Danke für den Lacher am Morgen! YMMD! Du bist auch schuld, dass ich Kaffeespritzer von meinem Bildschirm wischen muss, aber das war es wert!
Diese Aussage ist falsch. Erstens datiert die erste erhaltene (!) schriftliche Erwähnung aus dem Jahr 50 n.Chr. (1. Tess), zweitens haben auch andere Jesus von Nazareth erwähnt, und drittens ist (auch darum) die Wissenschaft einig, dass Jesus von Nazareth gelebt hat. Wie er zu bewerten ist (als Prophet, Scharlatan, Messias, Gottes Sohn, …) ist eine Glaubensfrage, die jeder individuell beantworten muss.
Im Detail:
Paulus schrieb im Jahr 50 n.Chr. an die von ihm gegründete christiliche Gemeinde den ersten erhaltenen Brief (in der Bibel als 1. Tessaloniker aufgenommen). Er war - sowohl nach der Apostelgeschichte als auch nach seinem eigenen Zeugnis vorher ein Verfolger der christlichen (damals auch gerne Nazarenischen genannt) Lehre. Das heißt, dass die ersten christlichen Gemeinden außerhalb Jerusalems schon recht früh existiert haben müssen.
Die Evangelien wurden später geschrieben - das älteste Evangelium ist das von Markus, ca. aus den 60-er oder 70er-Jahren. Aber da Matthäus und Lukas offensichtlich Passagen von Markus übernommen haben, aber auch andere Gemeinsamkeiten ausweisen, geht man von einer nicht erhaltenen weiteren Quelle aus, die als Logienquelle (Q) bezeichnet wird. Diese soll originale Jesusworte enthalten.
Damit ist offensichtlich, dass Jesus nicht erst 100 Jahre später erfunden sein kann.
Desweiteren: Im Jahre 100 spätestens hatten sich verschiedene Glaubensrichtungen entwickelt, von denen die Paulinische, die Hellenistisch-Judenchristliche, die der synoptischen Evangelien (+ Apg)und die Johanneische besonders zu nennen sind. Sie stammen aufgrund der Berufung auf Jesus Christus, gleichen Traditionen (z. B. Einsetzungsworte beim Abendmahl) etc. von gleichen Wurzeln, hatten aber schon Zeit, unterschiedliche „Dialekte“ zu entwickeln. Auch das zeigt, dass die Lehre von Jesus lange vor 100 n.Chr. verkündet worden war.
Insofern kann man leugnen, dass Jesus gelebt hat, genauso wie man leugnen kann, dass die Erde rund ist oder dass Klimawandel existiert. Man kann es - aber es ist nicht wissenschaftlich.
Die Bewertung von Jesus dagegen ist individuell durchzführen. In Judäa, Juda und Israel gab es verschiedene Propheten. Die Lehre von Jesus passt aber in die damalige Zeit, in der die Apokalyptik entwickelt wurde - also das nahende Ende der Welt. Nur dass Jesus das nicht mit einer Drohung, sondern mit einem Heilsverständnis versah und dadurch sich von anderen, wie zum Beispiel der aller Wahrscheinlichkeit nach auch real existierende Johannes dem Täufer, unterschied.
Dass die Evangelien, die mehrere Jahrzehnte nach Jesu Tod verfasst wurden, keine Tatsachenberichte waren und auch nie den Anspruch erhoben, ist eine andere Sache. Geschichtsschreibung hatte damals eine andere Aufgabe: Nicht die nackten Tatsachen sollten transportiert werden, sondern die zugrundliegende Aussage. Das macht das Bibelverständnis spätestens seit der Aufklärung, die ja eine nüchterne faktenbasierte Untersuchung, schwerer, wenn man sich dessen nicht bewusst ist.
