HDD physikalisch defekt oder Virus?

Hallo,

nach dem  Einschalten  meines Netbooks Dell Inspiron mini 1012 wird Windows XP nicht mehr gestartet und es  erscheint stattdessen ein Bluescreen mit folgende Fehlermeldung:
„Es wurde ein Problem festgestellt. … STOP: 0x00000024 …“
Beim Booten vom Windows XP-USB-Stick gelange ich zwar zum Windows Setup, aber nach Auswahl von „Installieren“ oder „Reparieren“ findet  die Überprüfung der HDD kein Ende.
Wie stelle ich nun fest, ob die HDD physikalisch defekt ist oder z.B. ein Virenbefall vorliegt und wie kann sie ggf.wieder funktionsfähig gemacht bzw. die Daten gerettet werden?

Gruß
Pontius
.

Hallo

Um allfällige Daten noch zu retten, besorgst Du Dir am besten ein von CD o.ä. bootendes Live-System, z.B. eine Linux-Distribution wie Ubuntu. Damit booten und die nötigen Daten kopieren.

BTW: Ein vernünftiges Backupkonzept kann dabei helfen, solche Datenrettungsaktionen zu vermeiden…

Die Festplatte selber kannst Du dann mit den Tools, die auf der Ultimate Boot CD (http://www.ultimatebootcd.com) enthalten sind, prüfen. Oder auch mit der Dell-eigenen Diagnose (http://www.dell.com/support/article/us/en/19/SLN1151…).

Weiterhin würde ich bei der Gelegenheit auch gleich einen Wechsel von XP auf ein anderes Betriebssystem, für das es noch Updates gibt, z.B. Win7 oder allenfalls auch Linux, empfehlen.

CU
Peter

Hallo Peter,

vielen Dank für deine hilfreichen Tipps.

BTW: Ein vernünftiges Backupkonzept kann dabei helfen, solche
Datenrettungsaktionen zu vermeiden…

Ich wußte das, aber es ist bei dem guten Vorsatz gebleiben. :frowning:

Oder auch mit der Dell-eigenen Diagnose
(http://www.dell.com/support/article/us/en/19/SLN1151…).

Die kannte ich noch nicht.
Die Diagnose hat aber zu meinem Erstaunen ergeben, dass der Patient gesund sein müsste.

Weiterhin würde ich bei der Gelegenheit auch gleich einen
Wechsel von XP auf ein anderes Betriebssystem, für das es noch
Updates gibt, z.B. Win7

Ja, wenn die HDD nicht defekt ist, lohnt sich vielleicht noch ein Wechsel des BS.
Weil die Hardwaremindestanforderungen so gerade noch erfüllt werden, wird das NB wohl auch mit Win 7 funktionsfähig sein.

oder allenfalls auch Linux, empfehlen.

Mit diversen Linux-Distributionen bin ich früher schon bei der Installation gescheitert.
Eine die anwenderfreundlich ist und auf Anhieb problemlos funktionierte, habe ich noch nicht gefunden.

Gruß
Pontius

Ahoi!

… oder „Reparieren“ findet  die Überprüfung der HDD kein Ende.

Soll bedeuten: du hast keine Geduld und den Rechner nach einer halben Stunde bei der Arbeit abgewürgt?

Der Preis von großen Festplatten ist nun mal, das ein Vollständiges lesen (und die Oberflächenprüfung macht letztlich nichts anderes) seine Zeit dauert. Hab letztens meinen Server mit 6-TB-Platten aufgebohrt, und der Oberflächen-Scan hat 37 Stunden gedauert - wohlgemerkt, pro Platte!

Wie stelle ich nun fest, ob die HDD physikalisch defekt ist

In dem du chkdsk seine Arbeit bis zum bitteren Ende tun lässt. Nach einigen Stunden/einer nacht/bei Riesenplatten auch mal bis zu zwei Tagen wird checkdsk dir eine ordentliche Übersicht geben, in der auch drin steht, wieviele Sektoren defekt sind.

Ansonsten würde ich von einem Plattendefekt erst ausgehen, wenn chkdsk nach drei Tagen immer noch nicht fertig ist.

lg, mabuse

Moin,

vielen Dank für deine Hinweise.

… oder „Reparieren“ findet  die Überprüfung der HDD kein Ende.

Soll bedeuten: du hast keine Geduld und den Rechner nach einer
halben Stunde bei der Arbeit abgewürgt?

Nein, aber meine Geduld hat Grenzen und die waren nach zwei Stunden erreicht.

Der Preis von großen Festplatten ist nun mal,

Ich denke, 160GB gelten bei einer HDD heutzutage nicht mehr als groß.

Wie stelle ich nun fest, ob die HDD physikalisch defekt ist

In dem du chkdsk seine Arbeit bis zum bitteren Ende tun lässt.

