Früher war alles besser ! ?

Ich muss das hier mal loswerden.
Drehe ich langsam durch oder werde ich senil?
In meiner Kindheit war ein Fahrrad abgeschlossen, wenn ein kleiner Riegel mit dem Daumen in die Speichen gedrückt wurde. Man konnte dann einen kleinen Schlüssel abziehen und fertig – das Fahrrad war abgeschlossen und stand auch nach Stunden noch unangetastet da.
Die Haustüre ließen die Eltern meist offen, weil die Kinder sonst ständig an der Türe klingelten um etwas zu trinken oder um sich einen Apfel zu holen.
Als Kind kam man in den Sommerferien nach Hause, wenn abends die Laternen angingen.
Man konnte die ältere Generation auch abends durch die Stadt spazieren lassen, ohne sich großartig Gedanken machen zu müssen.
Nach 22 Uhr wurde keine laute Musik gehört und Sonntags hing keine Wäsche auf dem Balkon.
Niemand lief mit einer Flasche in der Hand durch die Stadt.
Man stand für einen Älteren in der Bahn auf, um den Platz anzubieten.
Man hatte Respekt vor älteren Menschen und man gab dem Lehrer oder dem Polizist keine frechen Antworten.
Jetzt gerade saß ich auf dem Balkon, um eine Zigarette zu rauchen. Die Straße ist stockdunkel aber ich sehe zwei kleine Bildschirme näher kommen. Nun gehen sie an mir vorbei – scheinbar sind sie in den Händen von Jugendlichen, die ich erst jetzt erspähe. Ich höre ihr Gespräch:„Alter, wo gehst du?“
„Ich geh Park,weisdu? “ Dann die Antwort:“Ok,hau rein.“
Drehe ich langsam durch? Warum stören mich all die fremden Menschen in der Stadt, die fremden Kulturen, ihr benehmen und ihre Undiszipliniertheit. Warum stören mich mittags die Rufe und das Geschrei aus den Moscheen?
Bin ich damit allein? Vor allem: bin ich jetzt Rechts?

Nö, geht mir auch so.
Hat nix zu bedeuten, dass ist ganz normale Senilität gepaart mit Altersstarrsinn.

:wave:
KHK

Das ist, mit Verlaub, Quatsch.

Dass die Behauptungen des Ursprungspostings zum großen Teil zutreffen, beweist jegliche Kriminalstatistik.

Nemo.

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Ja, warum eigentlich? Mich stören sie nicht. Im Gegenteil, ich bin Jahrzehnte lang zu meinem Vergnügen in die Gebiete gereist, wo diese undisziplinierten Menschen in Massen vorkommen und habe deren Gastfreundschaft genossen.

Als ich zu Beginn der 70er Jahre nach Frankfurt/M gezogen bin - eine Stadt mit einem sehr hohen Ausländeranteil - habe ich es regelrecht genossen, dass ich das Fremde jetzt auch zu Hause, im Getriebe einer Weltstadt, genießen konnte. Und als Ingenieur der AEG habe ich sogar gemeinsam mit Kollegen aus diesen undisziplinierten Gegenden hervorragend zusammengearbeitet.

Nun, wer sagt´s denn, dass die sich nicht integrieren? D

Die ersten beiden Sprüche sind zwar typisches, türkisch gefärbtes Ausländerdeutsch, aber der dritte Spruch ist urdeutsch, nämlich Ruhrgebietsslang, wie ihn Kumpel Anton und sein Freund Cervinski sprechen.

Nun, „aus den Moscheen“ wirst Du genau so wenig „Geschrei“ hören wie aus einer Kirche. Und der Muezzin, der zum Gebet ruft, fällt im bei uns üblichen Verkehrslärm nicht auf, solange er keine Lautsprecheranlage mit mieser Tonqualität benutzt. Das hat mich z.B. auch in Ägypten gestört, genau so wie mich früher in Niederbayern der nächtliche Stundenschlag der Kirchturmuhr genau vor meinem Hotelzimmerfenster und zuhause das frühmorgendliche sonntägliche Kirchengeläut gestört hat.

