Hallo Heinrich!
http://www.kath.net/detail.php?id=15850 )
Klopfen wir doch mal den Artikel der Katholischen Nachrichten auf Glaubwürdigkeit und Stichhaltigkeit ab:
Die Europäer haben nach Ansicht des US-amerikanischen Islamexperten und Historikers Prof. Bernard Lewis :den Kampf gegen eine Islamisierung aufgegeben. Sie hätten in jedem Bereich vor dem Islam kapituliert, in einer :Art der Selbsterniedrigung, politischen Korrektheit und des Multi-Kulturalismus.
Ich kann in Europa keine Islamisierung zu. „Kampf gegen eine Islamisierung“ hat hier wenigstens in den letzten Jahrhunderten nicht stattgefunden und den nicht stattfindenden Kampf kann man nicht aufgeben.
Die Muslime scheinen kurz vor der Übernahme Europas zu stehen
Eine Behauptung ohne erkennbaren Hintergrund. Abwegiges Geschwätz.
Nach seinen Worten verlieren die Europäer ihr Selbstbewusstsein: „Sie haben keinen Respekt vor ihrer eigenen :Kultur.“
Die Aussage steht im Widerspruch zur Geschichte und zur Entwicklung des letzten halben Jahrhunderts. Ein Europäisches Selbstbewußsein und eine gemeinsame Europäische Kultur, die sich auf wirtschaftlicher Verflechtung, demokratisch organisierten Gesellschaften, Harmonisierung der Rechtsordnungen und gemeinsamen Werten gründet, entwickelte sich überhaupt erst in den letzten Jahrzehnten mit der EU. Ist schon seltsam, wenn ein Historiker die Entwicklung eines Flickenteppichs aus sich gegenseitig bekriegenden Nationalstaaten zu einer Union mit gemeinsamer Politik als „Verlust des Respekts vor der eigenen Kultur“ begreift (oder eben nichts begreift).
Zur atomaren Bedrohung durch den Iran sagte der Historiker, die Abschreckungsdoktrin des Kalten Krieges :funktioniere nicht gegenüber dem iranischen Präsidenten Mahmud Achmadinedschad: „Für ihn ist eine :beidseitig garantierte Zerstörung keine Abschreckung, sondern eher ein Anreiz.
Abgesehen davon, daß bisher von atomarer Bedrohung durch den Iran keine Rede sein kann - das Land verfügt über keine atomaren Waffen - kann von der Fähigkeit zu gegenseitiger Vernichtung keine Rede sein. Das in Europa versammelte nukleare und konventionelle Waffenarsenal ist gigantisch und im Iran ist vergleichsweise gar nichts. Alte Panzer und ein paar alte Flugzeuge, vergammeltes Zeug, das kaum noch einsatzfähig ist, sind keine Bedrohung, jedenfalls nicht für Europa.
Wir wissen bereits, dass den regierenden Ajatollahs die massenweise Tötung ihrer eigenen Leute völlig egal ist :… Wenn sie viele ihrer eigenen Leute töten, geben sie ihnen eine schnelle und kostenlose Eintrittskarte in den :Himmel.“
Die massenhafte Tötung auch eigener Leute nehmen ausnahmslos alle Kriegsherren billigend in Kauf. Die beiden Weltkriege, Korea, Vietnam, Afghanistan, Irak - stets rechnen die dafür verantwortlichen Politiker und Militärs die eigenen Verluste ein. Ob man zur Rechtfertigung irgendwelchen religiösen oder anderen Humbug bemüht, ändert am Sachverhalt nichts. Im übrigen sind als Begleitmusik von Konflikten immer die gleichen Töne zu hören: Der jeweils anderen Seite wird besondere Gefährlichkeit und Brutalität attestiert. Das haben wir doch wirklich sattsam über Jahrzehnte genießen dürfen, als quer durch Deutschland die Grenze zwischen 2 Machtblöcken verlief. Das haben wir im Irak bestaunen dürfen, als es hieß, man müsse gegen bedrohliche Chemiewaffen vorgehen. Das haben wir über Afghanistan gehört, weil wir dort unsere Freiheit verteidigen müssen.
Sofern Herr Lewis vom Autor der Katholischen Nachrichten nicht verfälschend zitiert wurde, ist er ein blinder Ideologe, der mindestens das letzte halbe Jahrhundert Geschichte nicht mitbekommen hat. Als Historiker ist er jedenfalls keine Zierde seiner Zunft. Unter der Voraussetzung zutreffender Zitate ist Herr Lewis auch als Islamwissenschaftler eine Fehlbesetzung. Er verfügte sonst wenigstens über rudimentäre Kenntnisse der persischen/iranischen Geschichte und hätte dann eine ungefähre Vorstellung, mit welchen Sprüchen (vor dem Hintergrund von Besatzung und Fremdbestimmung über Generationen sowie verbreiteter Armut) im Iran weltliche und religiöse Führer beim überwiegend ungebildeten Volk landen können. Das Spiel funktioniert nach uralten Rezepten, wobei Herr Bush mit genau den gleichen Zutaten kocht: Man braucht ein ordentliches Feindbild. Je nach Lage sichert man als wackerer Kämpfer seine Wiederwahl oder schart mit markigen Sprüchen seine Anhänger um sich. Kindergarten.
Gruß
Wolfgang