Auf meiner Festplatte habe ich den folgenden Text gefunden,
kopiert im Juni 2005 von einer Site, die es jetzt nicht mehr gibt.
Lt. damaliger Quelle stammt der Text aus:
Bastian Sick: Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod.
Zitatbeginn
Ich erinnere das nicht
Sie verstehen es, sich zu tarnen, sie tragen deutsche Alltagskleidung und fallen daher in der Menge kaum auf. Die Rede ist von unsichtbaren Amerikanismen. Heimlich unterwandern sie unsere Syntax, ohne dass wir es sofort merken. Die Wörter klingen zwar noch deutsch, doch die Strukturen sind es nicht mehr.
„I can´t remember that“, erwidert Rumsfeld auf die Frage, ob es vor dem 11. September 2001 Hinweise darauf gegeben nabe, dass Passagierflugzeuge als Waffen eingesetzt werden könnten.
Bei der Übersetzung ins Deutsche wird daraus: „Ich kann das nicht erinnern“, als Überschrift verkürzt zu „Rumsfeld: Ich erinnere das nicht“.
Also wiederum ein Amerikanismus, der sich in die deutsche Sprache eingeschlichen hat. Und viele Amerikanismen erkennt man erst auf den zweiten Blick, wenn überhaupt. Sie kommen im deutschen Gewand, sodass man sie für Sprachangehörige hält. Und heimlich verändern sie unsere Syntax, machen aus „sich an etwas erinnern“ kurzerhand „etwas erinnern“, streichen das sich mit jemandem treffen" zu „jemanden treffen“ zusammen und verwässern unsere Sprache mit fragwürdigen Phrasen wie „das macht Sinn“ (statt „das ist sinnvoll“), „ich denke“ (statt „ich meine“, „ich glaube“), „nicht wirklich“ (statt „eigentlich nicht“) und „einmal mehr“ (statt „wieder einmal“).
Zitatende
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