Gutenberg ist fertig, wer kommt jetzt?

Hi,

ich hab auch grad mit nem Freund diskutiert, welche Motivation Guttenberg wohl gehabt haben könnte, um sich seinen Doktor zu „erschleichen“ (wenn er das dann getan haben sollte).
Wenn er denn so geil drauf gewesen wäre, einen doktortitel zu führen, dann hätte er…
…auffällig schlecht zitiert
…die Prüfer entsprechend bestochen / sich ausreichend dämliche Vertreter der Zunft ausgesucht (an denen muss er nämlich sowohl mit der Arbeit in Papierform als auch im rigorosum in Person mit dem im Kopf vorhandenen Wissen vorbei)

um dann
…mit summa cum laude (= besser als 1,51) zu promovieren
…ohne damit herumzuprahlen.

Das wäre dann mal maximaler Aufwand für minimales Ergebnis.
Und es soll mir keiner erzählen, ihm wäre mehr aufgefallen, dass er einen Doktortitel hat, als dass er adlig ist… vermutlich ist es den meisten nicht mal bewusst gewesen, dass er einen Doktortitel hat.

die Franzi

Hi,

ich vermute mal, du hast, wie die meisten, die sich so echauffieren, noch nie in deinem Leben wirklich eine wissenschaftliche Arbeit geschrieben, ansonsten wüßtest Du, wie man was zitiert und welche Konsequenzen Unterlassungen haben - oder eben nicht.
a) Wenn ich in meiner wissenschaftlichen Arbeit aus irgendeinem Grund schreibe, dass die Sonne im Osten aufgeht, und das der Zweite Weltkrieg von 1939 bis 1945 dauerte und an ihm unter anderem Italien, Japan und Deutschland beteiligt waren und der Vater von Queen Elizabeth II. zu der Zeit König war, dann brauch ich dafür keine Quelle angeben. Und das ist dann vollkommen korrekt - bei jedem. Das Wissen ist Gemeingut und muss nicht angegeben werden. Gleiches gilt für Nichtelastischen Stoß und Fallbeschleunigung etc., die ich beschreiben muss, wenn ich die Auswirkungen eines Steinwurfs auf die Fensterscheibe meines Nachbarn empirisch unteruchen und anschließend beschreiben will. Muss ich keine Quelle für angeben.
b) Falls ich im Laufe der gleichen Arbeit allerdings Bezug nehme auf bereits durchgeführte Experimentalreihen zur Bruchfestigkeit von Fensterglas, dann muss ich angeben, wo ich das herhab. Damit die Korrektoren das schneller finden, wenn sie meine Arbeit korrigieren und gucken, ob ich Blödsinn geschrieben hab oder nicht.
c) wenn ich nun beides zusammenführe und meine eigenen Zahlen zusammenführe und zu Schlüssen aufgrund meiner Experimente komme, dann gibt es plötzlich kaum noch was, das mit Quellen zu belegen wäre. Jetzt spreche ich ja von Zahlen und Schlkussfolgerungen, die ich selber gefunden habe.
a) hat den Vorteil, dass man da immer sehr gut zeigen kann, hier kommt es her, stimmt wortwörtlich, keine Quelle da, böseböse! Fällt fast jeder drauf rein - nur die sollten nicht reinfallen, die schonmal was geschrieben haben.
b) soll belegt werden. Wenn es nicht belegt wurde, ist es schlechtes wissenschaftliches Arbeiten, aber keine Täuschung, oder nicht unbedingt, weil es ja nicht als Eigenleistung verkauft wird. Wenn der Kandidat es im Rigorosum alles auswendig weiß, verwandewlt sich das, ähnlich einem auswendig gelernten Gedicht, in Eigenlesitung (ich bitte um Korrektur, falls ich hier falsch liege - aber auch eine Doktorarbeit dürfte sich da nicht wesentlich von einer anderen wiss. Arbeit unterscheiden)
c) ist komplexer. Das muss nicht belegt werden, weil es ja aus dem Kopf des Autors kommt. Aber dann darf es eben nirgendwo anders herkommen als aus dem Kopf des Autors. Wenn es aber nicht da herkommt, sondern aus einem Buch,und der Autor gibt es nicht an, dann liegt eine Täuschung vor. Hier kann man auch eine Absicht unterstellen, denn wenn er es irgendwo findet, dann kann er das Thema ja nicht als Doktorarbeit behandeln, es gibt keine Eigenleistung und er könnte auf ehrlichem Wege gar nicht promovieren - es hat ja schon jemand vor ihm gemacht.

