Hey Leute!
Bin ein weeeenig verzweifelt. Ich muss, da ich mich gerade im
Abiturjahr befinde, bald meine Präsentationsprüfung halten.
Referenzfach ist Physik, Bezugsfach Biologie; Thema soll in
die Richtung „Physikalische Untersuchung der Mechanik von
Kampfsport“, oder „Ist Kampfsport reine Körperbeherrschung?“
gehen.
.
Hat denn einer von euch eine gute Idee, wie ich das
„physikalischer gestalten kann“, Literaturvorschläge, Links
o.ä. zum Thema?
Zu dem Thema ist bestimmt schon eine Menge gemacht worden. Aber googeln kannst Du selbst.
Ein paar Ideen (ohne Gewähr, dass das nicht schon jemand gemacht hat) hätte ich schon:
Ganz beherrschend ist Newtons Gesetz F=m*a
(Kraft=Masse * Beschleunigung)
Hier kann man z. B. das Geheimnis des Karate do beschreiben:
- Nicht deine Faust allein, nicht dein Fuß allein schlägt / tritt den Gegener, sondern dein ganzer Körper: Der Karateka trainiert, durch momentan herbeigeführte ganz kurzzeitige Versteifung die schlagende Masse (m in der Formel)von 1 kg (Faust / Fuß) auf seine ganze Körpermasse zu vergrößern, indem er eine starre Verbindung zwischen Faust / Fuß und bewegtem Körper herstellt (die dann natürlich ganz schnell wieder gelöst werden muß).
- Der zweite Ansatzpunkt, um das Produkt aus Masse und Beschleunigung (also hier die wirkende Kraft auf den Gegner) zu maximieren, ist die Vergrößerung der Beschleunigung a. Diese ist die zeitliche Änderung der Geschwindigkeit - also hier die Abbremsung der Faust beim Auftreffen. Diese (negative) Beschleunigung ist umso größer, je höher die Geschwindigkeit der Faust beim Auftreffen ist. Daher trainiert der Karateka seine Schnelligkeit.
Was im Hapkido gerne genutzt wird, ist die Impulserhaltung (eigentlich ein Spezialfall von Newton’s Gesetz, aber was soll’s): Ohne Einwirkung einer Kraft bleibt der Impuls erhalten. Schlägt also die Faust des Gegners nicht, wie vorgesehen bei Dir ein, weil Du unerwartet ausweichst, dann hat der Gegner ein Problem: Wenn es ihm nicht gelingt, seine Geschwindigkeit (die ja durch den Aufschlag vernichtet werden sollte) zu kontrollieren, dann fliegt er fürchterlich auf die Schnauze, was sich durch geschicktes Eingreifen Deinerseits noch verstärken lässt.
Auch interessant: plastischer und elestischer Stoß
Kampfsport ist ein Spiel mit Impuls-Überträgen. Dabei ist die Menge der Bewegungs-Energie, die in Verformung (und letztlich Wärme) umgestzt wird, von der Konsistenz der stoßenden Körper abhängig:
Beim (ideal) elastischen Stoß bleibt die Bewegungsenergie erhalten. Beim ideal plastischen Stoß geht z. B. bei gleich schweren Körpern die Hälfte als Wärme verloren. Bsp.: Lasse eine Murmel auf Deine (nackte) Bauchdecke fallen. Ist Deine Muskulatur angespannt, hat Dein Bauch (sofern Du Kampfsportler bist) eine ähnliche Konsistenz wie ein Dotzball. Die Murmel springt wieder hoch. Ist Deine Muskulatur nicht angespannt, bleibt die Murmel auf dem Bauch liegen. Ihre gesamte Bewegungs-Energie wurde von Deinem Bauch absorbiert. Fazit: Lässt sich ein Körpertreffer nicht vermeiden, dann spanne wenigstens noch die Muskulatur an, dann prallt im günstigsten Fall die Faust ab und der größte Teil der Energie wird im Arm des Gegners in schmerzhaften Deformationsprozessen in Wärme umgewandelt.
Diese Thematik lässt sich schön ausschlachten. Die Formeln zum elastischen und quasielastischen, plastischen und ideal plastischen Stoß findest Du in wunderschönen Wikipedia-Artikeln.
Ich hoffe, dass ich Dir helfen konnte und wünsche viel Erfolg!