Imkerei

Liebe/-r Experte/-in,
meine Tochter (12 Jahre Gymn.)soll ein Referat erstellen über den jährliche Arbeitsablauf für einen Imker/in. >Biologie

Hallo
Hier finden Sie wahrscheinlich alles.
http://www.imkerforum.de/
Gruß Jörg

Hallo a.heipi,

das Thema ist natürlich ein weites Feld und ich kann das Referat ja nicht schreiben.
Es gibt aber die ADIZ, das ist eine Bienenzeitung in der jeden Monat in der Rubrik „Monatsbetrachtungen“ geschrieben wird, was in dem Monat getan wird/werden sollte.
Hier ist der Link:
http://www.diebiene.de/sro.php?redid=114341

unter dem die Angaben der letzten zwei Jahre zu finden sind.
Ich hoffe, das hilft weiter.

Viele Grüße
Sabine Graf

PS: Falls es weitere Fragen gibt, können Sie sich gerne nochmals melden.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

der typische Arbeitsablauf eines Imkers im Bienenjahr sieht wie folgt aus (das Bienenjahr beginnt etwa ab Februar/Anfang März).

Februar: Erste Kontrolle am Bienenstand. Freimachen der Fluglöcher, evtl. Futterkontrolle. Gitterboden von toten Bienen säubern.

März: erster Flugbetrieb beobachten, Futterkontrolle, außere Kontrolle nach Weiselrichtigkeit (kann daran erkannt werden, ob die Arbeiterinnen Pollen eintragen oder nicht; bei Polleneintrag ist mit der Königin alles ok). Überflüssige Futterwaben entfernen und auffüllen mit leeren ausgebauten Waben zur Volkserweiterung. Die Königin bekommt somit Platz zum Eier legen (in der Hochzeit bis Ende Mai ca 2500 pro Tag!, das entspricht etwa einer Wabenseite).

April: Einsetzen des 1. Drohnenrahmens, Volkserweiterung (Honigraum, 1 Zarge, leere Mittelwände und ausgebaute Waben). Ständige Kontrolle der Brutwaben und des Legebetriebes der Königin. Einsetzen des 2.Drohenrahmens (diesen bauen die Bienen aus um Drohnen nachzuziehen)

Mai: Evtl. nochmalige Volkserweiterung (zusätzliche Honigzarge). Ausschneiden der Drohenwaben (abwechselnd im 2-wochen-Rhytmus, dies dient der Varroabekämpfung, da die männlichen Bienen im Volk eigentlich keine Verwendung finden, dienen ausschließlich der Begattung noch unbegatteter Königinnen anderer Völker, daher werden die Drohnen im Herbst auch aus dem Volk vertrieben), Schwarmbekämpfung (u.a. durch Ablegerbildung, also die Bildung neuer Völker durch Entnahme einiger Brutwaben aus Völkern, die zum Schwärmen neigen. Daraus entwicklet sich dann durch Zugabe einer neuen Königin ein neues Volk. Schwamrverhinderung z.B. auch durch Ausschneiden der Drohnenwaben, was dazu führt, dass die Arbeiterinnen 1.wieder etwas „zu tun“ haben und 2. die Arbeiterinnen ihren Futtersaft losbekommen, ein Futtersaftstau der Ammenbienen [also der Mutterbienen, die die Maden füttern] führt letztendlich zum Schwärmen eines Volkes: sprich: es wird „zu eng“ im Volk). Kontrolle der Völker im 10-Tages-Rhytmus, Ausbrechen evtl. vorhandener Weiselzellen (wenn das Volk schwärmen will, müssen die Weiselzellen entfernt werden, da sonst nach spätestens 16 Tagen das Volk schwärmt, d.h. die alte Weisel haut mit etwa der Hälfte des Volkes ab, in aller Regel sind die Bienen dann aber verloren, wenn der Imker sie nicht mehr einfangen kann, da ein Volker in freier Wildbahn nicht lebensfähig ist, da spätestens im Herbst ohne Behandlung gegen die Varroa das Volker an dieser Milde zu grunde gehen würde.