Ist denn die Überprüfung der HDD im Rahmen der Windows-Installation oder - Reparatur die gleiche, wie bei „chkdsk“ ?
Weil ich keine Möglichkeit gesehen habe, diesen Befehl direkt einzugeben, hatte ich lediglich versucht, Windows XP von einem USB-Stick aus zu installieren.

Nach einigen Stunden/einer nacht/bei Riesenplatten auch mal
bis zu zwei Tagen wird checkdsk dir eine ordentliche Übersicht
geben, in der auch drin steht, wieviele Sektoren defekt sind.
Ansonsten würde ich von einem Plattendefekt erst ausgehen,
wenn chkdsk nach drei Tagen immer noch nicht fertig ist.

Ich habe schon öfters Windows XP von DVD auf noch viel älteren Geräten installiert und noch nie hat es so lange gedauert.
Deshalb ging ich von einem Absturz aus.
Belegt denn der erfolgreiche Dell-Diagnosetest nicht, dass die HDD gesund ist oder würde „chkdsk“ bzw. „chkdsk /F“ mehr bringen?

Gruß
Pontius

Hei!

Nein, aber meine Geduld hat Grenzen und die waren nach zwei Stunden erreicht.
Ich denke, 160GB gelten bei einer HDD heutzutage nicht mehr als groß.

Nein, in zwei Stunden sollte die eigentlich durch sein…
Andererseits sind diese Platten ja nicht so schnell wie moderne, daher…

Ist denn die Überprüfung der HDD im Rahmen der Windows-Installation oder - Reparatur die gleiche, wie bei „chkdsk“ ?

Ächz.
Das heisst im Klartext, du hast auch kein Feedback vom Programm bekommen?

Normalerweise kommt während des Bootens einer Windows-Installations-CD die Frage, ob man installieren oder die Wiederherstellungs- oder Reparaturkonsole starten will.
Hier wäre die Reparaturkonsole die richtige Wahl, die führt unmittelbar zu Kommadozeile, in der man chkdsk /r eingeben kann (wichtig ist hier das /r, damit werden Fehler dann auch repariert - hier: wenn die NTFS.SYS durch einen defekten Sektor nicht mehr lesbar ist, wrid sie aus dem Windows-Internen Backup wiederhergestellt).
Dabei bekommst du dann auch eine laufende Prozentzahl, d.h. nach zwei Stunden kannst du entscheiden, ob es die Mühe wert ist (weil chkdsk dann bei 97% steht), oder ob der Kauf einer neuen Platte nicht doch nervenschonender wäre (weil chkdsk dann bei 16% steht…)

Weil ich keine Möglichkeit gesehen habe, diesen Befehl direkt einzugeben, hatte ich lediglich versucht, Windows XP von einem USB-Stick aus zu installieren.

Wie gesagt, besorg dir irgendwo eine CD, da sind die nötigen Daten in jedem Fall drauf. muss auch nicht unbedingt zum installierten System passen, du willst ja nicht installieren, sondern nur ein Tool der CD nutzen.

Ich habe schon öfters Windows XP von DVD auf noch viel älteren Geräten installiert und noch nie hat es so lange gedauert.

Bei der Installation wird auch kein vollständiger Oberflächenscan durchgeführt, den muss man extra anschubsen.

Belegt denn der erfolgreiche Dell-Diagnosetest nicht, dass die HDD gesund ist

Nein!
Bedenke: ein Harddisk besteht aus Millionen, ganz moderne aus vielen Milliarden einzelnen Sektoren. Früher war es völlig normal, das es auf jeder Platte eine handvoll defekter Sektoren gab. Die wurden von scandisk (so hies chkdsk unter DOS) gefunden und einfach als defekt markiert und ab dann einfach überprungen. Hat niemanden gekratzt, weil es die Kapazität um 0,00001% verringert hat - also unterhalb der Aufmerksamkeitsschwelle.

Aber solch eine Oberflächenprüfung dauert natürlich - kann man unmöglich ständig oder bei jedem Systemstart machen. Da wewrden nur ein paar wichtige Parameter abgefragt und gut ist.

Moderne Platten haben ein eigenes Defektmanagement. D.h. wenn beim Lesen/Schreiben ein defekter Sektor gefunden wird, wird der intern markiert und durch einen Reserve-Sektor ersetzt. Das Betriebssystem bekommt davon nichts mit.
Aber: Wenn da wichtige Daten drin waren - und es gibt eigentlich nichts wichtigeres als den Dateisystem-Treiber! - dann sind die natürlich trotzdem hinüber.

Also muss deine Fetsplatte noch nicht mal defekt sein, dann genaus dafür sind die Reserve-Sektoren ja da, aber es ist halt eine wichtige Datei hinüber und muss geflickt werden.

lg, mabuse

Ist denn die Überprüfung der HDD im Rahmen der Windows-Installation oder - Reparatur die gleiche, wie bei „chkdsk“ ?