Die richtige Schwierigkeit ist, zwischen b und c zu unterscheiden. Das macht jetzt die uni Bayreuth.

Noch etwas, was mich in meiner Vermutung bestätigt, dass die ganzen Vorwürfe an den Haaren herbeigezogen sind: Die Einleitung wird als letztes geschrieben und besteht hauptsächlich aus einleitendem und umrahmendem, schick zu lesenden - Blahblah. Viel Gemeingut wird da genannt - kaum etwas, was mit quellen versehen werden werden muss. Ergo, seitenweise fussnoten- und quellenangabenloser Text, der sich prima zur Vo…verd…ng verwenden läßt.

die Franzi

Hallo,

mich hat bei dem Bericht nicht erstaunt, dass Herr Guttenberg (lassen wir das `zu´ mal vorsichtshalber weg, wer weiß, wo das herkommt?) bei der Dorktorarbeit abgeschrieben hat, sondern dass er der beliebteste Politiker Deutschlands sein soll - auf mich wirkt er seit er als Politiker da ist wie ein arroganter Schmierenkomödiant - bei wem ist der beliebt??
O.K. Stefan Raab (Dauerlachmonster) und Heidi Klum (Oberniedermacherin) sind anscheinend auch beliebt - so gesehen liegts wohl an meinem persönlichen Geschmack.

Gruß, Hovke

SO,der Status ist nunmal so das die Textzeilen „geklaut“ wurden. Sind wir uns alle einig.

**Kann man aber seine „JETZT“ Situation (Amtsposition), „DIREKT“ mit bestehen einer Doktorarbeit in Verbindung bringen?

NEIN!**

Es steht nirgendwo geschrieben das es „ZWINGEND“ notwendig ist einen Doktortitel zuhaben und ein Minister-Amt zubekleiden.
Von daher wäre es schon das Verhalten von einem „Bananen-Staat“, wegen einem Fehlverhalten diesen Mann seinen Job kosten zulassen.

Desweiteren ist es widerwärtig wie die anderen Parteien auf den Zug aufspringen. Dies geschieht aus Weitsicht, denn jeder wird wohl langsam mitgekriegt haben das es in Zukunft ein Herr Guttenberg der Starke Mann in CDU/CSU wird. Demnach haben die alle Angst um ihre Prozente und sonst nix!

Was die anderen (auch aktuellen) Politiker diverser Parteien sich schon zuschulden kommen lassen haben, ist nämlich auch kein Pappenstil. Das Beste ist, daß diese Leute am lautesten Schreien :smile:

Es sollte jeder eine 2.te Chance verdient haben und auch bekommen.
Was kann uns den besseres passieren als einen geläuterten Politiker, der dem Volk beweisen will, daß es sich auf ihn verlassen kann.

Fazit:

Pro Guttenberg.

Hallo!

ich vermute mal, du hast, wie die meisten, die sich so
echauffieren, noch nie in deinem Leben wirklich eine
wissenschaftliche Arbeit geschrieben

Falsch vermutet. Ich bin Janinas Meinung. Und ich habe einen akademischen Grad, den ich mit einer wissenschaftlichen Arbeit erworben habe. Am Samstag saß ich in einer Runde von Akademikern zusammen, darunter auch eine gute Juristin. Alle haben ihren Grad mit wissenschaftlichen Arbeiten erworben. Alle hatten sich über den Umfang der geklauten Stellen inmformiert. Und alle waren der Merinung: Eine wissenschaftliche Schweinerei.

Nein, so leicht aknn amn die Vorwürfe nicht beiseiteschieben. Es mag Akademiker (wie Dich?) geben, die das anders sehen - aber einfach denen, die diese Meinung nichgt teilen, pauschal zu unterstellen, sie hätten halt keine Ahnung, ist deutlich zu dünn.

a) Wenn ich in meiner wissenschaftlichen Arbeit aus
irgendeinem Grund schreibe, dass die Sonne im Osten aufgeht,
und das der Zweite Weltkrieg von 1939 bis 1945 dauerte und an
ihm unter anderem Italien, Japan und Deutschland beteiligt
waren und der Vater von Queen Elizabeth II. zu der Zeit König
war, dann brauch ich dafür keine Quelle angeben.

