Gaza - Mitgefangen->Mitgehangen?

Hallo,

ein ganzes Volk soll für die Taten Einzelner büssen:
http://www.handelsblatt.com/News/Politik/Internation…

„Israel plant nach Informationen der Tageszeitung „Haaretz“ nach jedem Einschlag einer Rakete den Strom mehrere Stunden lang in jenen Gebieten abzustellen, aus denen sie abgefeuert wurde. Außerdem wolle die Regierung den Handel mit dem Gazastreifen weiter einschränken.“

Dazu:
http://www.inforadio.de/static/dyn2sta_article/673/2…

"Die frühere Bundesjustizministerin Hertha Däubler-Gmelin (SPD) hat vor einer humanitären Katastrophe im Gaza-Streifen gewarnt.

Die Vorsitzende des Bundestags-Menschenrechts-Ausschusses äußerte sich am Mittwoch im Inforadio nach einem Besuch des Gremiums in dem Palästinensergebiet. Sie sagte, seit der Blockade des Gaza-Streifens durch Israel müssten dort 1,6 Millionen Menschen unter schrecklichen Umständen leben. Die Notversorgung durch die Vereinten Nationen reiche kaum zum Überleben.

Däubler-Gmelin fügte hinzu, Israel werde damit auch nicht das Ziel erreichen, die radikale Hamas von der Macht zu verdrängen. „Die Hamas ist die einzige, die über Geld und Waren verfügt, weil sie die durch die unterirdischen Tunnel aus Ägypten organisieren kann“. Leidtragend seien stattdessen die Menschen. „Die Sorge, die ich habe, gilt der Bevölkerung. Die wird kaum überleben können.“ In den Geschäften gebe es kaum etwas Essbares zu kaufen, kleine Unternehmen seien kaputt gegangen, es gebe keine Arbeit.

(…) Nach Angaben des Welternährungsprogrammes erhalten rund 75 Prozent der rund 1,5 Millionen Einwohner des Gazastreifens Lebensmittelhilfe. Das sei der höchste Prozentsatz weltweit. Nach Einschätzung der Uno-Organisation für Humanitäre Angelegenheiten (OCHA) zieht sich die Schlinge immer fester um den Hals der Menschen von Gaza zu. Sie würden offenkundig bestraft als Teil einer politischen Strategie."

Was soll eine weitere Verschlechterung der Lebensbedingungen in Gaza bringen?

Gruß
karin

Jetzt hab dich nicht so!
Hallo,

"Israel plant nach Informationen der Tageszeitung „Haaretz“
nach jedem Einschlag einer Rakete den Strom mehrere Stunden
lang in jenen Gebieten abzustellen, aus denen sie abgefeuert
wurde.

Aber das ist doch ein Fortschritt: Vor einem Jahr wurden im Libanon wegen sowas noch ganze Kraftwerke „abgeschaltet“ (falls man das so sagen kann)

Viele Grüsse!

Denis

„Israel plant nach Informationen der Tageszeitung „Haaretz“
nach jedem Einschlag einer Rakete den Strom mehrere Stunden
lang in jenen Gebieten abzustellen, aus denen sie abgefeuert
wurde. Außerdem wolle die Regierung den Handel mit dem
Gazastreifen weiter einschränken.“

Ach wie schlimm, Strom weg - fur ein paar Stundenn!!! - als Vergeltung. Nein wie barbarisch. Dann lieber zwei Granaten als Antwort.

"Die frühere Bundesjustizministerin Hertha Däubler-Gmelin
(SPD) hat vor einer humanitären Katastrophe im Gaza-Streifen
gewarnt.

Die armen Leute im CHT oder in Darfur kommen auch ohne Strom und Handel aus, und schiessen trotzdem nicht mit Raketen rum.

Die Vorsitzende des Bundestags-Menschenrechts-Ausschusses
äußerte sich am Mittwoch im Inforadio nach einem Besuch des
Gremiums in dem Palästinensergebiet.

