Ich wiederhole mich gerne. Das gibt es nicht einmal in der Humanmedizin, und noch viel weniger in der Veterinärmedizin. Es gibt natürlich 1001 Kurse, und dabei mischen durchaus auch Anbieter mit, die eigentlich einen Ruf zu verlieren haben (aber wenn das Geld ruft, …) und Leute, die sich mit hochtrabenden Begrifflichkeiten schmücken, die haarscharf am Rande der Strafbarkeit vorbei gehen. Aber geregelt ist hierzu konkret abseits grundsätzlicher gesetzlicher Regelungen wie z.B. denen des Straf- oder Arzneimittelrechts (deren Kenntnisse allerdings auch niemand in solchen Kursen vermitteln, sondern die der Anbieter nur selbst im Hinterkopf haben muss, um sich nicht strafbar zu machen), … gar nichts. D.h. da kann jeder erzählen was er will. Nichts davon muss irgendwie belegt sein (und sei es nur, dass so nun mal die Tradition seit Herrn Hahnemann ist). Am Ende kann man dann prüfen, was und wie man will und darüber bunte Zettel mit phantasievollen (auch die oft haarscharf am Rande der Strafbarkeit) Qualifikationsbezeichnungen ausstellen.
Und wenn wir speziell von Kursen sprechen, die auf die Heilpraktikerprüfung vorbereiten, so ist niemand gezwungen, solche Kurse vor der Prüfung zu besuchen, und ist deren tieferer Sinn und Zweck bestenfalls die Prüflinge darauf vorzubereiten, was tatsächlich an Prüfungsfragen kommt, und wie man die zu beantworten hat. Diese Fragen zielen aber mitnichten darauf ab, dass man zu belegen hätte, dass man bestimmte Methoden der Heilkunst gelernt hat und nun beherrscht, und es ist auch vollkommen egal welche davon überhaupt und ggf. wie gelehrt worden sind. Vielmehr geht es da ausschließlich darum, aufgrund einer gewissen minimalen Basis von Wissen der Diagnostik und technischer/hygienischer Grundlagen die Grenze dessen zu erkennen, in welchen Situationen ein Heilpraktiker was legal wie tun darf (vollkommen unabhängig davon, ob dies in der konkreten Situation des Kunden aufgrund einer fachgerechten Anamnese und Diagnose indiziert wäre) und wann dem Kunden der Besuch eines Arztes anzuraten ist.
D.h. wenn ich einen Kurs anbieten würde, der ausschließlich darauf basieren würde, dass ich mir alle möglichen Prüfungsfragen organisiere, und nicht mehr als deren stumpfe, rein mechanische Beantwortung in die Prüflinge ohne jeglichen Hintergrund zu Sinn und Zweck dieser Regelung eintrichtern würde, dann wäre dies grundsätzlich so machbar. Aber mehr verdienen könnte man natürlich mit einem ganzen Kursprogramm mit zig speziellen Kursen zu dieser und jeder angeblichen Methode von Frau Hinz und Herrn Kunz mit „schwierigen“ Zwischenprüfungen, Praktika, … dadurch erzielbaren „Zusatzqualifikationen“ wie „geprüfter Perlentherapeut“ oder „konzessionierter Praktiker der Methode nach Wiz“ (für die dann jedes Jahr eine kleine neue Prüfung und ein kleiner Obulus für das Führen des Titels fällig wird, …