Gehaltsunsicherheit

Hallo,

ich habe eine kleine „Problematik“ zu lösen. Ich arbeite als kfm. Angestellter in einem mittelständigen Handelunternehmen im Außendienst, Festgehalt, unbefristet.

Vor einigen Tagen habe ich von einem anderen mittelständischen Unternehmen das Angebot erhalten, einen probezeitlosen, unbefristeten Vertrag bei Festgehalt zu bekommen, um als „Einzelkämpfer“ an meinem Wohnort ein Außendienstbüro zu übernehmen, um von dort aus lokale, aber auch regionale Kunden zu betreuen. Dabei wird das Gehalt nicht am Umsatz orientiert, sondern ebenfalls fest sein. Mir wurde mitgeteilt, ich würde zwar umsatzverantwortlich, aber vorerst nicht eigenverantwortlich arbeiten, „Chef“ der Niederlassung sei ein Abteilungsleiter am Hauptsitz des Unternehmens - auch wenn dieser sich selten blicken lassen würde.

Nun wurde ich gefragt, wie es um meine Gehaltsvorstellungen stünde. Da ich in meiner jetzigen Firma seit geraumer Zeit auf einem Brutto von 2.100 Euro herumkauere, mich aber gerne verbessern möchte, würde ich bei der Bruttogehaltsvorstellung gern bei 2.500 Euro ansetzen, zugleich aber anbieten, (z. B. die ersten zwölf Monate) mit einem geringeren Einstellungsgehalt (z. B. den jetzigen 2.100 Euro) zu beginnen.

Ich würde Euch gern mal fragen, ob Ihr ein Bruttogehalt von 2.500,- in diesem Fall als ein adäquates Monatseinkommen für einen „einzelkämpfenden“ umsatzverantwortlichen kfm. Angestellten betrachten würdet, ob ich hier mit „exorbitanten“ Gehaltsvorstellungen spiele oder ob ich diese Vorstellung durchaus gelassen vorbringen kann, ohne als Traumwandler wahrgenommen zu werden.

Viele Dank und viele Grüße!!

ostia

Hi,

das Gehalt ist sehr von der Unternehemensgröße, deiner Ausbildung, der Wettbewerbssituation (gibt es viele Leute die das können was du kannst?), der Lage (Osten weniger wie Westen), der Branche,… abhängig und kann so nicht beantwortet werden.

Allerdings sind 2100€ schon brutal wenig und auf dem Niveau eines Kassierers bei Aldi oder Lidl. Auch 2.500€ sind nicht gerade üpig…

Ich würde mal annahmend dass die meisten umsatzverantwortlichen MA weit mehr als das doppelte an Einkommen haben, sofern dafür ein abgeschlossenes Studium notwendig ist.

Ja, hast natürlich Recht, ich hätte vielleicht noch ein paar Angaben zur Unternehmensgröße machen sollen: Mittelständler mit weltweiten Niederlassungen. Die Umsätze in meinem Bereich werden als gut beurteilt und werden nicht beanstandet. Insgesamt entwickelt sich das Unternehmen positiv und übertrifft leicht die gesetzten Umsatzziele.

Natürlich soll mich die in Aussicht gestellte Position in meinem Gehaltsverhandlungen stärken, zumal ich in meinem jetzigen Unternehmen mit dem Arbeitsklima ganz zufrieden bin und daher natürlich abwäge, ob sich mit der Aussicht auf eine neue Position im Rücken nicht ganz selbstbewusst über ein neues Vergütungsniveau mit meinem jetzigen Arbeitgeber verhandeln ließe.

Ich bin freilich ersetzbar, allerdings habe ich ein Netzwerk entwickelt, in welchem ich letztlich fehlen würde. Ich stelle für meine Kunden einen Zuverlässigkeitsfaktor dar, mit dem sie in unserem Unternehmen vorher leider nicht kalkulieren konnten, wodurch im Bereich meines Vorgängers die Umsätze einbrachen. Dieses Problem habe ich nahezu weggearbeitet. Würde ich fehlen, wäre sofort wieder eine Instabilität vorhanden, die der Kunde mit einem dann vermutlich entgültigen Ausweichen auf den Wettbewerber quittieren würde.

