnen die Initiative zum Teil abgenommen wird und Du einfach seine Hände dorthin führst, wo Du sie gerne spüren möchtest.
Er wird genauso aufgeregt und unsicher sein wie Du; vielleicht spielt auch sein „bester Freund“ dann nicht mehr so mit, wie ihr es beide gerne hättet. Wenn ihr euch Zeit lasst, wird es nicht schwer sein, seinen Penis wieder zur Erektion zu bringen. Geduld, Ruhe und Verständnis helfen enorm dabei, einen Teil der Aufregung zu kompensieren. Achte auf die Reaktionen Deines Partners, folge seinen Hinweisen und das vielleicht fern erscheinende Ziel wird bald näher rücken!
Wird es wehtun?
Welches Mädchen kennt nicht die Horrorgeschichten von foltergleichen Schmerzen, die Frauen beim mehr berüchtigten als berühmten ersten Mal erleiden sollen?! Einigen Frauen mag das vielleicht wirklich nicht erspart bleiben, aber wenn ihr beide bereit zum Sex und in der richtigen Stimmung seid, müsste es mit dem richtigen Partner klappen, schmerzfrei das erste Mal miteinander zu schlafen. Lasst euch Zeit! – das ist der Ratschlag, der alles erleichtert und auch hier viel helfen kann. Vielleicht führt Dein Partner erst einmal einige Finger in Dich ein, erregt Dich mit seinen Händen oder oral und versucht dann, vorsichtig in Dich einzudringen, wenn Du feucht genug bist. Du kannst ihm helfen, die richtige Stelle zu finden und eventuell müsst ihr ein Gleitmittel benutzen. Wichtig ist auch, dass Du ihm so oft Du es für richtig hältst, sagst, ob es sich gut anfühlt oder Dir weh tut, was er macht.
Welche Position sollte ich nehmen?
Die Auswahl an Stellungen ist bekanntlich nahezu unerschöpflich und es ist sicher schön, wenn ihr die Wahl kurz zuvor gemeinsam trefft. Viele Frauen favorisieren die Missionarsstellung, da beide Partner sich hierbei sehr nah sind, sich ansehen können und es nicht schwer ist, einzudringen. Allerdings überlässt sie ihrem Partner weitestgehend die Kontrolle, wenn sie unten liegt. Bei der Reiterstellung beispielsweise sitzt sie auf ihm und kann leichter die Tiefe seines Eindringens kontrollieren.
Jedes Paar, jede Frau muss sich für sich entscheiden, was die beste Wahl ist. Denk dran, ihm zu sagen, dass er vorsichtig sein und sich Zeit lassen soll und vergiss nicht, dass es manchmal beim ersten Mal nicht sofort klappt. Vielleicht müsst ihr einen zweiten oder dritten Anlauf nehmen, eventuell in einer anderen Stellung oder mit Gleitmittel, bis es klappt. Die Mühe lohnt sich bestimmt!
Für Ihn:
Was ist, wenn ich keine standfeste Erektion bekomme?
Keine Panik und kein Wunder! Es mag komisch klingen, dass Dein Penis bei seiner ersten Chance auf „richtigen“ Sex in den Streik treten könnte, aber Du bist in guter Gesellschaft. Du bist – wie wohl alle Männer – vor dem ersten Mal nervös und das wirkt sich auf alle Körperteile aus.
Atme tief durch und sei ehrlich zu Deiner Partnerin, damit sie Dich besser versteht. Konzentriere Dich dann erst einmal darauf, sie mit Deinen Händen oder Deinem Mund zu erregen. Dabei kommst Du auch in Stimmung, vergisst Deine Angst soweit es geht und bald wird Dein Penis wieder die Erektion zeigen, die Du seit Jahren gewohnt bist. Die „Schlappe“ vor dem ersten Mal ist zeitlich begrenzt und vor allem völlig normal.
Sollte ich ihr sagen, dass ich noch Jungfrau bin?
Klar, warum nicht?! Es ist eine unsinnige Regel, dass Männer per se die Leitung beim Sex übernehmen müssen. Es sollte ein ausreichendes Vertrauensverhältnis bestehen, dass ihr euch gegenseitig sagt, ob ihr bereits Erfahrung habt oder nicht. Wenn ihr beide noch jungfräulich seid, dann lernt gemeinsam. Wenn sie bereits Sex gehabt hat, dann genieß es, dass Dich ein Mensch, den Du liebst und dem Du vertrauen kannst, in die Geheimnisse des Liebeslebens einweiht. Es ist für beide angenehmer, zu wissen, wie es um die Erfahrung des Anderen steht.