Das ist aber etwas anderes als seitenweise wörtliche Formulierungen anderer Autoren zu übernehmen. Selbst wenn man davon ausgeht, daß diese Passagen „nichts nennenswertes“ enthielten, bleibt es dennoch ein Diebstahl geistigen Eigentums, nämlich eben jener Formulierungen. Die nötige „Schöpfungshöhe“ wird allemal erreicht, auch wenn exc das anzweifelt - würde man hier den urheberechtlichen Schutz verneinen, dann müsste man im Umkehrschluß bei 99 Prozent aller Zeitungsartikel, Bücher und Broschüren davon ausgehen, daß sie straflos nachgedruckt werden dürfen. Du kannst dich in der Rechtsprechung dessen versichern: Das ist nicht der Fall. Auch ein „einfacher“ Zeitungsartikel ist als geistiges Eigentum urheberechtlich geschützt.

Die
Einleitung wird als letztes geschrieben und besteht
hauptsächlich aus einleitendem und umrahmendem, schick zu
lesenden - Blahblah.

Man darf sie trotzdem nicht einfach bei einem anderen Autor wörtlich abschreiben. Auch wenn da nur Blablah drinsteht.

Gruß,
Max

Hallo,

ich hab auch grad mit nem Freund diskutiert, welche
Motivation Guttenberg wohl gehabt haben könnte, um sich seinen
Doktor zu „erschleichen“ (wenn er das dann getan haben
sollte).

Dein Ansatz scheint mir sehr kognitiv geprägt zu sein, jedenfalls geht er aber von einem planvollen, gesteuerten, absichtsgetragenen Verhalten aus. Ich bin aber nicht sicher, ob das unbedingt so gewesen sein muß.

Ohne zu Guttenberg verteidigen zu wollen, halte ich nämlich auch eine Erklärung für möglich, die vielleicht (!) auch hinzu treten könnte.

Die Juristerei „frißt“ durch Überlastung ihre Studenten in einer Weise auf, wie ich es nur aus wenigen andern Bereichen kenne (kann aber auch nicht alle überblicken). Ich denke daher, dass vermutlich jeder Jurist es kennt, dass irgendwann einmal der Zeitpunkt der Verzweiflung erreicht ist, an dem man sich sagt: „Verdammt e Sch…! Jetzt leckt mich aber doch alle gerade mal am A…“.

Vor diesem Hintergrund halte ich es also zumindest für möglich, dass er womöglich am Schreibtisch saß, vielleicht gar nicht einmal dachte, sondern schlichtweg fühlte: „Komm, jetzt mach’ das Sch…ding endlich fertig - irgendwie einfach fertig - damit es aus den Augen ist“. Und gerade das ist dann die Situation, in der man solche Fehler macht.

MFG Cleaner

P.S.: Das soll keine Rechtfertigung sein, sondern soll den Versuch darstellen, einen Erklärungsansatz zu liefern.

Ich habe eine wissenschaftliche Arbeit verfasst, du auch?

Ich habe keine Ahnung, wo der Unsinn herkommt, a bräuchte nicht als Zitat gekennzeichnet zu werden, wenn es zitiert wird.

Was du ganz offensichtlich verwechselst ist: Für die Gruppe a brauche ich keinen wissenschaftlichen Beleg. Das ist aber etwas ganz anderes. a. kann ich selbst! formulieren und gut ist. Benutze ich aber die wörtliche oder beinahe wörtliche Formulierung aus einer Quelle, so ist diese anzugeben, auch bei Gruppe a. Genau so sehen das die Promotionsordnungen.

Auch bei b. liegst du mit deiner Begründung ein wenig schief. Hier ist nicht nur der Wortlaut, die wörtliche oder beinahe wörtliche Passage geschützt, sondern auch schon der „Gedankengang“. Ein Versuchsergebnis, aber auch im nicht-naturwissenschaftlichen Bereich eine besondere Synthese etc. Hierfür muss eine Quelle angegeben werden, auch wenn der Gedanke mit völlig eigenen Worten wiedergegeben wird. Der Grund liegt nicht in einer Kontrollmöglichkeit für evt. Blödsinn.

Der Grund für Beides, a. und b., liegt darin, dass sich der Bewerber nichts zu Eigen machen darf, was ihm nicht gehört.