Dolles Gremium das solche Prioritaten hat.

Blockade des Gaza-Streifens durch Israel müssten dort 1,6
Millionen Menschen unter schrecklichen Umständen leben.

Von diesen schrecklichen Umstnden traumen 1.6 Milliarden Menschen.

Notversorgung durch die Vereinten Nationen reiche kaum zum
Überleben.

Die sollen mal lieber Dankbar sein. Es gibt genug Leute die ohne Notversorgung der UN leben, und viele nicht uberleben, und trotzdem keinen Terror machen.

75 Prozent der rund 1,5 Millionen Einwohner des Gazastreifens
Lebensmittelhilfe. Das sei der höchste Prozentsatz weltweit.

Lieber Karl Heinz,

ich möchte es mal ganz kurz auf den Punkt bringen. Du hast anscheinend keine Ahnung von den politschen Hintergründen und den Zuständen in Palästina und insbesondere im Gaza-Streifen.

Grüße

Peter

Hallo Karin,

Was soll eine weitere Verschlechterung der Lebensbedingungen
in Gaza bringen?

Es wird nichts bringen. Weder Zuckerbrot (Aufgabe der Siedlugnen und Abzug) noch Peitsche (Miltiäroperationen) hat bislang einen nennenswerten Erfolg gezeigt.

Die Stromabschaltungen empfinde ich übrigens als ausgesprochen freundliche Antwort auf Raketenbeschuss. Ich würde, falls jemals Raketen aus Polen nach Deutschland flögen und die polnische Verwaltung unterbände dies nicht sofort und rigoros, noch ganz andere Gegenmaßnahmen fordern.

Davon abgesehen, die israelischen Stromlieferungen nach Gaza werden ohnehin nicht bezahlt. Sprich mal mit deinem Stromanbieter, was dieser in einem solchen Fall tun würde.

Gruß Hardey

Hallo Hardey, deine Sicht ist sehr einseitig.

Israel hat eine sehr hohe Mitverantwortung an der Spirale der Gewalt in Palästina.

Es greift jede Gelegenheit auf unverhältnismäßig zuzuschlagen. Mit Bulldozern, Panzern und ihrer Luftwaffe wird zerstört, was mit internationaler Hilfe (auch mit EU-Finanzierung) vorher aufgebaut wurde. Der Angriff auf den Libanon war das beste Beispiel.

Es hat keinerlei Interesse an einem palästinensischen Staat vor seiner Haustüre. Es würde seinen Sicherheitsinteressen entgegenlaufen. Israel hat Palästina von sich abhängig gemacht (siehe Stromlieferungen in den Gaza), es trocknet darüber hinaus den Gaza-Streifen und die Westbank wirtschaftlich aus (die Arbeitslosigkeit ist schwindelerregend) und macht dadurch gewollt die Existenz eines paläst. Staates unmöglich. Die israelische Siedlungspolitik in Palästina, möchte ich dabei garnicht erwähnen.

Wer heute in der Westbank von Hebron nach Nablus fährt, muss an jüdischen Siedlungen vorbei- über unzählige israelische Kontrollen fahren.

Rabin musste seine tragende Rolle bei den Friedens- und Autonomiegesprächen mit den Palästinensern, die zu einer Selbstverwaltung und langfristig zu einem paläst. Staat geführt hätte, mit seinem Leben bezahlen.

Frieden wird es erst geben, befürchte ich, wenn Israel den Staat Palästina zulässt und das wird erst am St. Nimmerleinstag geschehen.

Gruß

Peter

Hallo, Hardey

Was soll eine weitere Verschlechterung der Lebensbedingungen
in Gaza bringen?

Es wird nichts bringen. Weder Zuckerbrot (Aufgabe der
Siedlugnen und Abzug)

ich würde den Abzug Israels aus Gaza nicht als Zuckerbrot bezeichnen:
http://zmag.de/artikel/Die-umgestaltete-Besatzung

Auszug aus dem Artikel:
"(…) Bedeutet die “Loslösung” nicht das Ende der Besatzung im Gazastreifen?