Werden wir gleichzeitig kommen?
Etwas Erfahrung und Realismus lassen eigentlich nur eine Antwort zu: Nein! – und zwar aus folgenden Gründen:
- Viele Frauen erreichen beim Sex, vor allem beim ersten Mal, ohne zusätzliche Stimulation der Klitoris überhaupt keinen Höhepunkt.
- Es ist aufgrund eurer Unerfahrenheit unwahrscheinlich, dass ihr gleichzeitig kommt. Dafür muss man sich schon sehr genau kennen und einschätzen können. Genieße es, wenn Du zum Orgasmus kommst und glaube ihr, wenn sie Dir sagt und zeigt, dass sie es auch ohne (gemeinsamen) Höhepunkt genießt. Für viele Frauen ist es auch schön, mit ihrem Partner zu schlafen, ohne dass sie einen Orgasmus haben.
Was ist, wenn ich zu früh komme?
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Du beim ersten Sex Deines Lebens zu früh kommst. Deine Partnerin wird Dir nicht böse sein. Am besten, ihr nehmt euch Zeit für eine Pause, erregt euch eventuell anderweitig und versucht es dann noch mal. Beim zweiten Mal bist Du vermutlich etwas weniger leicht erregbar, deutlich entspannter und kannst Deinen Penis besser kontrollieren. Ausdauer beim Sex ist ähnlich wie beim Sport eine Sache der Übung und Erfahrung.
Ist mein Penis zu klein, zu groß oder nicht richtig geformt?
Die Frage nach der Penisgröße ist eine häufig gestellte Frage, da einschlägige Filme und Fotos eigenartige Vorbilder liefern. Während in Pornos zwischen der Befriedigung einer Frau und der Penisgröße des Mannes ein direkter Zusammenhang besteht, ist dies in der Realität nicht im Geringsten der Fall.
Der Penis des durchschnittlichen Deutschen misst zwischen zwölf und sechzehn Zentimetern im steifen Zustand und ist damit mehr als lang genug, um jedes Hauptnervenzentrum der Vagina zu erreichen. Die Vagina ist ein sehr anpassungsfähiges Organ, um auch überdurchschnittlich große Penisse aufnehmen zu können und kleineren Penissen Vergnügen zu bereiten, in dem sich ihre weiche Schleimhaut an sie anschmiegt. Es ist nicht wichtig, wie groß Dein Penis ist, sondern ob Du damit zärtlich, vorsichtig und ausdauernd umgehen kannst.
Auch die Form Deines Penis hat einen nur unmerklichen Einfluss auf die Qualität eures Sexuallebens. Nicht jeder Penis ist zwanzig Zentimeter lang und kerzengerade, wie es pornographische bzw. erotische Filme oder Fotos glauben machen wollen. Deine Partnerin wird Deinen Penis mögen, auch wenn er nach unten, links, oben oder rechts gekrümmt ist. Wenn ihr die richtige Position gefunden habt, um miteinander zu schlafen, wirst Du bald Deine Unsicherheit in Bezug auf die Form und Größe Deines „besten Freundes“ verlieren. Die Scheide ist anpassungsfähig genug und Deine Partnerin hoffentlich verständnisvoll genug, um euch beiden vaginal und oral viel Vergnügen zu bereiten.
Werde ich ein guter Liebhaber sein?
Es ist unwahrscheinlich, dass Du bei deinem ersten Mal der perfekte Liebhaber sein wirst. Der Weg dorthin ist ein langer Lernprozess, der sich nicht von heute auf morgen vollzieht. Wichtig dafür sind die richtige Partnerin, viel Zeit, Aufmerksamkeit, Zärtlichkeit, Rücksichtnahme, Übung und Vertrauen. Wer seine Partnerin gut genug kennt, wird – auch wenn ihr ungewöhnliche Erfahrungen macht – kaum in verlegene oder peinliche Situationen kommen. Manches Herumfummeln, Tasten oder Suchen mag peinlich wirken, aber es ist wichtig, diese Erfahrungen zu machen, gemeinsam darüber zu reden und zu lachen und sie als Beginn hoffentlich großartiger Zeiten für den Rest eures Sexlebens sehen.