Übrigens, ich habe in Deutschland noch nie einen lautsprecherverstärkten Muezzin gehört.

Nein.

Möglicherweise, aber wahrscheinlich trifft da nur KHK´s Einschätzung zu:

:japanese_ogre: merimies

Was, dass er Muezzine brüllen hört? Dass ihn „fremde Menschen“ stören? Wie definiert man „fremde Menschen“? Sind das Menschen, die ich nicht kenne? Auch die Schmidts vom anderen Ende des Ortes kenne ich nicht. Da hilft nur eines: kennenlernen.

Und ansonsten: Lies dir noch mal das kurze Post von KHK durch. Du verstehst, was Selbstironie ist?

Siboniwe

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Hallo,

nur mal so rausgepickt:

Ich arbeite mit Flüchtlingen. In der Unterkunft gibt es einen Arabischlehrer, Alimchan (er heißt anders). In einem Blog habe ich ihn so charakterisiert:

„Fast alle Flüchtlinge, mit denen ich bis jetzt zu tun hatte, sind Handwerker, die in ihren Heimatländern, normalen Berufen nachgegangen sind, sie sind Schneider, Friseure, Automechaniker und ähnliches. Die meisten haben einen tiefgehenden Respekt für studierte Menschen wie Ärzte und Lehrer. Alimchan ist so ein Studierter, er war Arabischlehrer in Syrien und kann ein wenig Englisch sprechen. Ich bin sicher, dass er in der Stadt, in der er früher lebte, großes Ansehen genoss. Die anderen Syrer in der Unterkunft bringen ihm Hochachtung entgegen, was man an der Art, wie sie mit ihm und von ihm sprechen, merkt. Sein Benehmen ist tadellos und er ist immer auf eine etwas herablassende Art freundlich gegenüber seinen Landsleuten, aber auch gegenüber uns Freiwilligen. Er strahlt ein unerschütterliches Bewusstsein aus, dass ihm der entgegengebrachte Respekt zu Recht gebührt, und er lässt sich gnädig herab, ihn anzunehmen.“

Mit anderen Worten: Der Respekt ist bei den Fremden da, vielleicht mehr noch als bei uns heutzutage. Gut ist das deshalb nicht automatisch, denn es produziert arrogante Menschen und hat keineswegs nur positive Auswirkungen.

Grüße
Siboniwe

PS: Wie ich in meiner Antwort an Nemo schrieb: Wenn einen fremde Menschen stören, hilft es, sie kennenzulernen.

#Nachtrag#

Stimmt!
Die Säufer trugen ihre Flaschen in Tüten bei sich!

Das hatte ich vergessen zu erwähnen:
Die Unsitte, älteren Menschen in öffentlichen Verkehrsmitteln unaufgefordert einen Platz anzubieten, nur weil sie humpeln und einen Gehstock benützen, begegnet mir auch immer wieder - gerade vorhin erst. Und der überwiegende Teil dieser undisziplinierten Menschen sind Ausländer. Diese Unsitte muss auch in deren Kultur begründet sein. Ein „anständiger Deutscher“ starrt einen derart Behinderten nicht unhöflich an, sondern schaut beflissen in die andere Richtung.

Das musste noch gesagt werden!
:japanese_ogre: merimies

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Diese beiden Nostalgiefaktoren deuten für mich auf kleinbürgerlichen Mief, den ich nicht vermisse. Nicht, dass ich es erstrebenswert fände, wenn jetzt jeder mit einer (Alk?)Flasche durch die Gegend liefe. Aber wer sich gesittet von A nach B bewegend sein Bierchen reinzischt, rüttelt mitnichten an Sitte und Anstand. Falls er es auch später anständig entsorgt und sich nicht als Asi gerierend irgendwo rumstehen lässt.

