Kind ohne Ehrgeiz?

Hi,

Manchmal ist mein Leben so schwer…
Der Zweck der Hausaufgabe ist, dass etwas in Ruhe eingeübt wird.
So gut wie niemand macht deswegen Hausaufgaben. Wenn sie überhaupt gemacht werden, dann im besten Falle, damit sie weg sind, meistens aber, weil man die strafe vermeiden will.
Grundschüler sind noch darüber motiviert, dass sie vom Lehrer gelobt werden. Das ist aber zu Hause vergessen, da will man lieber spielen. Für einen zweitklässler ist das völlig ok. Mamis vergisst das aber nicht. Jetzt kann sie für den Rest ihres Lebens dafür sorgen, dass ihr Sohn seine Pflichten erfüllt- bzw sie für ihn übernehmen, oder sie bringt ihm die Verbindung zwischen hausis machen und Lob von der Lehrerin bei. Indem sie ihn mal ohne hausis n die Schule schickt. Die Konsequenz wird schnell eintreten, indem entweder die hausi beim Kontrollieren fehlt, oder Sohnemann das nicht kann, was in der hausi zu üben war.
Und dann kann Mutti weise fragen, warum er denn die Hausaufgaben nicht gemacht hat. Und ob spielen so schön war, dass man dafür nochmal geschimpft wird von der lehrerin/dass man dafür noch eine schlechte Note kriegt.

Die Franzi

Hi,

Deswegen soll er die Hausaufgaben trotzdem machen, damit er den Ablauf gewohnt ist.
Später lernt er es nicht mehr.

Die Franzi

Das hat man über Klein-Jana auch gesagt. Die hat nämlich einfach nicht gemacht, egal wer was „probiert“ hat. Und Klein-Jana war dann im Gymnasium kurz irritiert, hat lernen gelernt und sich an den „Ablauf gewöhnt“.

Das hatte man übrigens über Klein-Jana auch beim Kindergarten gesagt. Da ist sie nämlich auch nie hingegangen. Klein-Janas Mama wurde der Weltuntergang prophezeit, weil Klein-Jana ja gar nicht gewöhnt sei, jeden Tag pünktlich irgendwo zu sein. Die Welt drehte sich weiter und Klein-Jana taperte brav in die Schule.

Und im Studium war’s dann richtig fein, denn da musste man (quasi) keine Hausaufgaben machen, lernen war also freiwillig. Da wurde Klein-Jana dann richtig eifrig :wink:

Und darum kann ich den besorgten Eltern auch nur zurufen: lasst es, egal was für gefinkelte Systeme Ihr Euch ausdenkt, Erfolg kommt erst mit Einsicht. Und wenn’s kurz mal weh tut, bis die Einsicht kommt, dann ist das auch ein Lerneffekt…

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Man darf durchaus unterstellen, daß sich Eltern mitunter Gedanken über ihre Sprößlinge machen und darüber, wie sie sie zu etwas bewegen können. Das große Kind ist pflichtbewußt, versteht aber derzeit noch nicht, daß Aufgaben von bzw. in der Schule nicht etwas sind, das man einfach erledigt und abhakt, sondern daß man dort bzw. damit in der Regel etwas lernen soll. Sie ist ein Turnierkind, das bei Turnieren, Klassenarbeiten usw. seine Leistung in der Regel abrufen kann. Sie hat das Glück, daß ihr vieles zufliegt und genau dann bzw. so lange kann sie sich für Dinge begeistern.

Geht’s ans Üben, läßt die Begeisterung schlagartig nach. Deswegen steht hier auch ein seit knapp zwei Jahren ungenutztes Klavier, deswegen hat sie das Tanzen drangegeben und deswegen haben wir eine Woche lang jeden Abend eine halbe Stunde üben müssen, bis die Sache mit der Addition und Subtraktion in unterschiedlichen Längeneinheiten zumindest für die Arbeit saß. Gestern Abend (also ein knappes halbes Jahr später): 15 km + 15 Meter=15,15 Meter.

Will sagen: das Kind erreicht ohne großes Lernen ein ziemlich gutes Niveau, wenn sie die Sachen sofort versteht. Nun kann man natürlich als Eltern darauf setzen, daß der Lerneifer schlagartig mit Beginn der fünften Klasse einsetzt oder aber, man kann versuchen, das Kind schon etwas früher darauf vorzubereiten, daß Lernen und Hausaufgaben einen Sinn erfüllen und man die auch mit etwas mehr Aufmerksamkeit und Sorgfalt erledigen kann.