  • Auch nach der “Loslösung” wird das israelische Militär den Gazastreifen umstellt halten. Das israelische Militär nimmt für sich das “Recht” in Anspruch, jederzeit in diese Gebiete einzumarschieren. Israel wird nach wie vor Gazas Grenzen und Küstenstreifen kontrollieren, Wasser und Luftraum sowie Telekommunikation und Stromversorgung. Israel wird die Kontrolle über Gazas Wirtschaft aufrechterhalten - indem es die Bewegung von Menschen und Waren in beide Richtungen kontrolliert.

  • Laut Israel entbindet die “Loslösung” den Staat Israel von jeglicher Verantwortung für die Zivilbevölkerung des Gazastreifens. Gemäß internationalem Recht allerdings dauert die Militärbesatzung an - da die israelische Armee Gaza weiterhin umstellt hält und kontrolliert.

  • Israel versucht, sich von seinen Pflichten gegenüber einer Bevölkerung unter Militärbesatzung “loszulösen“. Ziel ist es, Palästinenserland unter Kontrolle zu halten, ohne sich um das palästinensische Volk kümmern zu müssen. (…)"

noch Peitsche (Miltiäroperationen) hat
bislang einen nennenswerten Erfolg gezeigt.

Wie anders, als gleichsam einem neuen Peitschenhieb des Machthabers, der wahllos auf die eingepferchte Menschenmenge einschlägt, ist das Stromabstellen einzuschätzen?

Die Stromabschaltungen empfinde ich übrigens als ausgesprochen
freundliche Antwort auf Raketenbeschuss.

Wenn die Stromabschaltungen nur die Raketenabschiesser treffen würden, würde ich dir zustimmen.

Ich würde, falls
jemals Raketen aus Polen nach Deutschland flögen und die
polnische Verwaltung unterbände dies nicht sofort und rigoros,
noch ganz andere Gegenmaßnahmen fordern.

Du würdest ganz Polen in die Verantwortung für einzelne Straftäter nehmen? Was bin ich froh, dass du keine politische Verantwortung trägst!

Davon abgesehen, die israelischen Stromlieferungen nach Gaza
werden ohnehin nicht bezahlt.

Informiere dich mal darüber, warum in Gaza kein eigener Strom produziert wird und warum die Bewohner so arm sind, dass sie den israelischen Strom nicht bezahlen können.

Gruß
karin

gut erkannt!
owt

@ Karin und Peter:

Ihr sprecht mir aus der Seele.

Jürgen

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hast du einen besseren Vorschlag?
Hallo Karin,

„Israel plant nach Informationen der Tageszeitung „Haaretz“
nach jedem Einschlag einer Rakete den Strom mehrere Stunden
lang in jenen Gebieten abzustellen, aus denen sie abgefeuert
wurde. Außerdem wolle die Regierung den Handel mit dem
Gazastreifen weiter einschränken.“

Das ist natürlich nicht gut. Aber hast du einen besseren Vorschlag? Was soll Israel statt dessen tun? Ich denke, die Geduld zu „einfach gar nichts“ haben die Israelis langsam aber sicher verloren. Und was gibt es für Alternativen? Wie kann man noch auf diesen Raketenbeschuss reagieren?

Normalerweise sieht die Reaktion auf Raketenbeschuss so aus, dass man mit seiner Armee gegen das Land vorrückt, aus dem die Raketen kommen, und Krieg führt. Das tut Israel nicht.

Natürlich ist es auch keine Lösung, einfach den Strom abzustellen. Aber wenn ich die Wahl hätte zwischen Krieg und Stromausfall würde ich dann doch den Stromausfall vorziehen.

Schöne Grüße

Petra

  • Israel versucht, sich von seinen Pflichten gegenüber einer
    Bevölkerung unter Militärbesatzung “loszulösen“. Ziel ist es,
    Palästinenserland unter Kontrolle zu halten, ohne sich um das
    palästinensische Volk kümmern zu müssen. (…)"

gute Idee!!

