Innenisolierung (Styropor-Tapete) ratsam?

Habe ein uraltes kaltes Haus gekauft. Unser Wohnzimmer ist ziemlich groß und die kleine Heizung bringt die Raumtemperatur nur mühselig hinauf. Die Wand auf der Gartenseite ist kalt, wenn man es berührt- trotz heizen. Als wir eingezogen waren, war dort aber tapeziert. Und zwar mit einer dünnen ca 0,5 cm dicken Styropor Isolier-Tapete. (2 Wände) Die haben wir dann weggerissen- Blödsinn haben Freunde und Bekannte gesagt. Von innen isolieren bringt gar nichts. Von außen isolieren – Nur das. Aber da ich über beide Ohren verschuldet bin kann ich mir eine Aussenisolation nicht mehr leisten. Auch in anbetracht dieses Darlehen von der gewissen Bank.
Meine Frage: Warum war jahrelang von dem Vorbesitzer diese dünne Isoliertapete in diesen Wänden. Der muß sich doch was dabei gedacht haben. Soll ich mit ein paar Rollen von dieser Tapete kaufen und wieder tapezieren? Oder bringt das gar nichts. Gibt es dann Schimmelgefahr?
Das gleiche im Treppenhaus. Dort ist nur eine normale Tapete auf der Wand. Aber das Treppenhaus ist EISKALT. Aber wie soll ich denn ein 3 stockiges eiskaltes Treppenhaus heizen. Auch hier spiele ich mit dem Gedanken einer Isoliertapete.
Ist es ratsam?
Im Wohnzimmer?
Oder im Treppenhaus ?

Hallo und guten Morgen,

ich will jetzt nicht zu lange ums Thema herum schreiben.

Die angeblich wärmedämmenden Tapeten hatten bis vor ein paar Jahren eine recht groß aufgelegte Lobby, daher tat sich im Verständnis der Leute auf, dass eine dünne Tapete mit Styroporanteil eine Wärmedämmwirkung bringen kann.
Das ist natürlich purer Blödsinn, wenn man mal überlegt, dass eine Außenisolierung zum heutigen Stand der Technik mit 140 mm Styroporstärke hergestellt wird.
Das einzige was man mit dieser Tapete erreicht ist, dass die Wandfläche „handwarm“ wird. Dies liegt an dem Styroporanteil der Tapete der die Wärme der Hand nicht aufnimmt und somit sich sofort wärmer anfühlt. Energetisch betrachtet bringen diese Tapeten fast gar nichts. Da mag der nette Mann vom Baumarkt anderer Meinung sein, aber stimmt nun mal nicht.
Das Problem was Du hast, ist eine kalte Außenwand. Die wird von außen kalt und kann nur auf einen gewissen Wärmeverlustwiderstand gebracht werden, wenn man auch gegen die Kälte arbeitet bevor diese ins Mauerwerk gelangt. Somit ist eine Wärmedämmung von außen ratsamer als alle anderen Lösungen, aber -wie Du schon richtig sagtest- auch recht kostenintensiv.

Grundsätzlich würde ich bei einer gewissen Geldnot nach einem Hauskauf erstmal die Dimensionierung der Heizkörper prüfen. Eventuell sind die einfach auch noch zu klein bemessen um ein angenehmes Raumklima herzustellen. Da kann Dir ein Unternehmen mit Sicherheit helfen.

Im Treppenhaus hatte man früher ja gar keine Heizung normalerweise montiert…hier gilt natürlich zuerst die Prüfung ob eine Heizung in diesem Beeich wirken kann, oder wie die Dimensionierung der vorhandenen Heizkörper ist.

Als noch relativ günstige Wärmedämmung von Innen ist die Herstellung einer wärmedämmenden Vorsatzschale mit Metallständerwerk, Wärmedämmung, Dampfbremse und z.B. Gipskartonbeplankung. Die jedoch kostet neben dem Geld auch noch Platz…

LG
Oliver

Hallo,

über die Isoliertapete hat mein Vorredner ja schon alles gesagt. Nur würde ich sogar noch das Wörtchen „fast“ im Zusammenhang mit der Energieeinsparung weglassen. Spare dir das Geld für die Tapete und heize etwas mehr.

Ich bekomme den Eindruck, dass du das erste Mal in einem unsanierten Altbau wohnst. Da ist frieren im Winter beim Wechseln der Räume und auf der Toilette Standard. :frowning:
Das Treppenhaus ist nicht dazu gedacht um geheizt zu werden. Was dir bleibt ist alle Türen zu schliessen und wirklich nur den Raum zu heizen indem man sich aufhält. Besonders zugige Türen und Fenster im Winter mit dicken Vorhängen zuhängen hilft auch.

