Hallo Reinhard,
jemandem Titelsucht vorzuwerfen, der schon als Freiherr
geboren wurde, ist absolut irre. Er hat ja auch nie mit seinem
Doktortitel angegeben, ich wusste garnicht, dass er einen hat
(im Gegensatz etwa zu Strauss, der seine Gegenüber erstmal
fragte „Haben Sie überhaupt Abitur?“).
ich wusste auch nicht, daß er einen Dr. hat, aber igrendwer muss ihm wohl eingeredet haben, daß er einen braucht.
Zweifellos kratzt das am Ruf, aber wenn alle Doktorarbeiten
so überprüft würden, würde sich die Anzahl der Doctores stark
verringern. …
Jede Dissertation wird sicher nicht so durchleuchtet, aber jede eines Ministers ganz sicher von der Opposition. Wenn man in der Politik nach oben möchte, muss man wissen, daß da gegraben wird. Das gehört schlicht dazu.
Ich kann mir keinen Reim darauf machen, aber es ist mir auch nicht so sehr wichtig. Wenn da wirklich ein Betrug aufgedeckt wurde, werden wir den Beweis dafür nie sehen. Mehr als Spekulation und ein ungutes Gefühl wird es nicht geben.
Ich bin kein Fan von KT. Ich kann auch die Sonderstellung, die der Adel immer noch genießt nicht nachvollziehen. Ein Adelstitel ist ja nicht mehr, als ein geerbter Familienname, auch wenn er aus mehreren Teilen bestehen kann. Einen Dr. Titel achte ich aber sehr, weil ich aus dem täglichen Leben, Leute kenne, die einen tragen. Da neige ich dann doch zum Verallgemeinern.
Deshalb kann ich Deinen Satz:
‚jemandem Titelsucht vorzuwerfen, der schon als Freiherr geboren wurde‘
Nicht ganz verstehen. Für seinen Namen kann er nichts, für den Reichtum seiner Eltern auch nicht. Das erhebt ihn nicht über andere.
Hinter einem Dr. steht für mein Vertsändnis eine überdurchschnittliche Leistung, das ist etwas anderes.
Für Dich scheint ein Titel ein Titel zu sein. Ob Adelstitel oder akademischer Titel ist da nicht ganz so wichtig. Ich habe auch den Eindruck, daß Du damit nicht allein bist. Verstehen kann ich es aber nicht.
Gruß Rainer