Insolvenzwelle von Kleinunternehmen wie Cafes?

Moin,

Ist das denn wirklich für alle Produkte aller Bereiche gültig?

Bei uns ist es anders herum, die uns bedienende (wahrscheinlich) Vietnamesin in dem einen Nachbardorf ist wesentlich effizienter und sicherer als der Blumenhändler im anderen Nachbardorf, auch wenn seine Sprachkenntnisse deutlich besser sind. Und nun?

Das steht außer Frage, nur bitte nicht von den eigenen lokalen Gegebenheiten global auf alle anderen Läden schließen, zumal deine Prämisse des geringeren Preises nur ein Seite der Medaille ist.

Auch die steht außer Frage, das Thema köchelt schon mindestens seit über 10 Jahren, aktuell natürlich noch stark beschleunigt. Damit wir uns beide richtig verstehen, mir geht es überhaupt nicht darum. alle Läden aller Branchen mit aller Macht und Kraft zu retten. Die, die bislang sich so gerade über Wasser gehalten haben, werden untergehen, wahrscheinlich wäre das auch ohne Covid 19 geschehen.
Parallel dazu überlegen die Städteplaner, ob und wie die Stadt dieser Zukunft im Inneren aussehen muss. Das führt gerne zu Donut-Dörfern, innen hohl, außen wohnen alle.
(Denk an den typischen früheren Fernsehladen, der ist schon lange weg.)

Und nein, nicht alles muss im kleinen Laden vor Ort automatisch teurer sein: https://web.de/magazine/ratgeber/finanzen-verbraucher/amazon-einzelhandel-einkaufen-zdf-dokumentation-35336676

-Luno

Ist doch einfach: man fährt zu dem, bei dem man sich wohler fühlt. Es ging ja nicht primär um die Sprachkenntnisse, sondern um die Freundlichkeit und die Effizienz und letztere steigt im Normalfall, wenn man sich mit seinem Gegenüber sturzfrei verständigen kann. Wenn man gegenseitig dreimal nachfragen muß, was der andere wohl gemeint haben könnte, ist das halt suboptimal.

Es ist zumindest so, daß der stationäre Handel aufgrund von Lagerkosten, Mieten/Grundbesitzabgaben, Personal und vielen anderen Faktoren a) teurer ist (bei allem, was keiner Preisbindung unterliegt) und b) natürlich nur einen Ausschnitt aus dem insgesamt verfügbaren Warenangebot anbieten kann. Hinzu kommt, daß ein Nachteil des online-Handels inzwischen weggefallen ist, nämlich die fehlende Beratung. Neben Fotos gibt es überall ausführliche Produktbezeichnungen und in der Regel auch Telefonnummern, unter denen man Beratung erhält. Lediglich die Haptik, Farbnuancen und Geruch kann man im stationären Handel besser beurteilen.

Zu den Preisunterschieden: die fallen natürlich ganz unterschiedlich aus - das sind mal wenige Prozent und Centbeträge, nach oben gibt es da aber kaum Grenzen. Ich bin der Ansicht, daß jeder Konsument seine eigene Wohlfühlgrenze haben darf und sollte, ohne daß man ihm Vorwürfe macht. Klar: wer sich beklagt, daß der lokale Einzelhandel stirbt, sollte sich seine Schreibwaren nicht schicken lassen, aber selbst da ist es jedem selbst überlassen, wie sehr er sich zum Narren macht bzw. wo er die Grenze zieht, ab der er Unternehmer mit seinem Geld über das notwendige Maß hinaus finanziert/alimentiert.

Es fällt mir schwer, das ernstzunehmen. Als Beispiel wird ja primär der Sportschuh genannt und da funktioniert die Welt schon sehr speziell. Wenn der Schuhladen ein älteres Modell mit Rabatt verkauft, das bei Amazon nur noch bei Drittanbietern für übertriebene Preise angeboten wird, mag so etwas möglich sein, aber ernsthaft in die Welt zu setzen, der weltgrößte online-Händler (und damit auch größter Einkäufer = Rabatte) soll fast 20% teurer sein als der stationäre Handel mit seinen Ladenlokalen in Innenstadtlagen? Im Leben nicht.

Aber sei es drum: das war ja auch nicht das Thema.

Gruß
C.