Katze setzt Kot nicht in das Katzenklo

Guten Morgen,

vor zwei Wochen haben wir zwei einjährige Katzen aus dem Tierheim adoptiert. Von meiner alten Dame musste ich mich leider Anfang Juli verabschieden.

Auf den Umzug und das neue Futter reagieren beide mit Durchfall, aber sie fressen und trinken gut und unser Sorgenkind legt dem Anschein nach auch gut zu.

Das Sorgenkind ist zutraulicher, begann schon nach ein paar Tagen mit der Erkundung des Hauses und kurze Zeit später mit intensivem Kampfschmusen. Sie hängt sich dabei gern über meine Schulter. Sie macht viel Milchtritt und das zwickt ganz schön an Bauch, Brust, Hals, Schulter, Haaransatz. Sie lässt sich überall streicheln und untersuchen und wehrt sich nie. Ich glaube, man könnte sie mit einem Tragetuch eng an den Körper binden und sie fände das sogar gut. Sie weckt mich oft, indem sie auf meinem Haar um meinen Hinterkopf gewickelt liegt und ich die Krallen am Haaransatz spüre. Bei meinem Liebsten macht sie das weniger, ich bin zur Zeit aber auch sehr viel mehr zuhause.

Urin landet zuverlässig im Katzenklo oder Blumentopf (den Topf würde ich auch gern abgewöhnen), nur der breiige Kot leider nicht. Anfangs landete der immer 10 cm bis 2 m vom Klo oder Blumentopf entfernt auf dem Fußboden. Seit wir mal interveniert haben, weil es für uns Menschen echt schwer ist, zuzusehen, wie Durchfall auf den Fußboden gespritzt wird, meidet sie die Nähe der Klos. Seitdem reiße ich mich zusammen, schimpfe nicht und mache es möglichst zügig mit Zitronenreiniger sauber. Sie reagiert aber immer sehr ängstlich und hält Abstand. Mein Lebensgefährte macht das auch so, hat dabei aber mehr Wut im Bauch. Jetzt ist es auch ein paar Mal vorgekommen, dass sie zu mir gekommen ist und vor meinen Augen nur zwei Meter entfernt den Kot abgesetzt hat, gestern sogar in die Küche nur zwei Meter von den Näpfen entfernt. Sie guckt mich dann mit großen Augen an. Warum macht sie das?

Seit zwei Tagen nähert sie sich wieder dem Klo an, wo wir einmal interveniert hatten.

Zuerst hatten wir zwei Haubenklos, eines im Keller und eines im Dach, wo sie sich zu Beginn versteckte. Die Hauben sind weg und das aus dem Keller wanderte hoch ins Bad beim Schlafzimmer, wo sie sich inzwischen viel aufhält. Zusätzlich gibt es zwei Stapelboxen mit Streu, eines davon im Keller und die andere ebenfalls im Dach.

Was können wir tun? Wie bringen wir sie dazu, den Kot in die Klos zu setzen?

Danke
Schnoof

Breiiger Kot? Eigentlich sollten das geformte Würstl sein. Eventuell stimmt was nicht mit der Verdauung.

  1. Zur Tierärztin gehen und die Sache mit dem Durchfall abklären lassen.

  2. Mehr Klos. Wenn ein Mensch Durchfall hat, will er auch nicht erst noch ein paar Stockwerke erklimmen müssen.

  3. Anderes Katzenstreu. Nicht jede Katze mag jedes Streu. Hier hilft es auch, im Tierheim nachzufragen, was die bisherigen Gewohnheiten waren.

  4. Geruchsneutrales Reinigungsmittel. Die meisten Reinigungsmittel riechen schon in Menschennasen ziemlich fies, und Katzennasen sind deutlich empfindlicher.

  5. Zur Tierärztin gehen und die Sache mit dem Durchfall abklären lassen.

:paw_prints:

Dass der Durchfall auch nicht perfekt ist, weiß ich. Allerdings reagieren Katzen nun mal auf Veränderungen empfindlich. Die zutraulichere war nach der Adoption aus dem Tierheim vier Tage unsichtbar, die andere hat sich erst nach zehn Tagen aus ihrem Versteck getraut. Erstere war schon mal in einer anderen Familie, die haben sie aber wieder wegen Nachweis von Corona zurück gebracht (haben aber über 90 % der Tierheimkatzen). Und die waren wohl wegen des Durchfalls viel beim Tierarzt. Das hat das Tierheim aber nicht sofort verraten.