Als Eltern ist man da in der Regel doch eher der Ansicht, daß man es vielleicht nicht darauf ankommen lassen sollte. Und für den Fall, daß es nicht funktioniert, werden wir hier auch einiges an den Abläufen ändern, damit wir in der Regel mittags zu Hause sind und sie die Hausaufgaben in der - viel zu lauten und unruhigen - Ganztagsbetreuung machen muß und hier auch jemand ist, der ihr etwas erklären kann.

Jedenfalls: bei ihr kommt man weiter, indem man dem Bedürfnis nach Beurteilung und Benotung nachkommt. Sie ist in der Hinsicht eine kleine Lisa Simpson (Notenentzug in den Ferien „benote mich, benote mich!“) und wünscht sich von sich aus, daß man ihr Bewertungen gibt: für Handstände, für erfundene Hüpfspiele usw. usf. Das kann man für die Hausaufgaben bzw. andere Lernaktivitäten nutzen.

So, kommen wir zum zweiten Kind. Die hat letztes Jahr (also mit dreieinhalb) verkündet, daß sie mit Deutsch durch ist und jetzt andere Sprachen lernen möchte. Das führte zu einem leidlich guten Wortschatz in Englisch und auf Französisch vorgelesenen Büchern. Im Gegensatz zum großen Kind kann sich das kleine schon teilweise bis zu einer Stunde allein beschäftigen bzw. sich Geschichten ausdenken, die es dann vorspielt (ggfs. mit Puppen) und zwischendurch wird mal ein bißchen getanzt. Wenn man ihr allerdings sagt, was sie zu tun und zu lassen hat, wird in der Regel das Gegenteil gemacht, was inzwischen auch im Kindergarten gelegentlich der Fall ist. Wenn man ihr Konsequenzen androht, werden die auch eingefordert.

Bei dem Kind in zwei Jahren über das Pflichtbewußtsein erreichen zu können, daß die Hausaufgaben erledigt werden, ist nicht zu erwarten. Viel eher wird es bei ihr darum gehen, Begeisterung für Zahlen, Worte und andere Lerninhalte zu wecken. Mit Zwang und Druck kommt man bei der höchstens so weit, daß sie vor Wut unter der Decke schwebt und Kuscheltieren dabei den Kopf abbeißt.

Der langen Rede kurzer Sinn: manche Eltern machen schon so ihre Gedanken, was für das jeweilige Kind paßt und was man eher nicht machen sollte und liegen dabei oft richtig, weil sie die einzigen sind, die ihr Kind wirklich kennen. Jeder Außenstehende bekommt nur einen Teil zu sehen und das ist der Teil, der für das jeweilige Umfeld angepaßt ist. Es gibt Lehrer und Erzieher, die durchschauen Kinder etwas besser und können erkennen, wie das Kind tatsächlich ist, aber das würde ich mal nicht als Regel betrachten wollen.

Auch wenn man versucht ist, aus dem eigenen Leben etwas allgemeingültiges abzuleiten, funktioniert das in der Regel übrigens nicht. Ich für meinen Teil bin praktisch nie wirklich so richtig ans Lernen gekommen, weil ich nie mußte. Die Quittung gab’s dann in der 9. Klasse, als ich damals zwei Fünfen in Französisch schrieb.

Also lernte ich zu unterscheiden zwischen den Sachen, die gelernt werden müssen (Konjugationen im Französischen z.B.), denen, die sich mir ungewollt detailliert einprägen und denen, bei denen der grobe Zusammenhang reicht, um sich die Dinge herleiten zu können (der größte Teil). Auch wenn sie mich über Schule und Ausbildung bis zum Diplom getragen hat, ist das aber keine Technik, die ich meinen Kindern nahelegen möchte. Wenn sie sich später für diese Methode entscheiden (können), sollen sie das machen. Aber bis dahin versuchen wir hier, den regulären Weg zu beschreiten und für jedes Kind die adäquaten Anreize bzw. Lernumgebungen zu schaffen, damit es den Schulstoff gescheit lernt.

Gruß
C.