MfG

Hallo
Habe zufällig eine NEUHEIT-Innenisolier-Tapete gefunden

Was haltet ihr von den 2 links

http://www.baulinks.de/webplugin/2009/1frame.htm?041…

http://www.erfurt.com/cms/products/diy/klimatec-ther…

Hallo!

Habe ein uraltes kaltes Haus gekauft.

Glückwunsch :smile:

Die Wand auf der Gartenseite ist kalt,
wenn man es berührt- trotz heizen.

Ich nehme an, das ist Richtung Norden?

Ich wohne auch in einem älteren Haus. Als wir das kauften, war die Küche auch mit solch einer Styroportapete tapeziert. Ich hab sie runtergekratzt: Auf der Tapete und unter der Tapete war alles schwarz geschimmelt. So etwas kommt mir nicht mehr ins Haus.

Die anderen haben Dir ja die Dämmeigenschaften schon mal vorgerechnet.

Meine Frage: Warum war jahrelang von dem Vorbesitzer diese
dünne Isoliertapete in diesen Wänden. Der muß sich doch was
dabei gedacht haben.

Äh, davon würde ich nicht unbedingt ausgehen. Vorbesitzer machen so einiges, was man nicht nachvollziehen kann :wink:

Das gleiche im Treppenhaus. Dort ist nur eine normale Tapete
auf der Wand. Aber das Treppenhaus ist EISKALT. Aber wie soll
ich denn ein 3 stockiges eiskaltes Treppenhaus heizen.

Gar nicht. Türen zu machen. Ebenso andere ungenutzte Räume.

Hm, eine Idee wäre es noch, nur die Nordseite des Hauses von außen zu dämmen, keine Ahnung wie sinnvoll und technisch sauber das dann ist.

Grüße
kernig

Hallo,

Habe zufällig eine NEUHEIT-Innenisolier-Tapete gefunden
Was haltet ihr von den 2 links
http://www.baulinks.de/webplugin/2009/1frame.htm?041…
http://www.erfurt.com/cms/products/diy/klimatec-ther…

das ist reine Werbung und Werbung muß selbst nach dem Gesetz keinerlei
Wahrheitsgehalt haben.
Ansonsten sind es ein Haufen sinnloser Behauptungen, reichlich
physikalischer Nonsens und Esoterik.
Gruß Uwi

Was haltet ihr von den 2 links

  • Hoffentlich funktioniert das nicht!
    Wenn doch, dann brauchst nicht mehr in den Wald zu fahren um Pilze zu sammeln.
    Im Ernst jetzt, eine Innenisolierung macht nur wirklich Sinn wenn sie auch richtig gemacht und berechnet ist. Ein pauschal auf die Wand geklebter Putzlappen hat wahrscheinlich den gleichen Effekt.
    Leider ist das ganze eine Werbevera… .
    Und wenn es doch funktioniert, wird die Mauer kalt und es kommt zum Tauwasserausfall und dann schimmelt es - und nicht zu knapp. Denn wenn die Tapete wirklich diffusionsoffen ist kommt auch Wasser an die Wand. Und wenn die Tapete aus irgendwelchen Gründen wirklich keine Feuchtigkeit Richtung Wand durchlässt, kannst du nicht mal ein Bild aufhängen, da erstens der Nagel ein Loch in die Tapete macht (Steckdosen, Schalter ect. mal sowieso ausgenommen) und zweitens das Bild oder auch vorgestellte Möbel die Diffusion verhindern und es deshalb dahinter schimmeln muss.

MfG
Uli

Hallo,

Die angeblich wärmedämmenden Tapeten hatten bis vor ein paar
Jahren eine recht groß aufgelegte Lobby, daher tat sich im
Verständnis der Leute auf, dass eine dünne Tapete mit
Styroporanteil eine Wärmedämmwirkung bringen kann.

So Pauschal kann man die Dämmwirkung nicht abstreiten.
Klar, man muss die konkreten Verhältnisse sehen.
Wenn bei einer massiven Ziegel- oder Betonwand ohne jegliche
Wärmedämmung der Wärmewiderstand eh miserabel ist, dann bringt auch
eine dünne Isolierschicht schon etwas Verbesserung.
Da können selbst 5mm Styropor schon 30-50% Verbesserung bringen.

Bei einer Wand aus Material mit deutlich besseren Dämmeigenschaften
wird der Effekt natürlich schnell deutlich unter 10% liegen und
somit vernachlässigbar.

