Höcke zum TV-Duelle eingeladen: Richtig oder falsch?

Wie schätzt ihr das ein?
Hat Höcke damit noch mehr Bühne bekommen? Seine Anhänger werden sowieso finden, dass er toll war.
Oder hat er eh genug Bühne und es machte keinen Unterschied?
War es richtig, weil man damit die (bescheuerten) ca. 30 Prozent, die vorhaben, ihn zu wählen, ernst genommen hat? Partei und Wähler können so jedenfalls nicht mehr behaupten, dass man ihnen gar nicht zuhöre und nicht mit ihnen rede. Ungerecht behandelt werden sie sich allerdings sowieso immer fühlen, egal was passiert.
Ist es sinnlos, einen Politiker, auch wenn er menschenverachtende und demokratiezerstörende Vorstellungen hat, zu ignorieren, wenn er so viel Zustimmung von Wählern bekommt?

Ich bin da ganz unschlüssig. Die Haltung der letzten Jahre, die AfD möglichst zu ignorieren, scheint jedenfalls nicht sinnvoll zu sein.

Die AfD liegt in Thüringen in dem Umfragen weit vorne, daher finde ich es durchaus gerechtfertigt, dass Höcke als Vorsitzender zu den traditionellen TV-Duellen eingeladen wird. Schon alleine deswegen, weil er sich sonst wie üblich als Opfer geriert hätte und damit wahrscheinlich mehr punkten kann, als mit einem TV-Auftritt.

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, rechtsextreme Politiker ins Fernsehen einzuladen, wenn das Setting passt. Und damit meine ich, dass die Sendung nicht einfach nur als Plattform dient, in der man ungehindert seine Sprücherl loswerden kann. Da braucht es eine gute Moderation, die leider nicht immer der Fall ist. Gleichzeitig ist in dem Format hier auch das Gegenüber gefragt, aber wenn der Vertreter der anderen Partei untergeht, ist das eher dessen Problem.

Zusammengefasst finde ich die Teilnahme Höckes in dem Fall gerechtfertigt. Das kann man aushalten und die Alternative wäre imho noch weniger attraktiv. Ich habe das Duelle nicht gesehen, aber den Medien entnehme ich, dass Voigt ganz passable war und die Moderation Höcke nichts durchgehen ließ. So passt es dann auch.

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Ich finde es schon wichtig, dass die Sache mit dem Mettbrötchen ein für allemal öffentlich geklärt wurde. :crazy_face:

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Gibt Einschaltquote für das marode Mainstream Fernsehn.

Ja, leider.

Ja. Weil mit solchen Leuten diskutieren, bringt nix.

Vorsicht. Das klingt fast wie ein „Ja, aber“ und dann wärst Du bereits auch einer von denen!

Nein. Wenn man feststellt, dass das Ignorieren der AfD leider nicht verhindert hat, dass sie mehr Wählerstimmen bekommt als vor 5 Jahren, ist man deshalb kein AfD-Sympathiesant.
Ich verstehe deinen Gedankengang nicht.
Und weiter oben widersprichst du dir, weil du mir zustimmst und anschließend eine gegenteilige Meinung äußerst.
Abgedehen davon: Was glaubst du, wie man mit der AfD umgehen sollte?

War das etwa im ÖR? Ich dachte, in irgend so nem abgehalfterten Möchtegernnachrichtenkanal…

Nein, bei Welt-TV war das.

Genau. (und 10 Zeichen)

Wie man ein TV-Interview mit einem AfD-Politiker nicht führt, kann man übrigens hier schön sehen:

Das erste Drittel, wo Frau Miosga noch alleine mit Herr Chrupalla sitzt, ist eine journalistische Bankrotterklärung. Im zweiten Drittel wird’s etwas besser und als es im letzten Drittel dank Frau Lindner interessant wird, ist die Sendung aus. Kann man so machen, ist halt Scheiße.

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Ich kenne Miosga nicht sehr genau. Was hat sie gemacht? Ihm versucht, kritische Fragen zu stellen, auf die er auswendig gelernte Antwortrn parat hatte?

Wahrscheinlich tue ich ihr Unrecht, aber ich kann mich an keine einzige kritische Frage erinnern. Den Einstieg machte eine halblustige Frage zum Thema Bargeld, es wurde viel gelacht und dann ging es bergab. Irgendwie ging es dann auch minutenlang um seine Kindheit und den Beruf seines Vaters und man fragt sich schon, was das eigentlich soll. Das ist kein Kaffeekränzchen mit dem neuen Jungscharleiter aus der Nachbarschaft. Da sitzt der Vorsitzende einer in Teilen rechtsextremen und vom Verfassungsschutz beobachteten Partei und dann kommen Fragen wie ‚Schnitzel oder Hackepeter?‘. Die beiden Themen, mit denen das Interview beworben wurde (russische Propaganda und Rechtsextremismus) habe ich nicht wahrgenommen, ich habe aber auch viel gespult.

Alles in allem eine tolle Wahlveranstaltung für die AfD.

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Jung und Naiv führt ein 6,5 Stunden Gespräch mit dem Dating Experten und AfD Spitzenmann für die Europawahl Krah.
Ich hab nur Ausschnitte angesehen, in denen hat ihn Jung auch nicht so richtig fassen können. Der scheint mir jedenfalls ein richtig abgezockter Wolf im Schafspelz, ist eben Anwalt.
Chrupalla dagegen scheint mir hingegen eine richtig kleine Nummer zu sein, ein Mann des kleinsten gemeinsamen Nenners, der früher oder später von den rechten Hardlinern abserviert wird, wenn er seine Schuldigkeit getan hat, den jovialen Handwerkermeister von nebenan zu geben.

Ich halte es für einen Fehler die Politiker der AFD zu ignorieren.
Es ist aber auch ein Fehler sich in Auseinandersetzungen mit AfD-Politikern zu begeben, wenn die eigenen Leute für solche Diskussionen aus der dritten oder vierten Reihe rekrutiert werden…
Ein ernstes Problem löst man nicht so nebenbei sondern man muss es wirklich ernst nehmen.

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Genau; links funktioniert das leider mitunter genauso schlecht:
Nur eine von Gysis Fragen bringt Gerhard Schröder auf die Palme (msn.com)

Den falschen Leuten wird zu oft eine Bühne gegeben und die entscheidende Frage lautet „warum?“

Man kann es heutzutage echt niemandem mehr recht machen…