Kein Feuerwerk an Silvester?

Genau das dachte ich vor drei Monaten im Flugzeug. Typ Mitte 30, ganzkörpertättowiert, aber die Maske über der Nase: unerträglich.

Würdest Du anderen vorschreiben wollen, nur 130 km/h auf den BAB zu fahren, obwohl es ihnen Spaß macht, 210 zu fahren?
Würdest Du anderen vorschreiben wollen, in Restaurants nicht zu rauchen, obwohl es ihnen Spaß macht würde?

Ich würde ein generelles Verbot des Böllerverkaufes sehr begrüßen, weil es mir auf den S*** geht und anderen, insbesondere der Tierwelt, konkret schadet. Unser Hund nervt drei Tage lang bei jedem besch****** Kracher auf der Straße, weil konkret Bescheuerte über drei Tage am Jahreswechsel zündeln und nicht nur „10 Minuten“, wie oben von einem Traumtänzer erwähnt.
Andere Länder kennen diesen infantilen Sch**** sowieso nicht.

Ein oder mehrere zentrale Feuerwerke und fertig ist der Lack.
Lasst das die Profis machen und Schluss mit diesem gemeingefährlichen Pyromanenexzess.

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Also ich habe zunächst auch gedacht: Warum denn jetzt bloß Silvester-Feuerwerk vebieten, da steckt sich doch draußen niemand an!

Hinzukommt, dass ich wohl in einer Blase lebe: Weder ich noch meine Freunde haben sich in den letzten Jahrzehnten auch nur einen Kratzer dabei geholt. Aber vermutlich sind wir verantwortungsvoller als so mancher andere (Alkohol, Qualität des Feuerwerks, Dimensionen…).

Durch diese Diskussion ist mir erst klar geworden, dass es wohl darum ging, ohnehin belastete Krankenhäuser nicht noch mehr zu belasten und auch Ärzten und Pflegepersonal rückzumelden, dass man ihre Belastung im Blick hat. Das fände ich sehr sinnvoll!
Vielleicht hätte das von der Politik noch besser kommuniziert werden sollen.

Karl

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Hallo,
„kein Feuerwerk an Silvester ?“ - meine Regionalzeitung hat eine Umfrage gestartet -

  1. Dieses Jahr auf Feuerwerke verzichten
  2. Nehmt den Leuten doch nicht den Spaß
  3. Generell keine Feuerwerke mehr
  4. Ist mir egal
    Ich habe die 1 genommen.
    Zwar bin ich auch der Meinung, dass diese Knallerei an Silvester nicht nur der Umwelt schadet
    mit all der Folgen, anderseits, ich sehe Feuerwerk gerne, halte es da aber seit mehr als 10 Jahren wie Loadrunner, ich gebe kein Geld mehr dafür aus. Wir können aus unserer Wohnung im Dach direkt über den Rhein auf Ingelheim schauen, da bekommen wir kostenfrei im vollen Umfang
    sowohl das Feuerwerk zum Hafenfest und natürlich auch das Riesenfeuerwerk zum Jahreswechsel zum Genießen, dazu eine Flasche „Winzersekt“ oder auch Champagner, was will man mehr.
    Da tendiere ich dann wieder zu 2. - allerdings nicht in diesem Jahr. Es geht ja auch nicht darum, dass man selbst kein Feuerwerk veranstalten soll, es geht um das Drumherum, also viele Menschen auf einem Haufen und ob die Nachbarn auf dem eigenen Grundstück „knallen“ werden, bleibt abzuwarten - im Gegensatz zu den Jahren vorher, müsste man die Hinterlassenschaft des Feuerwerks ja selbst beseitigen, sonst war das Aufgabe der Straßenmeisterei am nächsten Tag, die an den Knaller-Hotspots aufräumte.
    Gruss
    Czauderna

Traumhaft… Ja also das wird ein Traum bleiben.
Hast Du mal die Anzahl der Feuerwerkprofis in Deutschland mit der Anzahl der Städte in Deutschland in Relation gesetzt? Selbst wenn Du die Anbieter von Lasershows dazu nimmst, kannst Du nur in einigen wenigen Städten sowas veranstalten.
Und dann fahren alle anderen in diese wenigen Städte, um das zu sehen. Na Mahlzeit, das damit verbundene Verkehrschaos, und Gedränge in der Stadt wird die Intensivstationen auch ohne Corona bis zum Anschlag überfüllen, und zwar alle. Da können wir die Opfer dann in Militärlazaretten oder Messehallen behandeln. Von der Umweltverschmutzung die durch dieses Chaos zustande kommt gar nicht zu reden. Da machen wir doch lieber privates Feuerwerk.