Wie anders, als gleichsam einem neuen Peitschenhieb des
Machthabers, der wahllos auf die eingepferchte Menschenmenge
einschlägt, ist das Stromabstellen einzuschätzen?

Also wenn beides equivalent ist, dann sollten die Israelis die Araber in Gaza auspeitschen, anstatt den Strom abzustellen. Vielleicht hort ja dann der Terror auf. Woanders hat’s ja funktioniert.

Du würdest ganz Polen in die Verantwortung für einzelne
Straftäter nehmen?

Du hattest mit Churchill reden sollen, von wegen, lass den Krieg mit Deutschland, man kann doch wegen den einzelnen Nazi-Straftater und Wehrmachtsangehorigen nicht ganz Deutschland in Verantwortung nehmen.

Lieber Peter,

Hallo Hardey, deine Sicht ist sehr einseitig.

Sehr einseitig? Vielleicht kommt ein wenig davon, wenn man Leute kennt, auf die mit diesen Raketen gezielt wird. Dann fällt es sehr schwer, die Raketenangriffe zu verharmlosen und als das Vergehen Einzelner abzutun. Denn das behördlich geduldete Tun Einzelner kann jederzeit das Leben von Menschen kosten. Menschen, die dann sterben, Menschen, die man verliert, Menschen die dann weg sind.

Einseitig? Es gibt Diskussionskreise, wo ich mir anhören muss, ich wäre einseitig für die palästinensische Sache. Weil ich eine dezidierte Ansicht zur Siedlungspolitik und zur Frage der arabischen Minderheit in Israel habe und auch bei verschiedenen Aktionen der israelischen Armee kein Blatt vor den Mund nehme. Aber in einem bin ich rigoros: Terror, der blinde Mord unschuldiger Zivilisten, je mehr desto besser, wird durch keine Unterdrückung, keine Besatzung und kein erlittenes Unrecht gerechtfertigt. Ich gebe Israel jedes Recht, den Terroristen wirksam entgegenzutreten.

Israel hat eine sehr hohe Mitverantwortung an der Spirale der
Gewalt in Palästina.

Es greift jede Gelegenheit auf unverhältnismäßig zuzuschlagen.
Mit Bulldozern, Panzern und ihrer Luftwaffe wird zerstört, was
mit internationaler Hilfe (auch mit EU-Finanzierung) vorher
aufgebaut wurde. Der Angriff auf den Libanon war das beste
Beispiel.

Natürlich hat Israel eine Mitschuld an der heutigen Situation. Die große Mehrheit der israelischen Gesellschaft ist bei weitem nicht froh über manche Entwicklungen am Ende des letzten Jahrhunderts. Doch bei den Militäraktionen schwingt ein gewisses Maß an Hilflosigkeit mit: Wie soll dem palästinensischen Terror begegnet werden? Man hat schon alles ausprobiert: Vom Ignorieren und Weiterverhandeln bis zum harten, zerstörerischen Gegenschlag. In jedem Fall war das Ergebnis das Gleiche: Null!

Der Libanonkrieg ist übrigens wirklich ein gutes Beispiel, allerdings nicht nur für sinnlose israelische Zerstörungen (die gab es auch, wie in jedem Krieg). Nur steht außer Zweifel, dass am Beginn der militärischen Auseinandersetzungen ein unprovozierter Angriff der Hisbollah stand, nämlich gleichzeitig ein Übergriff auf israelisches Gebiet mit der Gefangennahme von 2 Soldaten und Raketenangriffe auf nordisraelisches Gebiet, nachzulesen in den Dokumenten von UNIFIL, die auch von mir hier irgendwo im Archiv zitiert sind. Israel hat es als richtig empfunden, den Angriff mit einer Gegenoffensive zu beantworten. Hier kann man fragen, war es angemessen und vernünftig, aber was ist in einem Krieg schon angemessen und vernünftig, bzw. ist es je gewesen.