Es hinge natürlich auch von der Größe der Stadt ab, in der Du wohnst, um weitere Erinnerungen einzusortieren. Der Gebetsruf kann mächtig enervierend sein, ebenso wie die das Glockengeläut.

Mir persönlich zeigt gerade das Verhalten gegenüber Alten (Sitzplatz), dass die Gesellschaft rücksichtsloser geworden ist. Wenn ich mit Mitte 40 einer wahrscheinlich über 70jährigen (nicht fit wie ein Turnschuh) noch den Platz anbieten mußte, weil sich keiner der rumflätzenden 12- oder 13-jährigen Schnösel aufraffen konnte, dann weckte das in mir nachdenklichen Grol gegenüber den Egoisten (keinesfalls gegenüber der Frau). Und wenn ich einer 20jährigen im Zug die Aufforderung zukommen lassen muß, sie solle ihre Schuhe vom Sitzplatz neben mir nehmen, dann ist der Grol noch größer, vor allem wenn sie meint darauf pampig reagieren zu können/dürfen. Der Zahn wurde aber (bei aller gebotenen Umgangsform) im Keim erstickt :rage:.

Ich mache das mit den Schuhen ebenfalls, lege aber einen Teil einer gelesenen Zeitung unter, damit die anderen sich später nicht in meinen Dreck setzen müssen. Soweit können „Erwachsene“ leider nicht immer denken. Und wenn ich es so mache, dass die Schuhe direkt auf dem Nebenplatz eines bereits Sitzenden ruhen sollen, dann frage ich gefälligst erst, ob es ihn stören würde, bevor ich den Platz zweckentfremde.

Die abnehmende Rücksicht im Alltag ist sch… und mit einem Minimum an Höflichkeit erweist man anderen den Respekt, der ihnen zusteht. Vielleicht bedarf es aber dazu neben erzieherischer Anweisung auch der Hirnentwicklung 25+, damit es aus Empathie geschieht und nicht aus gesell. Konvention.

Gruß
vdmaster

Hallo S_Br,

du fragst: „Früher war alles besser?“ und bringst einige Beispiele, was früher deiner Meinung nach besser war und was sich zum Schlechteren geändert hat.

Du bist seit 2005 bei www dabei und willst nicht gemerkt haben, daß www früher besser war?

Ja da bist du aber so etwas von allein auf weiter Flur :smile: .

Schmidt’s Katze würde ich gerne mal kennen lernen, die Schmidts selbst interessieren mich momentan leider nicht sonderlich. Trotzdem kann ich, mit einiger statistischer Wahrscheinlichkeit, davon ausgehen, dass die Schmidts in etwa den gleichen kulturellen Hintergrund haben, den man in Deutschland eben so hat. Dass sie, auch nur in etwa, den gleichen religiösen Glauben haben, wie ich, wobei mir völlig egal ist ob evangelisch oder katholisch, dass sie sich an die bestehenden Gesetze halten, dass sie Schwule vielleicht nicht mögen, aber auch nicht angreifen und dass sie nichts Böses dabei empfinden, wenn Frauen ihre Haare offen tragen oder schon mal, sagen wir es mal so rüde, gelegentlich Arsch oder Titten zeigen. Außerdem gehe ich davon aus, dass sie ihre Töchter regelmäßig zum Turnunterricht bzw, zum Schwimmen schicken und sie nicht in Mantel und Kopftuch stecken. Was mir auch noch wichtig wäre, sie sprechen die gleiche Sprache wie ich, ich habe also, im Konfliktfall zumindest die reale Möglichkeit, mich mit ihnen zu verständigen.

