Feinheiten der Online-Bewerbung

Hallo,

drei kleine Fragen zu meiner Online-Bewerbung:

  1. Meine Anlagen-Datei besteht (in der Reihenfolge) aus Anschreiben, Deckblatt, LL und Zeugnissen. Auf dem Deckblatt stehen meine Adress- und Kontaktdaten. Persönliche Details wie Geburtsdatum und -ort im LL. Reicht das oder muss da noch so ein Briefkopf ins Anschreiben oder woanders hin?

  2. Geht der Zeugnis-Anhang so i.O. oder macht man das anders? Ich habe auf einem Portal gelesen, dass man zunächst nur den LL mitschickt und im Anschreiben darauf verweist, dass man Zeugnisse bei Bedarf nachreicht. Allerdings fordert die anvisierte Stellenausschreibung vollständige Bewerbungsunterlagen.

  3. Ich habe ebenfalls gelesen, dass man möglichst nicht an so Allgemeinplätze wie kontakt@unternehmen oder info@unternehmen mailen sollte und einen konkreten Ansprechpartner benennen sollte. Letzteres ist in meiner Ausschreibung aber nicht zu finden und die email klingt mit personal@xy auch nicht sehr konkret. Allerdings ist es ein eher kleines Unternehmen, die Wahrscheinlichkeit, dass eine Mail da untergeht, also eher gering.

Vielleicht kennt ja jemand die entsprechenden Knigge-Regeln. Besten Dank im Voraus.

Hi,

also: DEN hochoffiziösen Online-Bewerbungs-Knigge gibt’s nicht :wink: Allerdings gibt’s einige Regeln, die man doch tunlichst beachten sollte:
Klar ist

  • es hängt eine einzige pdf-Datei dran
  • die Dateigrösste sollte 2 MB nicht überschreiten (und ja, das widerspricht sich nicht mit sinnvoller Druckqualität *g*)
  • es sind alle die Dokumente drin, die auch in einer „normalen“ Bewerbungsmappe auch drin wären
  • die Datei kriegt einen sinnvollen Namen „Bewerbung.pdf“ ist keiner „Bewerbung_Firmax_wrap_it.pdf“ durchaus :smile:
  1. Meine Anlagen-Datei besteht (in der Reihenfolge) aus
    Anschreiben, Deckblatt, LL und Zeugnissen.

Das mit dem Anschreiben in der Anlagen-Datei ist so ne Sache, da streiten sich die Gelehrten. Ich persönlich finde es schlicht albärn (sic!) wenn ich eine Mail kriege in der ich nur freundlich drauf hingewiesen werde, dass ich doch bitte die Anlage öffnen soll. Vor allem wenn ich dann 100 solcher Mails habe, dann weiss ich am Ende nimmer „war das jetzt der von Firma x oder der von Hochschule y?“. Darum plädiere ich dafür, das Anschreiben direkt in den Mailtext zu schreiben (im Plain-Text-Format, übrigens, denn ich ahne ja nicht was meine Zielfirma für ein Mailsystem hat und html-Mails kommen dann gerne mal mit zermatschten Formatierungen an).
Klar, das sieht dann ausgedruckt nicht schön aus. Wenn es Dir am Herzen liegt (oder für den Job notwendig ist) zu zeigen, dass Du auch einen Standardbrief nach DIN 5008 in Word formatieren kannst, dann hängst den halt auch noch ins pdf.

Reicht das oder muss da noch so
ein Briefkopf ins Anschreiben oder woanders hin?

Nun, generell ist’s ja in Deinem eigenen Interesse wenn der Personaler Dich so leicht wie nur möglich kontaktieren kann. Sicher nicht doof ist’s wenn Du die kompletten Kontaktdaten sowohl im Mailtext (unter der „Unterschrift“) als auch auf einem Titelblatt stehen hast. Schickst Du ein „schön formatiertes“ Anschreiben mit, dann gehört das auch nach besagter DIN in den Briefkopf.

Achja, Hinweis am Rande: Die E-Mail-Adresse sollte weniger laengstekackwurstderwelt(at)sexxxx.ru sondern eher vorname.nachname(at)wasseriöses.de sein :smile:

  1. Geht der Zeugnis-Anhang so i.O. oder macht man das anders?
    Ich habe auf einem Portal gelesen, dass man zunächst nur den
    LL mitschickt und im Anschreiben darauf verweist, dass man
    Zeugnisse bei Bedarf nachreicht. Allerdings fordert die
    anvisierte Stellenausschreibung vollständige
    Bewerbungsunterlagen.

