Kaufberatung

Hallo!
Mein Rechner hat mittlerweile 7-8 Jahre auf dem Buckel.
Damals war er unteres High End…
Jetzt will ich mir wieder einen guten Rechner holen.
Allerdings gibt es einige Fragen die sich dabei auftun.
Meine Zwecke werden sein: Programmierung, Grafikbearbeitung und Spiele (und zwar endlich mal wieder neue :smiley:)
Ich will ein Dual-Boot-System mit Linux (Ubuntu) und Windows Vista/Seven machen, um Linux als normales Bestriebssystem zu verwenden und Window szu spielen.

-Überlegt habe ich mir einen Core i7 zu holen (den schwächsten - 920). Macht das sinn für meine Zwecke?
-Als board schwanke ich noch zwischen dem ASUS P6T Deluxe, X58 und dem ASUS P6T Deluxe Palm OC, X58 (oder so ähnlich). Sind das gute boards? Was genau ist der Unterschied?
-Als Ram wollte ich einen Kingston ValueRAM DDR3 1333Mhz 3x1Gb Kit holen… Ist der Ram gut oder eher schlecht?
-Bei der Grafikkarte bin ich etwas verwirrt immoment. Es soll auf alle fälle eine Nvidia sein, denn die ATI Linuxtreiber sind müll… Ich bin hierbei auf die Zotac Geforce GTX 260² mit 896MB GDDR3 in 55nm technologie gestoßen. Ist die brauchbar um auch noch in zukunft neue spiele spielen zu können?
-Als Festplatte habe ich eine Samsung Spinpoint F1 750GB angepeilt
-als Netzteil eine 750W Thermaltake ToughPower. Langt das? ist das Netzteil auch gut?
-als CPU-Lüfter hatte ich vor den boxed lüfter zu nehemn, weil ich gelesen habe, dass der gar nicht mal so schlecht/laut sei. ist das so richtig?

Danke schonmal für eure Mühe!

Hallo Tominator,

Quad-Core reicht meiner Meinung nach… wenn überhaupt. Ansonsten am besten ein Core2 und den dann richtig takten bzw. mehr ins „tuning“ investieren als in mehr Kerne, die sowieso von den meisten Applikationen nicht unterstützt werden. Grafikbearbeitung vielleicht, ja. Aber da hole dir doch lieber ein ordentliches SLI/Crossfire Paar Grafikkarten und belasse es bei 2 bzw. max. 4 Kernen, die du dann ordentlich taktest. Wichtig ist, dass die Hardware die du kaufst auf Performance optimiert sind. KVR aber dann einen i7? Hol dir lieber ordentlichen Ram für das Geld, was du dort sparst. Graka 4870 X2 oder die „normale“ 4870 für die etwas kleineren Kassen.
Thermaltake Netzteil? FORGET IT! Thermaltake hat die größte „Scheinleistung“ aber nix dahinter, daher definitiv lieber Enermax.
Mainboard eigentlich relativ. Empfehlung Asus, aber definitiv KEIN ASROCK (dat iss der Abfall von Asus :wink:) und Lüfter joah. Wenn du magst nimmst den Boxed lüfter, ansonsten hab ich da keine speziellen Empfehlungen für dich. Festplatte nuja… Performance ganz klar Velociraptor von Western Digital, oder irgendwas andres nettes. Wenn du punkten willst, Raidcontroller rein und 2 Western Digital S-ATA2 Raid-Edition III rein (Kapazität nach belieben) und lässt sie im Raid0 laufen.

Hoffe ich konnte dir helfen.

So far,
Stefan

Hallo,

-Überlegt habe ich mir einen Core i7 zu holen (den schwächsten

  • 920). Macht das sinn für meine Zwecke?

schwach ist der Prozessor auf jeden Fall nicht, sondern so etwa das Leistungsstärkste, was es gibt. Zumindest bei gut parallelisierbarer Software, die viel Gebrauch von SSE4 macht, wie Audio- und Video-Encoding, rendern und packen ist der Core i7 eine Klasse für sich. Da reicht der ‚kleine‘ Core i7 920 auch aus, die paar Prozent Unterschied zum etwas höher getakteten 940er machen das Kraut nicht fett.

Bei anderen Anwendungen sind die älteren Quadcores Intel Core2 Quad und AMD Phenom II X4 relativ gleichwertig. Bei Spielen liegen die Core2 Quad - Varianten mit vollen Cache-Ausbau und der AMD Phenom II teilweise sogar vorn, da dem i7 mit seinen kleinen L2-Caches gerade ältere Spiele teilweise nicht sooo gut liegen.

Prinzipiell denke ich, dass du fürs Programmieren, Spielen und Bildbearbeitung nicht unbedingt einen Core i7 brauchst, letztlich würde das sogar ein DualCore sehr ordentlich tun.
Der Core i7 hat auch ein paar Nachteile, er verbrät gerade unter Last sehr viel Strom (Turbo-Modus) und auch wenn der i7 920 für sich allein betrachtet recht günstig ist, wird die Sache im Vergleich doch richtig teuer, denn DDR3 und vor allem Intel X58-Boards sind teuer.