Literatur:
Dieckmann/Kollmann: Das Buch zur Bibel (allgemeinverständlich, aber nicht sehr tiefgehend)
Ferdinand Hahn: Theologie des Neuen Testaments (zweibändig; sehr schwere Kost - eher für Theologen)
Pokorný, Heckel: Einleitung in das Neue Testament (anspruchsvoll, extrem hohe Faktendichte)
O. Wischmeyer (Hrsg.): Paulus (anspruchsvoll, verlangt Sprachkenntnisse des Griechischen, Lateinischen, eingeschränkt des Hebräischen und des Englischen)
Ich hoffe, es kommt heraus, dass ich Fundamentalismus ablehne - sowohl christlichen Fundamentalismus („Die Bibel hat in jedem Wort recht!“) als auch atheistischen („Religion ist erwiesenermaßen Blödsinn und gehört verboten.“).
Darum ist es mir wichtig, einerseits Bibel- und Religionswissenschaften nachvollziehen zu können, andererseits aber auch, im Einklang damit meinen Glauben zu erkennen und zu verkünden (ja, ich bin in der Kirche recht aktiv, ohne ordiniert zu sein).
Und es ist einfach irrsinnig spannend und interessant, die Bibel in ihrem historischen und gesellschaftlichen Kontext zu verstehen (oder das zu versuchen ), weil dadurch ganz neue Erkenntnisse kommen.
Ob 50 Jahre oder 100 Jahre danach ist ja wohl egal.
Wirkliche nicht-evangelische Dokumente würde man aus den Jahren 30-40 erwarten.
Nein, warum denn?
Auch hier muss man den historischen und religiösen Kontext kennen, den ich mit der Erwähnung der Apokayptik angedeutet habe: Die Anhänger Jesu (und nicht nur diese) erwarteten das baldige Ende der Welt. Warum sollte man dann etwas dokumentieren? Es würde ja bald niemanden geben, der es lesen könnte.
Erst als das Ende nicht kam und Jesus nicht wieder so schnell auf die Erde kam (Stichwort „Parusieverzögerung“), und als dann noch die erste und teilweise die zweite Generation starb, wurde erkannt, dass eine schriftliche Dokumentation sinnvoll, ja notwendig wurde.
Das ist aus Sicht der christologischen Beweiskette natürlich etwas doof, aber so ist es nun einmal. ABER: Es ist KEIN Beweis der Falschheit des christlichen Glaubens, sondern nur kein Beweis der Richtigkeit desselben.
Aber ganz wichtig ist, dass bei der Bewertung der damaligen Texte nicht heutige Maßstäbe angesetzt werden - die wären historisch und wissenschaftlich falsch. Beachte das bitte in deiner Argumentation.
Bombadil
Wie kommt man denn auf diese genauen Daten???
„Engel“ sind die Sterne, die das Universum erfüllen mit ihrem wundervollen Strahlen in dem Raum des Geistes… das Universum, der Himmel ist voller „Engel“, den Lichtern, die um den Nordstern kreisen. Er ist der Dreh- und Ang-EL-Punkt. Ang = Anck (ägypt.) Das Wort „Engel“ selbst setzt sich zusammen aus Eng = Ank (Anck) und EL. Ank bezeichnet das (heilige) Leben und EL ist im Wort Himm_el und eine Silbe für das Universum und auch in he(i)l_ig. Das heilige Ganze, geistige Universum. Engel sind die Lichter, die in der klaren Nacht herrlich scheinen und die wohl alle ihre eigenen elektro-magnetischen Frequenzen besitzen. Alles ist sozusagen Klang. Wer das gemacht hat, weiß ich nicht. Warum die Sterne gemacht wurden, weiß ich auch nicht, und wann… leider keine Ahnung.
Guten Tag German,
ich schätze immer wieder Deine Beiträge hier im Forum,
die wohl vom christlichen Glauben geprägt sind.
Du schreibst hier:
„Der Text ist in Ordnung bezüglich der Gottesworte.