Das ist der springende Punkt:
Diese Gefühl ist Guttenberg offenbar abhanden gekommen und dieses Gefühl den ganzen Followern (besser kann man sie nicht benennen, sie sind in meinen Augen geblendete Follower) auch. Das geistige Eigentum ist abgeschafft (bzw. gilt nur noch für die Musikindustrie und für Betreiber von Brötchenrezept-Internetseiten, die damit eine Abmahnindustrie füttern). Eine Tat ist nicht dann / deshalb verwerflich, wenn / weil sie begangen wurde, sondern erst dann, wenn der Täter sie einräumt und genau im Moment dieses Einräumens gilt sie dann bereits auch schon als gesühnt. Völlig egal, ob der Täter lügt, dass sich die Balken biegen. Schuldig, zumindest vorüber gehend und das wird auch wieder kommen, ist nicht etwa der Täter, sondern der (die böse Linke), der die Tat angezeigt hat. Es ist ekelhaft.

ich hab auch grad mit nem Freund diskutiert, welche
Motivation Guttenberg wohl gehabt haben könnte, um sich seinen
Doktor zu „erschleichen“

Karriere! Dieser Titel hat für die politische Karriere innerhalb der CDU / CSU eine enorme Bedeutung. Was das Ganze übrigens jetzt für die gesamte politische CDU/CSU Elite und ihr Gefolge zum Witz macht: Mit diesem Vorgehen hat Guttenberg den Wert des Doktortitels auf beschriebenes Klopapierniveau herunter geschossen. Innerhalb der CDU / CSU muss man sich (auch nach Dr. Schröder) die Frage gefallen lassen, was an Klopapierbeschreiben eine politische Befähigung darstellt.

(wenn er das dann getan haben sollte).

Kneif die Augen nur noch ein wenig länger zu, du wirst nur Muskelkater bekommen.

Wenn er denn so geil drauf gewesen wäre, einen doktortitel zu
führen, dann hätte er…

…auffällig schlecht zitiert

stimmt!

…die Prüfer entsprechend bestochen / sich ausreichend
dämliche Vertreter der Zunft ausgesucht (an denen muss er
nämlich sowohl mit der Arbeit in Papierform als auch im
rigorosum in Person mit dem im Kopf vorhandenen Wissen vorbei)

Bestochen? Weiß ich nicht. Aber die Uni Bayreuth ist eine Kaderschmiede der CSU. Das wird wahrscheinlich nicht direkt über Geld laufen. Es gibt andere Wege.

um dann

…mit summa cum laude (= besser als 1,51) zu promovieren

Dass er mit summa cum laude bewertet wurde, stösst, unabhängig von der Zitiererei bundesweit bei anerkannten Professoren unterschiedlicher Couleur auf völliges Unverständnis! Auch hier muss die Frage gestellt werden wie das passieren konnte.

…ohne damit herumzuprahlen.

Das tut er doch! Nur Guttenberg ist ein Medienmann, der weiß, dass es natürlich nicht gut ankommt, gegenüber Lieschen Müller damit zu prahlen. Wobei pikanterweise noch hinzukommt, dass Guttenberg ja noch nicht einmal (Voll-)Jurist ist! Mit seinem Abschluss hätte er in der freien Wirtschaft nichts zu melden. Juristisches Hilfsarbeiterniveau.

Das Lieschen Müller das alles nicht mitbekommt, liegt an Lieschen Müller, die sich gerne von so einem schneidigen Kerl blenden lässt. Einer, der endlich mal die Wahrheit sagt, auch wenn die sich im Stundentakt ändert…

Hi,

einer versteht, was ich meine. Ich habe den advocatus diaboli gespielt.

die Franzi

Die Juristerei „frißt“ durch Überlastung ihre Studenten in
einer Weise auf, wie ich es nur aus wenigen andern Bereichen
kenne (kann aber auch nicht alle überblicken). Ich denke
daher, dass vermutlich jeder Jurist es kennt, dass irgendwann
einmal der Zeitpunkt der Verzweiflung erreicht ist, an dem man
sich sagt: „Verdammt e Sch…! Jetzt leckt mich aber doch alle
gerade mal am A…“
.

Das ist eine Erklärung, mehr aber auch nicht! Das macht die Tat aber keinen Deut besser, nicht ungeschehen, entschuldigt nicht. Abgesehen gehört der Unterton in deiner Antwort gestrichen, dass es nur oder ganz besonders die Juristerei sei, die Studenten durch Überlastung frisst!

Wer hier darauf abhebt, ob das Ganze mit Vorsatz oder nicht erfolgt ist, der muss sich vor Augen halten, wie das normalerweise läuft, wenn man zitiert bzw. Quellen vorliegen hat: Die hängt man seit Computerzeitalter tunlichst sofort mit an die Quelle ran, wo sie mit hin und her geschoben werden, Word macht das von ganz alleine, und wo sie nicht verloren gehen. Das passiert höchstens einmal bei einer einzelnen, wenn es sehr unglücklich läuft, aber nicht in dem Umfang.