Und zur Aktuellen Frage: Ich denke was die Intensivstationen wirklich entlasten würde, wäre ein generelles Alkoholverbot zu Silvester. Das würde wesentlich mehr Verletzte Vermeiden als das Feuerwerk zu verbieten.
Ups hab ich jetzt jemandem seinen Spaß verdorben?

Da hast Du etwas falsch verstanden. Zentrale Feuerwerke fallen dieses Jahr aus genau dem Grund aus. Wovon Dein Vorredner sprach, waren die Zeiten nach Corona und dann, so verstehe ich ihn, sollte man sich auf zentrale Feuerwerke beschränken.

Wer was falsch verstanden hat bist Du. Denn auch ich habe mich auf die Zeit nach Corona bezogen…
Den auch da wird es nicht füpr jedes Nest einen professionellen Feuerwerker geben, um das durchzuziehen. Und dann ist das Chaos da.

Da muss wieder einmal erst Corona kommen, damit Dinge reduziert werden, die mir schon immer ein Dorn im Auge waren.

Auch in diesem Punkt sind die guten Argumente dagegen die einer Blase.
Ich kann mir schwer vorstellen, dass die Leute, die sich jedes Jahresende bei Lidl & Co die Wagen mit Billigknall vollhauen, dann noch was Sekt und Schnaps obendrauf, auch nur ansatzweise die guten Argumente mitbekommen geschweige denn unterschreiben.

Bin auch dafür, dass es dieses Jahr gar nicht geht und ansonsten auch auslaufen darf.
Vielleicht mach ich aber ausnahmsweise mal das, was alle machen und besauf mich wenigstens gepflegt weil ich zugeben muss, dass das ALLES langsam auf die Seele drückt. Dieser Dauerzustand.

bezieht sich darauf, dass man selbstverständlich auch Böllern kann, ohne große Gruppen zu bilden. Und darauf, dass man auch große Gruppen bilden kann ohne zu Böllern. Und darauf, dass man deshalb das eine verbieten kann ohne das andere zu verbieten.

Das sind Beispiele dafür, dass Unbeteiligte für das eigene Vergnügen gefährdet werden. Beim Böllern gefährden sie sich (bis auf ohnehin verbotene Ausnahmen) selber.

Anyway: das ganze ist doch nur ein Scheinthema, wirklich zu kritisieren ist die 8monatige Untätigkeit und der jetzt an den Tag gelegte bloße Aktionismus. Wo ist die Digitalisierung der Gesundheitsämter? Wo sind die in ausreichender Zahl verfügbaren Schnelltests? Wo sind die weiträumigen Massentests?

Mir ist jetzt nicht ganz klar, was Du eigentlich erwartest. Die Antigen-Tests („Schnelltests“) sind verfügbar, aber aufgrund § 3 Abs. 4 Medizinprodukteabgabeverordnung nicht für die Abgabe an Privatpersonen zugelassen. Daß man ein unter Vollast stehendes Gesundheitswesen nicht mal eben umstellen kann, sollte klar sein, und rein rechnerisch ist inzwischen die halbe Bevölkerung durchgetestet worden.

Wirklich zu kritisieren ist, daß man insbesondere da, wo Millionen Menschen ohne Abstand über Stunden zusammenhocken, nichts gemacht hat. Aktionismus vermag ich nicht zu erkennen. Daß man angesichts wieder dramatisch angestiegener Infektionszahlen Maßnahmen ergreift, ist sinnvoll. Die verspätete und zaghafte Einführung kann ich nicht als Aktionismus werten. Darunter versteht man ja eher ein hektisches, weniger zielorientiertes Handeln. Wir erleben gerade eigentlich eher das Gegenteil.