Ende Mai/Anfang Juni: 1. Schleuderung des Honigs (Blütenhonig), beide Hongizargen sind i.d.R. voll mit je rund 30 Pfund Honig), Schwarmbekämpfung (s.o.), Honigbearbeitung (der Blütenhonig muss nach einigen Tagen mehrmals durchgerührt werden, damit er schön cremig wird, ansonsten würde der Honig auf Grund der Kristalisationseigenschaften des Fruchtzuckers im Honig steinhart werden), einige Imker gehen nun auch zum Wandern, d.h. sie verlagern ihre Völker an andere Standorte, an dem es mehr Honig gibt (z.B. Heide). Das ist dann notwendig, wenn z.B. aufgrund der örtlichen Begebenheiten kein Honigertrag mehr zu erwarten ist (kein Waldhonig aufgrund fehlender Bäume/Wälder). Erweiterung des gebildeten Ableger durch Zugabe einer zweiten Zarge mit leeren Rähmchen (sog. Mittelwände).

Ende Juni: 2.Schleuderung (jetzt i.d.R. Waldhonig, der von den Honigtauerzeugern auf den Ästen erzeugt wird, Waldhonig kristalisiert nicht, muss daher nicht bearbeitet werden), in der Regel besteht jetzt kein Schwarmtrieb mehr, da sich das Volk bereits wieder auf der Abwärtsentwicklung befindet, d.h. die Königin legt nicht mehr so viele Eier, weiteres Ausschneiden der Drohnenrahmen im 2-Wochen-Rhythmus.

Juli: 3.Schleuderung (Abschleudern des restlichen Honigs, der noch eingetragen wurde), Absetzen des Honigraums und 1.Varroabehandlung.

Anfang August: Wintereinfütterung, d.h. jedes Volks (auch die neuen Ableger, die jetzt etwa so stark sind die die Altvölker) bekommt ca. 15-20 kg Zuckerteig, der wie Nektar in die Waben eigelagert wird und als Winterfütter dient. Manche Imker fütter auch noch Zuckerwasser (Nachteil: Bei Verschüttung des Zuckerwasser am Bienenstand kann es zu Räuberein kommen, d.h. wenn ein Volk merkt, dass es bei einem anderen Volk etwas zu holen gibt, versucht es, dieses Volk auszuräubern, dies ist insbesondere Problematisch weil in dieser Jahreszeit kaum noch Futter in der Natur vorhanden ist. Im Mai käme es beispielsweise niemals zu einer natürlichen Räuberei)

Ende August: 2.Varroabehandlung, Weiselkontrolle (es kann sein, dass ein Volk in dieser Zeit von umweiselt, weil es mit seiner Königin nicht mehr zufrieden ist).

September: evtl. 3.Varroabehandlung, Verengung des Fluglochs zur besseren Abwehrung gegen Feinde

Oktober: Mäusegitter einsetzen zum Schutz gegen kleine Tiere (z.B. Spitzmäuse), Beobachtung des Flugbetriebes (Pollenkontrolle zur Weiselrichtigkeit)

Dezember: 4.Varroabehandlung mit Oxalsäure, Herstellung von neuen Mittelwänden, Reparatur der Bienenkästen (Zargen), Böden und Deckel, Vermaktung der Imkerprodukte (Honig, Pollen, Propolis ect…), Kundenpflege, Entfernen von evtl. toten Völkern vom Stand.

Ich hoffe, ich konnte einen kleinen Beitrag zum Referat ihrer Tochter leisten. Bei weiteren Fragen einfach melden. Ein Literaturtipp meinersteits noch: Ein ausführliches Buch, welches das Bienenjahr sehr interessant und ausführlich erklärt vom Bienenpapst Dr. Liebig: „Einfach Imkern“ von Dr. Gerhard Liebig, Uni Hohenheim, Preis 19.80 EUR

Viele Grüße,

Klaus Wachter

Was tun am Bienenstand
Hallo heipi,
schau doch mal bitte unter www.immelieb.de da findest Du eine Auflistung der Aufgaben x Monat.
gruß
db