Gleichstellung bei gleicher Arbeit (Equal Pay)

Hallo Rainer,

das bedeutet dann aber, daß die Gewrkschaften zu schwach sind
und nicht zu stark.

In diesen Firmen gibt es keine Gewerkschaften. Und wären Gewerkschaften zu stark, würde es zu einer Lohn-Preis-Spirale kommen und damit zur einer recht hohen Inflation. Zum Glück ist das in Deutschland nicht so.

… und jetzt sogar unterschiedliche Löhne zwichen Mann und
Mann herschen.

Vorsicht mit den Pauschalaussagen. Statistisch mag das richtig sein. Statistisch ist es auch richtig, dass silberfarbene Fahrzeuge besonders unfallgefährdet sind. Aber bei der Bezahlung sollte man gleiche Berufe vergleichen. Es ist ziemlich ausgeschlossen, dass z.B. für eine ausgeschriebene ERA-Stelle unterschiedliche, geschlechtsspezifische Gehälter gezahlt werden. Und vergleicht man gleiche Berufe, sollte man auch unbedingt gleiche Arbeitszeiten vergleichen, denn man braucht keine Statistik um festzustellen, dass eine Teilzeitkraft weniger erhält wie eine Vollzeitkraft. Und wen wundert es, schwanken auch Löhne und Gehälter zwischen den Unternehmen.

Wo bleibt die Statistik, dass Frauen im gleichen Unternehmen bei gleicher Arbeitszeit weniger verdienen?

Natürlich muss das Thema von den Medien ausgeschlachtet werden, denn auch diese haben ihr Klientel zu bedienen.

Genau, die beiden Arbeiter kosten den Arbeitgeber also nicht gleich viel. Der Leiharbeiter ist „billiger“, weil man ihn einfacher los wird.

(Meinetwegen ändern Sie also meine Formulierung in meiner ersten Antwort in „weil günstigere Arbeitskräfte rentabler sind als teure“.)

Hallo Steven,

das bedeutet dann aber, daß die Gewrkschaften zu schwach sind
und nicht zu stark.

In diesen Firmen gibt es keine Gewerkschaften.

das ist das Problem.

Und wären
Gewerkschaften zu stark, würde es zu einer Lohn-Preis-Spirale
kommen und damit zur einer recht hohen Inflation.

Das halte ich für eine ebenso unbewiesene wie falsche Behauptung.
Aber eventuell kannst Du das ja irgendwie belegen?

Gruß Rainer

Hallo Rainer,

Das halte ich für eine ebenso unbewiesene wie falsche
Behauptung.
Aber eventuell kannst Du das ja irgendwie belegen?

Zum einen liegt es auf der Hand. Wie erhöht sich denn die Inflation? Wenn mehr Geld zum Konsum zur Verfügung steht. Da die Angebotsseite gleich bleibt, die Nachfrage aber steigt, steigen auch die Preise. Zudem werden die Firmen nicht umhin kommen, die erhöhten Preise (Löhne) wieder in die Produkte fließen zu lassen.

Dass mehr konsumiert wird, davon bin ich nicht ganz überzeugt, da die zusätzlichen Gehälter eher in langfristige Konsumgüter fließen werden. Dass die Preise ansteigen, ist in Deutschland nicht so stark erkennbar, wie anderswo, da die Lohnabschlüsse eher vernünftig ausfallen.

ich wollte jetzt nicht auf eine statistische Hackerei eingehen.
Fakt ist, dass Männer, die im gleichem Unternehmen arbeiten und
die gleiche Arbeit verrichten, trotzdem unterschiedlich bezahlt
werden. Der Werksarbeiter bekommt den gesetzlich festgelegen
Tariflohn, und der Leiharbeiter bekommt, was ihn die Leihfirma
halt eben zahlt.(In viellen Fällen nicht einmal einen MINDESTLOHN)
Denn die Leiharbeiter werden kurioser weise nicht
im Tarif-Wirr-Warr berücksichtigt.
Wenn man diese Tatsache mal vor Augen hat, welchen Sinn hat es
dann noch über die Gleichstellung der Frau zu sprechen?
( Mit gleichstellung meine ich hier die gleiche Bezahlung für die gleiche Arbeit )

Hallo Steven,

Das halte ich für eine ebenso unbewiesene wie falsche
Behauptung.
Aber eventuell kannst Du das ja irgendwie belegen?