Ächz.
Das heisst im Klartext, du hast auch kein Feedback vom
Programm bekommen?
Normalerweise kommt während des Bootens einer
Windows-Installations-CD die Frage, ob man installieren oder
die Wiederherstellungs- oder Reparaturkonsole starten will.
Hier wäre die Reparaturkonsole die richtige Wahl,

Genau die hatte ich zunächst getroffen.
Danach kam aber der Hinweis, dass die Festplatte überprüft wird … .
Nachdem aber keine weitere Meldung kam, hatte ich den Vorgang abgebrochen und es mit „Windows installieren“ erneut erfolglos versucht.
Sollte ich mich so unverständlich oder mißverständlich ausgedrückt haben?

die führt unmittelbar zu Kommadozeile, in der man chkdsk /r eingeben
kann

In meinem Fall eben nicht, s.o…

Weil ich keine Möglichkeit gesehen habe, diesen Befehl direkt einzugeben, hatte ich lediglich versucht, Windows XP von einem USB-Stick aus zu installieren.

Wie gesagt, besorg dir irgendwo eine CD, da sind die nötigen
Daten in jedem Fall drauf. muss auch nicht unbedingt zum
installierten System passen, du willst ja nicht installieren,
sondern nur ein Tool der CD nutzen.

Ich habe doch eine Original-Windows XP-DVD, nur hat mein Netbook kein CD-/DVD-LW und ich möchte nicht extra ein externes kaufen.
Deshalb hatte ich ja auch einen USB-Stick genommen.

Ich habe schon öfters Windows XP von DVD auf noch viel älteren Geräten installiert ::und noch nie hat es so lange gedauert.

Bei der Installation wird auch kein vollständiger
Oberflächenscan durchgeführt, den muss man extra anschubsen.

Ja, aber wenn ich das nicht veranlasse, sondern nur die Installation, müsste doch trotzdem i.d.R. in angemessener Zeit eine Fehlermeldung kommen, falls die Installation aus welchen Gründen auch immer nicht möglich sein sollte.

Belegt denn der erfolgreiche Dell-Diagnosetest nicht, dass die HDD gesund ist

Nein!

Aber solch eine Oberflächenprüfung dauert natürlich - kann man
unmöglich ständig oder bei jedem Systemstart machen.

Der Dell-Diagnosetest, von dem ich spreche, wird ja auch nicht bei jedem Systemstart automatisch gemacht, sondern muss aus dem Boot-Menü heraus extra veranlaßt werden und er dauert je nach Prüfungsumfang mehrere Stunden.

Also muss deine Fetsplatte noch nicht mal defekt sein, dann
genaus dafür sind die Reserve-Sektoren ja da, aber es ist halt
eine wichtige Datei hinüber und muss geflickt werden.

Ja, aber das Flicken oder die Neuinstallation funktionieren eben nicht.

Gruß
Pontius

Genau die hatte ich zunächst getroffen.
Danach kam aber der Hinweis, dass die Festplatte überprüft wird … .
Nachdem aber keine weitere Meldung kam, hatte ich den Vorgang abgebrochen und es mit „Windows installieren“ erneut erfolglos versucht.
Sollte ich mich so unverständlich oder mißverständlich ausgedrückt haben?

Ja, so habe ich es nicht verstanden.

Nein, wenn man chkdsk manuell startet, er zwar die Überprüfungsmeldung gibt, dann aber keinen laufenden Stand in %, dann hat’s die Platte hinter sich.

Ich hab was ähnliches, eine 500er Platte, die sowohl bei der Überprüfung als auch bei der Formatierung bei 56% reproduzierbar abstürzt. Ich hab dann eine Partition mit 250 GB angelegt uind nutze sie jetzt fast 2 Jahren mit dieser „Restkapazität“ als Transportlaufwerk.

Aber deine macht das ja ganz vorne… Wegwerfen, neukaufen. 160er dürfte ja auch 12 bis 15 Jahre alt sein, ist also okay.

schönes WE,
mabuse

160er dürfte ja auch 12 bis 15 Jahre alt sein, ist also okay.

Eher 5-6 Jahre, ist ja nur ein Netbook. ;-(

Danke und ebenfalls

schönes WE,

Pontius

Erfolgsmeldung

Wie stelle ich nun fest, ob die HDD physikalisch defekt ist
oder z.B. ein Virenbefall vorliegt

und wie kann sie ggf.wieder
funktionsfähig gemacht bzw. die Daten gerettet werden?

Ich habe mir auf einem anderen funktionsfähigen Rechner mit Windows 8.1 ein Wiederherstellungslaufwerk auf einem USB-Stick angefertigt und damit das defekte NB gestartet.
Nach der im Menü auswählbaren MS-DOS-Eingabeaufforderung habe ich „chkdsk /f“ eingegeben und nach wenigen Minuten - nicht Stunden - war das NB wieder funktionsfähig.