Hallo zusammen,
eine Frage die ich mir ab und zu stelle: Gibt es unter Tieren eigentlich auch eine Art „Tauschgeschäft“. Selbstverständlich werden Affen oder Pinguine keinen Euro nutzen aber gibt es vergleichbare „Geschäfte“ auch unter Tieren? Nach dem Motto: Tausche Baumaterial für Behausung oder Futter gegen Dienstleistung (Entlausung bei Affen)
Hi, ja, habe bei Menschenaffen gesehen, dass die Männchen den Weibchen zunächst das Fell säubern müssen, bevor sie den Herren Sex gestatten. Also schon ein Tauschgeschäft im weitesten Sinne.
Z.B. Nahrung
http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-9757-2009-04-09…
In irgendeiner Sprache heisst »Ehe« schließlich auch nur »bargeldloser Geschlechtsverkehr«.
Solche Tauschgeschäfte gibt es bei vielen Lebewesen. Käfer, die ihre Frau mit Essen verführen bis hin zur Gottesanbieterin, die ihrem Gatten - während des Begattens - den Kopf verspeist.
Gruß
Stefan
Vielen Dank 
Dann gibt es durchaus vergleichbare Praktiken im Tierreich
Moin,
Tausche Baumaterial für Behausung oder Futter gegen
Dienstleistung (Entlausung bei Affen)
bei Bonobos gehts da häufig um Sex
https://de.wikipedia.org/wiki/Bonobo#Sexuelle_Intera…
Gandalf
Stimmt, das kann man ja durchaus als Dienst werten
Hallo
Es gibt sogar noch mehr, allerdings nur bei Interaktion mit Menschen.
Leider kann ich nicht mehr genau sagen, wo ich das gelesen habe, muss aber „Bild der Wissenschaft“ oder Spektrum der Wissenschaft" gewesen sein, aber schon vor längerer Zeit.
Es wurde eine Untersuchung mit Schimpansen durchgeführt. Für bestimmte Leistungen erhielten die Schimpansen als Lohn runde Metallscheiben. Diese konnten sie bei Bedarf gegen Nahrung eintauschen.
Die Schimpansen verstanden dabei durchaus Grundbegriffe der Wirtschaft. Sie verstanden daß große Metallscheiben einen höheren Wert haben, und man daher mehr Leistung bringen muss, um diese zu bekommen, aber daß man dafür auch mehr Futter erhält.
Sie verstanden auch, daß es sinnvoll sein kann, die „Münzen“ für spätere Zeiten aufzuheben. Das ist besonders interessant, weil Affen normalerweise keine Vorratshaltung kennen. Bei der Untersuchung häufe ein Schimpansenweibchen einen Schatz von 30 Münzen an, den sie eifersüchtig bewachte. Ein Verhalten, daß Schimpansen sonst völlig fremd ist.
In der Wildnis kommt so etwas natürlich nicht vor. Mir ist leider auch nicht bekannt, ob die Schimpansen, die die Münzen kannten, diese auch untereinander als Zahlungsmittel für Gefälligkeiten nutzen.
Gibt es unter Tieren
eigentlich auch eine Art „Tauschgeschäft“. Nach dem Motto:
Tausche Baumaterial für Behausung oder Futter gegen
Dienstleistung (Entlausung bei Affen)
Noch viel allgemeiner: Pilze tauschen mit Bäumen Waren. Der Pilz liefert dem Baum Mineralsalze und erhält vom Baum Zucker. Ameisen bewachen Blattläuse vor Angriffen von Feinden und erhalten dafür Zuckersaft. Blumen bieten den Bienen Nektar und Pollen und werden dafür bestäubt. Da gibt es tausende Beispiele. Ob der Begriff Symbiose immer dafür passt, weiß ich nicht. Es ist aber ein bargeldloser Zahlungsverkehr. Ob das den Parteien bewusst ist oder nicht, spielt dabei keine Rolle.
Udo Becker
Vielen Dank dieses Beispiel ist sehr interessant. Also kann man schlussfolgern, dass „Handel“ wenn auch nur in primitiver Form auch im Tierreich betrieben wird. Ich habe sogar selbst noch entdeckt, dass offenbar machne Pinguine Steinchen gegen Dienste eintauschen. Die Steinchen dienen offenbar zum Bau des Nistplatzes.