Zum einen liegt es auf der Hand. Wie erhöht sich denn die
Inflation? Wenn mehr Geld zum Konsum zur Verfügung steht. Da
die Angebotsseite gleich bleibt, die Nachfrage aber steigt,
steigen auch die Preise. Zudem werden die Firmen nicht umhin
kommen, die erhöhten Preise (Löhne) wieder in die Produkte
fließen zu lassen.

Das stimmt nur zum Teil. du hättest Recht, wenn der Lohnkostenanteil am Preis 100% betragen würde, das tut er aber in keiner Branche.

Dass mehr konsumiert wird, davon bin ich nicht ganz überzeugt,
da die zusätzlichen Gehälter eher in langfristige Konsumgüter
fließen werden. Dass die Preise ansteigen, ist in Deutschland
nicht so stark erkennbar, wie anderswo, da die Lohnabschlüsse
eher vernünftig ausfallen.

In den Branchen, in denen die Gewerkschaften jetzt schon stark sind und gute Löhne gezahlt werden, verhalten sich die Gewerkschaften auch vorwiegend sehr vernünftig. Der Erhalt der Abreitsplätze und damit auch der Unternehmen hat immer Vorrang vor Lohnsteigerungen.

Vernünftige Löhne würden auch un Niedriglohnbranchen in keiner Weise schaden. Das allgemeine Preisgefüge würde sich eventuell etwas verschieben, der Billigpreissektor würde etwas verlieren, weil die Leute es sich leisten könnten, mehr auf Qualität zu achten. Allgemein würde der Umsatz steigen und dadurch die Arbeitslosigkeit zurückgehen.

Andere Effekte würde ich nicht erwarten, wenn Gewerkschaften auch da stark würden, wo sie zur Zeit keine Rolle spielen.

Gruß Rainer

Hallo,

Denn die Leiharbeiter werden kurioser weise nicht

im Tarif-Wirr-Warr berücksichtigt.

Eigentlich schon, nur halt in „ihrem“ Tarifvertrag.

Die haben nämlich meist einen eigenen Tarifvertrag.

Grüße
Didi

Eigentlich schon, nur halt in „ihrem“ Tarifvertrag.

Die haben nämlich meist einen eigenen Tarifvertrag.

nur ist das Problem, dass die meisten keinen Tarifvertrag haben.

Und ausserdem ist das in der Diskussion ehh irrelevant, da sie neben Werksarbeiter mit nahezu der hälfte des Lohnes unter mehr Druck stehend arbeiten müssen …

Hallo,

wie kommst Du darauf, dass die meisten Zeitarbeiter keinen Tarifvertrag hätten?

Das stimmt schlicht und einfach nicht.

Gruß
Didi

Hallo

Vorsicht mit den Pauschalaussagen. Statistisch mag das richtig sein. Statistisch ist es auch richtig, dass silberfarbene Fahrzeuge besonders unfallgefährdet sind. Aber bei der Bezahlung sollte man gleiche Berufe vergleichen.

Ich weiß definitiv, dass es Firmen gibt, wo unterschiedliche Löhne für genau die gleiche Arbeit gezahlt werden. Das Geschlecht spielt da keine Rolle, sondern die Tatsache, wie lange jemand da beschäftigt ist und vor allen Dingen, wann jemand in diese Firma eingetreten ist. D. h. früher wurden anständige Löhne gezahlt, aber die sollen abgesenkt werden. D. h. es werden laute neue Leute eingestellt, die ca. 64 % von dem Stundenlohn bekommen, den die länger beschäftigten teilweise bekommen. Und die Neuen werden nie auf 100 % kommen, egal, wie lange die da noch bei der Firma bleiben.

Genauer kann ich mich hier leider nicht ausdrücken.

Was übrigens mit den besser bezahlten Leuten da passieren soll, weiß ich nicht. Also, ich meine, man kann ja nichts sparen, wenn man zu den gut bezahlten noch zusätzlich schlecht bezahlte Leute einstellt. Die schlecht bezahlten müssten ja anstelle der gut bezahlten da sein.

Viele Grüße

Hallo,

Ich weiß definitiv, dass es Firmen gibt, wo unterschiedliche
Löhne für genau die gleiche Arbeit gezahlt werden. Das
Geschlecht spielt da keine Rolle, sondern die Tatsache, wie
lange jemand da beschäftigt ist und vor allen Dingen, wann
jemand in diese Firma eingetreten ist. D. h. früher wurden

Ja, beamteter Dienst, wo Löhne nach Zugehörigkeit bezahlt werden. Das hat zur Folge, dass in diesem Bereich Mangel herrscht, weil Erfahrene i.a. älter sind und bei Neueinstieg aber nach der Zugehörigkeit bezahlt wird. Heißt, dass ein 40-jähriger bei Berufsantritt wie ein Anfänger behandelt wird. Wie das in der Presse breitgetreten wird, ist bekannt.