Das ist natürlich purer Blödsinn, wenn man mal überlegt, dass
eine Außenisolierung zum heutigen Stand der Technik mit 140 mm
Styroporstärke hergestellt wird.

Da wird dann aber auch Faktor 5…10 bessere Wärmedämmung erwartet
und nicht nur 0,3…0,5.

Das Problem was Du hast, ist eine kalte Außenwand.

Was eben auf miese Dämmung hindeutet und genau da wirkt ein wenig
mehr Dämmung zwar nicht umwerfend, aber eben doch schon merklich.

ist eine Wärmedämmung von außen ratsamer als alle anderen Lösungen,

Ja, aber nicht weil sie innen nicht wirksam wäre, sondern weil es
bauphysikalisch sinnvoller ist, den Taupunkt so weit wie möglich
nach außen zu verlegen und nicht wie hier, möglicherweise
gleich hinter die Tapete, was dann zu ersthaften Problemen führen kann.

Als noch relativ günstige Wärmedämmung von Innen ist die
Herstellung einer wärmedämmenden Vorsatzschale mit
Metallständerwerk, Wärmedämmung, Dampfbremse und z.B.
Gipskartonbeplankung. Die jedoch kostet neben dem Geld auch
noch Platz…

Genau, und ganz wichtig ist hier wieder die saubere Ausführung mit
korrekt durchgängiger Dampfbremse, sonst hat man wieder obiges
Problem mit dem Taupunkt gleich hinter der Verschalung.
Gruß Uwi

Also soll ich von dieser Messeneuheit (Den 2 Links) der neuen Innenisoliertapete die Finger davon lassen - wenn ich das richtig verstehe. Im kaltem Zimmer sitzen und einfach sparen auf eine Außenisolierung. Ist das so richtig?

Hallo,

Also soll ich von dieser Messeneuheit (Den 2 Links) der neuen
Innenisoliertapete die Finger davon lassen - wenn ich das
richtig verstehe.

Das Zeugs bringt sehr wahrscheinlich genau so viel oder weniger als
die alte stinknomale Styroportapete. Der Effekt geht hauptsächlich
über die Dicke ds Materials und nicht über das Material selbst, weil
das Styropor schon annähernd die niedrigste machbar Wärmeleitfähigkeit
als Baustoff hat. Den Schwachsinn mit Rückreflektion der Wärme kannst
du getrost unter ganz großer Verblödungs-Werbung abhacken.

Im kaltem Zimmer sitzen und einfach sparen
auf eine Außenisolierung. Ist das so richtig?

Kannst du mal messen, wie kalt die Außenwände sind
(-> mit Oberflächenthermometer). Dazu braucht man noch die mittlere
Außentemp.(nicht bei Sonneschein)und die Temp. im Zimmer (Raummitte).
Daraus kann abschätzen wie schlecht die Wanddämmung wirklich ist.

Eine wirksame Maßnahme zur Innendämmung wurde ja schon genannt
(Vorsatzverschalung). Das kann man als halbwegs befähigter Bastler
auch selber machen.
Alternativ kann man evtl. auch eine Wand aus Porenbeton (z.B. Yton )
vor mauern. Wenn man z.B. Platten mit 200mm komplett vor eine kalte
Außenwand setzt, wird die Wand sicher auch deutlich wärmer.
Der Verlust an Raumfläche wird bei einem großen Zimmer leicht zu
verschmerzen sein. Vorteil dieser Methode ist, dass das Material
Diffusionoffen ist und der Taupunkt nicht an einer Oberfläche, sondern
in der Wand liegt, was Schimmelprobleme vermeidet ohne dass man eine
korrekte Dampfbremse braucht.
Gruß Uwi

Hallo Ordoban
lasst bloß die Finger von Styroportapeten ihr bewirkt genau das Gegenteil. Ihr schafft den Taupunkt nach Innen und Schimmel an eure teure Styroportapete die euch der " Fachverkäufer" vom Baumarkt angedreht hat.Es gibt andere Lösungen und für Aussenwärmedämmung
ist euer Vermieter zuständig wenn die Wohnung nicht heizbar ist bei normalem Heiz.- und Lüftverhalten.

mfg Fassade

Hallo Oliver,

Als noch relativ günstige Wärmedämmung von Innen ist die
Herstellung einer wärmedämmenden Vorsatzschale mit
Metallständerwerk, Wärmedämmung, Dampfbremse und z.B.
Gipskartonbeplankung. Die jedoch kostet neben dem Geld auch
noch Platz…

Aber der Platz ist nicht vergeudet, denn den nimmt mit hoher Wahrscheinlichkeit dann die Schimmelpilzzucht ein

bje