Man stelle sich folgenden Sachverhalt vor:
Von einer Familie wird eine Bad-Sanierung von 2 Bädern geplant. Es wird ein Angebot von einem Sanitär-Fachbetrieb eingeholt; die zu verbauenden Elemente (Fliesen, Keramik, Amateuren usw.) werden im Fachhandel ausgesucht und der Fachbetrieb erstellt ein Angebot (Monteurstunden, Helferstunden und zu verbauende Elemente usw.) über 32.000€. Die Familie erteilt den Auftrag.
Dann beginnen die Arbeiten. Es wird ziemlich schnell klar, dass im angepeilten Zeittraum (6 Wochen waren veranschlagt) die Arbeiten nicht erledigt werden können, da das Unternehmen unter extremen Personalmangel leidet. Es werden immer mal wieder Gesellen geschickt, teilweise Helfer, Azubis, alles in allem weiß einer nicht, was der andere tut. Teilweise kommt tagelang niemand…dann schon, aber mit falschen Bauteilen oder ganz ohne Bauteile.
Kurz: Die Baustelle ist ein einziges Chaos. Es verschwinden Armaturen, es werden Sub-Unternhemer für die Fliesenlegearbeiten (ohne Rücksprache zu halten) geschickt. Alles in allem: eine Aneinanderreihung von Pleiten, Pech und Pannen… Einzig Abschlagsrechnungen: diese werden immer gestellt und auch sofort bezahlt, weil sonst die Arbeiten komplett zum Erliegen kommen.
Dazu kommt, dass währen der Bauphase auffällt, dass bei der Planung grobe Fehler gemacht wurden. So muss es nachträglich zum Bau eines Podestes in einem Bad kommen (dass eine Toiletten-Verrohrung Gefälle benötigt, konnte der Sanität-Meister(!) offensichtlich im Vorfeld nicht erahnen), eine zusätzliche Fußbodenheizung muss installiert werden, eine als bodentief geplante Dusche hat ihren Einstieg bei 30cm Höhe und noch vieles mehr, was sehr unzufrieden macht.
Irgendwann nach Monaten sind dann alle Arbeiten abgeschlossen und man hat inzwischen schon die im Angebot befindlichen 32.000 Euro gezahlt.
5 Monate nach Beendigung aller Arbeiten nun, kommt die Abschlussrechnung, die nochmal 10.000€ fordert, was dann insgesamt eine Summe von 42.000€ macht.
Die Arbeits- und Helferstunden werden nun doppelt so hoch wie im Angebot angegeben berechnet und die Sub-Unternehmer-Rechnung wird einfach so der Familie in Rechnung gestellt. Es gab keinerlei „Stundenzettel“ oder Ähnliches. Die tatsächlich geleisteten Stunden konnten wegen der großen Unzuverlässigkeiten und Unregelmäßigkeiten nicht nachgehalten werden.
Was kann man tun? Wie kann man sich wehren? An wen kann man sich wenden? Gibt es eine Möglichkeit über die Handwerker-Innung etwas zu erreichen?
Wir sind dankbar für jeden Tipp.