Und ausserdem ist das in der Diskussion ehh irrelevant, da sie
neben Werksarbeiter mit nahezu der hälfte des Lohnes unter
mehr Druck stehend arbeiten müssen …

Das stimmt eben nicht. Die negativen Beispiele werden in der Presse breitgetreten, die Regel ist es eben nicht. Die Bezahlung ist sehr oft gleich, die Unternehmen, die sich die Kräfte ausleihen, bezahlen einen höheren Preis für die Flexibilität, der Entleiher verlangt einen höheren Preis wegen des höheren Risikos. Er kann nämlich den Leiharbeiter nicht einfach feuern.

Hallo Rainer,

Das stimmt nur zum Teil. du hättest Recht, wenn der
Lohnkostenanteil am Preis 100% betragen würde, das tut er aber
in keiner Branche.

Das ist irrelevant. Tatsache ist, dass die Produkte teurer werden, sonst gäbe es keine Inflation.

Vernünftige Löhne würden auch un Niedriglohnbranchen in keiner
Weise schaden. Das allgemeine Preisgefüge würde sich eventuell
etwas verschieben, der Billigpreissektor würde etwas
verlieren, weil die Leute es sich leisten könnten, mehr auf
Qualität zu achten. Allgemein würde der Umsatz steigen und
dadurch die Arbeitslosigkeit zurückgehen.

Das Gegenteil ist eher der Fall. Die Arbeitslosigkeit würde steigen. Wie schon erwähnt herrscht jetzt schon ein Angebotsdruck zu den kleinen Firmen. Dadurch entstehen Firmen, die nur mit diesen geringen Kosten wirtschaften können. Viele würden gar nicht mehr existieren können, wenn dort höhere Löhne gezahlt werden würden.

Und wo soll das Geld für höhere Löhne herkommen? Langfristig vernichtet in einer Marktwirtschaft die Jagd nach Rendite die Rendite, da sich bei renditestarken Produkten sofort Nachahmer auftreten. Also muss zuerst die Produktivität steigen, bevor Löhne steigen können. China ist da ein sehr gutes Beispiel. In Deutschland ist es tendenziell so, dass starke Unternehmen auch gute Löhne zahlen. Die Klagen über Dumpinglöhne kommen eher aus dem Bereich, wo keine Innovationen zu erwarten sind.

Mindestlöhne z.B. könnten eine gesunde Marktbereinigung schaffen aber dadurch auch die Arbeitslosigkeit erhöhen. Wer traut sich den ersten Schritt zu machen?

Hallo

Ja, beamteter Dienst …

Ich rede nicht von Beamten.

Hallo und guten Abend,

ist von euch jemand Unternehmer?

Gruß

Sohn Mannheims

Hallo Steven,

Das stimmt nur zum Teil. du hättest Recht, wenn der
Lohnkostenanteil am Preis 100% betragen würde, das tut er aber
in keiner Branche.

Das ist irrelevant. Tatsache ist, dass die Produkte teurer
werden, sonst gäbe es keine Inflation.

Vernünftige Löhne würden auch un Niedriglohnbranchen in keiner
Weise schaden. Das allgemeine Preisgefüge würde sich eventuell
etwas verschieben, der Billigpreissektor würde etwas
verlieren, weil die Leute es sich leisten könnten, mehr auf
Qualität zu achten. Allgemein würde der Umsatz steigen und
dadurch die Arbeitslosigkeit zurückgehen.

Das Gegenteil ist eher der Fall. Die Arbeitslosigkeit würde
steigen.

Woraus schließt Du das? Für diese Annahme sehe ich weder Belege noch auch nur Anhaltspunkte, daß das richtig sein könnte.

Wie schon erwähnt herrscht jetzt schon ein
Angebotsdruck zu den kleinen Firmen. Dadurch entstehen Firmen,
die nur mit diesen geringen Kosten wirtschaften können.

weil die Nachfrage fehlt und die resultiert aus den niedrigen Löhnen.

Viele
würden gar nicht mehr existieren können, wenn dort höhere
Löhne gezahlt werden würden.

Falsch, gerade erst dann. Die Probleme werden durch die niedrigen Löhne verursacht, nicht beseitigt.

Und wo soll das Geld für höhere Löhne herkommen?