Aber alles Beiwerk ist Dichtung. Adam und Eva, der
Turm von Babel, Noah und seine Arche, Moses,
Exodus - alles sind Erzählungen.“
Ich stimme Dir im Prinzip zu, archäologische Beweise hin oder her:
zumindest für Noahs Geschichte gibt es Beweise.
Kennst du diese Ausführungen:
https://www.gutenachrichten.org/ARTIKEL/gn06so_art4.htm
„In jahrelanger Arbeit hat er eine vollständige Literaturgeschichte
der Arche Noah zusammengetragen. 80 000 Werke in
72 Sprachen gibt es über die Sintflut, von denen 70 000 das
sagenhafte Schiffswrack erwähnen“
Gruß Walter VB
Schon die ersten fünf Sätzen deines verlinkten Textes zeigen, dass der Verfasser
- sich von der Evolutionstheorie persönlich angegriffen fühlt und
- keine Ahnung von dem hat, was er da kritisiert.
Karl
Siehe Genesis 3,24 oder Buch Tobit.
Guten Tag, Walter!
Danke für deinen Beitrag!. Hier handelt es sich um Konfrontation wissenschaftlicher Erkenntnisse und festgefahrenem Glauben. Ich stehe auf Seite der Wissenschaft und habe gute Argumente. Doch finde ich es ermüdend, lange Diskussionen zu führen weil niemals ein „Gläubiger“ seinen Standpunkt verlässt.
Darum argumentiere ich hier nicht sondern beschreibe, wie ich diese Situation sehe.
Der von dir angebotene Link führt mich ebenfalls iauf eine Seite der unbeugsam „Gläubigen“. Ich lasse Jeden bei seiner Meinung und finde, das ist die beste Lösung.
Gruß Germann
Guten Tag German,
ich stimme Deinen Ausführungen zu, ja – es ist ermüdend,
unerquicklich, frustrierend, Diskussionen zu führen mit
jemand, der die ganze Bibel für ein Märchenbuch hält.
Als überzeugter (evangelischer) Christ bin ich nicht dieser
Meinung.
Aber man kann niemand gegen seine feste Meinung zu überzeugen
versuchen.
Mit meinem Hinweis wollte ich nur zeigen, dass es eben keine
Märchen sind. Ich erinnere an das Buch „Und die Bibel hat doch
recht.“
Wissenschaftliche Erkenntnis und Glaube stehen (zumindest für mich)
nicht unbedingt im Widerspruch.
Gruß Walter VB
Hallo, Walter!
Ich verweise auf Wikipedia, Stichwort „Tanach“.
Dort steht klar und deutlich, dass dieses Werk um 1000 vor Christus verfasst wurde auf Grund von Legenden und Märchen.
Ich halte die späteren Bücher des AT und ganz besonders das NT für richtig und wahr.
Die ersten Bücher des AT sind, wie gesagt, Märchen.
Beispiel: Bileam und der Esel. Samsons Tod mit dem Rütteln an dem Pfeiler des Hauses.
Genau so Noah und die Sintflut.
Der erste Fund eines Homo Sapiens, unser Vorfahre, wurde vor 180000 Jahren in Afrika getätigt. Die Erzählung einer Naturkatastrophe kann sich nicht unverfälscht über eine so lange Zeit erhalten haben.
Bedenke die Sucht der Menschen zum Fabulieren, zum Erfinden von Märchen!
Nur was heute wissenschaftlich verarbeitet wird, ist wahr.
Gruß!
Germann
stimmt, „Wer den Wind sät“ sagt sehr viel über die christliche Religion aus. Wie aus Glaube sehr schnell Fanatismus werden kann, sieht man in fast allen Glaubensrichtungen …
Das ist doch auch logisch. Du musst einfach die Oberfläche der Nadelsptze (ONs) durch die durchschnittliche Fußfläche eines gewöhnlichen Engels (dFgE) teilen, schon hast du das Ergebnis.
ONs/dFgE = 22,00.
Eine biblische Konstante!
q.e.d.