Hallo,
ich hatte mir schon Sorgen gemacht, dass Deine angekündigte Party Folgen gezeitigt hätte und Dein obligatorischer AfD-Sonderbericht daher ausbliebe.
Prantl ist ein polemischer Dummschwätzer.
Petry ist vorgeprescht, um der AfD eine Richtung in ihrem Sinne zu geben. Eine Richtung, die gegen Fundamentalopposition stand, und die sie selbst als realpolitisch bezeichnete.
Mitten im Galopp, den sie hoffte gegen den rechten Flügel um Gauland, zum erfolgreichen Abschluss zu bringen ist sie selbst vom Pferd gesprungen. Sie hat die Ambitionen auf den Platz der Spitzenkandidatin, die ihr nachgesagt wurden, die sie selbst aber nie offiziell äusserte, durch ihre Verzichtserklärung beerdigt. Auch ihr „Zukunftsantrag“ wurde nicht zur Diskussion gestellt. Dies mittels eines kleinen Tricks, da schlicht gar keine Sonderanträge angenommen wurden.
Damit hat sie damit insgesamt eine veritable Schlappe als Co-Vorsitzende eingefahren. Natürlich hätte sie sich gerne durchgesetzt … is aber nich. Muss sie mit leben, einen Anlaß zum Rücktritt sieht sie (derzeit) nicht.
Wahrscheinlich wird es zu einem Allflügelspitzenteam kommen, in dem der Parteiproporz abgebildet wird.
Hingegen ist es völlig offen, ob nun der rechte Flügel um Gauland die AfD „übernimmt“ und zur bestimmenden Größe in der Zukunft wird.
Die wollen ja
Fundamentalopposition gegen die lebensfeindliche und undemokratische Politik von SPD, CDU
betreiben. Ach, nein, das waren ja doch die Grünen im hessischen Landtagswahlkampf 1982 lt. ihrem Wahlprogramm. Und die hatten auch noch die FDP im Reich der Bösen angesiedelt.
Nach diesen Wahlen 1982 gab es übrigens ein Mordsrambazamba zwischen Fundis und Realos. Am Ende setzten sich allerdings nicht die Fundis durch, sondern die Realos, die fortan die SPD-Minderheitsregierung tolerierten. Drei Jahre dauerte es noch bis dann auch auf einer Bundesversammlung der Grünen dieser Entschluss gefasst wurde
„Gegenüber Teilen des fundamentalistischen Flügels stellt die
Bundesversammlung fest: Für DIE GRÜNEN gehört die gesamte Bandbreite
parlamentarischer Möglichkeiten von der Opposition bis zur
Alleinregierung zu den selbstverständlichen Handlungsmöglichkeiten
unserer parlamentarischen Arbeit. Eine freiwillige Selbstbeschränkung
auf Opposition lehnen wir ab … Gegenüber Teilen des realpolitischen
Flügels stellt die Bundesversammlung fest: Das Streben nach Macht um
nahezu jeden Preis als angebliche Schicksalsfrage der GRÜNEN ist … für
die auf grundlegende Veränderung der Gesellschaft zielende Politik der
GRÜNEN nicht akzeptabel.“
Und diese Spaltung der Flügel besteht immer noch weiter, weswegen man (ohne Urwahl) auch immer darauf achten muss, den Parteiproporz zu wahren. Genau deswegen war ja die Klatsche des linken Flügels anlässlich der Urwahl zu den Spitzenkandidatenteam für die kommende BT-Wahl bei den Grünen so … bemerkenswert.