Hallo und guten Morgen,
Ich bin ein wenig überrascht. 20kV Drehstrom-Netze sind normalerweise in Expertenhand, die ziemlich genau wissen wie man Wechsel und Drehstromnetze berechnet. Dies ist für mich als Elektroniker auch nicht trivial. Sorry, wenn ich dies voran schicke, weil der Umgang mit einem solchen Netz nicht ganz ungefährlich ist.
Wie auch immer, zunächst sollte die Spannung der 3 Phasen nicht gegen den Erdleiter gemessen werden, voraussetzend, dass es sich um ein Stern-Netz handelt und nicht um ein Dreieck. Eine Messung der Spannung macht nur Sinn, wenn überhaupt, dann gegen den N Leiter.
Zweite Herausforderung ist die Unterscheidung zwischen einer rein Ohmschen Last und einer wie auch immer gearteten Blindkomponente. Wenn immer, und das ist heute meistens der Fall, irgendwelche kapazitiven oder induktiven Lasten versorgt werden ergeben sich Phasenverschiebungen, die es nicht mehr erlauben eine einfache Strom mal Spannungsberechnung wie in Gleichstromkreisen anzuwenden. Aus diesem Grund muss man den Phasenwinkel mit berechnen. In Wechselstromnetzen wird daher zunächst einmal die Leistung nach VA oder auch kVA angegeben. In diesen Wert geht zusätzlich der cos als Faktor ein. Eine Leistungsbestimmung über alle 3 Phasen muss letztlich geometrisch addiert werden, weil über den Generator die 3 Phasen verkoppelt sind mit einem Winkel von je 120 Grad und es deshalb zu Strömen zwischen den Phasen kommt. Die entsprechenden Messmethoden und Formeln sind eigentlich hinlänglich bekannt und hier im Forum schon des öftern diskutiert worden. Ich spare mir das deshalb an dieser Stelle und verweise auf den folgenden Link /t/leistung-von-drehstrom-berechnen/4660436
Ich hoffe ich habe ein wenig helfen können.
viele Grüße