Nun, dann würde ich doch sagen, dass das was in der Stellenausschreibung steht über das geht was in „einem Portal“ steht :smile: Also: rein damit. Wie gesagt, es ist möglich „alle“ handelsüblichen Zeugnisse samt Lebenslauf und Titelblatt in eine Datei unter 2 MB zu packen. Und das ist heutzutage für Empfänger meist kein Problem mehr (wäre das ein Problem, würde die Firma hoffentlich was dazu schreiben bzw. eh Papierbewerbungen anfragen *g*)

  1. Ich habe ebenfalls gelesen, dass man möglichst nicht an so
    Allgemeinplätze wie kontakt@unternehmen oder info@unternehmen
    mailen sollte und einen konkreten Ansprechpartner benennen
    sollte.

Das würde ich jetzt nicht soo tragisch sehen. Vor allem finde ich’s wichtiger, dass Du an nen persönlichen Ansprechpartner schreibst. Also „sehr geehrte Damen und Herren“ vermeiden und lieber rauskriegen, wie der Typ/die Typin heisst und dann „Sehr geehrter Herr/Frau …“ Sowas lässt sich übrigens rauskriegen, auch wenn’s nicht in der Anzeige steht: entweder über die Internetseite oder über einen Anruf, wenn Du vielleich noch eine „Aufhänger-Frage“ zu dem Job hast :wink:

*wink*

Petzi

Hallo,

drei kleine Fragen zu meiner Online-Bewerbung:

  1. Meine Anlagen-Datei besteht (in der Reihenfolge) aus Anschreiben, Deckblatt, LL und Zeugnissen. Auf dem Deckblatt stehen meine Adress- und Kontaktdaten. Persönliche Details wie Geburtsdatum und -ort im LL. Reicht das oder muss da noch so ein Briefkopf ins Anschreiben oder woanders hin?

  2. Geht der Zeugnis-Anhang so i.O. oder macht man das anders? Ich habe auf einem Portal gelesen, dass man zunächst nur den LL mitschickt und im Anschreiben darauf verweist, dass man Zeugnisse bei Bedarf nachreicht. Allerdings fordert die anvisierte Stellenausschreibung vollständige Bewerbungsunterlagen.

  3. Ich habe ebenfalls gelesen, dass man möglichst nicht an so Allgemeinplätze wie kontakt@unternehmen oder info@unternehmen mailen sollte und einen konkreten Ansprechpartner benennen sollte. Letzteres ist in meiner Ausschreibung aber nicht zu finden und die email klingt mit personal@xy auch nicht sehr konkret. Allerdings ist es ein eher kleines Unternehmen, die Wahrscheinlichkeit, dass eine Mail da untergeht, also eher gering.

Generelll hilft ein Blick in Bewerbungsratgeber wie die von Püttjer/Schnierda sehr gut weiter.
Frage 1:
Name + Anschrift gehören auch auf das Anschreiben.
Hinweis: Viele Firmen bevorzugen eine (pdf)Datei
Frage 2:
Es werden immer (mindestens) die beiden letzten Zeugnisse mitgeschickt. Fortbidlungen werden im Lebenslauf genannt, werden aber i.d.R. nicht mitgeschickt.
Frage 3:
>>Ich habe ebenfalls gelesen, dass man möglichst nicht an so Allgemeinplätze wie kontakt@unternehmen oder info@unternehmen mailen sollte und einen konkreten Ansprechpartner benennen sollte >>
Wenn du sowieso eine Frage wg. der Bewerbung hast, anrufen und auch Ansprechpartern erfrage und im Anschreiben benennen.
Wenn in der Stellenauschreibung allgemeine E-Mailadrssen genannt werden, dann kann man sich auch dort bewerben (deshalb stehen sie dort).
Viel Erfolg

Zum Anschreiben: Ich schreibe es in den Plain Text der Email und packe es noch mal zu den Anlagen. Das war auch die Empfehlung zahlreicher Bewerbungsportale.