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die supernanny würde jetzt sagen , auf die stille treppe !
ich bin kein kinder experte noch hab ich welche aber und das ist mein bonus ich war mal eins ! vllt schonmal versucht nsich mit dem kind hinzusetzten mal ganz in ruhe ,ohne gemeker oder blödeleien und mal zu fragen ob es nen grund hat . und wenn das nicht hilft gehste in die küche und holst den kochlöffel (nur spass)

PS ganzstagsbetreuung hört sich für mich an wie das kind wird morgens hin gebracht ,davor nur das übliche , biste fertig , komm wir müssen los oder ähnliches und abends oder spät nachmittag wird es wieder abgeholt. wenn das so ungefähr hin kommt ist das für mich sowas wie ein schrei nach aufmerksamkeit . das kind will villeicht mehr zeit mit dir/euch verbringen mehr unternehmen . aber wie gesagt bin kinderlos und kein experte könnte aber villeicht was dran sein , kostet ja nichts es mal zu probieren . hoffe du findest ne lösung

Danke, daß Du Dir Gedanken machst, aber wenn das Kind Aufmerksamkeit will, macht sich das anders bemerkbar. Das wiederum wissen wir, weil wir die schon seit einigen Jahren kennen. In unserem Falle handelt es sich nicht um ein Aufmerksamkeitsbedürfnis, sondern um einen Fall von „ich habe keinen Bock, weil ich das ja kann und es hier außerdem keine Noten oder anderweitige Belohnung gibt“. Nebenbei: auf meine Aufmerksamkeit wird nicht so furchtbar viel wert gelegt, sondern wenn, dann auf die von Mama. Die steht aber praktisch für Hausaufgabenkontrolle nicht zur Verfügung, weil ich an zwei bis drei Tagen zu Hause bin, wenn sie kommt, Mama gar nicht. Und da ich ihr mit den Hausaufgaben dann so lange auf den Zeiger gehe, bis die richtig sind, hat sie noch einen Anreiz weniger, diese nicht richtig abzuliefern. Wobei die ja auch nicht jeden Tag Kraut und Rüben sind, sondern man schon an der Qualität ablesen kann, wer in der HA-Zeit in der Betreuung neben ihr saß.

So ist es! Ich z. B. warte noch auf die Einsicht meiner Sprößlinge…und warte…und warte

Hallo!

Da sind wir ja mal wieder mitten in der Leistungsgesellschaft angekommen. Und das Kind will nicht mitziehen, sondern lieber Kind sein, mit Mama etwas zusammen machen.

Vielleicht ist dies auch einmal eine Betrachtung wert: Das Kind gewinnt auf diese Weise Zeit mit Mama oder Papa. In der Schule „funktioniert“ das Kind nach dem Leistungsprinzip, zuhause wird eben noch nicht mit diesem Druck gearbeitet.

Warum eigentlich muss ein Kind schon in der 2.Klasse schulischen Ehrgeiz entwickeln? Und anscheinend hat es doch gute Noten? Was ist daran nicht genug?

Ich finde dieses Leistungsstreben menschenfeindlich (ja, ich mach hier ein großes Fass auf - ich darf das, ich bin Lehrerin). Wenn das Kind keine Motivation dafür entwickelt zeigt das doch, wie sehr Schule (oder zumindest die Lehrer) an der Natur der Kinder vorbei entwickelt wurde…

Schulischer Erfolg hat noch nie Lebenserfolg oder Lebensglück garantiert, das sollte man nicht vergessen.

Ich habe fertich

Gruß, Diva

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Was ich schon seit langem nicht verstehe: wieso versuchen eigentlich ständig Leute, die weder Eltern noch Kind kennen, den Eltern in die Erziehung reinzuquatschen, ohne danach gefragt worden zu sein? Leute, die interessanterweise oftmals selber keine Kinder haben. Das ist ja so ganz grundsätzlich auch OK, wenn man danach gefragt wird, aber hier ging es um eine ziemlich konkrete Fragestellung.

Und um Deine Frage zu beantworten: weil Erziehung nicht erst dann anfängt, wenn das Kind in die weiterführende Schule kommt oder volljährig ist. Es ist bei den meisten Kindern wenig hilfreich, sie bis zur vierten Klasse selbst entscheiden zu lassen, was sie tun und lassen, und sie dann von der Realität im Gymnasium überraschen zu lassen. Und da herrschen tatsächlich - man soll sich wundern - andere Sitten als noch vor 20 oder 30 Jahren. Niemand verlangt, daß ein Kind schon ab dem Kindergarten täglich nach Stundenplan Dinge lernt, aber wenn ein Elter - wie hier - nach Ratschlägen fragt, wie man das Kind dazu bekommt, auch zu Hause wenigstens etwas Elan und Sorgfalt in die Hausaufgaben zu bringen, dann darf man auch einfach die Frage beantworten, anstatt die Erziehungs- und Lebenskompetenz der Eltern in Frage zu stellen.