Die Behauptung, das sei ohne systematischen Vorsatz passiert, ist für mich genauso „schlüssig“, wie jemand der aus dem Urlaub mit platzenden Koffern voller Mitbringseln kommt und behauptet, er habe nur die 10 Teile zu verzollen. Wenn angesichts dieser Menge die Armbanduhr, die man ja schon seit Kauf trägt, „durchgeht“ und nicht deklariert wird, dann lasse ich mir das vielleicht noch gefallen. Wer aber versuchen würde, in der Situation den Stapel Levis, die 5 IPads und die 3 IPhones mit dem Argument „vergessen wegen Reisefieber“ wegzureden dem würden die Zöllner das wohl kaum abnehmen.

So einen hanebüchener Entschuldigungsversuch würde man sonst keinem durchgehen lassen. Jeder einigermaßen Vernunft Begabte würde sich auf den Arm genommen vorkommen.

Kann man aber seine „JETZT“ Situation (Amtsposition),
„DIREKT“ mit bestehen einer Doktorarbeit in Verbindung
bringen?!

Ja! Er hat gelogen! Und das nachweislich gleich mehrfach. Seine Glaubwürdigkeit ist völlig dahin.

Desweiteren ist es widerwärtig wie die anderen Parteien auf
den Zug aufspringen. Dies geschieht aus Weitsicht, denn jeder
wird wohl langsam mitgekriegt haben das es in Zukunft ein Herr
Guttenberg der Starke Mann in CDU/CSU wird. Demnach haben die
alle Angst um ihre Prozente und sonst nix!

Widerwärtig ist, dass die CDU/CSU diesen Mann zumindest offiziell noch deckt. Es gibt genügend in der Partei, die reichlich angepisst sind, dass das so ist. Aber andererseits sehen sie im Superwahljahr nach der Hamburgschlappe es derzeit noch als bessere Alternative, diesen Mann zu halten.

Es sollte jeder eine 2.te Chance verdient haben und auch
bekommen.

Kann er ja von mir aus. Aber erst, nachdem er Verantwortung übernommen hat! Das würde hier heißen: Rücktritt, ein paar Jahre auf die Warteposition und dann kann er wieder durchstarten. (Jung genug ist er, das hätte sogar zum Kanzler reiche können.) DAMIT hätte Herr von und zu Guttenberg Hintern in der Hose bewiesen. Die Gradlinigkeit und Aufrichtigkeit, die bisher nicht nur Lippenbekenntnis, sondern widerlegt ist. Aber so zeigt er sich nur als machtgeiler Profilneurotiker, der glaubt, sein eigenes Regelwerk schaffen zu können.

Was kann uns den besseres passieren als einen geläuterten
Politiker, der dem Volk beweisen will, daß es sich auf ihn
verlassen kann.

Guttenberg geläutert? Du glaubst auch an den Osterhasen! Die einzige verlässliche Konstante in dem Spiel sind seine Follower, die sich von Guttenberg von Anfang an haben blenden lassen.

Hi,

klapp mal meine Visitenkarte auf, dann darfst Du schätzen, wie viele wissenschaftliche Arbeiten ich geschrieben habe.
Zu Details des wissenschaftlichen Zitierens möchte ich mich nicht weiter äußern, Du hast bereits Fehler korrigiert, die ich gemacht habe, außerdem haben wir hier bereits einen Tiefgang und eine Differenzierung erreicht, die die öffentliche Diskussion nicht erreicht hat und vermutlich nie erreichen wird.
Dieser mangelnde tiefgang und die mangelnde Diferenzierung nerven mich auch extrem. Aber ich bin auch lernfähig. Es ist also völlig egal, welche Art Fehler man begangen hat bei der wiss. Arbeit, er führt dazu, dass man nicht besteht.
Nehmen wir an, ich würde eine Facharbeit korrigieren, in der ein wörtliches Zitat von der Länge einer Zeile nicht mit Quellenangabe versehen sei, und in der sämtliche sinngemäßen Zitate Formfehler aufweisen. Nehmen wir weiterhin an, inhaltliche Fehler gebe es auch. Müßte ich die Arbeit dann mit 0 Punkten bewerten? Nehmen wir weiter an, der Autor / die Autorin sei nicht adelig.