Auf Basis eines Intel Core2 Quad 9450/ 9550 oder des AMD Phenom II X4 920/ 940 kannst du dir einen sehr potenten Rechner bauen, der deutlich weniger kostet. Und der Stromverbrauch meines Phenom II ist unter Vollast auch hoch genug - wenn ich dem ein paar Videos zum Umrechnen vorwerfe und auf die CPU-Temperatur schaue, will ich den Core i7 mit seinen zusätzlichen 50 Watt lieber nicht im Rechner haben. :smiley:

-Als Ram wollte ich einen Kingston ValueRAM DDR3 1333Mhz 3x1Gb
Kit holen… Ist der Ram gut oder eher schlecht?

Kingston ist ein sehr solider Markenhersteller und neben Corsair immer meine Empfehlung Nummer 1. Der sog. Value-RAM ist jedoch kein Performance-Speicher, sondern eher gut kompatibler, aber langsamerer Speicher mit moderaten Timings.
Es könnte mit Hinblick auf die Zeiträume, in denen du planst, auch nicht verkehrt sein, 2 GB - Module zu kaufen, also auf einen Gesamtspeicherausbau von 6 GB und ein 64bit-OS zu setzen.

-Bei der Grafikkarte bin ich etwas verwirrt immoment. Es soll
auf alle fälle eine Nvidia sein, denn die ATI Linuxtreiber
sind müll…

Ist das immer noch der Fall? Ich dachte, die wären mittlerweile okay.

Ich bin hierbei auf die Zotac Geforce GTX 260²
mit 896MB GDDR3 in 55nm technologie gestoßen. Ist die
brauchbar um auch noch in zukunft neue spiele spielen zu
können?

Mit Grafikkarten und Zukunftssicherheit ist das so eine Sache, die beiden Worte passen nicht zusammen in einen Satz. :smiley:

Letztlich ist die GTX260/ 280 aber immer noch NVidias aktuellste und leistungsstärkste Kartengeneration (GT200-Chip). Ich würde sie, wie auch den Core i7 nicht kaufen, denn die Karte hat einen gewaltigen Energiehunger von bis zu 180 Watt. Das ist soviel, wie mein ganzer PC unter Vollast braucht und ich habe auch nen QuadCore und ne spieletaugliche Grafikkarte und schon Probleme, das Teil leise zu kühlen. Wenn du ein versierter Hardcore-Gamer bist, wird es dich nicht stören, wenn du mit Ohrenschutz vorm PC sitzt und keine Heizung mehr extra brauchst, aber als Gelegenheitsspieler und Normalnutzer solltest du den Kompromiss aus purer Leistung und Ergonomie vielleicht ein wenig mehr auf Zweiteres gewichten.

-Als Festplatte habe ich eine Samsung Spinpoint F1 750GB
angepeilt

Die Platte ist sicher sehr schnell. Ich habe als Systemplatte eine 640er Western Digital WD6400AAKS und würde diese oder das Nachfolgermodell WD6400AALS Caviar Black als Systemplatte preferieren. Die 640er WDs haben nur 2 Platter mit sehr hoher Datendichte und sind deswegen gleichermaßen laufruhig und schnell (ca. 100 MB/s und sehr schnellen Zugriff).
Die Samsung SP F1 - Platten sind mir ein wenig suspekt, denen traue ich lifetime-mäßig nicht ganz über den Weg und meine letzten Samsungs liefen auch relativ laut und unruhig.
Als Datenplatte würde ich eine zweite, größere und langsamer drehende Platte einbauen, z.B. aus der WD Caviar GreenSeries. Die gibt es mittlerweile bis 2 TB.

-als Netzteil eine 750W Thermaltake ToughPower. Langt das? ist
das Netzteil auch gut?

Das Netzteil ist laut Tests ein Markengerät mit einer ordentlichen Qualität zum fairen Preis. In meinen Augen ist es aber selbst für den angedachten PC absolut überdimensioniert und krank bis irre, sowas in einen PC einzubauen. Selbst wenn das Netzteil im mittleren Lastbereich einen phantastischen Wirkungsgrad aufweist - bei 20% Auslastung ist es
nicht mehr effizient. Und irgendwie ist es als Zeichen auch irgendwie in meinen Augen verwerflich im Angesicht der aktuellen Umweltdebatte, ist wie mit einem Bugatti auf Arbeit fahren.

Ich würde für die Zusammenstellung ein Enermax Pro82+ oder Modu82+ mit 525 Watt kaufen, glaube ich. Dass sollte locker reichen. Ich selber habe die 385 Watt - Version in meinem PC. Enermax ist für mich derzeit die erste Marke, gefolgt von den neuen Tagan SuperRock-Netzteilen.

-als CPU-Lüfter hatte ich vor den boxed lüfter zu nehemn, weil
ich gelesen habe, dass der gar nicht mal so schlecht/laut sei.
ist das so richtig?

