Benson & Hedges mit Goldverpackung…
Hallo Heinz,
Die Politik auf der Insel El Hierro ist gut 50 Jahre gegenüber
anderen europäischen Ländern zurückgeblieben.
Hast Du eine sachliche Begründung für diese Zahl?
Manche behaupten, die Insel sei gut 100 Jahre gegenüber anderen EU-Ländern zurück (z. B. der Michael, der Journalist ist in Holland bei einem Rundfunksender und im El Golfo seit ca. 25 Jahren ein Ferienhaus besitzt, du kennst ihn sicher!). Aber die Zahlen nehme ich nicht so wörtlich…
Die Einheimischen haben keinerlei Umweltbewusstsein.
Wie überall auf der Welt gibt es solche und solche. Wenn Du
offenen Auges unterwegs wärst, würdest Du feststellen, dass
die Schweinereien vor allem dann stattfinden, wenn viele
Touristen auf der Insel sind.
Viele Touristen??? Habe ich noch nie auf unserer Hinterweltinsel entdeckt, vielleicht hast du ja mehr gesehen als ich, das kann schon sein.
An Ostern, Weihnachten und Juli/August ist es besonders
schlimm. Wer ist dann hauptsächlich auf der Insel? Leute, die
noch nicht gemerkt haben, dass der Punto Limpio (Wertstofhof)
alle Abfälle umsonst entgegennimmt. Das sind nicht die
Einheimischen.
Ich sehe es genau umgekehrt! Deine Verteidigung der Einheimischen respektiere ich, aber in meinen Augen ist das eine falsche Beurteilung, denn es sind nach meiner Beobachtung gerade eben nicht die Touris, die die Insel verdrecken, weil diese - vor allem die Deutschen (!) ganz bestimmt mehr Umweltbewusstsein haben als die Ziegen- und Schweinezüchter.
Aber das ist Ansichtssache. Als Schweizer siehst du die Insel eventuell anders
… ich verstehe nicht, wie eine seriöse Journalistin soetwas schreiben kann.
Journalisten geben Informationen weiter, von denen sie
glauben, dass sie für die Leser interessant sein könnten. Hast
Du von Susie eine persönliche Stellungnahme zum Thema
gefunden?
Natürlich, Susie schreibt: „Der eine oder andere von Euch, der schon länger hier lebt, erinnert sich vielleicht noch an Antonyeta, die holländische Heilerin. Am letzten Sonntag treffe ich sie auf dem Markt in Frontera. Schon immer hat sie sich mit alternativen Behandlungsformen beschäftigt und so bin ich nur wenig erstaunt, als sie sagt, sie sei hier, um die Erde zu heilen.“ Und das schreibt eine seriöse Journalisten - der Glaube an die Esoterik ist scheinbar überall verbreitet.
Da ich wahrscheinlich länger auf der Insel lebe als du, lieber Heinz, erinnere ich mich aber trotzdem nicht an diese holländische Heilerin, sagt aber nichts bei inzwischen ca. 150 Ausländern. Als ich hier herkam, waren es gerade mal ca. 50 Ausländer und ca. 7 000 Einheimische.
Zukünftige Insel-Präsidentin könnte dann die mir ebenfalls
persönlich bekannte Juristin Belén Allende werden, eine tolle
Frau, unter deren politischer Führung die Umweltprobleme der
Insel besser gelöst werden könnten.
Bist Du sicher? Nur weil Belén attraktiv ist lässt das noch
lange keine Rückschlüsse auf seriöse Politik zu.
Hormonell gesteuerte Wahlergebnisse dürften auch nicht
unbedingt zielführend sein.
Da hast du sicher uneingeschränkt recht, mit deinem letzten Satz. Die Bélen Allende ist mir persönlich bekannt, weil sie für mich vor 20 Jahren als Anwältin tätig war. Ich habe auch nicht behauptet, dass ich „sicher“ bin, dass Belén Allende eine bessere Politik für die Insel macht als der bisherige Thomás Padrón. Ich schrieb „könnte“, siehe oben! Natürlich hat die Attraktivität dieser Frau nicht das Geringste mit ihrer eventuellen Politik zu tun. Diese Frau war vor 20 Jahren, als ich sie kennen lernte, sehr attraktiv, aber inzwischen ist sie 20 Jahre älter )
Zur unterschiedlichen Einschätzung der Umweltprobleme zwischen deiner und meiner Sichtweise, will ich noch Folgendes hinzufügen: Gerade eben habe ich von meinem Haus weg Jogging gemacht und mich wieder mal über die weggeschmissene Zigarettenpackung des Juan-Pedro (genannt Schweine-Pedro oder „El Animal“, das Tier) geärgert. Die Packung hat er nicht nur, wie sonst, ins Gebüsch geworfen, sondern hat sie auf den Lavasteinweg geworfen, fünf Meter von meinem Eingangstor entfernt und möglichweise mit seinem eigenen Jeep platt gefahren. Weil ich mich so geärgert habe, unterbrach ich mein Jogging und hob die Packung auf. Es handelt sich um Benson & Hedges, also einer besonders noblen Marke mit Goldverpackung…
Ich will aber auch nicht diesem „Schweine-Pedro“ sagen, er solle in Zukunft seine Zigarettenschachtel nicht mehr in unmittelbarer Nähe meines Anwesens aus seinem Jeep in die Gegend werfen. Dieser Einheimische würde gar nicht verstehen, was ich meine. Und er würde mich evtl. sogar tätlich angreifen und in hohem Bogen durch die Luft schleudern, dieser Hüne von über zwei Meter groß, der sich ja als etwas Besonders fühlt, als ehemaliger Ringkämpfer und Fernsehstar, noch dazu als älterer Bruder von Francis Pérez, der als Ringkämpfer 15 Jahre lang die Lucha-Szene der Kanarischen Inseln beherrschte und auch ein „Promi“ ist.
Gruss
Heinz
Gruß
C.