Kneif die Augen nur noch ein wenig länger zu, du wirst nur Muskelkater bekommen

Mea culpa. Ich versuche, objektiv zu sein. Das geht offensichtlich gar nicht. Muss ich nur gegenüber Adligen eine möglichst schnelle negative Meinung formen, oder gibt es dafür andere Voraussetzungen?

Nur Guttenberg ist ein Medienmann, der weiß, dass es natürlich nicht gut ankommt, gegenüber Lieschen Müller damit zu prahlen. Wobei pikanterweise noch hinzukommt, dass Guttenberg ja noch nicht einmal (Voll-)Jurist ist! Mit seinem Abschluss hätte er in der freien Wirtschaft nichts zu melden. Juristisches Hilfsarbeiterniveau.

Örm, … wie gibt er den bitte mit seinem Doktortitel an? Das habe ich immer noch nicht verstanden. Bilde mich doch bitte weiter. Ich wäre auch dankbar, zu wissen,inwieweit es relevant ist für einen Ministerposten, Volljurist zu sein. Das ist es ja deinen Worten zufolge offensichtlich. Das ist ja dann offensichtlich politischer Sprengstoff, das Bundeskabinett… ich wage gar nicht, das zuende zu denken.

Das Lieschen Müller das alles nicht mitbekommt, liegt an Lieschen Müller, die sich gerne von so einem schneidigen Kerl blenden lässt.

Hm… ich hätte jetzt eigentlich gedacht, er wäre ziemlich häßlich. Aber wie gesagt, ich bin ja lernfähig.

Einer, der endlich mal die Wahrheit sagt, auch wenn die sich im Stundentakt ändert…

Also das mit dem Stundentakt übersehe ich jetzt mal galant, der Anfang des Satzes ist schon komplex genug.
Wie ist es denn sonst mit den Vorwürfen gegenüber den Politikern, dass sie untätig sind, nie was auf die Reihe bekommen, wichtige Entscheidungen verschleppen und totdiskutieren? Ich erinnere nur grad an die Diskussion um die Hartz4-Erhöhung… Wenn es so falsch ist, als Minister seine Arbeit zu machen, dann sollte man nicht nur dem einen vorwerfen, DASS er sie macht, sondern auch aufhören, von den anderen zu verlangen, ihre Arbeit endlich zu tun. Wir wollen der Politik doch eine Chance lassen, oder?
Da ist der Herr Dr. Rösler ja gleich viel sympathischer, oder? So ein hübscher junger Mann, ein Doktor der MEdizin, der immer ganz brav genau das macht, ws der Herr Seehofer schon durchbringen wollte und nicht geschafft hat. Sitzt da, sieht gut aus, sagt nichts wesentliches und tut, was ihm gesagt wird und verweist auf die Parteilinie. Darf ich den mögen (will ich nicht, aber das ist ja offensichtlich oberflächlich von mir)

Ich krieg das schon noch in mein Hirn rein. Was hatte Herr Guttenberg gesagt, Thema Opelrettung? Wenn der Betrieb sich nicht lohnt, müsse man ihn eben insolvent gehen lassen? Opel ist grad schon wieder pleite, und niemand kauft die Autos. Das wird wieder das Geld des Steuerzahlers an einer Stelle kosten, an der es nichts zu suchen hat. Arbeitsplätze zu zahlen, die nichts einbringen, wurde in der DDR gemacht - einer der Gründe für die finanzielle Pleite des Staates. Abe wir haben es ja, oder? Und ich muss auch noch einen Grund finden, warum man bei Vorfällen wie auf der Gorch Fock immer erst eine Untersuchung machen muss, undn icht gleich die ganze Mannschaft plus sicherheitshalber noch den Minister und die MArineführung entläßt.

die Franzi
[edit: rechtschreibfehler und ein paar Textstellen]

Na dann, viel Spass beim Suchen
Das schöne an naturwissenschftlichen Promotionsarbeiten ist, dass man die nicht einfach aus Zeitungsartikeln zusammenkopieren kann…

http://www.sueddeutsche.de/wissen/dissertation-brand…

LG
Mike

Hallo,

Das ist eine Erklärung, mehr aber auch nicht!

Mehr wollte ich auch gar nicht - das steht ja auch deutlich im Text wie auch im Postscriptum.

Das macht die Tat aber keinen Deut besser, nicht ungeschehen, :entschuldigt nicht.

Das war auch nicht der Zweck, wie ebenfalls dem P.S. zu entnehmen ist.

Abgesehen gehört der Unterton in deiner Antwort
gestrichen, dass es nur oder ganz besonders die Juristerei
sei, die Studenten durch Überlastung frisst!

