Kind rastet überzogen was könnte der Grund sein?

MM - der Reich-Ranicki dieses Forums,

Abi 1979 Baden-Württemberg, das letzte vor der Oberstufenreform.

Noch Fragen?

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Kannst du deine Behauptung erläutern? Ich würde sagen, doch genauso ist es, Kinder suchen Grenzen, zur Sicherheit, und gehen so lange weiter, bis eine kommt. Erlebe ich täglich.

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Es gibt Fachleute, die der Ansicht sind, dass die Kinder mit ihrem Verhalten nicht die ihnen gesetzten Grenzen testen, sondern - vereinfacht gesagt - die „wahre Persönlichkeit“ der Eltern (oder welche Personen gerade auch immer die Adressaten des Verhaltens sind) erkennen wollen bzw. wo die Grenzen der anderen Menschen sind.

Jesper Juul: Was Kinder wirklich suchen, wenn sie „Grenzen testen“ - FOCUS online

Ergänzend: ich teile diese Meinung aus persönlicher Erfahrung nicht. Wir kommunizieren hier sehr klar und formulieren unsere Bedürfnisse sehr deutlich und dennoch werden die vom kleinen Kind konsequent ignoriert. Angesichts dieses Verhaltens und der mitunter sehr überschaubaren Nahrungsaufnahme bin ich vor einiger Zeit zum Ergebnis gekommen, dass sich das kleine Kind i.W. von negativen menschlichen Emotionen ernährt.

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so genau wollte ich es gar nicht wissen. Too much information.

Zur Fragestellung, ob Kinder mit irgendeinem ungebührlichen Verhalten Grenzen austesten oder nicht - es gehört zur Entwicklung eines Menschen, eine Zeit lang, meist am Lebensanfang, Kind zu sein. Das Berufsbild das Kindes enthält neben anderem auch, ab und zu laut, bockig, verstockt und beleidigt zu sein.

Je nach Naturell des Kindes verhält dieses sich jeweils anders,

Man kann als Erwachsener versuchen, herauszufinden, ob dem Kind vielleicht was fehlt. Nicht das Iphone ist gemeint, oder die neue Playstation, sondern das, wo wir Erwachsene an unsere Kindheit denken und sagen: „Das war toll. Mit Papa das gemacht oder dort gewesen…“
Wir waren alle mal Kinder. Die meisten jedenfalls. Vielleicht erinnern wir uns einfach mal an unsere Kindheit und handeln entsprechend. Zentraler Punkt: Nehmt das Kind ernst.

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Mit der Pädagogik ist es echt schwierig…es ist eine hochkomplexe Wissenschaft, weil man ständig mit vielen verschiedenen Komponenten zu tun hat, die man oft nicht genau einschätzen kann. Leider denkt so mancher, es wäre ganz einfach.
Den schlichten Artikel aus dem Stern sehe ich nicht als Widerspruch zum Terminus „Grenzen setzen“ . Der Begriff „Grenzen“ muss nämlich sehr umfassend und differenziert gesehen werden. Eltern setzen nämlich auch unbewusst Grenzen, ohne es zu merken, und Grenzen, das bedeutet nicht nur Verbote, sondern auch das etwas

  • besonders toll, lustig, peinlich, unschön, interessant usw. ist.

Dies alles sowohl bewusst als auch unbewusst. Es ist also mehr eine Landschaft, die Eltern für ihr Kind aufbauen. Diese Landschaft wird aber auch von der Gesellschaft, der Schule und physischen Gegebenheiten geprägt und hat eben räumliche, zeitliche, moralische und vor allem emotionale Dimensionen.
Nun haben aber Kinder sehr unterschiedliche Charakter und agieren eben sehr unterschiedlich.

Ganz allgemein kann man aber sagen: Nein, Grenzen setzen ist keinesfalls wissenschaftlich veraltet (ich habe jeden Tag mit Kindern zu tun, die ziemlich grenzenlos aufwachsen, ich weiß nicht, ob ihr euch vorstellen könnt, was die so machen), aber es muss ein differenziertes Grenzen setzen sein, und dazu gehört natürlich, dem Kind das Gefühl zu geben, dass es geliebt ist.
Und es kann sehr mühsam sein, selbst wenn man es gut macht.

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Ja, nun kann man aber nicht alle Eltern zu einem vorherigen Hochschulstudium verpflichten. Das scheitert schon in der Praxis an der Anzahl der Parkplätze vor der Uni. Zudem ist Mensa-Essen zumeist ungenießbar.

Und Gott hat uns, um die infrastrukturelle Misere und die drohenden kulinarischen Entbehrungen wissend, mit dem Gesunden Menschenverstand und verschiedenen Instinkten versehen.

Ja stimmt, fast jeder kann Vater oder Mutter werden. Und ganz viele machen trotz vieler „Fehler“ das so, dass ihr Kind nach dem Erwachsen werden gut und geliebt ins Leben starten kann.
Aber bei einigen Kinder muss man sich leider fragen, warum das Schicksal so grausam war, ihnen solche Eltern zu geben…
Dass es einen generell vorhandenen „gesunden Menschenverstand“ gäbe, halte ich allerdings für einen Mythos.

