Ich werde auch das Gefühl nicht los, hier irgendwie etwas von
oben herab behandelt zu werden (eben war ich noch „Du“, dann
„der Fragesteller“).
Das hat nen ganz simplen Grund:
Wenn ich eine Antwort auf einen Artikel von Person A schreibe, mich dort aber auf Person B (eben den Fragesteller) beziehe, dann kann ich ja nicht DU schreiben, denn würde ich ja Person A meinen, nicht B.
Also:
ich antworte nun DIR.
Wir Elektriker nehmen unsere Arbeit recht wichtig. Meines Erachtens zu Recht, weil Fehler unmittelbare Gefahren für Leib, Leben und Sachwerte haben.
Genau genommen darf niemand eine Leuchte selber installieren, wenn diese ans 230V Netz angeschlossen werden soll.
Und nun kommt die feine Unterscheid, der Grat, auf dem wir wandern:
Wieviele Kenntnisse hat der Selbermacher?
Kann man es verantworten, ihm eine Anleitung zu geben für eine Arbeit, die er eigentlich nicht ausführen dürfte?
Also eine Abwägung von
erforderliche Kenntnisse versus Schwierigkeit
Die Messergebnisse von Dir waren verwirrend.
Alte Leiterfarben durften relativ frei benutzt werden und wurden in der Realität noch viel wilder benutzt, als zulässig.
Schutzleiter und Neutralleiter haben das selbe Potenzial, sie sind in den meisten Installationen sogar an Hausanschlusskasten oder Zählerschrank oder Unterverteilung auf der selben Klemme zusammengeklemmt. Ohne Fehlerstromschutzschalter kann man sie dann praktisch nicht auseinanderhalten. Und trotzdem birgt der Fehlanschluss Gefahren. Benutzt man irrtümlich als stromwegführende Ader den Schutzleiter, dann wird das funktionieren (ohne Fehlerstromschutzschalter). Wo ist das Problem???
Das Problem kommt dann, wenn der eigentlich als reiner Schutzleiter gedachte Leiter irgendwo ne lose Klemme oder einen schlechten Kontakt hat. Das kommt häufiger vor, als man denkt! Wer alte Abzweigdosen öffnet, weiß, dass ursprünglich vor 30 Jahren mal fest angezogene Schraubklemmen quasi lose auf den Adern sitzen. Kupfer ist halt weich. Löst sich da die Klemme des Schutzleiters, dann fließt der Strom nicht mehr (nur) zum Sicherungskasten, sondern auf die Gehäuse der mitangeschlossenen Geräte. Bestenfalls kribbelt es beim Anpacken, schlimmstenfalls folgt ein Auftrag für den Bestatter.
Und das, obwohl alles funktioniert hat und nur eine blöde Ader in der falschen Klemme saß!
Also ist das Problem nicht trivial.
Zweitens:
Du hast in einer Antwort Fachbegriffe durcheinander geworfen, die jemand mit genügend Ahnung nicht mixen würde.
Damit steht für mich fest, dass Deine Fachkenntnisse mit Mängeln behaftet sind. Sorry, ich beleidige Dich hiermit definitv nicht, sondern ich stelle nur fest, dass Du Dich (so wie etwa 99% der Bevölkerung) eher wenig auskennst.
Ich folgerte also:
Ein eher schwieriges Problem und eher wenig Kenntnisse.
Als Fachkraft habe ich die Pflicht, keine Tips zu geben, die zu einer Gefährdung führen können.
Also habe ich erstmal nur Anweisungen zu Messungen gegeben, die Du ja nicht durchführen konntest.
Als Schluss blieb dann leider nur der einzig verantwortbare Hinweis:
Lass es von jemandem mit mehr Kenntnissen und besserer Ausstattung machen.
Die Lampen hängen übrigens und laufen wunderbar.
Ein Ergebniss, dass für den Laien befriedigend ist.
Der Fachmann hofft, dass Du in dieser 50:50 Lotterie den Gewinn gezogen hast und nix passiert.
Eine funktionierende Lampe alleine ist kein ausreichendes Kriterium für richtigen, sicheren Anschluss!