Futtermittel von Typ Schonkost, Gastro oder Hypoallergen bessern auf jeden Fall die Konsistenz und Häufigkeit. Nach dem Katze Nr. 2 auch auf der Bildfläche erschien, wurde es wieder schlechter, ob wegen der „Konkurrenz“ oder wegen der Leckerlies kann ich nicht sagen. Jetzt gibt es nur noch Schonkost und es wird wieder besser.

Wir haben überall dort Klos, wo sie von Anfang an Häufchen hinterlassen hat, der Weg ist ihr nicht zu weit. Sie geht ja mitunter sogar hoch ins Dach an drei Klos vorbei (mit unterschiedlichem Streu), um es in die hinterste Ecke zu machen. Ob Blumenerde, Pflanzgranulat oder Streu, ist ihr für den Urin egal, da buddelt sie auch. Ich hab eher das Gefühl, sie hat Angst vorm Scheißen.

Der Zitronenreiniger soll sie von bestimmten Stellen fern halten, mitunter klappt das auch. Wir können ja nun mal nicht überall Klos aufstellen. Und irgendwie muss da ja auch der Kotgeruch weg. Ich hab Duftstoffallergien, der Haushalt ist nahezu duftstofffrei, bei Reinigern (Bad, Möbel, Böden) gibt es aber keine duftstofffreien zu kaufen.

Geld sparen will ich nicht, aber ich will sie auch nicht unnötig stressen. Sie haben glänzendes Fell, sind aktiv, nicht dehydriert und gerade das Sorgenkind nimmt bei uns zu, wird eigentlich schon fett. Wenn es stressbedingt ist, wird es mit Tierarztbesuchen nicht besser (und danach klang es im Tierheim). Die Impfungen sind bald fällig, bis dahin möchte ich sie entspannen und eingewöhnen lassen. Auf manche Fragen antworten sie nicht im Tierheim, aber vielleicht können sie auch nicht, in dem Raum waren ja mehr als fünf Katzen. Und sie ist doch zu jung und zu anhänglich, um im Tierheim zu enden.

Was mit den Analdrüsen, wenn Du glaubst, sie „hätte Angst vorm Scheißen“. Bei sehr weichem Kot über längeren Zeitraum, werden sie nicht ausreichend entleert und es können sich Beschwerden entwickeln

Symptome zeigt sie nicht, sie setzt sich hin, lässt sich überall anfassen, rutscht auch nicht mit dem Hintern über den Boden. Aber danke für den Tipp, an die Drüsen hätte ich nicht gedacht. Die sollten wir in jedem Fall im Auge behalten.

Wir wissen halt nicht viel über die Vorgeschichte. Die Anhänglichkeit mir gegenüber ist verblüffend. Das Kot absetzen entweder ganz weit weg oder direkt vor meinen Augen kommt mir auch komisch vor.

Das Rutschen zeigen sie nicht unbedingt. Wenn sich die Sache nicht bessert, TA drauf hinweisen. Nachgucken schadet ja nicht.
Alles Gute,
Eva

Nun ist schon sehr viel Zeit vergangen und wir waren schon längst beim Tierarzt zur jährlichen Untersuchung und zum Impfen. Der Tierarzt war mit unserer Durchfallkatze sehr zufrieden und ist sich sicher, dass sie eine Autoimmunerkrankung des Darms hat, die zu Unverträglichkeiten und Durchfall führt.

Mit Schonkostfutter ist es besser geworden. Sie fühlt sich offensichtlich sehr viel wohler. Bei Stress machte sie es mitunter direkt vor unseren Augen. Beide dürfen nun durch eine Katzenklappe ein und aus, wie sie mögen. Seitdem haben wir es nicht mehr so im Blick.

An Schlechtwettertagen hat sie auch ins Katzenklo gemacht, aber oben auf, nicht verbuddelt. Leider verbuddelt sie auch draußen nicht und bevorzugt die gepflasterten Auffahrten in der Nachbarschaft.

Sie hat leider irgendwo eine Futterquelle aufgetan, hat uns stolz ein Stück Wiener Würstchen geschenkt und kommt oft übel riechend mit Blähungen nach Hause.