Es hat keinerlei Interesse an einem palästinensischen Staat
vor seiner Haustüre. Es würde seinen Sicherheitsinteressen
entgegenlaufen. Israel hat Palästina von sich abhängig gemacht
(siehe Stromlieferungen in den Gaza), es trocknet darüber
hinaus den Gaza-Streifen und die Westbank wirtschaftlich aus
(die Arbeitslosigkeit ist schwindelerregend) und macht dadurch
gewollt die Existenz eines paläst. Staates unmöglich. Die
israelische Siedlungspolitik in Palästina, möchte ich dabei
garnicht erwähnen.

Wer heute in der Westbank von Hebron nach Nablus fährt, muss
an jüdischen Siedlungen vorbei- über unzählige israelische
Kontrollen fahren.

Ich habe mich schon manchmal gefragt, woher die gängige Ansicht stammen mag, die Israelis hätten kein Interesse an einem Staat Palästina. Ich sehe durchaus mehr Vor- als Nachteile für Israel (und es gibt Kompetentere als mich, die sehen das ebenso), wenn es einmal einen (friedlichen) palästinensischen Staat gibt. Das Hauptinteresse Israels gilt allerdings sicheren Grenzen und diese sind momentan von den Palästinensern nicht zu bekommen.

Rabin musste seine tragende Rolle bei den Friedens- und
Autonomiegesprächen mit den Palästinensern, die zu einer
Selbstverwaltung und langfristig zu einem paläst. Staat
geführt hätte, mit seinem Leben bezahlen.

Frieden wird es erst geben, befürchte ich, wenn Israel den
Staat Palästina zulässt und das wird erst am St.
Nimmerleinstag geschehen.

EIN jüdischer Extremist hat Rabin erschossen, eine Handvoll haben gefeiert, Millionen Israelis haben seinen Tod betrauert und tun es noch heute. Rabin war kein Einzelkämpfer.

Palästina wird es erst dann geben, wenn Israel es zulässt, da hast du sicherlich Recht, und Israel wird es erst dann zulassen, wenn die Palästinenser auf Gewalt und Terror verzichten. Bis dahin, auch da bin ich mit dir einig, wird noch sehr sehr viel Wasser den Jordan hinunterfließen.

Gruß
Hardey

Hallo Hardey,

sollte es so rübergekommen sein, dass ich einseitig für die palästinensische Sache wäre, so ist das nicht ganz richtig. Ich weiß ebenfalls, dass die israelische Bevölkerung gespalten ist. Man kann sagen, fast 50 % der Israelis lehnt diese Politik ab.

Eine Friedenspolitik ist unter den heutigen Bedingungen fast unmöglich geworden. Die Spirale der Gewalt geht weiter.

Die jungen Palästinenser, die ohne Perspektiven leben müssen, lassen sich leicht für den Terror gewinnen, den ich genauso wie du strikt ablehne.

Am Ende muss der Staat Palästina stehen, wenn nicht alles den Berg runter gehen soll.

Viele Grüße

Peter

Und es könnte so leicht sein: Beispiel Narkosegas
Liebe Interessierte,

Gerade erreicht ein neuer Hilferuf aus Gaza die Weltöffentlichkeit: In den Krankenhäusern geht das Lachgas für Narkose aus. Mittlerweile müssen intravenöse Narkosemittel verabreicht werden, die für Patienten belastender sind. Israel lässt aber keine Nachlieferung für Narkosegas zu.

Böses Israel. Meint man.

Man kann aber auch den Vorhang ein klein wenig lüpfen. Israel ist nämlich durchaus bereit, die Gasflaschen mit Lachgas zu liefern, aber nur im Austausch mit den alten, leeren Gasflaschen. Die leeren Gasflaschen sind nämlich hervorragend geeignet, zu Raketen umgearbeitet zu werden.

