Hallo,
-Überlegt habe ich mir einen Core i7 zu holen (den schwächsten
- 920). Macht das sinn für meine Zwecke?
schwach ist der Prozessor auf jeden Fall nicht, sondern so etwa das Leistungsstärkste, was es gibt. Zumindest bei gut parallelisierbarer Software, die viel Gebrauch von SSE4 macht, wie Audio- und Video-Encoding, rendern und packen ist der Core i7 eine Klasse für sich. Da reicht der ‚kleine‘ Core i7 920 auch aus, die paar Prozent Unterschied zum etwas höher getakteten 940er machen das Kraut nicht fett.
Bei anderen Anwendungen sind die älteren Quadcores Intel Core2 Quad und AMD Phenom II X4 relativ gleichwertig. Bei Spielen liegen die Core2 Quad - Varianten mit vollen Cache-Ausbau und der AMD Phenom II teilweise sogar vorn, da dem i7 mit seinen kleinen L2-Caches gerade ältere Spiele teilweise nicht sooo gut liegen.
Prinzipiell denke ich, dass du fürs Programmieren, Spielen und Bildbearbeitung nicht unbedingt einen Core i7 brauchst, letztlich würde das sogar ein DualCore sehr ordentlich tun.
Der Core i7 hat auch ein paar Nachteile, er verbrät gerade unter Last sehr viel Strom (Turbo-Modus) und auch wenn der i7 920 für sich allein betrachtet recht günstig ist, wird die Sache im Vergleich doch richtig teuer, denn DDR3 und vor allem Intel X58-Boards sind teuer.
Auf Basis eines Intel Core2 Quad 9450/ 9550 oder des AMD Phenom II X4 920/ 940 kannst du dir einen sehr potenten Rechner bauen, der deutlich weniger kostet. Und der Stromverbrauch meines Phenom II ist unter Vollast auch hoch genug - wenn ich dem ein paar Videos zum Umrechnen vorwerfe und auf die CPU-Temperatur schaue, will ich den Core i7 mit seinen zusätzlichen 50 Watt lieber nicht im Rechner haben.
-Als Ram wollte ich einen Kingston ValueRAM DDR3 1333Mhz 3x1Gb
Kit holen… Ist der Ram gut oder eher schlecht?
Kingston ist ein sehr solider Markenhersteller und neben Corsair immer meine Empfehlung Nummer 1. Der sog. Value-RAM ist jedoch kein Performance-Speicher, sondern eher gut kompatibler, aber langsamerer Speicher mit moderaten Timings.
Es könnte mit Hinblick auf die Zeiträume, in denen du planst, auch nicht verkehrt sein, 2 GB - Module zu kaufen, also auf einen Gesamtspeicherausbau von 6 GB und ein 64bit-OS zu setzen.
-Bei der Grafikkarte bin ich etwas verwirrt immoment. Es soll
auf alle fälle eine Nvidia sein, denn die ATI Linuxtreiber
sind müll…
Ist das immer noch der Fall? Ich dachte, die wären mittlerweile okay.
Ich bin hierbei auf die Zotac Geforce GTX 260²
mit 896MB GDDR3 in 55nm technologie gestoßen. Ist die
brauchbar um auch noch in zukunft neue spiele spielen zu
können?
Mit Grafikkarten und Zukunftssicherheit ist das so eine Sache, die beiden Worte passen nicht zusammen in einen Satz.
Letztlich ist die GTX260/ 280 aber immer noch NVidias aktuellste und leistungsstärkste Kartengeneration (GT200-Chip). Ich würde sie, wie auch den Core i7 nicht kaufen, denn die Karte hat einen gewaltigen Energiehunger von bis zu 180 Watt. Das ist soviel, wie mein ganzer PC unter Vollast braucht und ich habe auch nen QuadCore und ne spieletaugliche Grafikkarte und schon Probleme, das Teil leise zu kühlen. Wenn du ein versierter Hardcore-Gamer bist, wird es dich nicht stören, wenn du mit Ohrenschutz vorm PC sitzt und keine Heizung mehr extra brauchst, aber als Gelegenheitsspieler und Normalnutzer solltest du den Kompromiss aus purer Leistung und Ergonomie vielleicht ein wenig mehr auf Zweiteres gewichten.
-Als Festplatte habe ich eine Samsung Spinpoint F1 750GB
angepeilt
Die Platte ist sicher sehr schnell. Ich habe als Systemplatte eine 640er Western Digital WD6400AAKS und würde diese oder das Nachfolgermodell WD6400AALS Caviar Black als Systemplatte preferieren. Die 640er WDs haben nur 2 Platter mit sehr hoher Datendichte und sind deswegen gleichermaßen laufruhig und schnell (ca. 100 MB/s und sehr schnellen Zugriff).
Die Samsung SP F1 - Platten sind mir ein wenig suspekt, denen traue ich lifetime-mäßig nicht ganz über den Weg und meine letzten Samsungs liefen auch relativ laut und unruhig.
Als Datenplatte würde ich eine zweite, größere und langsamer drehende Platte einbauen, z.B. aus der WD Caviar GreenSeries. Die gibt es mittlerweile bis 2 TB.
-als Netzteil eine 750W Thermaltake ToughPower. Langt das? ist
das Netzteil auch gut?
Das Netzteil ist laut Tests ein Markengerät mit einer ordentlichen Qualität zum fairen Preis. In meinen Augen ist es aber selbst für den angedachten PC absolut überdimensioniert und krank bis irre, sowas in einen PC einzubauen. Selbst wenn das Netzteil im mittleren Lastbereich einen phantastischen Wirkungsgrad aufweist - bei 20% Auslastung ist es
nicht mehr effizient. Und irgendwie ist es als Zeichen auch irgendwie in meinen Augen verwerflich im Angesicht der aktuellen Umweltdebatte, ist wie mit einem Bugatti auf Arbeit fahren.
Ich würde für die Zusammenstellung ein Enermax Pro82+ oder Modu82+ mit 525 Watt kaufen, glaube ich. Dass sollte locker reichen. Ich selber habe die 385 Watt - Version in meinem PC. Enermax ist für mich derzeit die erste Marke, gefolgt von den neuen Tagan SuperRock-Netzteilen.
-als CPU-Lüfter hatte ich vor den boxed lüfter zu nehemn, weil
ich gelesen habe, dass der gar nicht mal so schlecht/laut sei.
ist das so richtig?
Wenn du deine Ohren magst, vergiss es. Bei der CPU und Grafikkarte würde ich viel Geld in eine gute CPU-Kühlung und Gehäuselüftung investieren. Schau dich mal bei Scythe, Noctua, Thermalright und Konsorten nach einem soliden Towerkühler mit drehzahlgesteuertem 120er Lüfter um und klemm dir ein paar gute Gehäuselüfter ins möglichst großvolumige Case.
LG, Jesse