Highway to Hell

das ‚dämonisierte Weibliche‘
Hi Kate,

völlig d’accord. Und das ist nicht der einzige „Stuss“ in diesem mal wieder sehr phantasievollen religionshistorischen Rundumschlag. Zumal er in den meisten Punkten die ebenfalls sehr phantasievolle und tendenziöse Geschichtstheorie der unsäglichen Marija Gimbutas (und btw. Göttner-Abendroth) referiert, von der sich bezüglich der These „Gewaltschwangeres Patriachat verdrängt im 5. Jhtsd v.u.Z. gewaltsam friedliebendes Matriarchat“ nichts, aber auch gar nichts nachweisen ließ. Keine seriöse Religionswissenschaft nimmt das mehr ernst.

Satan ist männlich konnotiert, das war noch nie anders.

Eben. Zumal Satan erst in der apokalyptischen, apokryphen Literatur des späten Judentums mit der jungavestischen (also ebenfalls nicht urspünglichen) Gestalt des Revoluzzers (und Gottesgegners) Angra Mainyush amalgamiert wird - und erst in der christlichen Dämonologie seine endgültige Form als „das personifizierte Böse“ erhält. Dazu ja auch FAQ:1518

Eine „Dämonisierung des Weiblichen“ war zunächst aber auch damit nicht verbunden. Sie kommt ebenfalls erst aus späteren christlichen (auch nicht überall vorhandenen) körperfeindlichen und sexualphobischen Strömungen (die dann über das arabische Christentum auch in den Islam einflossen).

Mit heutigen Satanismen verschiedener Couleur hat das aber ebenfalls null und nix zu tun.

Schönen Gruß
Metapher

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