Gulaschsuppe - irgendwie fehlt was

Hallo Whitby,

ich pack da niemals Tomaten rein. Rind- und Schweinefleisch gemischt. Portionsweise sehr scharf in Butterschmalz (wenig nehmen und stattdessen zusätzlich ausgelassenen *juchhei* Speck) anbraten. Zwiebeln ruhig 1:1. Gute Zwiebeln, nicht die doofen geschmacksneutralen Fußbälle Gemüsezwiebeln. Kümmel oder Kreuzkümmel gar nicht, Kartoffeln auch höchstens als Beilage separat, meistens gips da Spätzle zu.

Seehr viel scharfe Paprika oder gleich paar Chilis mitgebraten und gekocht. Edelsüß muss nicht, kann aber, der Farbe halber.

Der geschmackliche Witz ist, dass man nicht etwa das edle teure, zwangsweise dann faserige Fonduegulasch nimmt, sondern (drum auch scharf anbraten) ruhig das Gezadderige dranläßt und, dies ist die Hauptsache, ganz furchtbar lange auskochen lassen.

Am nächsten oder sogar übernächsten Tag bist du sowieso auf der halbwegs sicheren Seite. Gemäß meiner slowakischen Oma, die 30 Jahre in Budapest verbracht hatte und von der ich das gelernt habe. Immerhin hatte sie bis '45 eine Garküche.

Gruß

Annie

Hallo!

Oh je, was schief gegangen? Dann einfach: www.gulasch-rezepte.de

Lieber Gruß, Yvisa

Suppengrün habch vergessen
owt

Guten Morgen:smile:

Typisch für Gulasch (und Gulaschsuppe)ist Rindfleisch.

Nö!

Typisch für Gulyás/Gulasch ist (wäre), dass es das Wort „Suppe“ als Ergänzung eigentlich nicht braucht…Gulyás ist eine Suppe.

Was wir allgemein als Gulasch bezeichnen, nennt der Ungar Pörkölt - und zwar mit allen Fleischsorten (so ein Kalbspörkölt ist was formidables). Manchmal auch - in der Kurzform - Bogrács (Kessel).

Wird das alles dann noch mit saurem Rahm zubereitet, spricht man von Paprikás.

Der gulyás war/ist der Hirte der Puszta (Und nicht zu verwechseln mit dem Csikós, dem berühmten Hirten der Pferde) - das gulyás hús ist/war das „Hirten-Fleisch“ - es gab Rinderherden, Schweineherden, auch Schafherden - auf’s Feuer kam, was da war. Und zwar im Kessel und da nicht immer nur die allerbesten Stücke verwertet werden konnten, mit viel Wasser, um das Fleisch lange kochen zu können und es weich zu bekommen…*g*…so entstand gulyás hús, eine gut eingekochte Suppe, die mit selbstgebackenem Weißbrot am Feuer gegessen wurde.

Will sagen - weder Gulyás, noch Pörkölt noch Paprikás bezieht sich zunächst aufs Fleisch…

Via Prag und Wien wurde diese „Hirtenragouts“ dann europaweit populär, es gab vielfältige Zubereitungsarten, die Namen schliffen sich ab und das
bekannteste der Rezepte wurde das „klassische“ Wiener Saftgulasch - das war dann allerdings immer aus Rindfleisch.

„Gulasche“ mit anderen/weiteren Zutaten haben bis heute eigene Namen - Szegediner, Andrássy, Triester, Znaimer, etc.

Und nicht zu vergessen, die Hortobágy húsos palatcsinka, die aus Pörkölt und Palatschinken bestehen, sowie das Halpaprikás (Fischgulasch).

Und jede Hausfrau, jedes Lokal, jede Region hatte, wie auch heute noch, ein „ureigenstes“ Rezept.

Alleine von meiner ungarischen Großmutter habe ich mindestens achtzehn „Originalrezepte“ für Kalbs-, Schweins- und Rindspörkölt und für diverse Gulyás und Paprikás, die sie je nach Fleisch und Zutaten (was halt gerade da war) variierte, die aber immer „original“ waren…*lach*

Lieben Gruß, jenny

6 Like

Hi MM,

Piment ist wohl nicht „authentisch“, aber eine fast vergessene
Hintergrundmusik in vielen geschmorten Dingen.

Bei mir gibts keine Bratensauce, kein Goulasch ohne Piment.

Nichts rundet geschmorte Gerichte von dunklem Fleisch besser ab als dieses herrliche Gewürz.

Was mir in der Aufzählung des UP noch fehlt, ist Majoran, aber das wurde ja schon gesagt!

Sonntagsgruß,
Anja

Zusatz für MM
http://www.gewuerzshop-mayer.de/catalogsearch/advanc…