Es ist weder zu erwarten, dass hier im Viertel plötzlich ein paar Hundert Schmidtzens angesiedelt werden, von denen dann weit über 50% junge Männer sind, noch dass meine Enkel plötzlich eine Schule besuchen müssen, in denen sie die einzigen Nichtschmidtzens sind, dass sie Busse und Bahnen mit ganzen Horden besetzen, die sich dann über mehrere Abteile hinweg laut und nur auf schmidtzig unterhalten usw. usf. Auch erwarte ich nicht, dass sie sich über die Leute lustig machen, die ihren Unterhalt bezahlen und diese dann noch regelrecht verachten.

Ich lebe nun seit fast siebzig Jahren in diesem Land und eigentlich möchte ich lediglich meine Ruhe haben und mich nicht andauernd mit fremden, rückständigen Kulturen befassen und mit übertrieben religiösen schon gar nicht.

Es ist schon komisch, dass „ihr“ die ihr so tolerant und hilfsbereit seid, keinerlei Verständnis für die Leute im eigenen Land habt, denen diese Zustände nicht recht sind und die das einfach nicht wollen. Die haben aber auch Menschenrechte, vergesst das nicht.

Da werden dann einem Städtchen wie Orsoy, mit gerade mal 5000 Einwohnern plötzlich 500 Flüchtlinge vor die Nase gesetzt und wenn die Leutchen dagegen protestieren, sind sie alle rechts.
Ebenso, wenn der Essener Norden, der eh schon massive Probleme hat, mal verlangt, dass der reiche Süden auch mal ein paar davon aufnimmt.

Ich hätte da aber mal eine Idee: Die Integration ist ja vor allem daran gescheitert, dass die Fremden weitgehend unter sich blieben und auch jetzt werden ja wieder nichts als neue Ghettos gebaut.
Das ließe sich prima verhindern, wenn man zwischen all den Migranten jene ansiedeln würde, die jetzt diese unsägliche Willkommenskultur prägen, also in erster Linie die freiwilligen Helfer, dann die Anhänger der etablierten Parteien, CSU, SPD, Grüne und Linke und, last but not least natürlich all jene, die an den Flüchtlingen verdienen.

Das wird aber wohl leider nicht geschehen, die einen werden verdienen und die Nachteile werden wieder die kleinen Leute tragen müssen. und die bewusste Schere wird noch weiter auseinander gehen.

Komisch nur, wo plötzlich all das Geld her kommt.

Verstehe mich richtig, ich bin nicht generell fremdenfeindlich und selbst wenn jemand aus Timbuktu käme und sich hier ansiedeln würde, würde ich ihm freundlich entgegen kommen, so lange er freundlich zu mir wäre. (Timbuktu ist dabei nur so eine Redensart, anscheinend muss man das ja jetzt jedes mal betonen.)
Wenn allerdings alle Einwohner Timbuktus kämen und hier weiter ihre Kultur leben würden, hätte ich ein Problem.

Noch was: Egal ob der Kommentar von KHK ironisch gemeint war oder nicht, ich wollte das Thema einfach mal ansprechen.

Gruß, Nemo.

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  1. Mein Beispiel mit den Schmidts ging darauf raus, dass der UP von „Fremden“ geschrieben hat. Ich wollte darauf hinweisen, dass mir vieles und Viele in diesem Land ebenfalls fremd sind.

  2. Deine Sehnsucht nach einem homogenen Deutschland, das gar nicht existiert und ehrlich gesagt auch nie existiert hat, lässt außer Acht, dass all diese Ansichten, die du den „Fremden“ unterstellst nichts anderes sind als Vorurteile. Was die Sprache betrifft: Ja, können sie derzeit noch nicht. Wenn diejenigen, die in meine Klassen gehen, aber stellvertretend für alle sind, dann wird die Mehrheit bald Deutsch sprechen. Vielleicht nicht perfekt, aber so, dass man sich verständigen kann. Das geht nicht von heute auf morgen und es braucht mehr Lehrer oder mehr Zeit.

  3. Ich sehe nirgends Horden, ich sehe junge Menschen - und beleibe nicht nur Männer - die sich eine Zukunft wünschen und bereit sind, für diese Zukunft zu arbeiten.