Gruß
C.

weil die Frage in einem öffentlichen Forum gepostet wurde???

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Ich las neulich sinngemäß auf Twitter: Setzen Sie sich in der Bahn eigentlich neben wildfremde Menschen, sagen ihnen, daß sie die Schuhe doof finden, die Jacke irgendwie auch komisch aussieht und sie außerdem in die falsche Richtung fahren? Falls nicht: warum machen Sie das in einem Internetforum.

Die Frage war präzise gestellt. Wenn man ein bißchen am Thema vorbeischreibt, ist das eine Sache, aber was hier in den Raum gestellt wurde - also, daß man das Kind „menschenfeindlich“ behandelt, übersieht, daß das Kind Zeit mit den Eltern verbringen will, daß man es mit Druck zu etwas bewegen will, was es will, geht m.E. viel zu weit. Und dann noch der Zusatz „ich darf das, ich bin Lehrerin“ - das ist natürlich eine ganz großartige Begründung dafür, sich in die Erziehungsmethoden anderer Leute einzumischen, die man nicht kennt.

Du bist ja Lehrerin, darum frag ich:
Hier werden in einigermaßen großem Konsens die Plagen der SchülerInnen mit dem staatlichen Schulsystem geschildert. Alltag sozusagen.
Ich will jetzt keine Lanze für die Waldorfschule brechen, das gehört hier nicht hin, aber die Frage bleibt mir:Warum kennen wir Waldorfeltern all das nicht?
Die wurden zwar bis Klasse 9-10 nicht exorbitant mit kognitivem Wissen in hoher Quantität geplagt (und wenn ich an den Mathematikunterricht denke, dann sträuben sich mir heute noch lächelnd die Haare, aber das war am Ende alles irrelevant), und erst recht nicht mit Pflicht und Gehorsam,da ging es mehr um Zusammenhänge erfahren, was die meisten sehr interessant fanden,aber Hausaufgaben gab es schon regelmäßig.
Die wurden immer anstandslos gemacht, das wurde nicht in Frage gestellt und mit einigermaßen gutem Eifer erfüllt.
Nicht nur bei meiner Tochter, bei Elternabneden wurde deutlich, dass das hier Geschilderte selten ein Problem war.
Der vorauseilenden Antwort auf ein wahrscheinlich kommendes Argument folgend:
Haben fast alle gute bis sehr gute Abiture gemacht, weil in den letzten 2-3 Jahren wurde richtig geklotzt, da waren sie von ihrer Entwicklung her aber auch fit dafür.
Ich behaupte sogar, dass sie fit waren, weil sie vorher nicht geplagt worden waren.

Nun meine Frage an die Staatsschullehrerin, und es ist eine offene Frage, keine Fangfrage:
Warum haben die Staatschulen diese Art Probleme, und die Waldorfschulen- die ich kenne, deren sind es 3- kaum?
Vielleicht mag @DropDeadDiva auch etwas dazu äussern, sie ist ja auch Lehrerin?

Grüße,
farout

Und du hältst es für korrekt, Dinge aus dem Zusammenhang zu reißen?
Nochmal für dich:
Ich sagte:

Ja, ich darf eine Meinung äußern. So wie du auch. Sogar vermeintlich zu Erziehungsmethoden. Wer hier ne Frage stellt, muss mit Meinungen rechnen. Ich habe niemanden kritisiert, sondern Fragen gestellt. Alles im schulischen Kontext.

Warum nimmst du das so persönlich?

Ich nehme es nicht persönlich, sondern es stört mich schlichtweg, daß eine sehr konkrete Frage, die auch mit einigen Ratschlägen bedacht wurde, zum Gegenstand von Rundumschlägen auf das Bildungssystem im allgemeinen und die Erziehungsmethoden der Eltern im speziellen wird.

Das ist in etwa das gleiche, als wenn hier jemand nach einem günstigen und zuverlässigen Benziner fragt und darauf geantwortet wird, daß es ja wohl eine Sauerei ist, heute überhaupt noch einen Verbrenner zu kaufen, Diesel sowieso viel besser sind und beim Einparken darauf zu achten ist, nicht gegen andere Autos zu fahren.

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Das ist aber nun wiederum echt kein neuer Effekt :slight_smile: Und ich bin da auch hin- und hergerissen, manchmal nervt’s mich (so wie Dich in diesem Fall) und ich brülle in Gedanken „so antwortet doch mal auf die Frage!“ - und manchmal freue ich mich, wenn neue Inputs kommen. Nimm ein anderes Beispiel: „Ich hab da nen rostigen Nagel im Knie stecken, soll ich den jetzt mit nem Gummihammer oder nem Stahlhammer weiter reinklopfen?“ Da wäre eventuell die Antwort „Weder noch“ kein Schaden :wink:

Oh, @anon40662036, du sprichst mir so aus der Seele!!!