Die Palästinenser weigern sich aber, die Flaschen zurückzugeben. Jetzt weigern sich die Israelis, neue Gasflaschen zu liefern. Es leidet die palästinensische Zivilbevölkerung. Ohne Sinn, und die Lösung wäre so leicht. Scheinbar werden die Flaschen aber dringend gebraucht, und die alternative Verwendung ist wichtiger als das Wohl der palästinensischen Bevölkerung.

Böses Israel?

Gruß an alle
Hardey

ob das wohl stimmt?
Wieviele auf Angstpatienten spezialisierte Zahnkliniken gibt es in Palästina?

Hallo:

Aber lieber Hardey…ich meine du bist in der Falle gefallen, wovon du selbst immer gewarnt hast. Naemlich, Solche Meldunungen sofort als Tatsache zu behandeln und daraus eine Basis fuer Standspunktbildung machen (qumisches Deutsch…ich weiss:smile:). Bin gespannt woher du diese Meldung hast. Israel unterbindet nicht nur den Einfuhr von Gasflaschen sondern alle notwendigen Medikamente. Was ist mit der Reduzierung vom Erdoel nach Gaza?

Gruesse nach D

Dr. Raed

TIVA - intravenöse Narkose
Hallo,

Gerade erreicht ein neuer Hilferuf aus Gaza die
Weltöffentlichkeit: In den Krankenhäusern geht das Lachgas für
Narkose aus. Mittlerweile müssen intravenöse Narkosemittel
verabreicht werden, die für Patienten belastender sind.

Diese Aussage ist mir unverständlich. Soviel ich weiß, ist in Deutschland schon seit Jahren die TIVA, also totale intravenöse Anästhesie, üblich - und zwar deshalb, weil man so das Narkosemittel sehr viel genauer dosieren kann und diese Art der Narkose für den Patienten eben weniger belastend ist.

Frag noch mal im Ärztebrett, aber ich glaube nicht, dass Lachgas überhaupt noch verwendet wird. Vielleicht bei einer Allergie auf das andere Mittel oder so.

Und da schon der erste Teil der Meldung auf einer derart fragwürdigen Behauptung basiert, sehe ich keine Veranlassung, den übrigen Details dieser Meldung sehr viel Glauben zu schenken. Es scheint mir eher, als hätte da jemand einiges durcheinandergebracht.

Schöne Grüße

Petra

Hallo, Hardey

Gerade erreicht ein neuer Hilferuf aus Gaza die
Weltöffentlichkeit: In den Krankenhäusern geht das Lachgas für
Narkose aus. Mittlerweile müssen intravenöse Narkosemittel
verabreicht werden, die für Patienten belastender sind.

ich habe jetzt mal nach deiner Nachricht geschaut, gefunden habe ich:
http://erhard-arendt.de/deutsch/palestina/Stimmen_Pa…

"PCHR ruft die internationale Gemeinschaft auf, die Vertragsparteien der Vierten Genfer Konvention, UN-Körperschaften, die WHO und das Internat. Rote Kreuz, auf die israelische Regierung Druck auszuüben, damit Medizin und medizinisches Gerät in den Gazastreifen gelassen wird, besonders Betäubungsgas, das für Operationen nötig ist.
(…)
Heute kündigte das Gesundheitsministerium im Gazastreifen die Schließung der Operationssäle in den Krankenhäusern an, da es wegen der gesperrten Übergänge durch das israelische Militär kein Betäubungsgas mehr gibt. Die Firma, die das Gas ans Gesundheitsministerium liefert, bestätigte dies und fügte hinzu, dass von 44 Kanistern, die Gazas Krankenhäuser brauchen, nur 2 Kanister lieferbar waren. Diese 2 Kanister wurden nur im Shifa-Krankenhaus verbraucht. Am Sonntag , den 21. Oktober gab es kein Gas mehr.