  4. Dass du mit fast 70 deine Ruhe willst und dich nicht mit fremden Kulturen beschäftigen willst (dass du sie für rückständig hälst, liegt allerdings an deinem eurozentrischen Kulturbild), ist zwar vielleicht durch dein Alter zu erklären (aber nur vielleicht, denn ich kenne sehr viele 70jährige und ältere, die gerne mit den Menschen zu tun haben, die jetzt bei uns Schutz und Aufnahme suchen. Aber selbst wenn all in deinem Alter deiner Meinung wären, dann ist es doch so, dass die, die jetzt jung sind (jünger als ich), noch viele Jahre leben (müssen) und sich mit der Zukunft dieser Welt auseinandersetzen müssen.

  5. Wo bitte werden deine Menschenrechte angegriffen, wenn deine Nachbarn plötzlich nicht mehr Schmidt heißen und Freitags in die Moschee gehen und einen anderen Musikgeschmack haben als du? Du greifst hier sehr hoch, wenn du deine Menschenrechte in Gerfahr siehst.

  6. In meiner Gegend werden gerade KEINE Ghettos gebaut. Man setzt darauf, dass Geflüchtete sich in der Stadt im Landkreis verteilen. Ja, natürlich werden sie vermehrt dorthin ziehen, wo es Arbeit gibt. Aber Ghettos werden in erster Linie dadurch vermieden, dass man sie (herzlich) aufnimmt, sie nicht isoliert, ihnen hilft, sich hier einzuleben.

  7. Ich sehe jedesmal, wenn ich mit Menschen aus Syrien, aus dem Irak, aus Afghanistan, Somalia und verschiedenen westafrikanischen Ländern zu tun habe, viel Neugierde auf deutsche Kultur, auf unsere Sprachen und unsere Sitten. Ich sehe, dass viele in den hiesigen Sportvereinen mitmachen, dass sie sich unheimlich freuen, wenn ihre Kinder, endlich einen Schulplatz bekommen, dass sie fragen, ob sie beim Karneval mal zugucken dürfen, vielleicht sogar mitmachen, obwohl sie vielleicht kein Kostüm haben (und sich dennoch Blumen ins Haar gesteckt haben, nachdem sie mitgekriegt haben, um was es geht). Wir haben hier bald unseren Sommertagszug, wie jedes Jahr um den Winter zu vertreiben, und die Kinder der Grundschulen laufen wie immer mit, auch die geflüchteten Kinder. Wenn im Ort Helfer gesucht werden (zum Beispiel im Herbst beim Aufräumen um den Badesee) kommen viele freiwillige Helfer aus den Flüchtlingsunterkünften. Sie sind da und wenn wir uns darum bemühen (ja, das gehört dazu), ihnen zu zeigen, wie sie sich einbringen können, dann stehen sie auch unseren Sitten und Gebräuchen nicht ablehnend gegenüber. Wenn sie aber nur ausgegrenzt werden, wenn sie nur sehen, dass man ihnen mit Misstrauen und Ablehnung gegenübertritt, warum sollen sie sich dann überhaupt bemühen, unsere Kultur anzunehmen. Sie scheint ja dann nichts zu sein, was erstrebenswert wäre.

Grüße
Siboniwe

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Na ja, ob Alles besser war, sei mal dahingestellt. Viele Deiner Erinnerungen habe ich auch. Die grundsätzliche Achtung von Senioren habe ich verloren, als ich vor Allem in Öffis

deren teilweise freches Benehmen erleben durfte. Muss man schon differenzierter sehen. Ungezogene Halbgare gab es schon immer, lange aber auch Erwachsene, die dann mal Stopp gesagt haben.Und die 3 Moscheen in meiner näheren Umgebung habe ich bis heute nicht gehört. Bin nicht schwerhörig.
Ich glaube nicht, dass Du senil bist. Vielleicht vergleichst Du nur teilweise Äpfel mit Birnen.
LG

Das ging wohl komplett in die verkehrte Richtung: auch wenn Sie hier versuchen, den Eindruck zu erwecken, dass ich explizit ausländische Kulturen anprangere, sprach ich hier von früher. Und WER heute nicht höflich ist, spielt eigentlich keine Rolle. Glauben Sie mir: Deutsche Unhöflichkeit ist genauso Unhöflich wie ausländische Unhöflichkeit.