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Wir sprachen schon darüber: das, auf das man im Moment verzichten muß, ist größtenteils Luxus - und man kann ihn durch anderen Luxus zum Teil ersetzen. Essen bestellen, statt essen gehen. Haus schön machen statt Urlaub (wird hier in der Gegend übrigens exzessiv praktiziert). Entspannt sitzen und lesen, anstatt einen Termin nach dem anderen abzuspulen. Sich mit den Kinden beschäftigen, anstatt das dem Sportverein zu überlassen.

Ich glaube, daß vielfach weniger ein echtes Problem vorliegt als vielmehr ein Wahrnehmungs- bzw. Einstellungsproblem. Natürlich kann man sich der Dauerbeschallung über die Einschränkungen nicht entziehen, aber man kann da auch sich arbeiten.

Ich habe gestern erfahren, daß eine Kollegin, mit der ich auch privat verbunden war, mit Mitte 40 ihrem Krebsleiden erlegen ist. Die Kinder sind 6 und 11. DAS ist richtig scheiße. In seinem Sozial- und Freizeitverhalten eingeschränkt zu sein, ist vielleicht unschön, aber eine im Vergleich dazu relativ milde Einschränkung. Man kann da übrigen auch gerne meine Kollegin durch die 100.000 Familien ersetzen, die einen coronabedingten Todes- oder Pflegefall zu beklagen haben.

Und ein weiterer positiver Aspekt: ein Ende ist ja absehbar.

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Hallo,
heute bei uns an der Fleischtheke - in den vergangenen Jahren gab es die Bestellzettel ab 10.12. an der Theke und wenn ich den dann in der Folgewoche abgegeben habe, dann war ich meist noch in den Top-Ten der Besteller. Heute stand schon auf dem Zettel die Nr 76. Man richtet sich darauf ein, dass es direkt vor Weihnachten hoch hergehen wird bei den Geschäften.
Gruss
Czauderna

Ich finde es gut, dass Du das so offen aussprichst! Natürlich ist diese Situation auf Dauer belastend. Und das soll man auch nicht unterschätzen, als Lappalie abtun, … Und auch wenn der Hinweis auf das wirklich große Leid in der Welt einem helfen kann, das eigene Befinden richtig auf der Skala zu verorten, so sollte und darf man auch in passendem Maße mal den eigene aktuellen Befindlichkeiten Luft machen oder eben auch mal ein Glas oder zwei gönnen und etwas Seelen-Hygiene betreiben.

Wichtig ist doch nur, dass man die Kraft hat und findet, sich weiterhin an die nötigen Spielregeln zu halten, und nicht beginnt aus dem Frust der Situation heraus irgendwelchen gefährlichen Unfug anzustellen, heimliche Partys zu feiern, oder versucht an jeder Ecke und jedem Ende den Zwergenaufstand zu Lasten von ohnehin schon genug gestressten Leuten in den Geschäften, bei Polizei und Ordnungsamt, zu Lasten von Rettungsdiensten und medizinischem Personal, … zu proben, nur weil man mal eine Weile eine Maske tragen oder im Supermarkt einen Einkaufswagen zwecks Kundenzählung mitnehmen soll, …

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Ja, schon klar, auch wenn whataboutisms nie helfen.
Und ich sehe das eigentlich auch so und habe lange vieles davon genossen.
Nehme jetzt aber auch wahr, dass es mich deprimiert.
Und mir geht´s noch sehr gut.Keine finanziellen Einbußen, Haus im Wald, und sowieso gerne auf Abstand.
Aber langsam fehlen mir unbeschwerte Kontakte zu meinen Mitmenschen. Die sind über die ganze Welt verteilt und man sieht sich inzwischen viel zu lange nicht.
Mir fehlen die unbeschwerten Menschen überall. Mehr das, als dass ich z.B selber dringend Restaurants vermisse fehlen mir die Leute, die dort sitzen.
Selbst, wenn das auf hohem Niveau gejammert wäre, wahr genommen werden dürfen die eigenen Zustände schon und sind völlig in Ordnung. Ohne mit irgendwem und irgendwas verglichen werden zu müssen oder dass einer kommt und sagt, ist doch nicht so schlimm.
IrgendeineN gibt´s immer, dem es richtig schlecht geht.
Ist trotzdem ein Scheisszustand.
Finde, das darf hier auch ruhig mal thematisiert werden.