Aus höheren Preisen natürlich. Weil die Lohnkosten aber deutlich unter 100% liegen, je nach Branche verschieden, steigen die Einkommen automatsich stärker als die Preise, deshalb bedeutet das eben auch keine Inflationsspirale. Lediglich die Nachfrage steigt und provoziert neue Jobs.

Langfristig
vernichtet in einer Marktwirtschaft die Jagd nach Rendite die
Rendite, da sich bei renditestarken Produkten sofort Nachahmer
auftreten. Also muss zuerst die Produktivität steigen, bevor
Löhne steigen können.

Das hat mit den schwachen Gewekschaften und dazu passenden Niedriglöhnen in ganzen Branchen nichts zu tun.

China ist da ein sehr gutes Beispiel. In
Deutschland ist es tendenziell so, dass starke Unternehmen
auch gute Löhne zahlen. Die Klagen über Dumpinglöhne kommen
eher aus dem Bereich, wo keine Innovationen zu erwarten sind.

Nein, die kommen vornehmlich aus Bereichen, in denen die Belegschaften klein sind, wie bei Handwerkern und in denen es kaum starke Gewerkschaften gibt.

Mindestlöhne z.B. könnten eine gesunde Marktbereinigung
schaffen aber dadurch auch die Arbeitslosigkeit erhöhen. Wer
traut sich den ersten Schritt zu machen?

Ich denke inzwischen auch, daß Mindestlöhne keine gute Lösung sind. Tarifautonomie und starke Gewerkschaften wären besser. Statt Mindestlöhne vorzuschreiben, sollten lieber die Gewerkschaften gestärkt werden. Deren Wunsch, Arbeitsplätze zu erhalten verhindert, daß unternehmen an zu hohen Löhnen zu Gunde gehen.

Gruß Rainer

Hallo,

Ich rede nicht von Beamten.

in den gewerkschaftlich organisierten Firmen ist der Spielraum sehr klein. Meistens nur 2 ERA-Stufen. Ansonsten ist es nur natürlich und nicht ungewöhnlich, dass ein Berufseinsteiger nicht das gleiche Entgelt bekommt, wie ein langjähriger Mitarbeiter. Das fängt bei den Gehaltsstufen an und hört bei den Bonzuszahlungen wie Weihnachtsgeld, Gewinnbeteiligungen/Erfolgsprämien auf.

D. h. es werden laute neue Leute eingestellt, die ca. 64 % von dem Stundenlohn bekommen
Und die Neuen werden nie auf 100 % kommen, egal, wie lange die da noch bei der Firma bleiben.

Diese Firmen werden es am Markt sehr schwer haben, da die Erfahrenen sich nach besser bezahlten Jobs umschauen. Diese Firmen mag es geben, man sollte sie aber nicht als Regel betrachten. Denn du kannst mir definitiv nicht erzählen, dass du die Lohnpolitik einer Firma über ca. 30 Jahre Berufsleben genau kennst. Das die Neuen nie auf 100% kommen, ist eine Behauptung deinerseits.

Tendenziell ist zu beobachten, dass Berufseinsteiger über kleine Firmen Erfahrungen sammeln und dann in die größeren Firmen überwechseln, was einen Wissenstransfer zur Folge hat. Entweder zahlen dann die kleineren Firmen mehr Lohn oder sie werden vom Markt verschwinden. Die genannte Strategie lässt sich nur durchsetzen, wenn es alle betrifft und betrifft es alle, laufen dem größere Konjunkturkrisen voraus.

Man sollte filtern, was so in die Welt posaunt wird. Tatsache ist doch, dass die Löhne und Gehälter geringer gestiegen sind, als die Inflation. Real mögen sie gesunken sein, Brutto gab es mit Ausnahmen keine Lohnsenkungen (von den Krisen abgesehen).

Hallo Rainer,

Woraus schließt Du das? Für diese Annahme sehe ich weder
Belege noch auch nur Anhaltspunkte, daß das richtig sein
könnte.

Aus den weiter unten genannten Mechanismen.

weil die Nachfrage fehlt und die resultiert aus den niedrigen
Löhnen.

Um hier weiter fortzusetzen, sollte erst mal geklärt werden, wo die höheren Löhne herkommen sollen. Vergiss die Postulate, dass doch Firmen mit hohem Gewinn auch hohe Löhne zahlen könnten. Das würde einen dauerhaft hohen Gewinn voraussetzen, was wiederum nur aus hohen Preisen resultieren kann, wobei dann wieder die Nachfrage zurückgeht. Die Welt ist im Gleichgewicht. Man kann nicht nur an einer Schraube drehen und glauben, es würde keine Änderungen hervorrufen.