Ohoh…hier lese ich aber eine gewisse Impertinenz raus. Genauso, wie Du jetzt hier einzig Deine Meinung und Eindrücke sagst, solltest du das auch deinem Vorredner oder Vorschreiber zugestehn. So wie du von deinen Erfahrungen und deinem Kreis sprichst, so sprechen andere von ihrem Lebenskreis. Nicht jeder lernt, so wie du, lehrwillige und aufgeschlossene Kulturen kennen. Die Toleranz, die man von vielen kritischen Leuten einfordert, wird aber scheinbar nur in kleinerem Maße von den angeblich toleranten und hilfsbereiten gezeigt, - nämlich denen gegenüber, die nicht ihrer Meinung sind.

Natürlich hast du, was den ersten Teil betrifft, Recht. Ich wollte aber auch nicht, dass man sich jetzt wirklich alles bildlich vorstellt. Natürlich war nicht nur die Wäsche gemeint, sonder grundsätzlich alles, was man uns als Tugenden und Anstand beigebracht hat- also die grundsätzlichen Werte und Richtlinien, die es weitestgehend einzuhalten gilt. Für einen unter Heimweh leidenden Neubürger habe ich Verständnis, aber nicht, wenn er diesen Schmerz nachts um 3 Uhr mit überlauter Musik aus seiner Heimat ausdrücken möchte. Hat man uns doch eingetrichtert, dass man nicht alleine im Hause wohnt.

Nun, wenn Sie hier den allgemeinen Verfall der Sitten anprangern, das ist schon ein alter Hut.

"Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Die jungen Leute hören nicht mehr auf ihre Eltern.
Das Ende der Welt ist nahe."
(Keilschrifttext aus Ur um 2000 v. Chr.)

*"Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal unsere Jugend die Männer von morgen stellt.*Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen."
(Aristoteles)

» …die Schüler achten Lehrer und Erzieher gering. Überhaupt, die Jüngeren stellen sich den Älteren gleich und treten gegen sie auf, in Wort und Tat.«
Platon (427 - 347v.Chr.) »Der Staat«

»Die Welt macht schlimme Zeiten durch.
Die jungen Leute von heute denken an nichts anderes als an sich selbst.
Sie haben keine Ehrfurcht vor ihren Eltern oder dem Alter. Sie sind ungeduldig und unbeherrscht. Sie reden so, als wüssten sie alles, und was wir für weise halten, empfinden sie als Torheit.
Und was die Mädchen betrifft, sie sind unbescheiden und unweiblich in ihrer Ausdrucksweise, ihrem Benehmen und ihrer Kleidung.«
Mönch Peter, 1274

Sie sehen, Sie sind in guter Gesellschaft.

Und die Jugend hat sich seit 4000 Jahren nicht verändert.

Und die Alten vergessen seit 4000 Jahren immer wieder, wie sie in ihrer Jugend waren.

Und ich wette, der Neandertaler-Opa sprach schon vor 83.547 Jahren im Kreis seiner Altersgenossen am Lagerfeuer:
„uga hrmmpf rchach ntsch krrz Dudu“ Die Jungen haben keinen Respekt mehr! Wo bleibt mein Abendessen?

Also alles wirklich ein alter Hut!

