Wer jetzt nicht weiß, was Puztes ist - einfach fragen ;-))
Fanke!
Was ist der Unterschied zwischen einem zwei und vierpoligen FI, bzw. was bewirkt das?
Viele Grüße
Du bekommst von draußen Drei-Phasen-Wechselstrom (auch als Drehstrom bezeichnet) geliefert. Im Sicherungskasten werden die drei Phasen möglichst gleichmäßig auf die Verbraucher verteilt. Dazu haben sich dreiphasige Phasenschienen etabliert, in denen hintereinander drei Kupferbleche jeweils voneinander isoliert abwechselnd mit Nasen ausgestattet sind. Baust Du jetzt einen 4-poligen FI als erstes auf die Hutschiene und legst am Eingang alle drei Phasen auf und klemmst die Schiene an die Ausgänge, dann werden die drei Phasen automatisch abwechselnd auf die ebenfalls auf die Nasen der Phasenschiene gesetzten LS verteilt. D.h. Du hast dann L1, L2, L3, L1, L2, L3, … auf der Hutschiene gleichmäßig verteilt hinter einem gemeinsamen FI genutzt. Außerdem brauchst Du den 4-poligen FI natürlich auch bei allen Geräten, die tatsächlich drei Phasen benötigen. Der 2-polige FI bietet sich da an, wo nur ein einzelner Stromkreis mit einer Phase gesondert geschützt werden soll, also wenn Du z.B. die Waschmaschine auf einem eigenen Stromkreis hast und die einen eigenen FI bekommen soll, der bei Auslösung dann nicht auch noch weitere Stromkreise mit abschalten soll.
Möchte ergänzen:
Es gibt auch Wohnungen, die mit nur einer Phase und Neutralleiter angespeist werden und nur einen zweipoligen FI - Automaten haben.
Gruß K.
(p.s.: dass der Hausanschluss 3+N ist, ist schon klar.)
Ist das sowas wie Pusztasalat?
Ja, leider gibt es die immer noch.
Das war zum Beispiel so eine regionale Dämlichkeit bei der Elektromark - während nebenan die Glücklichen im RWE Gebiet die Vorteile des Drehstroms als gottgegeben annahmen.
An einem Wechselstromanschluss lässt sich bereits ein normaler Elektroherd nicht normgerecht betreiben.
In den USA hat sich das bis heute nicht etabliert und wo unsereiner einen Anschluss mit 3 x 63A bekommt, der einem satte 43 kW bereitstellt, bekommt das amerikanische Haus Zweiphasen-Wechselstrom mit zweimal 100 A (!) für maximal 24 kW.
Meinereiner wohnt - wie der fachkundige Leser erkennen kann - allerdings auch weit nördlich des Weißwurstäquators. Südlich davon gelten 35A-Hausanschlüsse als gut genug, nördlich davon 63 A.
Das muss an der Corioliskraft liegen, oder an Varianzen im Erdmagnetfeld.
Warum eigentlich?
Spätestens seit der TAB 2000 sind Verbraucher mit mehr als 4,6 kVA auf mehrere Phasen zu verteilen.
Bei 20 A Absicherung ist somit offiziell Schluss.
Da der Herd aber bis zu 11 kW Nennleistung hat, muss er auch mit mindestens 16 A bei Drehstrom oder 50 A bei Wechselstrom abgesichert werden.
Nennbetriebsstrom < Absicherung < Belastbarkeit der Leitung lautet die Regel.
(Kleiner-Gleich-Zeichen bekomme ich auf dem Handy nicht hin)
≤ ≥ geht doch. Ach so: habe Hugekeyboard. Da geht Griechisch - und viele Mathezeichen. ≠ ≈≅
∫∉∨∧⅛⅞εⁿ₁₃ …
Auch wenn sich die Tab geändert haben (was ja durchaus sinnvoll ist), wirste natürlich in Altanlagen noch 1Phasen-Herde finden und vermutlich auch einbauen.
Gibts eigentlich ne Norm, die sagt, dass heute Wohnung- und Hausanschlüsde immer 3phasig sein müssen? Das gehört sich nämlich so.
Netzbetreiber Enervie:
„Ja natürlich wäre es weitaus sinnvoller, diese Wohnung über einen Drehstromzähler zu versorgen. Besser für den Nutzer, besser für unser Netz. Gerade wenn da 1980 beim Bau des Hausese bereits drehstromfähige Wohnungszuleitungen verlegt wurden.“
„(…)“
„Ach, was sagen Sie? Da ist eine perfekt erhaltene, vollkommen sauber installierte Zählertafel für die 16 Wohnungen vorhanden? Ja nee, dann muss das alles raus.“
„(…)“
„Das ist doch völlig unerheblich, dass da bereits drei Wohnungen auf Drehstrom umgerüstet wurden. Das war bestimmt vor 2015 und seit 2015 verlangen wir eben, dass Drehstromzähler nur eingebaut werden, wenn taugliche Zählerschränke vorhanden sind!“
„(…)“
„Dann muss sich der Käufer dieser einen Eigentumswohnung eben bei der nächsten Eigentümerversammlung energisch durchsetzen, dass die Zähleranlage für alle ersetzt werden muss!“
„(…)“
„Nein, wir als Netzbetreiber werden uns da nicht einmischen und auch den Eigentümern nicht sagen, dass ein Umbau unserer Meinung nach dringend erforderlich ist. Das ist IHR Job.“
Und somit blieb es beim Wechselstromzähler - aus Prinzip, nicht aus technischen Gründen.
Spätestens, wenn die Wohnung abbrennt oder das Haus eh neu gebaut wird, wird die Anlage ersetzt. Es gibt wohl keinen Rechtsanspruch auf Drehstrom in der Wohnung, drum kann ein Eigentümer sich da nicht durchsetzen. Er muss die Mehrheit hinter sich wissen. Und da das wieder erhebliche Kosten sind…
Herr Lehrer! Ich weiß es! >Fingerschnips<
Wenn ich mir die Freileitungen dort ansehe (nach dem letzten Trafo), wundert mich das nicht. Die sind so dick, dass sie nichtmal richtig durchhängen.
Wer schnipst, kommt nicht dran!
Echt? War das bei euch auch so?
Das ist diese steppenartige Landschaft in Ungarn. Ist doch klar …