Falsch, gerade erst dann. Die Probleme werden durch die
niedrigen Löhne verursacht, nicht beseitigt.

Es entbehrt jeder Logik, dass Firmen um so besser bestehen können, je höher die Löhne ausfallen. Viele Firmen könne ja nur wegen niedrigen Löhne existieren und im Dienstleistungsbereich, wo Löhne bis zu 70% der Gesamtkosten ausmachen, sieht man das besonders stark. Ich weiß, dass hier bei den Lohnkosten diese von Großfertigern genommen werden (da, wo sie am niedrigsten ausfallen) und dann über alle Branchen verstreut angewandt werden. Das ist Propaganda. Man sollte nicht darauf hereinfallen.

Und wo soll das Geld für höhere Löhne herkommen?

Aus höheren Preisen natürlich. Weil die Lohnkosten aber
deutlich unter 100% liegen, je nach Branche verschieden,
steigen die Einkommen automatsich stärker als die Preise,
deshalb bedeutet das eben auch keine Inflationsspirale.
Lediglich die Nachfrage steigt und provoziert neue Jobs.

Das ist falsch. Höhere Preise senken die Nachfrage. Vergiss nicht immer, dass sich alles im Gleichgewicht befindet. Sonst könnte man die Preise beliebig hoch ansetzen und damit beliebig hohe Löhne zahlen. Und nicht die Nachfrage i.a. erzeugt neue Jobs, sondern innovative, neue Produkte.

Das hat mit den schwachen Gewekschaften und dazu passenden
Niedriglöhnen in ganzen Branchen nichts zu tun.

Natürlich hat es was damit zu tun. Niedriglöhne resultieren aus niedrigen Innovationen, was oftmals mit einer Angebotsschwemme einhergeht. Nimm das gern erwähnte Beispiel des Friseurs. Wer nur Haareschneiden verkauft, hat es schwer. Wer daneben noch Wellness verkauft (Zeitungen lesen lassen, Kaffee anbieten, nach dem Haare schneiden Massage usw.), kann auch höher Preise verlangen und damit höhere Löhne zahlen. Es liegt doch auf der Hand, dass die Löhne in den verschieden Haarstudios unterschiedlich sind, sonst wären die Preise bei gleicher Leistung gleich. Also muss die Leistung unterschiedlich sein. Der Einzelne wägt jedoch ab, ob er Entspannung kauft oder einen Topfschnitt.

Nein, die kommen vornehmlich aus Bereichen, in denen die
Belegschaften klein sind, wie bei Handwerkern und in denen es
kaum starke Gewerkschaften gibt.

Handwerker sind ein äußerst schlechtes Beispiel. In dieser Branche gibt es enorm viele Anbieter. Schon zu sehen bei http://www.my-hammer.de/ , wo sich die Anbieter gegenseitig unterbieten. Warum sollte jemand die Absicht haben, für die gleiche Leistung mehr zu zahlen? Die Gesellschaft mag sozial eingestellt sein, der Einzelne i.d.R. nicht. Da geht es um persönliche Nutzenmaximierung.

Ich poste das hier einfach mal unreflektiert:
http://www.klug-managen.de/Leistung/Handwerksstunde.pdf

„Berechnen wir bsp. eine Arbeitsstunde mit 44,00 € (ohne Mehrwertsteuer), so sind davon ca. 14,60 EUR Stundenlohn, 12,30 EUR Lohnzusatzkosten und 15,10 Gemeinkosten und Gewinn 2,00 EUR.“

Die Lohnkosten kannst du ja leicht selber ausrechnen.

Ich denke inzwischen auch, daß Mindestlöhne keine gute Lösung
sind. Tarifautonomie und starke Gewerkschaften wären besser.

Wie gesagt, starke Gewerkschaften benötigen wir nicht. Diese sind volkswirtschaftlich schädlich, wie an der Fallstudie Griechenland sichtbar ist. Und kleinere Anbieter, wie eben die Handwerksbetriebe, können sich gewerkschaftlich nicht organisieren. Diese sollten über Produktdifferenzierung höhere Preise verlangen.

Wen würdest du bevorzugen:
Maler 1:
Angebot: weiße Wohnung
Kosten 500 EUR.

Maler 2:
Angebot: weiße Wohnung
Kosten 700 EUR.

Wenn jeder denkt, das Gleiche anbieten zu müssen, was wird dann erwartet? Unterschiedlich hohe Löhne?

Nebenbei bekommen Beamte für ihren Familienstand Geld, was es in der Wirtschaft nicht gibt. Sowas diskriminiert auch andere.