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Jaja, natürlich.
Das steht für mich ausser Frage.
Ich bleib dem Zahnarzt doch auch nicht fern, nur weil es weh tun wird, wenn ich weiss, dass es in 6 Monaten noch viel weher tun wird…

Eine Gesprächskultur, wie es uns allen so mit dem langen beschwerten Winter, der kommt, geht, wäre trotzdem vielleicht auch eine gute Idee.
Mich treibt im Moment z.B. um, wie ich das Kind (25) unbeschwert sehen können soll an Weihnachten, wenn es doch gar nicht so abgeschottet leben kann, wie wir es tun. Und dann der Sport, bester Ausgleich für fast alles. Wenn hier dann Schnee liegt und alles mögliche an Wintersport nicht geht, ich weiss noch nicht, wie ich damit umgehen soll.
Kleine Beschwerden, schon klar.
Aber auch dafür darf Raum sein.

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Das darf. Mein Artikel war größtenteils so gedacht, daß man sich vergegenwärtigen sollte, daß man manchen negativen Dingen auch etwas positives abgewinnen kann. Das ist dann vielfach eben eine Frage der Wahrnehmung, der Einstellung und vielleicht auch der Phantasie.

Ich habe ein Exemplar in der Verwandtschaft, das in praktisch jedem Satz die Formulierungen „ich kann das nicht mehr“ oder „das ist alles so furchtbar“ unterbringt - seit Jahren. Das hat inzwischen - über die merkwürdigsten Umwege - erhebliche physische und psychische Folgen.

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Da bin ich richtig gut drin und predige das seit langem.
Wenn es nun aber selbst so einer wie mir schon nicht gut geht mit alledem, dann müsste das heissen, dass da draussen noch viel mehr Leute sind, denen es noch viel weniger gut geht mit alledem.

Hallo,
das ist sicher so - um so besser ist man dran, wenn man trotz dieser bescheidenen Situation doch relativ gelassen bleibt und bleiben kann. Wir hatten während der ersten Welle die „Quarantäne“ im Haus weil das Kind (25) Kontakt hatte, wir haben Pflegefälle (91) , allein in der eigenen Wohnung und
(85) im Pflegeheim und zweites Kind (35), dass zudem tgl. mit Bahn und Bus unterwegs sein muss.
Jetzt, in der zweiten Welle, hatten wir das Virus direkt zu Gast, waren aber auf Eigeninitiative angewiesen, weil das Gesundheitsamt einfach nicht reagierte, obwohl das Testergebnis dort vorlag. Also haben wir „freiwillige“ Qurantäne absolviert - in der uns Kind 2 die Einkäufe besorgte.
Telefon, Skype und offene Fenster gewährleisteten den notwendigen Kontakt mit der Umwelt.
Alles gut soweit - psychischen Knacks haben wir zum Glück (noch) keinen.
Gruss
Czauderna

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Ich erwarte, dass man nicht einfach auf die zweite Welle wartet, sondern sich darauf vorbereitet. Wenn sogar Vietnam das hinkriegt, warum wir nicht? Was haben unsere hohen Herren denn getan?

Das war die ganze Zeit seit der ersten Welle unter Vollast? Komisch, muss irgendwie an mir vorbei gegangen sein.
Ach ja, wir haben ja was getan: wir haben alle mal geklatscht. Das sollte doch reichen, oder? Home-Office für Gesundheitsämter braucht schließlich kein Mensch, das können wir ggf. einfach mal zumachen.

führt natürlich nicht dazu, dass man einfach mal jemanden innerhalb eines halben Jahres im Schnellverfahren ausbilden kann, diesen hochkomplizierten Vorgang durchzuführen, ein Wattestäbchen in eine Nase zu schieben. Nein, dazu muss man schon Medizin studieren, ist klar.

Du weißt ganz genau, dass das rechnerischer Blödsinn ist und wahllose Tests komplett sinnfrei sind.

So macht man das im Entwicklungsland China: https://blog.fefe.de/?ts=a1679a87

Dann erklär doch mal kurz, warum Restaurants und Theater und Kinos geschlossen werden, Schulbusse aber nicht.
Aktionismus ist, wenn man einen ganzen Haufen Maßnahmen trifft, aber die entscheidenden unterlässt.

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