:japanese_ogre: merimies

Quelle für die Zitate:
http://www.grundschulmarkt.de/Jugend_heute.htm

Einiges habe ich nicht verstanden: was sind Öffis ?
Die Erwachsenen, die früher einmal „Stopp“ sagten, sind sicherlich nicht ausgestorben. Leider haben sich aber die Richtlinien der Eltern verschoben, die den „zu stoppenden“ alle Freiheiten lassen. Genau diese „nichtgestoppten“ werden dann öfter zum Problem.
Ich kenne mich jetzt nicht mit den Gewohnheiten und Gebetszeiten der Moscheen aus. Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass meine hier die einzige ist, deren Muezzins mittags um 12 und abends um 18 Uhr lautstark zum Gebet rufen. Natürlich sind auch die uns vertrauten Glocken sehr laut und manchmal auch nervig, aber es sind eben UNSERE Glocken……die wir übrigens wohl kaum im islamischen Ausland läuten dürften.
Dass du die grundsätzliche Achtung vor Senioren verloren hast stimmt mich nachdenklich und eigentlich auch ein wenig traurig. In etlichen Kulturen werden die „Alten“ mit Meister angesprochen. Denn wer, wenn nicht die „Alten“, hat die Lebenserfahrung oder überhaupt die Erfahrung? Sicherlich gibt es auch böse alte Männer darunter, aber wohl vornehmlich Wissende und Weise.
Meine Frage ging auch nicht dahin, ob ich senil bin, sondern ob ich mit meiner „Unzufriedenheit“ allein bin.

Dann bin ich ja froh, dass Sie dieses Problem scheinbar nicht kennen und alles im Griff haben - Glückwunsch.
Ich wollte auch keine weltverbessernde Theorie aufstellen. Wie weiter ober geschrieben, saß ich nachts auf dem Balkon und machte auf einmal diese Beobachtungen und mir gingen diese Gedanken durch den Kopf. Man kann sagen und raten, was man will - der Jüngeren weiß alles besser und hat mehr Erfahrung. Ich glaube tatsächlich nicht, dass der Verfall, den Peter Mönch oder Aristoteles beschrieben, mit der unsrigen vergleichbar ist. Ich nenne ein Beispiel: im Sommer kam ich gegen 1 Uhr Nachts von einer Veranstaltung. Ich ging allein durch die Innenstadt. In der Fußgängerzone, auf einer Bank standen oder saßen vier junge Leute. Als ich sie passierte, sagte einer von ihnen „Hey Alter, hast du nichts zu fi…en gefunden?“ Ich muss zugeben, als ich stehen blieb und ihn zur Rede stellte, war er überrascht und vielleicht auch wegen meiner Fitness eingeschüchtert - aber: zu welcher Zeit hat sich ein vielleicht 16jähriger getraut, sowas zu einem fast 60jährigen zu sagen?
Und glauben Sie nicht,ich hätte vergessen, wie ich in meiner Jugend war. Meine eigenen Kinder sind oft erstaunt, wie tolerant ich bin.

Und natürlich kenne ich den Ausspruch von Aristoteles seit vielen Jahren und gab ihn meinem Vater auch in meiner Jugend öfter zur Antwort. Allerdings finde ich, dass die Verrohung und Respektlosigkeit der jungen Leuten zur Zeit beispiellos ist. Es wird, meiner Meinung nach, alles so leichtfertig verworfen.
Ich nenne ein Beispiel: schauen Sie sich mal nachts um 1 Uhr einen Film in den freien Programmen an. Alle 20 Minuten etwa wird der Film unterbrochen und unbekleidete oder in Leder bekleidete Dominas fordern dich zum Anruf auf…Pausenlos…geschmacklos und textillos. Ich muß ehrlich sagen: ein wenig schäme ich mich dafür. Mein Sohn wollte, dass ich ihm einen Film über Bayern München aufnehme. Er kam um 2 Uhr in der Nacht. Tatsächlich konnte ich dann am nächsten Tag erst mühevoll die Werbung rausschneiden, damit er sich, mit seinen 12 Jahren, den Film ansehen konnte.