Zu der Email-Adresse: Mir eine Vernünftige Email-Adresse zuzulegen, war gar nicht so einfach, weil mein Nachname von einigen Portalen geblockt wird. Zwischendrin hatte ich dann eine bei googlemail, bis ich dann auch mal gelesen hab, dass die von einigen Unternehmen gefiltert werden. 20 Adressen später habe ich jetzt eine [email protected] :smile:

Zum Ansprechenpartner: Der ist eben auch über die Website nicht rauszufinden. Natürlich könnte ich noch auf Krampf anrufen, aber ist das denn so entscheidend, wenn das Unternehmen von sich aus schon keinen konkreten Namen nennt? Ich hab auch noch keine Erfahrung damit, wie man solche Gespräche führt. Was die Stellenanzeige angeht, hab ich eigentlich ein sehr gutes Bild. Ich könnte höchstens fragen, ob ich die Gehaltsvorstellungen mit angeben soll (kein Kommentar seitens des Unternehmens) oder vielleicht wie der Bewerbungsprozess abläuft, aber da weiß ich dann auch nie, ob das positiv oder negativ ankommt, weil es z.B. selbsterklärend ist oder klar ins Vorstellungsgespräch gehört.

Zu den Zeugnissen: Auch das ist eine längere Geschichte. Ich habe gerade das Problem, dass meine Masterarbeit bis zum März angemeldet war, Abschlusspräsentation war dann im April, mein Studium damit im Prinzip vollendet, eingeschrieben bin ich aber noch bis 31. September. Dummerweise wartet mein Zeugnis immer noch auf die Unterschrift des Präsidenten. Trotzdem wurde mir nahegelegt, im Anschreiben nicht extra auf sein Fehlen hinzuweisen, weil es wohl klar wäre, dass ich die kompletten Unterlagen zum VG mitbringe. Nur schlimmstenfalls ist es selbst dann noch nicht fertig.
Z.z. habe ich einen Leistungsspiegel meines Masters, Bachelorurkunde + Leistungsspiegel (sieht mMn besser aus als das Zeugnis, weil ich viele .7 Noten hab, die darin dann aufgerundet werden), Arbeitszeugnis meines Zivildienstes (Ich weiß, da scheiden sich die Geister, aber das ist mein einziges Praxiszeugnis und es liegt nur 6 Jahre zurück, Gesamtnote übrigens gut) und mein Abizeugnis, das angeblich auch immer mit soll.

Mittlerweile will ich die ersten Bewerbungen aber auch endlich rausschicken, weil ich mich ewig in allen diesen Kleinigkeiten verfange.

Hi,
Deine Bewerbung darf keinesfalls nach „Rundumschlag“ riechen. Soll heißen, zig Firmen bekommen die gleiche E-mail. Der Anhang muß individuell auf den Empfänger zugeschnitten sein. Am Besten übernimmst Du die komplette und 100% korrekte Firmenadresse (ich spreche von der Hausanschrift) oben auf dem Anschreiben in den Anhang. Ja, das ist Aufwand aber er wird sich lohnen.
Viel Erfolg
Christian

Hi,

bitte betrachte mein Posting nur als Ergänzung:

Deine Bewerbung darf keinesfalls nach „Rundumschlag“ riechen.

Denn hier bin ich kompletti einig mit Dir.

Der
Anhang muß individuell auf den Empfänger zugeschnitten sein.

Und auch hier

Am Besten übernimmst Du die komplette und 100% korrekte
Firmenadresse (ich spreche von der Hausanschrift) oben auf dem
Anschreiben in den Anhang. Ja, das ist Aufwand aber er wird
sich lohnen.

Ich möchte zur Vermeidung von Missverständnissen jedoch nochmal in aller Deutlichkeit darauf hinweisen, dass ausschliesslich ein Austauschen der Adresse keine individuelle Bewerbung ausmacht! Für eine individuelle Bewerbung müssen auch Lebenslauf und Anschreiben (und Motivationsschreiben, so man das denn meint schreiben zu wollen) individuell auf die Firma angepasst werden. Und da reicht es nicht den Satz „bei einem der führenden Hersteller von Nasenbohrern“ jeweils anzupassen, sondern das ist richtig Arbeit, wenn man das seriös tun will.

*wink*

Petzi

Ja, danke für den Hinweis. Die Adresse hatte ich noch nicht drin.
Aber den Rest angepasst schon. Als Berufseinsteiger hat man da aber noch nicht so viele Variations- und Auswahlmöglichkeiten. :wink:

Hi,

Aber den Rest angepasst schon. Als Berufseinsteiger hat man da
aber noch nicht so viele Variations- und Auswahlmöglichkeiten.
:wink:

Wetten dass…? Du hast Praktika gemacht, Schwerpunkte in Ausbildung/Studium, Wahlfächer in der Schule, Hobbys, Ferienjobs etc. gemacht - all das muss je nach Firma und Job rein oder auch nicht :smile:

Ausserdem wirst Du Dich doch hoffentlich beim „yuppie Startup“ anders bewerben als bei „unserem traditionsreichen Hause“, oder?

*wink*

Petzi