gibt es für folgendes eine Erklärung oder Deutung? Zwei unbekannte Menschen unterhalten sich, bei einer Informationsveranstaltung. Das Gespräch läuft so ab, dass der eine fragt und der andere antwortet. Es herrscht während des ganzen Gespräches ununterbrochen Augenkontakt. Länge des Gespräches sind etwa 5-7 Minuten. Die antwortende Person faltet allerdings ihre Hände wie im beim Beten.
Ergänzung, kann nicht mehr bearbeiten: Die Hände liegen aber nicht auf dem Infotisch (Personen stehend) sondern die Ellenbogen sind auf dem Tisch abgestützt. Die Körperhaltung ist aber aufrecht und interessiert.
das halte ich für unhöflich/aufdringlich. - Natürlich auch abhängig von vielen (hier unbekannten) Faktoren. Ansonsten macht es einen „komischen“ Eindruck, jemanden länger als wenige Augenblicke permanent zu „fixieren“.
Zu den „betenden Händen“:
Ich sitze gelegentlich auch vor z.B. dem Computer/einem Brief und lese Dinge (nochmals durch) und habe die Ellenbogen auf die den Tisch gestützt und die Hände gefaltet. - Das hat aber nicht im Ansatz etwas mit dem zu tun, was man bei einem Gebet macht/machen kann. (Zumindest bei mir nicht.)
Bei Gesprächen mit anderen Personen täte ich das (bestimmt) nicht; kann mich nicht erinnern, das gemacht zu haben.
Ich persönlich würde diese Haltung meines Gegenüber „geteilt“ beurteilen.
Ohne weitere Reaktionen/Details zu kennen, ist das Feld sehr weit für Beurteilungen.
Ich tippe auf (Wie Schießen mit Schrotflinte. ):
a) Die antwortende Person ist anwesend, weil sie muss; nicht will. Also eher eine ablehnende Haltung.
b) Die zuhörende Person will den Fragenden „herausfordern“. - Auf welche Weise auch immer.
ABER: Da gibt es zu viele hier unbekannte Faktoren, um da eine halbwegs gute Antwort zu geben.
ist deine Beschreibung der Szenerie leider vollkommen ungeeignet. Zuallererst deshalb: Eine rein textliche Beschreibung, zumal nur eines einzelnen körperlichen Details wie z.B. eine Handhaltung, sagt bestenfalls etwas über die sprachliche Kompetenz sowie die Beobachtungsfähigkeit aus, die sich in der Beschreibung darstellt, aber nur sehr wenig über die beschriebene Person. Das Weitere ist dann, daß sich aus rein sprachlichen Beschreibungen eh nichts entnehmen läßt, denn um Körpersprache zu interpratieren, welche ja in Haltungen und Bewegungscharakteristiken besteht, braucht es Filmmaterial, mindestens aber Bildmaterial.
Ausnahmen sind dann gegeben, wenn charakteristische Details bereits aus dem Bildmaterial zahlreicheranderer Szenarien bekannt sind. Dann erst kann man die vorerst allerwichtigste Unterscheidung treffen, ob das körpersprachliche Signal eine aktuelle, singuläre, rein reaktive Angelegenheit ist (wozu man jedenfalls Filmmaterial über das gesamte Szenarium benötigt, inklusive der Gesprächsinhalte), oder ob es sich um eine personale Eigentümlichkeit handelt, die - unabhängig vom aktuellen Geschehen - bei einem Probanden immer wieder zu sehen ist. Wie z.B. die „Merkel-Raute“ oder wie ich es → hier über Michel Friedmann bzw, Richard David Precht andeutete.
Aus deiner Beschreibung läßt sich aber dazu leider gar nichts entnehmen. Denn das einzige Charakteristikum
sagt uns ja nichts darüber, was du unter „wie beim Beten“ verstehst. Denn es gibt mindestens drei verschiedene in unseren Breiten bekannte gebetsbezogene Handhaltungen. Und sie haben alle auch - gebetsunabhängig - ein enorm breites Spektrum an Ausdrucksvalenzen, die dann jeweils ausschließlich aus Gesprächsinhalt, Gespächsdramatik und Gesprächsatmosphäre interpretierbar sind. Aber auch dann sind Informationen nötig, wieweit diese Gesten nur aktuell singulär sind, oder tatsächlich eine personale generelle Eigenart des Probanden.
Auch dein Zusatz
Die Körperhaltung ist aber aufrecht und interessiert.
sagt nichts. Denn wir können ja nicht wissen, was du unter einer „interessierten Körperhaltung“ verstehst. Was das wohl sein mag?
Auch
ununterbrochener Augenkontakt
sagt leider im Hinsicht deiner Frage nichts aus. Denn Augenkontakt allein bedeutet gar nichts. Vielmehr kommt es auf den Blick an, und auf den darin erst enthaltenen persönlichen Ausdruck. Für den aber ist Bildmaterial unabdingbar. Jede sprachliche Wiedergabe dessen wäre bereits eine Vor-interpretation.
Und selbst wenn alldies deutlicher wäre, wäre immer noch die Gesprächssituation als solche ein entscheidender Faktor. War es eine öffentliche Veranstaltung. War es ein Interview, mit privat-persönlichem Anliegen oder eine Befragung eine Profis zu einem fachbezigenen Thema, ein problematischer (z.B. politischer, psychologischer, weltanschaulicher usw.) Dialog, oder gar ein quick-and-dirty Frage-Antwortspiel?
Das alles wäre zusätzlich nötig zu wissen. Beim „Deuten“ von Gestiken gilt immer, was ich hier andernorts mal schrieb:
Hallo,
wenn er etwas behauptet und dabei die Hände faltet, könnte es bedeuten:
Bitte glaube es mir. Ich bin mir selbst nicht so ganz sicher beider Sache und es wäre mir recht, wenn du jetzt keine Nachfrage stellst.
So wurde mal diese Geste bei mir in einer Videoaufnahme von einem Psychologen gedeutet.
Aber wie andere schon sagten, kann es bestimmt auch etwas ganz anderes bedeuten.
Schöne Grüße
leider eine unklare Darstellung, sind sie nur DIR unbekannt, oder sich untereinander unbekannt?
Letzteren Falles wären sie also untereinander weder weisungsbefugt, noch sonstwie beruflich oder privat verbunden.
Es heißt: wer fragt, führt.
Fragetechniken werden z.B. in Verkaufsseminaren gelehrt.
Es könnte sich also um eine Marketing-Informationsveranstaltung handeln.
Hierbei wäre darauf zu achten, ob die Fingerknöchel in einer eher verkrampften Gebetshaltung bereits weiß geworden sind. Auch die angestrengte Fixierung mit den Augen würde dazu passen…
Die interessierte Haltung wäre dann eher als eine angespannte zu bewerten.
„Lieber Gott, lass mir endlich etwas einfallen, damit ich schnellstens aus diesem Gespräch heraus komme und dieser Idiot aufhört, mir seinen Schrott andrehen zu wollen“
Bleibt natürlich anhand der dürftigen Informationslage reine Spekulation.