Hund ist nervig wachsam

Wir haben folgendes Problem:

Wir halten ein Norfolk Terrier Weibchen, 9 Monate.

Sie verhält sich in der Wohung ruhig und unauffällig. Im Freien, so lang wir unterwegs sind, ist sie folgsam, meist auch bei erhöhter Ablenkung abrufbar, ruhig, verträgt sich mit allen Hunden und Menschen, zeigt kaum Jagdinteresse - völlig problemlos - (sie läuft fast ausschließlich ohne Leine).

Nun zum Prolem: Wir lassen uns gerne im Grünen nieder und machen ein Picknick oder ein Schläfchen in der Sonne. So verbringen wir SchönwetterWochenendtage meist über viele Stunden im Freien. Bei diesen Situationen entwickelt sie zunehmend eine ätzende nervtötende Wachsamkeit. Jeder Zweig der knackt, jedes Geräusch, jeder Mensch, der in entferntester Sichtweite vorübergeht wird angezeigt und falls die Störung nicht verschwindet mit zunehmender Intensität zuerst bewufft und als Steigerung aggressiv verbellt. Es gibt damit praktisch keine Ruhe, weil natürlich ständig irgendwas ist und sie somit in eine andauernde Alarmbereitschaft hat. Sie kann kaum entspannen und ist nach einem Tag im Freien zu Hause dann völlig k.o.

Wir haben nun schon einige Strategien durch: Wir haben versucht ihr zu zeigen, dass wir die Situation kontrollieren, indem wir z. B. aufstehen und uns vor sie hinstellen und sie damit hinter unseren Rücken bringen. Weitere Maßnahmen: Ignorieren, nach dem ersten Anzeigen bei Fuß rufen und in Platz legen, Ablenkung mittels Spiel oder Futter (bevor! die erste Anzeige ihrerseits kommt - z.B. wenn wir den sich nähernden Passanten zuerst entdecken), in unserer Ratlosigkeit haben wir es auch mit Maßregelung versucht, „NEIN“, Berührung in die Seite (die Wasserpistole wäre jetzt als nächstes dran). Nichts fruchtet. Sie bellt und knurrt unbeirrt weiter, selbst im Platz oder wenn ich sie dann sogar auf die Seite lege, selbst im Spiel, das eigens für das bellen unterbrochen wird, selbst beim Leckerlie fressen wird weiter gewufft.

Haben Sie einen Rat wir wir dieses Problem beseitigen können?

Hallo,

ich glaube Dein Hund ist mit den langen Aufenthalten draußen schlichtweg überfordert. Die Kleine ist erst 9 Monate und schafft es einfach nicht, da wirklich abzuschalten.

Viele Hunde haben ein Problem zulange an einem Ort zu verweilen, vorallem wenn sie so jung sind. Ich würde deutlich runterfahren (jetzt wirds ja eh kälter) und Deinem Hund nach spannenden Runden wirklich Ruhe gönnen. Und zwar Ruhe zuhause, wo nix spannendes passiert.

LG Sabine

Hallo,

meine Idee wäre, es mal mit einer faltbaren Hunde-/ Katzenbox zu versuchen. Für einen so kleinen Hund sind die Teile von akzeptabler Größe und Gewicht, um auch auf eine Wanderung mitzukönnen.

Geräusche filtert die Box natürlich nicht, aber sie schränkt die Sicht ein und trägt damit vielleicht dazu bei, dass der Hund zur Ruhe kommt.

Natürlich solltet ihr auf die Box zu Hause positiv konditionieren, so dass euer Vierbeiner gerne reingeht. Da die Teile nicht allzu teuer sind, wäre es vielleicht einen Versuch wert.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Eckhard
wenn ihr über einem langen Zeitraum mit eurem Hund draußen seid, gebt ihr ihm keine  Möglichkeit zu entspannen u. somit  nehmt ihr dem Kleinen die Erlebnisse von draußen zu verarbeiten  .
Dadurch ist der Kleine völlig überfordert u. zeigt solche Verhaltensmuster. Ihr könnt es nur damit ändern in dem ihr den Hund zu Hause lasst .
Ihr könnt euch ja gerne draußen aufhalten, aber dann auch mal ohne den Hund. Was ja gleichzeitig eine gute  Uebung ist, der Hund lernt auch mal alleine zu Hause zu sein.
Fazit: Mit dem Hund einen schönen Spaziergang (mit Spielen)  machen,dann ab nach Hause. Euer Hund kann dann zur Ruhe kommen u. ne Runde Schlafen. Und Ihr könnt die Zeit in Ruhe draußen ebenfalls genießen.
Führt eueren Hund nur in kleinen Schitten an euer Freizeitgeschehen heran. Aber jetzt erstmal  eine Pause machen.
viel Erfolg
liebe Grüße
Heike