Nö, der gehört nicht gestrichen, denn ich habe ja deutlich darauf verwiesen, dass ich mich lediglich an dem Rahmen orientiere, den ich selbst überblicken kann. Und in diesem Rahmen läßt sich diese Behauptung, die ich zudem auch ohne Absolutheitsanspruch aufgestellt habe, durchaus vertreten, denn ich habe schlicht keine Kenntnis, wie es bei den Physikern, den Romanisten oder meinetwegen auch in der altägyptischen Sinologie zugeht.
Mag sein, dass es da schlimmer ist, mag sein dass es dort lockerer ist - ich kenne jedoch kaum Fakultäten, an denen die Studiernden besonders in der Prüfungsphase dem Wahnsinn so nahe sind, wie in der Rechtswissenschaft.
Im Übrigen ist die Aussage: „die Juristerei frißt ihre Studenten“ ein Zitat einer Professorin der Germanistik, die dies vor einigen Wochen in einem gänzlich anderen Zusammenhang äußerte.

MFG Cleaner

Bei Deinem ganzen Gezeter nebst persönlichen Angriffen und dem gleichzeitigen Pochen auf den Besitz der absoluten Wahrheit ist Dir offensichtlich entfallen, daß es bei den meisten Sachverhalten Auslegungsbedarf bzw. -spielraum gibt.

So auch bei der Frage, ob bzw. inwiefern das Verwenden fremder Formulierungen (und auch das sollte man wirklich auseinanderhalten) a) ein Urheberrechtsverstoß, b) ein Verstoß gegen die jeweilige Prüfungsordnung oder c) ein Verstoß gegen die guten Sitten darstellt.

Bei allem Wunsch, sich eine eigene Meinung zu bilden oder eine fremde zu adaptieren, wäre es angeraten, sich bei der Aufklärung des Sachverhaltes nicht auf sein eigenes (verschieden gut ausgeprägtes) Wissen, sensationsheischende Medien und zweifelhafte Pseudo-Aufklärungsseiten zu verlassen, sondern auf das zu warten, was abschließend die zuständige Institution entscheidet.

Diese Gefühl ist Guttenberg offenbar abhanden gekommen und
dieses Gefühl den ganzen Followern (besser kann man sie nicht
benennen, sie sind in meinen Augen geblendete Follower)

Wenn Du die Texte mal vorurteilsfrei läsest (ich weiß, daß das nicht zu erwarten ist), würdest Du feststellen, daß hier niemand die Ansicht vertritt, daß zu Guttenberg alles richtig gemacht hat.

Vielmehr wird lediglich immer wieder darauf hingewiesen, daß a) nicht allein das Verwenden fremder Worte die sofortige Aberkennung des Titels und anschließende Verbannung bedeutet und b) die Interpretation der Vorkommnisse allein der Universität Bayreuth zusteht und obliegt.

Ich frage mich nur, woher der Zwang kommt, zu allem und jedem eine Meinung haben zu müssen (und zwar am besten sofort), die dann in der Regel auch unabänderlich feststeht.

Nachtrag- ‚wider die rechtsstaatlichen Prinzipien‘
Noch ein kleines Zitat aus
/t/medienberichte-a-schwarzer/6311152/7

Wenn Schwarzer hier also - wieder jede journalistischen und rechtsstaatlichen Prinzipien - vorher schon Täter und Opfer festlegt, ohne zu wissen, wer wer ist , dann schießt sie jetzt schon allen Vergewaltigungsopfern in die Brust: Dafür braucht es nämlich nicht erst Freispruch Kachelmanns.

Wie schnell sich doch die rechtsstaatlichen und journalistischen Prinzipien ändern können. Oder hast Du einfach nur vergessen, was Du vor knapp zwei Wochen schriebst? Oder siehst Du den Fall anders, weil es bei zu Guttenberg eine Wikiplagiat-Seite gibt und bei Kachelmann das ganze dummerweise wirklich vom Gericht entschieden wird.

Wobei: im März 2009 wußten Öffentlichkeit und Medien auch sofort, was Kachelmann für ein Schwein ist - bis dann im Mai oder Juni erhebliche Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Zeugin offenbar wurden.

Vielleicht doch ein Argument, mit dem Urteilen bis zum Urteil zu warten?