Ich habe mir vor drei Wochen das erste Mal überhaupt einen Lehrplan einer Waldorfschule angesehen. Ich überlege tatsächlich, ob ich vielleicht umsatteln sollte.

Das Schulsystem, wie ich es an meiner Schule erlebe und wie es fast überall gelebt wird, ist einfach nur furchtbar!

Ich erlebe es nicht nur bei meinen Schülern als lebensfern, abwertend (weil bewertend), Fehler- und Defizit-orientiert. Ich erlebe es so bei meinen Nichten auf dem Gymnasium, wo nur auf Leistung geschaut wird und das persönliche Erleben nichts zählt. Ich erlebe es selbst durch meinen Schulleiter, der Menschen abwertet und demütigt.

Meiner Meinung nach ist unser staatliches Schulsystem auf nur einen bestimmten Typus Schüler ausgerichtet und übergeht sehr sehr viele andere Schülertypen, Menschentypen, ihre Talente, ihre Begabungen.

Ich finde es allein schon nicht richtig, wie auf dem Gymnasium nur ein bestimmtes Spektrum an Fächern favorisiert wird und zum schulischen Erfolg führt, der ja später Zuweisungsfunktion hat. Wieso kann jemand nur mit 1er-Abi Psychologie studieren, dass er aufgrund toller Noten v.a. in Naturwissenschaften erlangt hat - wenn Empathiefähigkeit absolut keine Rolle dabei spielte? Wer sagt, dass ein 1er-Abi genau die Voraussetzung dafür ist, ein guter Arzt oder Jurist zu werden?

Wieder ein großes Fass, dass ich lieber gleich wieder zumache.

Mir gefällt der Leistungsdruck weder in der Schule noch im Arbeitsleben und ich vermisse die Empathie, die jedem Menschen zusteht und der Wille, das Potenzial zu finden, dass in jedem Menschen steckt.

Gruß, Diva

Na klar.

Auch das gehört dazu. Aber nicht zu jeder Frage ist jede Art von Input hilfreich (s. mein vorheriges Beispiel mit dem Auto). Wenn jemand fragt, woher eine maßgeschneiderte Glasabtrennung für seine Dusche herbekommt und dann einer ein Modell aus transparentem Aluminium vorschlägt, das gerade entwickelt wurde, dann kann das durchaus ein hilfreicher Input sein. In diesem Fall macht der Frage keinen völlig unreflektierten Eindruck, so daß man nicht unbedingt davon ausgehen muß, daß der auf den Gedanken nicht gekommen ist, daß er das Kind überfordert oder unnötig unter Druck setzt.

Im übrigen geht’s hier ja auch nicht darum, daß das Kind gezwungen wird, zusätzliche Arbeiten abzuleisten, um in möglichst kurzer Zeit zum Abitur zu kommen, sondern es geht um die Erledigung der Hausaufgaben, die nun einmal zu machen sind, und es geht darum, wie man es dem Kind schmackhaft machen kann, diese pünktlich, sorgfältig und vollständig zu erledigen. Da helfen Hinweise auf den Druck im Schulsystem (der ja nun wahrlich überschaubar ist; die Hausaufgaben in der Grundschule sind so angelegt, daß sie regelmäßig in 30-45 Minuten locker zu schaffen sind) nicht wirklich weiter.

Gruß
C.

Ja, darum geht’s. Und manchmal ist dann auch die Antwort: das geht nicht! Wenn jemand nunmal keinen Lebertran (oder Brokkoli oder Spargel) mag, kann man da noch so viel Schokolade drauf schmieren, der mag das nunmal nicht. Wenn der dann irgendwann mal einsieht, dass er das zwar nicht mag, es aber dennoch nen Nutzen darin sieht, dann sieht das anders aus. Aber zum Thema hab ich gesagt, was ich sagen wollte - Du bist da anderer Meinung und das ist ja auch okay so.

MOD: Es wird off topic …

Das Schulsystem, wie ich es an meiner Schule erlebe und wie es fast überall gelebt wird, ist einfach nur furchtbar!

Für eine Grundsatzdiskussion über Schulsysteme eröffnet bitte einen eigenen Thread im passenden Brett; hier sprengt sie das eigentliche Thema.

Danke!

Kreszentia