Hallo Eckhard,
…ich war schon versucht auf den roten Button „Ich weiß keine Antwort“ zu drücken.
Ich scheind in eurer Hundeerziehung umsichtig und konsequent zu sein.
Der Tip mit der Ruhephase  erst zuhause - ist bei jungen Hunden sicher nicht falsch.
 Trotzdem läuft hier meines Erachtens etwas merkwürdig:  Denn wenn ihr euch vor ihn stellt, und damit signalisiert „wir machen das schon“, sollt eigentlich Ruhe sein.
 Nehmt euch noch etwas Zeit - neun Monate ist noch jung.  Aber verlangt Ruhe - belohnt sofort wenn  sie reagiert - Terrier sind da manchmal schwieriger als andere.

Viel Erfolg

Peter

Moin Eckard,

Bei einer sich liegend ausruhende Herde/Gruppe/ Meute sieht man immer ein/zwei Tiere die dann „Wache“ schieben. Damit die „Familie“ sich entspannt erholen kann.

Kann es sein, dass deine Hündin die Rolle der Wachhabende übernimmt sobald sie sieht, dass ihre „Herde“ sich liegend ausruht?

Gruss: Gerrit

Hallo,

wenn ihr über einem langen Zeitraum mit eurem Hund draußen
seid, gebt ihr ihm keine  Möglichkeit zu entspannen u. somit
nehmt ihr dem Kleinen die Erlebnisse von draußen zu
verarbeiten 

Das ist doch ein wenig sehr vermenschlicht. Der Hund ist 9 Monate alt und als kleinrassiger Hund damit nahezu erwachsen. Ein solcher Hund ist durchaus in der Lage, Umweltreize zu verarbeiten. Es schadet ihm auch nicht, wenn das Leben draußen ihn ein wenig stresst.

Dadurch ist der Kleine völlig überfordert u. zeigt solche
Verhaltensmuster. Ihr könnt es nur damit ändern in dem ihr den
Hund zu Hause lasst .

Da scheinen mir ausgiebige Spaziergänge doch die weit bessere Alternative. Hunde sind keine Lebewesen, die man besser in die Wohnung sperrt, damit ihnen das böse böse Leben da draußen nichts tut.

An Ruhephasen kann und muss man sicher arbeiten - das geht aber ganz hervorragend auch im Freien.

Schöne Grüße,
Jule

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Erst einmal vielen Dank für die Antworten!

Ihr habt einige Überlegungen bei mir ausgelöst und schließlich konnte das Problem in recht kurzer Zeit befriedigend gelöst werden.

Der Hinweis, dass die Kleine überfordert ist, hatte wohl seine Berechtigung. Allerdings war sie natürlich nicht davon überfordert, so lange draußen zu sein. Denn wie wir wissen stammt der Hund ja vom Wolf ab … Schließlich begann sie mit dem nervigem Wache-halten oft auch schon nach wenigen Minuten bei einem Aufenthalt, wogegen sie bei langen Wanderungen keinerlei Überforderungserscheinungen, sprich keine Gebelle und Gewuffe zeigt. Und trotzdem wir uns konsequent bei diesem Alarmgehabe vor sie gestellt haben, hat sie anscheinend noch nicht das vollständige Vertrauen in unsere Fähigkeiten. Der Tip mit der Box war daher goldrichtig -vielen Dank!

Ergebnis: Da wir oft mit dem Fahrrad unterwegs sind (fahrend und wandernd bzw. schiebend), haben wir sowieso eine Box dabei. Machen wir Rast, dann kann sie frei die Gegend erkunden, was wenige oder auch mal etwas längere Zeit dauern kann. Hat sie alles erkundet, beginnt sie meist mit dem ersten Alarm. Dann nehmen wir sie jetzt in die Box und sie wird ruhig - oft schläft sie dann einfach ein und auch wir können nun in der Sonne dösen:smile:. Dann später kommt sie wieder raus - es wird getobt, gespielt oder/und trainiert, dannach wieder Freigang bis zum ersten Wuffen, nun zurück in die Box usw.
Wir haben es jetzt ein paar mal so gemacht, es hat wunderbar funktioniert. Sie war sogar beim Training besonders aufmerksam und lernfreudig. Vielleicht wird sich mit diesen Maßnahmen die Zeit, in der sie Freilauf hat und keine Alarmbereitschaft zeigt, auch noch verlängern. Und schließlich, am Abend, war sie ausgeglichen und ruhig aber nicht völlig k.o.

Vielen Dank fürs Feedback
Freut mich, dass es funktioniert hat :smile:

Jule

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