Hey Sozpäds!

Mich ärgert gerade ziemlich, daß anscheinend immer noch die ganze Welt denkt, alle Sozpäds hocken den ganzen Tag in lila Gewändern in der Gegend, trinken Tee und arbeiten rein garnix, bzw. das was sie tun ist auch noch sinnlos und unnütz. Stirbt diese Denke vielleicht mal irgendwann aus? Oder kenne ich wirklich gerade nur die paar wenigen Exemplare, die durchaus was tun? Okay, natürlich kenne ich auch ein paar Dauer-Teetrinker. Aber gibt´s die nicht überall?
Hätte mal gerne gewußt, wie Ihr mit solchem Deppengeschwätz über Euren Beruf so klarkommt. Grüße! Christine

Hätte mal gerne gewußt, wie Ihr mit solchem Deppengeschwätz
über Euren Beruf so klarkommt.

Hallo Du,

ich bin zwar kein Soz-Päd, sondern „nur“ Erzieher, aber ich habe meine Tätigkeit in der Kinder- und Jugendfreizeitbetreuung nach einigen Monaten auch irgendwo und -wie für sinnlos gehalten. Man will und kann, darf aber nicht, oder man darf, aber kann nicht. Ich beziehe mich jetzt nur auf die Tätigkeit im Bereich der Sozialarbeit im Mileu. In der KiTa war es anders, da führte die Arbeit zu einem Ergebniss, ob positiv oder negativ, sei mal dahingestellt. Ich für meinen Teil weiss aber, dass ich nicht mehr in die Sozialbranche zurückgehen werde, es sei denn, man wird endlich nicht mehr mit dem Mindestlohn bzw. unterbezahlten ABM-Stellen abgespeisst.

Servus
Reiko

Hätte mal gerne gewußt, wie Ihr mit solchem Deppengeschwätz
über Euren Beruf so klarkommt. Grüße! Christine

Hi christine
Dieses Klischee mag noch existieren, aber nach meiner Beobachtung wird es schwächer. Es kommt für mich vor allem darauf an was ich selber tue und wie ich dahinter stehe. Klar am Anfang , vor allem whärend der Ausbildung hat mich das auch getroffen. doch seit ich im Beruf bin 7 Jahre kann ich den Jungs schon den Wind aus den Segeln nehmen , einfach durch selbsbewusstes profesionelles auftreten und ARBREITEN. Ein paar Geschichten aus der Praxis als Suchtberater, dann staune die nur noch wie man so wasaushalten kann, und was man erreichen kann.
Es kommt vor allem auf uns selber an wie wir auftretn und was wir zu den Themen Qualitätssicherung, Kundenorientierung und Leistung (in DM) der Sozialarbeit für die Gemeinschaft zu sagen haben.
in diesem Sinne keep cool und zeigs den anderen Laschies wer hier was auf dem Kasten hat!!
Grüsse Schulle

Hallo Christine,
ja, ja, auch ich kenn es zur Genüge. Ich glaube, dass es dafür einen weiteren Grund (ausser dem, dass einige SozPäds sich tatsächlich kein Bein ausreissen): Wir machen keinen Profit, vorzeigbare Ergebnisse sind nicht immer vorzuweisen, und wenn, dann nicht immer die gewünschten, und flugs sind wir halt Nichtstuer. Und schliesslich geben wir im sozialen Bereich das Geld aus, das uns nicht gehört (so ähnlich soll das Guido Westerwelle mal geschrieben haben).
Mir ist aber auch die sozusagen gegenteilige Variante bekannt. Stell Dir vor: Party. Irgendwann kommt die Frage an mich. Und was machst Du so? Ja ich arbeite mit Migrantenjugendlichen in einem sozialen Brennpunkt… und bevor ich weitererzählen kann: Au, das könnte ich nie machen, das ist doch echt schwere Arbeit. Und bevor mein Gesprächspartner (oder auch Partnerin) schleunigst das Thema wechselt, bedenkt er/sie mich noch mit einem mitleidsvollen Blick. Na vielen Dank!
Einen richtig tollen Tipp, der Dir evtl. weiterhelfen könnte, habe ich jetzt auch nicht parat, aber vielleicht meldest Du Dich ja nochmal, und wir können das Thema vertiefen.
Mach’s also gut.
Gruss Markus

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