Ach, exc, ach,

Dein Beitrag ist im Ton vernünftiger Versachlichung gehalten und doch im Inhalt so unsachlich:

Bei Deinem ganzen Gezeter nebst persönlichen Angriffen und
dem gleichzeitigen Pochen auf den Besitz der absoluten
Wahrheit
Bei allem Wunsch, sich eine eigene Meinung zu bilden oder
eine fremde zu adaptieren, wäre es angeraten, sich bei der
Aufklärung des Sachverhaltes nicht auf sein eigenes
(verschieden gut ausgeprägtes) Wissen, sensationsheischende
Medien und zweifelhafte Pseudo-Aufklärungsseiten zu verlassen,
Wenn Du die Texte mal vorurteilsfrei läsest (ich weiß, daß
das nicht zu erwarten ist),

Aber als die „sensationsheischenden Medien“ über zu Guttenbergs Besuch in Afghanistan bericht haben, war das eine sachliche Berichterstattung, nicht wahr? Die Adaption fremder Meinungen wird doch gerne Bild-Lesern nachgesagt, aber die steht doch in Treue fest zu KT. Das verwirrt mich jetzt.

Ich frage mich nur, woher der Zwang kommt, zu allem und jedem
eine Meinung haben zu müssen (und zwar am besten sofort), die
dann in der Regel auch unabänderlich feststeht.

Du hast doch auch eine. Die sich durch die Frontbegradigung in den rückwertigen Argumentationsraum zu Guttenbergs auch nicht zu ändern scheint. Du und die Präfungskommission, Ihr werdet gerade von Eurem Idol auf dem Rückzug allein gelassen.

die Interpretation der Vorkommnisse allein der
Universität Bayreuth zusteht und obliegt.

Ja, die normative Kraft des Faktischen und asymmetrische Potenziale. Die Universität Bayreuth also soll es interpretieren. Lieber wär’s mir freilich, sie würde den Sachstand beurteilen. Noch lieber wäre mir, eine andere Universität tät’s, wie das in anderen Fällen bereits geschehen ist, um falsche Eindrücke zu vermeiden. Meines Wissens war der für die Aufklärung der Vorwürfe zuständige Obmann der Uni Bayreuth damals Mitglied in der Prüfungskommission. Weiter habe ich gelesen (dafür aber keine Bestätigung), dass zu Guttenberg die Uni Bayreuth in der Vergangenheit finanziell unterstützt hat. Dies legt zumindest nahe, dass sich das Verdikt der Uni Bayreuth nicht an den Fakten orientiert, sondern daran, wie Schaden von der Uni kann abgewendet werden - also an politischen Überlegungen.

Ich beneide alle, die noch an den Weihnachtsmann glauben, das ist eine schöne Vorstellung. Und, noch eines: eine Interpretation der Ereignisse steht auch mir zu, dünkt mich.

Grüße, Thomas

Also wenn du schon so einen ins Spiel bringst, dann möcht ich
hinzufügen, jemand wie Strauss konnte sich die Frage nach Abi
oder nicht aber auch leisten:smile: Der hatte damals das nach
Jahren bayernweit beste Abi abgelegt und so wie man ihn kennt,
vermutlich nicht durch Abschreiben. :smile:

Und nein, ich bin kein ehemaliger Fan des o. g.
Großkriminellen.

Stimme dir voll und ganz zu (erstem und zweitem Absatz). Es ist schon leidig, dass vor lauter Parteinahme vielen solche Feinheiten entgehen.

sachlich relevant wäre das ganze, wenn Herr Guttenberg seine
Doktorarbeit über die jüngere Geschichte Afghanistans
geschrieben hätte oder über eine zeitgemässe Ausbildung bei
der Marine.

Es ist also für einen Bundesminister und MdB nicht relevant, dass er der 300-fachen Urherberrechtsverletzung, des Amtsmissbrauchs (Stichwort „Wissenschaftlicher Dienst“) und der Unterschlagung schuldig ist?

Und da habe ich noch gar nicht von nicht-strafrelevanten Aspekten wie gebrochenem Ehrenwort und schriftlicher Versicherung, dass die Arbeit eigenständig angefertigt wurde, gesprochen.

Wenn also ein Minister lügt wie (wörtlich) gedruckt, das ist nicht relevant, ja?

Schmierenkomödiant - bei wem ist der beliebt??

O.K. Stefan Raab (Dauerlachmonster) und Heidi Klum
(Oberniedermacherin) sind anscheinend auch beliebt - so
gesehen liegts wohl an meinem persönlichen Geschmack.

Es leigt daran, dass Intelligenz gerade nicht gleichmäßig im Volk verteilt ist, sondern glockenförmig (und nein, keine gleichmäßige Glocke).