Falls noch wer dran ist am Thema:
Wie würdet ihr denn die 2 Tage in WÜRZBURG gestalten, um all die Sehenswürdigkeiten und ev. geführte Besichtigungen aber auch Kulinarik , Natur usw. unter einem Hut zu bringen? Wie gesagt, es stehen 4 Halbtage und 2 Nächtigungen zur Verfügung…
Bin schon gespannt!!
LG
Walter
Servus,
Würzburg ist wie Nürnberg im 2. Weltkrieg schlimm zerstört worden, 80 Prozent der Bausubstanz waren Schutt und Asche. Es lässt sich also viel schneller „abhandeln“ als Bamberg und vor allem Regensburg, weil es keine in sich geschlossene frühneuzeitliche Altstadt mehr gibt, in der man sich treiben lassen kann, um sie als Ensemble einzuatmen. No ja, allerhand recht feiner Rokoko, u.a. die Residenz ist nicht kaputtgehauen worden - dort übrigens auch ein richtiger Tiepolo zu bewundern!
Das Maintal zwischen Würzburg und Gemünden ist landschaftlich sehr reizvoll - leider ist das Bild bei Veitshöchheim durch die große Maintalbrücke der DB-Neubaustrecke ziemlich gestört, aber auf dem Abschnitt Thüngersheim - Karlstadt - Gemünden ein sehr schönes, mildes Rebengehügel - wo beiläufig ein Wein gemacht wird, der sich nie in die modischen Abgründe von „halbtrocken“ und „lieblich“ hat zerren lassen, sondern immer ehrlich geblieben ist.
Veitshöchheim mit Schloss und Hofgarten (einer der schönsten Rokoko-Gartenanlagen Europas!) unbedingt einen Besuch wert.
Schöne Grüße
MM
Hallo Aprilfisch!
Vielen Dank für deine Infos und Einschätzungen!
Würdest du damit meinen, statt nur einen Halbtag in BAMBERG auf 2 zu erweitern und dafür dann nur 3 Halbtage in WÜRZBURG zu verbringen (statt wie geplant 1 zu 4)?
Da ich sowohl mit der Bahn als auch den Hotels noch nix gebucht habe, wäre ich noch flexibel, da die Reise ja erst Anfang Mai satttfinden soll!
Danke und liebe Grüße
Walter
Servus,
ja, das würde passen. Mit Festung Marienberg, Residenz und Veitshöchheim ist in Würzburg schon viel „erreicht“ - obwohl, eigentlich fände ich drei Tage in Würzburg und vier in Bamberg für einen Besuch angebracht.
Schöne Grüße
MM
In Würzburg läßt sich vieles fußläufig machen. An der Residenz anfangen (da mit einem Rundgang durch den Hofgarten gute drei Stunden einplanen), von da ist man in wenigen Minuten am Dom und Neumünster. Zum Markt, irgendwo essen je nach Appetit (Ratskeller, Alte Mainmühle). Zur Festung hat man schon einigermaßen zu steigen, der Bus fährt nur in der Sommersaison ab der Juliuspromenade. Veitshöchheim ist ein halber Tag für sich.
Ja, schön wärs, leider muss ich Kompromisse schließen, ich denke aber mit 2HT Bamberg und 3 in Würzburg müsste ich die wichtigsten highlights hinkriegen!
Danke fürs „Gedankenmachen“!!
Da ich ein ausgesprochener „Geher“ bin , werde ich in Würzburg in 3 Halbtagen einen großen Teil der Sehenswürdigkeiten hinbekommen, auch für den guten Frankenwein auf der Mainbrücke sollte noch genügend Zeit bleiben.
Welche Wein würdest du denn vor Ort empfehlen. Da ich aus einer Weinregion in Österreich komme („WACHAU“)https://www.donau.com/de/wachau-nibelungengau-kremstal/ , wo wir eher die spritzigen Veltliner gewöhnt sind, werd ich mich vermutlich mit den „Lieblichen“ eher schwer tun?!
Bin nun leider kein Weintrinker, aber meine Dame schwört auf den Bacchus
zu kurz …
In der Tat, alleine fürs Nationalmuseum könnte man einen halben bis ganzen Tag hernehmen. Von St. Lorenz bis St. Sebald, vom Lochgefängnis bis zur Burg, vom Johannisfriedhof bis zum „Adler“, genug Stoff für eine Woche.
Guten Tag Namensvetter,
hier ist schon so viel Positives über Würzburg gesagt worden, muss ich also nicht
wiederholen.
Zum Thema Wein: Silvaner, Silvaner und nochmals Silvaner (geht bei uns im
Keller niemals aus).
Wenns ein konkreter Vorschlag sein darf, dann Randersacker mit meinen Lieblingsgütern Störrlein und Schmitts Kinder. Einfach köstlich - egal ob Gutswein, Erste Lage oder Große Lage.