Das Budget gibt an, dass die Krankenhäuser im Gazastreifen 140 Nitrogas-Kanister monatlich brauchen. Die Fa. El-Ghosein importiert das Gas von der isr. Fa Maxima, Ber Sheba. Am 23. August 2007 erlaubte die IDF noch 114 Kanistern den Transport über die Grenze, obwohl 140 zum wieder Auffüllen an Fa.Maxima gesandt worden waren. Anfang Oktober teilte die isr. Firma mit ihren Partnern in Gaza mit, dass sie alle gefüllt zur Lieferung bereit ständen. Außerdem bestätigte die isr. Firma, dass sie die notwendige Sicherheitskoordinierung mit den israel. Behörden arrangiert hatte.

Doch die Fa.El-Ghosein erhielt die Lieferung nicht, nachdem die IDF die Fa davon unterrichtet hatte, dass es keine Sicherheitsabfertigung für die Ladung gegeben hätte. So hat sich die Lieferung mehrere Male verschoben und bis heute kam nichts an…

Es muss festgestellt werden dass Dutzende von Operationsräumen im Gazastreifen nicht mehr funktionieren. Wie sich dies auf die Gesundheitssituation auswirken wird, wird man nicht gleich erfahren. Jedoch sind alle Patienten, die eine Notoperation benötigen, in unmittelbarer Lebensgefahr, weil die Op-Säle wegen fehlender Narkosemittel geschlossen wurden."

Böses Israel?

Nun ja, dass Du zur Verallgemeinerung neigst, zeigt schon dein „polnisches Beispiel“.

Gruß
karin

Hallo Karin, Petra und Raed,

ich entnahm meine Information den Nachrichten des Deutschlandradios, Nachrichten der Ortszeit ab 7:30. Meistens sind diese einigermaßen glaubwürdig und zuverlässig, doch ich gestehe, ich habe auf eure Zweifel keine schriftliche Bestätigung des Sachverhalts mit den Gasflaschen gefunden.

Fest steht, es mangelt an Narkosegas in Gaza, genauer gesagt an „nitrous oxide gas“, Distickstoffmonoxid auf Deutsch oder trivial Lachgas. (Quelle z.B. http://english.ramattan.com/newsdetails.aspx?news_id… ) Inwieweit dies medizinisch up to date ist, weiß ich nicht, ich bin kein Mediziner.

Warum das Lachgas knapp wurde, darüber existieren, wie so häufig, verschiedene Versionen. Ich weise auf eine (palästinensische) Quelle hin http://www.maannews.net/en/index.php?opr=ShowDetails… in der beide Seiten zu Wort kommen: Die Israelis, die behaupten, die Palästinenser hätten schlichtweg vergessen zu bestellen und die Lieferung wäre inzwischen schon da und die Palästinenser, die dem energisch widersprechen. Und nun sind wir, knapp 2000 km entfernt eigentlich so klug wie zuvor. Ich traue mich, Stand heute, nicht zu entscheiden, ob die Schuld am Mangel am palästinensischen Versäumnis oder an der israelischen Blockade liegt.

Gruß von Hardey

PS @ Raed: Mich würde deine Einschätzung der Glaubwürdigkeit von http://www.maannews.net interessieren. Und ferner, ob die Reduzierung von Treibstoff auch euch im Westjordanland trifft.

Hallo:

PS @ Raed: Mich würde deine Einschätzung der Glaubwürdigkeit
von http://www.maannews.net interessieren.

maann ist mir nicht direkt bekannt…ich merke aber, dass sie von den lokalen Medien oft zitiert wird. Ich vermute, dass die Nachrichten von denen meistens von u.a. Aljazeera oder sowas uebernommen werden. Falls sie irgendwelche Analyse oder politische artikeln hat, wuerde, dass mit Vorschicht behandeln.

Und ferner, ob die
Reduzierung von Treibstoff auch euch im Westjordanland trifft.

Nein…Allerdings die Preise steigen in der Hoehe wie Verrueckt und das trifft uns hart. Es gibt das Geruecht, dass die Auszahlung von den gehaeltern von Nov. wahrscheinlich nicht punktlich oder gar nicht erfolgen wird.

Gruesse und wuenscht uns Friede und Ruhe

Raed