Hallo,
meine Tochter war jetzt in der 8. Klasse an der Ostsee, knapp 300 km von uns entfernt, Google Maps zeigt aktuell 5 Baustellen auf der Strecke. Sie sind mit dem Bus gefahren, und glaub mir, es war nicht wirklich toll, dass sie stundenlang im Bus gehockt haben. Letztendlich hatten sie drei ganze Tage, am Montag haben sie nach der Ankunft wohl noch ein bisschen etwas gemacht, am Freitag sind sie aber nach dem Frühstück und dem Zusammenpacken der Sachen schon wieder abgereist. Was hatte sie von der langen Fahrt? Nicht wirklich viel.
Aber hallo! Es ist kein Lehrer dazu verpflichtet, überhaupt eine Klassenfahrt zu machen. Klar, in vielen allgemeinbildenden Schulen gehören Klassenfahrten zum Konzept der Schule, so auch bei meiner Tochter. Ich unterrichte an einer berufsbildenden Schule, und es gibt Kollegen, die machen nie Klassenfahrten. Ich selbst habe im letzten Schuljahr meine erste Klassenfahrt gemacht, weil bis dahin alle Versuche an den Schülern (!) gescheitert sind. Erst waren sie Feuer und Flamme, und als es darum ging, sich auf ein Ziel zu einigen, oder auch eine Verpflichtungserklärung für die verbindliche Teilnahme zu unterschreiben, da war die Flamme erloschen.
Ich war dann in England mit einer Abschlussklasse, von Sonntag bis Freitag, mit Bus und Fähre, also waren wir auch relativ lange unterwegs (hatten letztendlich nur zwei ganze Tage vor Ort, zusätzlich den Montag Nachmittag, und am Donnerstag haben wir uns auf dem Weg zur Fähre noch York und Hull ein bisschen angeschaut). Klassenfahrt meiner Tochter: 290 Euro (20 Euro wurden vom übrig gebliebenen Geld von der letzten Klassenfahrt bezahlt, so dass wir „nur“ 270 Euro zahlen mussten), meine Klassenfahrt: knapp 310 Euro.
Bei einem Ziel in der näheren Umgebung wäre durchaus mehr Zeit für Programm drin.
Vielleicht, weil die Lehrer sich schon vorher Gedanken darüber gemacht haben und die betroffenen Eltern nicht in eine unangenehme Situation bringen wollten, schon mal darüber nachgedacht?