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Kinder schlägt man nicht.

Und Kinder quält man nicht.

Und „Erziehungsberechtigung“ berechtigt niemanden zum Realisieren sadistischer Phantasien.

Wobei der Begriff „Sadismus“ vollkommen verquer ist, weil Marquis de Sade (ich hab das schon erwähnt) schrieb, um nicht tun zu müssen, wovon er schrieb. Eine Art „Held“ (wenn es sowas gäbe) der Aufklärung.

Die schwülen Fantasien von @jo123 sind nicht nur deswegen himmelweit entfernt von denjenigen des „göttlichen Marquis“, weil sie sich (denk gerne mal drüber nach) auf die eigene imaginäre Nachzucht beziehen, sondern auch, weil sie - ich wiederhole mich - jeglicher literarischen Qualität entbehren. Und ja, ich habe diese „Information“ ganz bewusst gegeben - zu meinen Deutschlehrern zählten Robert Dietle, Dieter Buttschardt und Heinrich Bock, was dazu führte, dass ich auch heute noch im Lebensabend literarische Qualität beurteilen kann: In dieser Hinsicht weiß ich, wovon ich rede.

Der Hintergrund zum angesprochenen Abi 1979 Baden-Württemberg: Jaja, um Chemie mussten wir uns selber kümmern (Bio und Physik nicht, aber davon erzähl ich ein andermal) - aber in allem, was Geischdeswissenschafden betrifft, konnten wir als Aburenten beinahe jedem heutigen Bätscheler das Wasser reichen.

Graf im Bart, Ihr seid der Reichste!

Beiläufig: Hasch Du eigentllch g’wissd, dass dr Brecht Bertolt genauso a Schdifdler gwäa ischd wia dr Mörike Eduard?

Glück auf!

MM

Es wäre interessant zu wissen, wie die Mutter reagiert hat.
Aber da kommt wohl keine Antwort mehr …

wenn das die aktuellen Universal-Optimierungs-Eltern auch nur in einem allerkleinsten Ansatz begriffen, wäre viel geholfen.

Das Kinderzimmer in der Wohnung der beiden Johanna-Haarer-Fäns über uns liegt über unserem Schlafzimmer.

Das seit ihrem dritten Lebensjahr allnächtliche Weinen von Klara (inzwischen vier Jahre alt) klang zuerst traurig, dann wütend, dann verzweifelt.

Wenn ich heute Klara sehe, trägt sie die Schultern eingerollt, die Arme kraftlos herunterhängend, den Kopf gebeugt. Vorsichtig schaut sie zu mir auf, wenn ich „Hallo Klara!“ sage (die beiden Schweinebacken, die sich die „Erziehungsberechtigung“ über sie herausnehmen, grüße ich nur noch äußerst formal), und wenn sie dann wahrnimmt, dass weder Anschiß noch Drohung noch sonst irgendeine Form von Gewalt von mir über sie hereinbrechen, wirkt sie ganz verunsichert - sowas scheint ihr völlig ungewohnt zu sein.

Die eine der beiden Schweinebacken hat meiner Frau mal vor gut einem Jahr im Treppenhaus mal versichert „Machen Sie sich keine Sorgen - die Klara wächst gut auf!“

Ich verabscheue jede Gewalt gegen jeglliche Lebewesen, vor allem Menschen, aber wenn ich diese kleine vierjährige Ruine, kläglichen Überrest eines Menschen, anschaue, bekomme ich richtig Lust, die beiden Schweinebacken mit den Köpfen gegen die Bordsteinkante zu dreschen, bis sie nicht mehr wissen, wie sie heißen.

Hätten sie besser den Führerschein für einen Abortgrubenentleerungslastwagen gemacht, dann gäbe es wenigstens etwas auf der Welt, was sie können und beherrschen.

In diesem Sinne

MM

…Noi!

Hallo M.,
geht das 4jährige Mädchen in eine Kita?

Jetzt sehe ich das erst.

Habe ich das irgendwo propagiert? Oder für gutgeheißen?

Sehr gewagt, solche Aussagen…

Diese hier?

Nö, das sind höchst banale Grundlagen.

Eigentlich hättest Du ja die Antwort von Weckers Willy verdient, aber die findet bestimmt wieder jemand „unangemessen“…

Glück auf!

MM

Du hast es als etwas von beliebig vielen Optionen relativiert: Je nach Kind ist irgendwie alles möglich und erlaubt.

Und nein, das ist es nicht. Es gibt gar nicht so wenige Dinge, die in diesem Zusammenhang feststehen.

Glück auf!

MM

Ich glaube, du hast mich da nicht ganz richtig verstanden.

Das kann gut sein - ich war auch recht überrascht, das, was ich verstanden habe, aus Deiner Feder zu lesen…

Ich glaube, du hast mich da komplett falsch verstanden.