Es würde mich freuen, wenn Euch diese Hinweise weitere Beurteilungsperspektiven eröffnen sollten.

VG,
ostia

Hi!

Nochmal einfacher:

  • Wo genau?
  • Wie viele Mitarbeiter?
  • Welche Unternehmensform?
  • Welche Branche?
  • Was genau kannst Du?
  • Was genau hast Du an Erfahrung?

Ohne dies wird eine Angabe zwischen 1500,-€ und 6000,-€ zutreffend sein, Dir aber nicht helfen.

Gruß
Guido

Ohne dies wird eine Angabe zwischen 1500,-€ und 6000,-€
zutreffend sein, Dir aber nicht helfen.

Selbst 6.000€ ist ein wenig niedrig angesetzt für Vertriebsmitarbeiter mit Umsatzverantwortung. Bei uns liegen da alle bei mindestens 7.000€.

Eigentlich war die Antwort auch eher rhetorischer Natur.

Ich wollte einfach eine enorme Bandbreite widergeben, die ohne nähere Angaben halt nicht eingegrenzt werden kann …

Hallo Ostia,

Nach Ihren Schilderungen beurteile ich die Stelle als 50.000€-Stelle pro Jahr.
Macht 3500,- pro Monat +Urlaubsgeld +Weihnachtsgeld

Hi!

Schön, dass sich endlich auch mal jemand zu Wort meldet, der mal so überhaupt keine Ahnung hat!

Aber Hauptsache ist, dass Du auch mai irgendwas geschrieben hast, nicht wahr?

Wen interessiert es schon, dass da schon von mehreren Leuten vollkommen plausibel auf Dinge aufmerksam gemacht wurde, die vorab zwingend zu klären sind?

Meine Güte …

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Hallo,

Natürlich soll mich die in Aussicht gestellte Position in
meinem Gehaltsverhandlungen stärken, zumal ich in meinem
jetzigen Unternehmen mit dem Arbeitsklima ganz zufrieden bin
und daher natürlich abwäge, ob sich mit der Aussicht auf eine
neue Position im Rücken nicht ganz selbstbewusst über ein
neues Vergütungsniveau mit meinem jetzigen Arbeitgeber
verhandeln ließe.

Das halte ich für die beste Idee. Im Grunde stimmen die Parameter im jetzigen Betrieb für dich, was also könnte besser werden - außer dem Gehalt? Wenig, denn das Betriebsklima ist jetzt schon okay für dich, die Arbeit stimmt, du hast einen Kundenstamm und beide Seiten kommen klar.
In einem neuen Unternehmen hast du die Unsicherheit, dass jeder dieser Dinge schlechter sein könnte. Im besten Fall ist es ebenso.
Die einzige Verbesserung und Unzufriedenheit, mit der du jetzt kämpfst, ist das zu niedrige Gehalt. Das aber lässt sich doch verhandeln. Du hast hier…

Ich bin freilich ersetzbar, allerdings habe ich ein Netzwerk
entwickelt, in welchem ich letztlich fehlen würde. Ich stelle
für meine Kunden einen Zuverlässigkeitsfaktor dar, mit dem sie
in unserem Unternehmen vorher leider nicht kalkulieren
konnten, wodurch im Bereich meines Vorgängers die Umsätze
einbrachen. Dieses Problem habe ich nahezu weggearbeitet.
Würde ich fehlen, wäre sofort wieder eine Instabilität
vorhanden, die der Kunde mit einem dann vermutlich entgültigen
Ausweichen auf den Wettbewerber quittieren würde.

die richtigen Argumente für die Verhandlung mit dem Chef gebracht. Ein Unternehmen, das gut dasteht, kann sich auch ein höheres Gehalt für einen guten Mitarbeiter leisten, auch von daher sollte es kein Problem sein.

Ich würde deswegen das jetzige Gehalt neu verhandeln und ansonsten im Unternehmen bleiben. Sollte die Gehaltsverhandlung völlig in die Hose gehen (was ich mir bei den Argumenten absolut nicht vorstellen kann) könntest du immer noch nachdenken ob das andere Unternehmen eine Alternative ist.

Gruß,

MecFleih