Prosit wünscht Walter VB
Man könnte sich auf Goethe berufen, der in einem Brief an seine Frau Steinwein bestellte: „Kein anderer Wein will mir schmecken und ich bin verdrießlich, wenn mir mein Lieblingsgetränk abgeht.“ Wenn das Wetter schön ist sollte man auch den Spaziergeng den Stein hoch machen. Da gibt es einen Lehrpfad https://wuerzburgwiki.de/wiki/Stein-Wein-Pfad
Das ist ein gaaanz toller Tipp, da der Einstieg vom Bahnhof fußläufig ja nur 10 Minuten entfernt , ist bereits fix eingeplant, wenn Wetter passt! Vielen Dank!!
Vielen Dank an WALTER (freu mich immer über eine Namensgleichheit, da ich das Gefühl nicht los werde, dass die Walters immer weniger werden… schade um den schönen Namen, meine ich!)
Somit wäre die Wein-Sorte auch schon mal festgelegt und ich brauch mich nicht endlos lang durchzukosten. Außerdem kann ich ihn mit gleichsortigen in Ö vergleichen, bin schon gespannt!!
Sollte ich nach den oben vorgeschlagenen Sylvanern noch soweit urteilsfähig sein, wird es der BACHUS - ich schwör es!!
Ich weiß, aber wie gesagt, Nürnberg kenne ich schon etwas besser darum die Knappheit…
Liebe Grüße und vielen Dank an alle!
Walter
Servus,
die fränkischen Winzer entlang des Mains sind die einzigen, die die süß-und-pappig-Modewellen nie mitgemacht haben. Die Franken haben sogar immer wieder probiert, ein Prädikat „fränkisch trocken“ durchzusetzen, weil ihnen die 9 g/l Restzucker, mit denen bei ausreichend Säure ein deutscher Wein noch „trocken“ genannt werden darf, viel zu viel sind.
König Riesling wächst natürlich auch am Main; etwas Besonderes ist der fränkische Silvaner, und dass man sich klimatisch schon an der Grenze des Weinbaus befindet, ist daran zu erkennen, dass es in Franken trinkbaren Müller-Thurgau gibt (in zu gutem Weinklima bekommt der ein ziemlich fieses Parfüm von billigen Bonbons und WC-Duftsteinen).
Würzburg hat mit Beaune gemeinsam, dass das, was dort die Hospices de Beaune sind, in Würzburg der Keller ‚Juliusspital‘ ist: Weine, denen man ohne Experimente blind vertrauen kann.
Ich bekomme übrigens keine Provision, mag Dir auch so diese Adresse ans Herz legen:
Schöne Grüße
MM
Servus,
auch wenn es vom Thema ab führt, ein Hinweis hierzu:
Wenn Du Dich mal ein wenig auf Sizilien aufhältst, wirst Du baff sein, wie häufig dort dieser Vorname ist (dort vermutlich bezogen auff Walter von Pagliara).
Schöne Grüße
MM
Juliusspital oder Bürgerspital ist da so quasi eine theologische Frage…
Eine Führung im zweitgrößten Weingut Deutschlands kann ich mir einfach nicht entgehen lassen, vielen Dank für den Tipp!!
Da bin ich wirklich gespannt, nächstes Jahr ist ein Urlaub in Sizilien (oder Sardinien) geplant.
Schreibt sich der siz. WALTER so wie unserer?
Ja, das ist das Eigenartige daran - so sehr viele W kommen ja sonst dort herum nicht vor. Seinen politischen Ziehsohn Frederico II il Svevo haben die Leute italianisiert, offiziell heißt Walter von Pagliara auch Gualtiero di Palearia, aber daran hält man sich nur bedingt und schreibt den Namen Walter nicht bloß deutsch, wenn man in Deutschland einen Friseursalon aufmachen will wie Walter Calandi in Mannheim.
Wenn Du auf diese wundervolle Insel kommst, das Herz der „Alten Welt“, nimm als Reiselektüre „Teufels General“ von Carl Zuckmayer mit, und lies dort den Abschnitt ziemlich am Anfang, wie der Fliegergeneral Harras dem jungen Offizier Hartmann einen kleinen Vortrag über „rheinische Rasse“ hält. In Palermo und Catania kannst Du tatsächlich alle Volksstämme, die mal auf Sizilien Gäste oder Herren waren, in buntester Mischung auf den Gassen sehen - Normannen, Schwaben, Berber, Araber, Italiener, Nubier, Griechen usw. usw.
Zum Appetit machen hier ein Porträt der vielleicht berühmtesten unfertig gebliebenen öffentlichen Baumaßnahme Italiens
und hier eins von dem herzigen Kleinbähnlein, mit dem man sozusagen hinter dem Ätna herum, auf der Landseite, durch frische Lavafelder, Pistazien- Zitronen- und Orangenhaine fahren kann:
Schöne Grüße
MM
wobei es mir dort vorkommt, als sei abgesehen von ein paar wirklich fanatischen Parteigängern eher eine Ökumene lebbar als in theologischen Angelegenheiten üblich…
Sehr zum Wohlsein!
MM
Der Gusto auf das geschilderte Szenario wächst in dieser kalten nebelverhangenen Zeit ins unermessliche…, vielen Dank!!
LG
Walter
In Fulda kann ich dir die Thermre Siebenwelten empfehlen.