Wenn du deine Ohren magst, vergiss es. Bei der CPU und Grafikkarte würde ich viel Geld in eine gute CPU-Kühlung und Gehäuselüftung investieren. Schau dich mal bei Scythe, Noctua, Thermalright und Konsorten nach einem soliden Towerkühler mit drehzahlgesteuertem 120er Lüfter um und klemm dir ein paar gute Gehäuselüfter ins möglichst großvolumige Case.

LG, Jesse

ot
Hi,

bin immer wieder begeistert über deine großartigen Beiträge. Fachlich perfekt, in sich stimmig und immer sehr exakt.

Mehr solcher Experten!

Gruß
Richi

Hallo,
zur PC-Kaufberatung haben wir kürzlich einige neue FAQ eingestellt.
Für dich dürfte FAQ:3096 von gewissem Interesse sein.
Auch die Links zur Kaufberatung und Tests schau mal an: FAQ:3002
Das schau auch mal in die FAQ des Brettes „Gehäuse, Kühlung & Ergonomie“

Was Jesse zum Problem PC als Heizung schreibt, kann ich nur unterstreichen.
Auch das Problem Lärmentwicklung sollte man erst nehmen.
300-400W Dauerleistung lassen sich nun mal lange nicht so leicht und leise
abführen, wie z.B. nur 100W.
Dazu schau auch mal in die FAQ des Brettes „Gehäuse, Kühlung & Ergonomie“

Bedenke auch, dass ein PC mit 300W zusätzlicher Leistung bei täglich 8h
Betrieb ca. 150€ zusätzliche Stromkosten pro Jahr verursacht.

Gruß Uwi

Hallo,

-Bei der Grafikkarte bin ich etwas verwirrt immoment. Es soll
auf alle fälle eine Nvidia sein, denn die ATI Linuxtreiber
sind müll…

Ist das immer noch der Fall? Ich dachte, die wären
mittlerweile okay.

Vorweg: Ich kenne mich mit aktuellen Grafikkarten kaum aus. Aber mal ein paar grundsätzliche Überlegungen. 2D-Grafik ist prinzipiell kein Problem. Bei 3D wird es dann kompliziert:

ATI und nVidia bieten „Binärtreiber“ an, die nicht Open Source sind und die ordentliche Performance haben. Ich verwende die nicht, schon aus Prinzip. Eine neue Kernel-Version und man ist unter Umständen auf den Hersteller angewiesen, Treiber nachzuliefern. Oder der Kernel „hängt“ - mit einem Binärtreiber wirst Du nur müdes Lächeln auf Deinen Bugreport hin ernten.

Alles in allem halte ich das für suboptimal.

Bei den Open Source-Treibern ist ATI IMHO vorne: im Gegensatz zu nVidia hat ATI beziehungsweise AMD bei der Entwicklung des quelloffenen Treibers mitgeholfen, das Resultat ist radeonhd: http://www.x.org/wiki/radeonhd

Für nVidia-Karten gibt es den „nouveau“-Treiber, der allerdings ohne Mithilfe von nVidia auskommen muss. Entsprechend kritischer würde ich mich ihm nähern.

Gute Open Source Unterstützung bietet Intel, deren Grafikchipsätze sind zwar schön aber eben auch recht langsam im Vergleich zu Intel und nVidia.

Wie gesagt, das Gesagte gilt nur für die 3D-Beschleunigung.

Eine gute Zusammenfassung auf Englisch gibt es auch hier: http://en.wikipedia.org/wiki/NVIDIA_and_FOSS

Persönlich habe ich auf nutze ich auf meinem Desktop (Pentium III, 2 x 550 MHz) eine GeForce FX 5200 mit dem freien (nicht 3D-beschleunigten) Treiber „nv“ und auf meinem Laptop (Celeron/Pentium M mit 1,5 GHz) eine ATI Radeon Mobility 7500 mit dem freien „radeon“-Treiber, der auch 3D-Bschleunigung bietet. Für meine Zwecke (im wesentlichen brauche ich 3D für GoogleEarth) genügt das, auf dem Desktop ist 3D-Beschleunigung nicht zu haben, zum Arbeiten brauche ich das auch nicht. Für so Dinge wie Compiz/Beryll ist natürlich 3D-Unterstützung notwendig.

HTH,

Sebastian

Tach,

-Bei der Grafikkarte bin ich etwas verwirrt immoment. Es soll
auf alle fälle eine Nvidia sein, denn die ATI Linuxtreiber
sind müll…

Ist das immer noch der Fall? Ich dachte, die wären
mittlerweile okay.

Kann ich nicht bestaetigen, leider. Wir haben am Institut einige bis auf die Grafikkarte identische Workstations, verbaut wurden jeweils die kleinsten FireGL bzw Quadro Varianten. Benutzt wird eine CAE-Software, die als 3D-Schnittstelle auf OpenGL aufsetzt. Waehrend die Quadros da keine Probleme machen, saeuft KDE und X auf FireGL-Rechnern regelmaessig ab, so dass wir auf langsamere MESA-Bibliothek ausweichen muessen.

Gruss
Paul